Entwicklung im 1. Lebensjahr

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Geschrieben von Kathie mit Leon & Lillian am 24.04.2002, 22:32 Uhr

Liebe Fischli!

ich möchte dir auch etwas zu deinem "Babyblues" schreiben:

Nach der geburt meiner Zwillinge vor fast 6 Monaten ging es mir ganz ähnlich wie dir! Ich fühlte mich schlecht, hatte meinen Kindern gegenüber ein schlechtes Gewissen, obwohl ich laufend eines davon auf dem Arm hatte. Ich hab mir zwar immer wieder gesagt, dass ich mich nicht teilen kann und einer nunmal immer warten muss, aber unterbewusst ging es mir trotzdem schlecht mit dieser Lösung. Alle haben mir eingeredet, es sei nicht schlimm, die kleinen mal warten zu lassen und ich habe das auch geglaubt! Unterbewusst machte mir mein Herz aber dennoch riesen Vorwürfe, die sich in Stimmungsschwankungen, Trauer und Wut mir selber gegenüber zeigten. Typischer Babyblues eben!

Dann lernte ich eine Stillberaterin kennen, die sofort erkannte wo mein Problem lag! Und die redete mir nicht ein, dass ein Baby nun mal eben immer warten muss und ich mich nicht teilen kann. Nein, sie zeigte mir mit Engelsgeduld alle möglichen Tricks und Kniffe, wie ich BEIDEN gleichzeitig gerecht werden konnte, ob es nun das Stillen anging, das Wickeln oder was auch immer!
Und umso routinierter ich wurde und vor allem: Umso intensiver ich mich auf meine Kinder einliess - umso zufriedener wurde ich mit der Situation! Nach und nach!

Möglich ist es doch, dass es bei dir ähnlich ist?
Du meinst vom Kopf her vielleicht, dass es okay sei, den Kleinen auch mal schreien zu lassen, aber im Herzen tut es dir weh und macht dich traurig!

Ich möchte dir noch ein paar Tipps mitgeben, wie man gegen den Babyblues ankommt!
- Gönn DIR mal etwas! Sorge dafür, dass der Kleine gut versorgt ist und geh weg! Oder bring den kleinen mal für 2-3 Stunden zur Oma, Tante, Freundin etc. und geh ganz genüsslich baden!
- Leg dir den Kleinen auf den nackten Bauch und guckt "zusammen" einen ganz schnulzigen Videofilm, am besten natürlich zu dritt mit Papa!
- Nimm den Kleinen in ein Tragetuch und geh im Wald spazieren - nur ihr Beide!
- Ganz wichtig!!! Lass auch Traurigkeit zu!!!! Wenn du die Traurigkeit unterdrückst, dann nistet sie sich in dir ein! Aber wenn du sie zulässt und rauslässt, dann kann sie ihrer Wege gehen!

Alles Gute für euch beide - und natürlich für alle anderen Mamas, denen es ähnlich geht!!
Katharina

 
5 Antworten:

Re: Liebe Kathie!

Antwort von Nina3 am 25.04.2002, 13:04 Uhr

Nun verrat mir aber bitte mal, wie Du zwei Kinder gleichzeitig wickelst? Ich nehme schon immer beide mit ins Kinderzimmer (3 Monate). Einen leg ich dann in sein Bett unters Mobile, der andere wird gewickelt. Derjenige, der im Bett liegt macht also einen Aufstand, als wenn es um sein Leben ginge. Ich halt also den auf dem Wickeltisch mit einer Hand fest, fahre meinen anderen Arm auf unmenschliche Länge aus und versuch dem Kleinen im Bett seinen Schnuller zu geben, welcher genau 10 Sekunden in seinem Mund bleibt. Wenn ich den einen fertig habe, lege ich ihn ins Bett und den nächsten auf den Wickeltisch und das ganze Spiel beginnt von vorne. Vom mittäglichen Essen will ich mal lieber schweigen, denn da geht richtig die Post ab, obwohl gleichzeitig oder grade weil gleichzeitig?!

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Muss mich auch nochmal mit anhängen... - Vorsicht lang!

Antwort von NoZi am 25.04.2002, 13:58 Uhr

Liebes Fischli,

ich habe getsern Abend fleissig an dich getippert, dann bin ich auf Aktualisieren gekommen und alles war weg *heul* ... deswegen will ich dir jetzt noch ganz schnell dazu etwas schreiben.

Mein Sohnemann ist jetzt mittlerweile 9 Monate alt und ich hab hier eigentlich nichts mehr zu suchen, schaue aber ab und an einfach mal rein. Als ich deinen Beitrag gelesen habe, wurde ich zum Teil sehr traurig, weil ich dich so gut verstehen kann und mir gleichzeitig dein Baby leidtut.

Schau, dein Kind ist jetzt gerade 6 Wochen alt, macht seinen ersten Entwicklungsschub durch und ist immer noch dabei, sich an diese Welt hier draussen zu gewöhnen.

In deinem Bauch hatte es alles was es brauchte sofort zur Stelle, seine Nahrung, die richtige Temperatur, deine wohlige Stimme, das beruhigende Pochen deines Herzens ... und nun muss es sich alles "erbitten". Wenn es Hunger hat schreit es, wenn die Windel zwickt oder voll ist auch, wenn es kuscheln möchte oder lieber allein sein will.

Für mich klang am Anfang alles Schreien gleich, bis ich angefangen habe, genauer hinzuhören und mir viel Zeit zu nehmen für meinen kleinen Sonnenschein.

Es gab Tage, da wollte er stundenlang bei mir im Arm liegen und ich habe den halben Tag auf dem Sofa liegend zugebracht, weil es mir unheimlich wichtig war, dass Joshuas Bedürfnisse gedeckt wurden.

Was ich damit sagen möchte ist nur, dass du auf dein GEFÜHL hören solltest und nicht auf das, was dein Verstand dir sagt oder andere dir raten.
Wenn Du schreibst, dass du dich unwohl dabei fühlst, wenn du dein Baby weinen lässt, dann geh zu ihm, schau was es hat, nimm es in den Arm und beschäftige dich mit ihm.

Ich habe auch immer kluge Tipps von anderen bekommen, von wegen "Joshua muss auch mal schreien!" ... "Er muss auch mal alleine spielen!" ... "Er muss lernen, dass sich nicht alles nach ihm richten kann!" ... etc.

Und ich sage dir, all dass MUSS er gar nicht. Das Einzigste was er "MUSS", ist Vertrauen schöpfen, wissen, dass ich bei ihm bin, dass ich ihm helfe, sich in der Welt hier draussen zurecht zu finden.

Übrigens ... und das hat mich auch ein wenig traurig gemacht in deinem Schreiben, aber ich habe wahrscheinlich genauso gedacht - dein Baby kann schon viel mehr, als du ihm zutraust - natürlich im Rahmen seiner Möglichkeiten. Die Kleinen lieben es zu schauen, der Stimme ihrer Eltern zu lauschen, wollen Nähe spüren, getragen werden ... all das sind Dinge, durch die sie lernen, dass sie geliebt werden, dass jemand für sie da ist, dass dein Kind auf dich vetrauen kann und das ist das Wichtigste, was du ihm am Anfang geben kannst.

Auweih, ich schreibe hier und schreibe ... ich habe hier noch ein paar Bücher, die es wirklich wert sind, gelesen zu werden. Ich wünschte, ich hätte sie vor der geburt meines Sohnes gelesen, dann hätte ich noch viel intensiver auf ihn eingehen können:

1. Babyjahre, Remo H. Largo, Verlag Pieper, ISBN 3-492-21977-2

Das ist eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe!!! Hier geht es um die Entwicklung der Babys aus biologischer Sicht. Es beschreibt, was ein Kind an Eigenheiten mit sich bringt und was durch Erziehung beeinflussbar ist.
Wenn du das gelesen hast, wirst du nicht ein mal mehr denken, dass dein Baby "nur" schläft und isst!

2. Schlafen und Wachen, William Sears, La Leche Liga International, ISBN 3-906675-03-3

Tolles Buch über Schlafgewohnheiten von Kind und Eltern! Vorallem hat es gute Tipps auf Lager, wie man entspannt zum Schlafen kommt, trotz nächtlicher Störungen durch das Baby.

3. Leben mit einem Neugeborenen, Barbara Sichtermann, Verlag Fischer, ISBN 3-596-11548-5

Für mich ein ganz tolles Buch, ähnlich dem der Babyjahre. Aber diese hat auch den Vorteil, dass man anderen Besserwissern endlich Paroli bieten kann, denn es stehen viele gute Gegenargumente drinnen, warum du dein Kind eben NICHT schreien lassen musst. Ein klasse Buch!!!

4. Erste Gefühle, Katharina Zimmer, Mosaik bei Goldmann, ISBN 3-442-16272-6

5. Auf der Suche nach dem verlorenen Glück, Jean Liedloff, Beck´sche Reihe, ISBN 3-406-32078-3

Der Reisebericht einer Frau, die zweineinhalb Jahre im Dschungel lebte und den Völkern dort beim Umgang mit ihren Kindern zugeschaut hat.

Also, lass den Kopf nicht hängen, du bist keine schlechte Mutter, Anfangs"schwierigkeiten" hatten wir wohl alle!

Wenn du magst kannst du auch gerne mailen.

Alles Liebe für dich und dein Baby,

Katja mit Joshua

PS: Falls du die Bücher preiswert haben möchtest, dann schau mal bei abebooks.de rein!

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Ich Dummerle - eMail vergessen!

Antwort von NoZi am 25.04.2002, 14:01 Uhr

Oben auf NoZi gehen udn schon kannst du mir mailen, wenn du magst!

Liebe Grüße

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Re: Liebe Kathie!

Antwort von susli am 25.04.2002, 15:56 Uhr

hallo nina,
entweder beide auf den wickeltisch (mach ich mit dem kleinen, wenn ich meinen großen wickel. oder wenn der zu klein ist, beide auf dem boden/bett wickeln.

liebe grüße
susanne

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Re: Muss mich auch nochmal mit anhängen... - Vorsicht lang!

Antwort von Steffi und Benjamin am 25.04.2002, 21:15 Uhr

Hallo Katja,

das hast Du schön geschrieben.

Für mich klang am Anfang auch jedes Schreien gleich, und überall stand, Sie hören am Schreien Ihres Kindes, was es will - ha ha, ich habe immer nur Schreien gehört und auch gedacht, ich bin viel zu blöd, um Mutter zu sein. Jetzt haben wir uns zusammengerauft und es geht uns richtig gut.

Dir, Fischli, wünsche ich, dass es auch bald besser wird - wir hatten am Anfang, also als Benjamin nach 9 Wochen Klinik endlich nach Hause kam, auch fürchterliche Probleme, aber jetzt bin ich ziemlich glücklich mit meinem kleinen Schatz.

Liebe Grüße,

Steffi

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