Entwicklung im 1. Lebensjahr

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Geschrieben von -smily84- am 20.03.2006, 12:03 Uhr

Gluten

Man liest ja auf den meisten Baby-Gläschen: ohne Gluten...
Was ist eigentlich so schlimm an Gluten? Kann mir da jemand weiter helfen?
Danke schon im Voraus!

 
4 Antworten:

Re: Gluten

Antwort von emmal j. am 20.03.2006, 12:13 Uhr

http://de.wikipedia.org/wiki/Gluten

lg!

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Re: Gluten

Antwort von -smily84- am 20.03.2006, 12:20 Uhr

danke für deine antwort. leider kann ich dort jedoch nicht nachschauen, da mein internet zur zeit spinnt und nur sehr wenige seiten öffnet... (zum glück wenigstens gmx, web und rub)

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Re: Gluten

Antwort von emmal j. am 20.03.2006, 12:31 Uhr

Dann kopier ich Dir noch was...:

Was ist eine Zöliakie?

Zöliakie ist eine Unverträglichkeit eines bestimmten Eiweißstoffes (Proteins), des Glutens. Dieser Stoff ist ein Kleberprotein in der Schale von Weizen, Gerste, Hafer und Roggen.

Werden glutenhaltige Nahrungsmittel aufgenommen, wird die Dünndarmschleimhaut zerstört und damit die umfassende Funktion der Verdauung und Aufnahme der Nahrung beeinträchtigt. Durch den dauernden Kontakt mit Gluten verkümmern die Dünndarmzotten (die fingerartigen Erhebungen des Darminnenraumes). Die Darmoberfläche wird "glatt" und kann der Aufgabe des Nährstofftransportes nur noch eingeschränkt nachkommen.

Das Hauptmerkmal der Krankheit ist die Gedeihstörung mit voluminösen, fetthaltigen Durchfällen. Wertvolle Bestandteile der Nahrung werden unverdaut mit dem Stuhl ausgeschieden.

Die betroffenen Kinder zeigen neben den Durchfällen Appetitlosigkeit und mangelnde Gewichtszunahme, sie sind misslaunig und reizbar. Während der folgenden Monate kommt es zu einem typischen dicken, vorgewölbten Bauch mit mageren Extremitäten, Muskelschwäche, Blutarmut durch Eisenmangel sowie zu Vitamin- und Eiweißmangel.

Durch eine glutenfreie Ernährung kann die Funktion der Dünndarmschleimhaut wieder hergestellt werden.

Wie und wann kommt es zu einer Zöliakie?

Die Entstehung der Zöliakie ist im Einzelnen noch nicht geklärt. Gesichert ist, dass es eine genetische Veranlagung dafür gibt, die zusammen mit äußeren Einwirkungen zu der Krankheit führt. Die Angaben über die Häufigkeit der Krankheit in Deutschland schwanken. Ungefähr jedes sechshundertste bis viertausendste Kind entwickelt hier eine Gluten-Unverträglichkeit. In manchen Ländern tritt sie häufiger auf, wie in Schweden und Irland.

Die Zöliakie beginnt meist drei bis vier Monate, nachdem Kinder zum ersten Mal mit glutenhaltigen Nahrungsmitteln in Berührung gekommen sind, beispielsweise in Form von Breimischungen. Dies geschieht vorwiegend im Alter von sechs Monaten bis zwei Jahren. Die Gluten-Unverträglichkeit mit nur geringer Schleimhautschädigung kann sich aber auch im späteren Alter erst zeigen.

Zehn Prozent der betroffenen Kinder unter zwei Jahren haben eine vorübergehende Zöliakie, die ab dem zweiten oder dritten Lebensjahr wieder verschwindet.

Was sind die Anzeichen für Zöliakie?

Symptome zu Beginn der Erkrankung:

* Appetitlosigkeit

* Fehlende Gewichtszunahme bis hin zu chronischem Untergewicht

* Übellaunigkeit, Reizbarkeit

* Massige, übel riechende, fett glänzende Durchfälle

* Bauchschmerzen

* Erbrechen

Wie stellt der Kinderarzt die Diagnose?

Die Diagnose muss eindeutig gestellt werden, denn davon hängt es ab, ob Ihr Kind eine lebenslange Diät einhalten muss. Zunächst wird eine Stuhlprobe entnommen, die erste Hinweise gibt und vor allem andere Erkrankungen ausschließen kann. Danach wird der Arzt eine Blutuntersuchung veranlassen. Im Blut lassen sich dann bei Erkrankung die Antikörper gegen Gluten (Gliadin-Antikörper) und die Schleimhaut (Endomysium-Antikörper) nachweisen. Zudem werden Blutbild, Eiweiß- Eisen-, Mineralsalzgehalt und Immunglobuline (Abwehr-Eiweiß-Stoffe) bestimmt. Wenn sich daraus ein Hinweis für eine Zöliakie ergibt, wird eine Dünndarm-Saugbiopsie durchgeführt. Dabei wird eine winzige Metallkapsel an einer Magensonde von oben in den Dünndarm eingeführt. Durch Sog von außen wird ein Stück der Darmschleimhaut eingesaugt und schmerzlos entfernt. Durch mikroskopische Betrachtung lässt sich die Zöliakie-typische Veränderung an den Darmzotten feststellen.

Ist durch die Diagnose die Erkrankung nachgewiesen, wird Ihnen der Arzt das weitere Vorgehen beschreiben und Ihnen die Möglichkeit geben, mit einem Diätberater den Kostplan für Ihr Kind zu besprechen.

Wie sieht die Therapie aus?

Als einzige erfolgreiche Therapie gilt eine strenge, lebenslange glutenfreie Diät. Es dürfen keine Weizen-, Roggen-, Gerste- und Haferprodukte in der Nahrung enthalten sein. Die glutenhaltigen Nahrungsmittel, wie Brot, Müsli und Kekse, werden durch Produkte ersetzt, die kein Gluten enthalten. Diese werden z.B. aus Reis- Mais-, Johannisbrot- oder Sojabohnenmehl hergestellt. Zu Beginn der Therapie werden zusätzlich, je nach Schwere der Mangelerscheinungen, Eisen- und Vitaminpräparate empfohlen.

Welche Komplikationen können auftreten?

Durch die unzureichende Ernährungssituation kann es zu Eisen-, Eiweiß-, Vitamin- und Mineralsalzmangel kommen. Es können Blutarmut, Rachitis, Gerinnungsstörungen, Entwicklungsverzögerungen, Kleinwüchsigkeit, Zahnschmelzdefekte, Knochenschmerzen, eine verzögerte Pubertät und bei Mädchen das Ausbleiben der ersten Monatsblutung die Folge sein. Bei einer unbehandelten Zöliakie ist außerdem das Risiko erhöht, im späteren Leben an Lymphknotenkrebs zu erkranken.

Wie ist die Prognose für erkrankte Kinder?

Wird die Diät eingehalten, erholen sich Kinder schnell. Das körperliche und seelische Befinden kommt wieder ins Gleichgewicht und die Stimmung verbessert sich deutlich; der Appetit kommt zurück, und die Durchfälle normalisieren sich. Wenn Ihr Kind die Diät konsequent einhält, kann es ein ganz normales Leben führen.

Im späteren Alter wird ein Verstoß gegen die Diätregeln nicht unmittelbar mit Durchfällen oder dem Auftreten anderer Symptome beantwortet. Es empfiehlt sich jedoch die bewährten Essensregeln weiterhin einzuhalten, da sonst im Erwachsenenalter ein erhöhtes Risiko von Knochenschwund (Osteoporose) oder Lymphknotenkrebs (maligne Lymphome) besteht.

Sollte Ihr Kind an Zöliakie erkrankt sein, ist es sinnvoll, das Wachstums Ihres Kindes zu verfolgen und die Diät mit einem Ernährungsberater zu erstellen und genau einzuhalten. Das Kind wird die Gedeihstörung und das verminderte Wachstum aufholen.

In den letzten Jahren konnte ein deutlicher Rückgang der Krankheit auf knapp ein Drittel der ursprünglichen Häufigkeit festgestellt werden. Dieses Ergebnis verdankt sich hauptsächlich einer Empfehlung, der immer mehr Eltern folgen: Füttern Sie getreidehaltige Breikost erst im relativ späten Säuglingsalter, ab dem sechsten oder siebten Monat.

Rat und Hilfe bietet auch die Deutsche Zöliakie Gesellschaft e.V., Filderhauptstraße 61, 70599 Stuttgart


Quellen
Sitzmann: Pädiatrie



lg!
Emmal, doe im Moment viel zu faul ist, so schöne lange Postings selbst zu verfassen ;-))

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Re: Gluten

Antwort von -smily84- am 20.03.2006, 12:37 Uhr

Danke.
Ab wann muss man denn nicht mehr so darauf achten, ob Gluten enthalten ist?

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