Entwicklung im 1. Lebensjahr

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Geschrieben von Sandra mit Lea Kim und Kira am 24.08.2001, 18:44 Uhr

Fehlendes Muttergefühl nach Kaiserschnittgeburt

Hallo christine.
Ich kann dich sehr sehr gut verstehen.
Ich hatte vor fast 1,5 Jahren einen Not-Kaiserschnitt. Zum ET wären es noch 1,5 Wochen gewesen. Doch Madame leistete sich den ersten Fehltritt ihres Lebens und öffnete mit dem Fuss die Fruchtblase.
Wegen unvollkommener Fusslage und 3 Herstillständen meiner Tochter in knapp ner halben Stunde,haben die nicht lange gefackelt und ratz fatz war ich im OP - logo mit Vollnarkose, denn "für so nen Schnickschnack wie PDA" (O-Ton Anästesist) war keine Zeit.

Ich wusste ja auch was für enorme Gefühle so eine Geburt mit sich bringt, dieser Endorphinschub, wenn das Baby dann da ist ... Lea war unsere 2. Tochter.
Umso schwerer ist es mir gefallen. Hatte mcih doch quasi dieses Kind mir dieses tolle Erlebnis geklaut.
Es war nicht ICH die das Kind dann das erste Mal im Arm hatte - nein! die ersten 1,5 Stunden hatte sie mein Mann.
Auch wenn er mir 1000 mal erzählt, dass sie fast nur geschlafen hat und ab und zu mal vor Hunger nach der Brust gesucht hat. ICH war in diesem Moment NICHT da für sie.

Ich hatte anfangs kaum einen Bezug zu ihr. Mir gings auch so, dass da ein riesen Loch war. Da war ein Kind neben mir im Bettchen, aber wo ich bitte das Baby das bei mir im Bauch war ???

Die SS war für mich irgendwie nicht abgeschlossen. Man bereitet sie Monate lang auf ein Ereignis vor und dann fällt es einfach aus! Ich hab noch Wochenlang nachts geträumt, dass jetzt die Geburt losgeht ...


Aber es wurde immer besser, man vergisst, wenn auch langsam.
Ich hatte Lea einfach immer viel bei mir. Die ersten 4 oder 6 Wochen nahm sie irgendwie gar nicht an unserem Leben teil. Ich habe sie gestillt, gewickelt und dann wieder weggelegt.

Aber ein wichtiger Grundstock wurde bei unserer Beziehung im KH gelegt. Ich konnte 3 Tage kaum aufstehen, da sie wie Metzger an mit rumgeschnippelt haben (fast 20 cm Schnitt bei so nem kleinen Würmchen). In dieser Zeit kamen die Schwestern, brachten mir mein friedliches Kind legten es mir auf den Bauch und gingen. So lagen wir dann die 1,5 bis 2 Stunden und ich musste mich mit ihr beschäftigen ob ich wollte oder nicht. Gut ich hätte auch ne Schwester rufen können, dass sie das Kind wegnimmt, aber ich wollte da nicht extra anrufen.

Das Stillen hat uns dabei sehr geholfen und auch ihre Schrei- und Tragestunden mehrere Wochen.
Leider war es dann so dass wir beide sehr aufeinander fixiert waren. Der liebe papa hatte dann mehr und mehr probleme einen Bezug zu ihr zu finden. Es wollte ja auch noch Kira umsorgt werden. So blieb kaum Zeit für die Beiden sich kennenzulernen.

Mittlerweile ist das Verhältnis so wie es sein soll. Das Gefühl, dass es wirklich unser Kind ist kam nach und nach.


Ich wünsche dir und deinem Baby noch eine schöne Eingewöhnungszeit, denn so lange ist es ja noch nicht her.
Gib auch dir und deiner Seele Zeit zu heilen, denn die hat bestimmt den gleichen Schaden erlitten wie dein Körper.

Wenn du möchtest kannst du mir auch mailen.

Tschüs
Sandra

 
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