Entwicklung im 1. Lebensjahr

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Geschrieben von paulchen2005 am 10.01.2009, 16:20 Uhr

Heikles Thema

Betrifft vielleicht hauptsächlich Mehrlingsmama`s.
Hattet Ihr bei Eurem zweiten oder dritten Kind manchmal auch den Gedanken das dieses Kind alles auf die Probe gestellt hat?
Seit Emma(3 Monate) auf der Welt ist, ist die Beziehung zu meiner grossen Tochter(3) schwierig geworden und die zu meinem Mann ist auch nicht gerade rosig.
Emma ist ein eher anstrengendes Baby,da sie tagsüber nur sehr wenig schläft und viel weint. Deshalb bleibt kaum Zeit für die Grosse und der Haushalt kommt auch oft zu kurz.
Die Zeit über Weihnachten und Sylvester war für mich sehr schlimm. Da es da kaum einen Tag gab wo es mal ruhig zuging. Ich bin mit der Grossen sehr ungeduldig. Obwohl ich es gern anders hätte. Deshalb mache ich mir oft Vorwürfe und nehme mir vor etwas zu ändern. Doch dabei bleibt es dann. Oft habe ich mich aber auch gefragt ob es wirklich gut war ein zweites Kind zu bekommen. Ich bin leider ein Mensch der seine Gefühle überhaupt nicht zeigen kann bzw. oft auch sehr kalt ist. Deshalb konnte ich wohl bisher auch keine richtigen Muttergefühle für Emma entwickeln. Sie kann nichts dafür das es seit ihrer Geburt bei uns so einen Schieflage gibt.
Mit meinem Mann über meine Gedanken zu reden macht keinen Sinn. Für ihn ist alles okay, er sieht das alles nicht so.
Ich habe in letzter Zeit mehrmals daran gedacht das ich so nicht mehr weiter machen kann. Ich möchte meinen Kindern gern eine Mutter ersparen wie ich sie hatte. Sie sollen das bekommen was Kinder brauchen, viel Liebe, Verständniss, Respekt usw. Das zu geben fällt mir augenblicklich sehr schwer.
Falls mir jetzt jemand raten will eine Therapie zu machen,so muss ich sagen das ich die bereits seit einigen Monaten mache aber noch nicht wirklich weiter gekommen bin.

K.

 
5 Antworten:

Re: Heikles Thema

Antwort von Gabn am 10.01.2009, 19:04 Uhr

Hallo,
ich kann Deine Gefühle verstehen. Habe einen grossen Sohn mit 7 Jahren, unser Kleiner wird bald 1 Jahr alt.Der Kleine ist wesentlich anstrengender als es der große als Baby war (schläft schlecht, fordert am Tage viel Aufmerksamkeit). Daher ist man als Mama eben manchmal sehr angespannt, zumal es für die großen ja auch eine neue Situation ist, dass sie die Mama nun nicht mehr für sich haben. Mir viel es anfangs auch schwer meine Liebe und Nähe auf beide zu verteilen.Das ist nunmal auch für dich eine neue Situation. Also mach dir nicht zuviele Vorwürfe. Du hast sogar eine Therapie angefangen, das ist doch ein enormer Schritt. Gib dir noch Zeit und wichtig ist auch, dass dein Mann dich entlastet. Mir hat es viel geholfen, dass mein Mann sich intensiver mit dem grossen beschäftigt hat (Ausflüge etc.) und ich so Zeit hatte mich dem Kleinen zu widmen.
Inzwischen hat sich die Lage sehr entspannt obwohl es auch Zeiten gibt, wo ich den großen anraunze obwohl er in dem Moment nichts dafür konnte. Aber wenn ich wieder "runtergekommen "bin sage ich ihm auch: Du das war jetzt nicht in Ordnung von mir, aber ich war gerade genervt, weil der Kleine die ganze Zeit geschrien hat...entschuldige. Klar deine mit 3 Jahren wird weitaus weniger Verständnis dafür haben, aber wenn Du ihr das Gefühl gibst, das es Dir leid tut und Du sich sonst viel mit Ihr beschäftigst, schmust etc. wird sie Dir das auch nicht zu übel nehmen.
Wichtig ist wie gesagt die Unterstützung von deinem Mann der dir die Kleine auch mal abnimmt damit Du mit der grossen was alleine machen kannst (ein Spiel spielen, Vorlesen etc.) oder mal etwas Zeit für Dich hast.
Und der Haushalt....da muss man einfach mal fünfe grade sein lassen und eben nur das nötigste machen. Das ist schon in Ordnung, mach dir nicht auch noch deswegen Stress. DU bist wichtig und die Kinder der Rest kommt später...
Wünsche dir viel Kraft und alles Gute !!

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Re: Heikles Thema

Antwort von reggi87 am 10.01.2009, 19:22 Uhr

...mine tochter heißt auch emma ..sie ist 4 monate...

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Re: Heikles Thema

Antwort von Joelina77 am 10.01.2009, 21:18 Uhr

Huhu...

Erstmal finde ich es sehr mutig und auch gut von dir, dass du dich traust so ein heikles Thema anzusprechen.

Ich habe zwei Kinder und wir bekommen jetzt unser drittes Mäuschen.
Nach einer wirklich traumatischen Geburt meines zweiten Sohnes hatten wir auch ganz viele Probleme:
Ich hatte ca 1 Jahr lang keine Muttergefühle für meinen Sohn - er wurde versorgt, ich hab mir auch wirklich Mühe gegeben, dass ich ihm Nähe und Geborgenheit gebe (die er aber immer abgelehnt hat), dass mein Grosser nicht zu kurz kommt, aber ich hab das denk ich alles nicht wirklich geschafft in dieser Zeit.
Der Kleine war ein extremes Schreikind, hat nur gespuckt, auf jeden Körper - selbst auf Blickkontakt mit noch mehr Gebrüll reagiert - hat die ersten Monate ausschliesslich geschlafen während er geschaukelt wurde (sodass wir alle kaum zum schlafen kamen).
Das war wirklich eine schlimme Belastung für unsere ganze Familie und hätte ich das vorher gewusst (mein Grosser war das genau Gegenteil), hätte ich nie im Leben meinen Sohn bekommen.

ABER diese, sehr schlimme Zeit ist vorbei gegangen, langsam und sie hat auch sehr lange gedauert - aber sie ist vorbei. Heute ist mein Kleiner schon 5,5 Jahre alt und ein ganz tolles, intelligentes und einfach nur liebenswertes Kind. Wir haben eine ganz enge Bindung zueinander aufbauen können, auch wenn sie nicht von Anfang an da war, heute liebe ich ihn über alles und seit ich den Grund für sein Verhalten kenne (er hat u.a. Wahrnehmungsstörungen in allen Bereichen) und mich in ihn hineinversetzen kann, geht es uns allen wieder richtig gut - ich kann allen wieder gerecht werden und die Beziehung zu meinem Mann, die auch unter der Situation sehr gelitten hat damals ist wieder geheilt.

Was ich damit sagen möchte - auch wenn ich dir keinen direkten Ratschlag geben kann - es kann und wird besser werden. Spätestens dann, wenn deine Emma eine eigene kleine Persönlichkeit entwickelt wirst du sie über alles lieben einfach für die, die sie ist und die ersten Monate mit einem Neugeborenen sind nunmal oft einfach sehr anstrengend und chaotisch - aber das wird sich alles regeln und dann geht es dir besser und wenn es dir besser geht - tja, dann wirst du auch mit allem anderen besser zurecht kommen.

Bis dahin wünsche ich dir viel Kraft, denk positiv und mach dir nicht so viele Selbstvorwürfe - Niemand ist perfekt!

Liebe Grüsse
Joelina

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Re: Heikles Thema

Antwort von gado am 10.01.2009, 22:10 Uhr

Mir geht es ähnlich wie dir.
Mein Großer ist 2 jahre 4 Monate die Kleine 11 Wochen und ein Schreikind. Sie hat extreme Probleme mit der Verdauung, mehr noch als ihr Bruder und will ständig getragen werden. Sie ist wesentlich anstrengender als ihr Bruder. Ich hatte am Anfang auch das Gefühl sie nicht so zu lieben wie ihren Bruder, da ich, kaum dass sie auf der Welt war, immer mehr auf den Großen geachtet habe, dass er nicht zu kurz kommt und sie so nebenbei versorgt habe. Aber wenn ich mal ganz alleine mit ihr bin weil der Große bei Oma und Opa ist merke ich schon, dass ich sie nicht mehr hergeben möchte.

Ich glaube es geht vielen Müttern zu Beginn so , die 2 und mehr Kleinkinder
haben. Man kann sich beim ersten halt voll und ganz nur auf dessen Bedürfnisse konzentrieren sobald das 2te kommt bleiben die Bedürfnisse des 1ten und die des 2ten kommen dazu. Irgentwer kommt dann immer zu kurz.

Ich sage mir in ein paar Monaten wird es besser sein und wenn dann beide eines Tages richtig miteinander spielen können hat man es dann leichter.
Ich habe auch das gefühl ich hätte meinen großen wohl viel zu sehr verwöhnt, wäre er ein Einzelkind geblieben. Er wird davon profitieren nicht allein zu sein früher oder später wird es sich zeigen und bis dahin reicht es das beste zu tun was man kann und alles was nicht bösartig passiert wird auch nicht schaden.

Beste Grüße und viel Kraft
Gabi

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Bloss ein kleiner Tip

Antwort von huehnchen69 am 12.01.2009, 9:47 Uhr

Hallo,

Finde ich klasse, dass du eine Situation, die fuer dich belastend ist, nicht einfach so schleifen lassen willst, so nach dem Motto "wird schon", sondern aktiv etwas dagegen unternehmen willst. Das ist doch schon die halbe Miete!
Zur tatsaechlichen Loesung kann ich leider nicht so richtig viel beisteuern. Bloss einen kleinen Tip haette ich, das fand ich fuer meine zwei so einfach und wirkungsvoll (die beiden sind auch 3 Jahre auseinander): Nimm die Kleine ins Tragetuch (lass' dir von einer Hebamme oder Tragetuchberaterin die Bindemoeglichkeiten zeigen, damit es fuer euch beide angenehm ist).
Dann hast du die Haende frei fuer deine Grosse, die Kleine ist zufrieden, und du kannst entweder mit beiden etwas unternehmen, oder die Grosse hilft beim Haushalt. Auch wenn's dann laenger dauert - in dem Alter ist es doch der Hit, Mama helfen zu duerfen, z.B. beim Kochen, Waschen, Saugen, Spuelmaschine ausraeumen. Und wenn du das kannst: Mach' dich nicht zur Sklavin deines Haushalts. In einem Kinderhaushalt braucht es nicht auszusehen wie in der Moebelausstellung.

Falls du Lust hast, schau' doch auch mal ins Forum von www.rabeneltern.org rein - da gibt es viele groessere und kleinere Tips von Eltern, denen es aehnlich geht oder ging.

Alles Gute!
Sabine

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