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Geschrieben von Fredda am 01.06.2015, 8:12 Uhr

@luna08

Bevor ich mich durch jedes einzelne Antwortfragment lese, hier meine Frage:

Hast du eine Begründung für deine Meinung?

"Warum sollte oder möchte (zB) eine homosexuelle Frau das Kind ihrer Frau/Freundin adoptieren?

Ich denke das 'natürliche' ( bitte nicht falsch verstehen ) System kommt Kindern am Besten zugute."


Die Vater-Mutter-Kind-Ehe ist keineswegs ein natürliches, im Menschen genetisch oder auch nur extrem lang historisch verankertes "System".

 
33 Antworten:

Re: @luna08

Antwort von Strudelteigteilchen am 01.06.2015, 8:25 Uhr

Na ja, Fredda, auch wenn ich Lunas Ansicht nicht teile, aber die Logik, daß es einen männlichen Samen und eine weibliche Eizelle braucht, um ein Kind zu zeugen, ist dann doch in der Genetik verankert und als System schon recht alt. das müssen wir vor lauter Gleichstellung dann doch nicht leugnen.

Ich finde durchaus, daß sich Kultur über Natur erheben kann - aber wenn man die Natur als Maß aller Dinge hernimmt, dann ist die Dualität der Geschlechter nun mal vorgegeben.

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Re: @luna08

Antwort von Fredda am 01.06.2015, 8:28 Uhr

Aber das Zusammenleben in der ach so schützenswerten Ehe doch nicht, STT. Außerdem hält sogar die Natur für die weiblichen Wesen die Parthogenese in der Hinterhand ;)

Sie fragt auch, warum eine homosexuelle Partnerin das Kind solle adoptieren wollen, kann sich eine innige, elterliche, liebevolle Beziehung nicht wirklich vorstellen, das finde ich eigentlich unnatürlich.

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Re: @luna08

Antwort von Strudelteigteilchen am 01.06.2015, 8:37 Uhr

Dann hast Du das falsche Zitat rausgesucht, ich habe den Thread unten nicht gelesen.

Nochmal: Mein Verständnis von Ehe ist ein kulturelles, und Kultur erhebt sich über die Natur. Wenn man Ehe aber als Rahmen/Basis für Reproduktion versteht, dann ist die Dualität der Geschlechter eine Voraussetzung. Das Argument der "Natürlichkeit" ist jedenfalls eher bei den Gegnern der Gleichstellung. Was okay ist, wie gesagt, denn "natürlich" sind auch ganz andere Sachen, die ich nicht als Maß aller Dinge setzen möchte.

Aber das paßt nicht in den Zeitgeist, "natürlich" ist irgendwie zum Qualitätsmerkmal für alles verkommen, also muß man die Homo-Ehe auch als "natürlich" undefinierten, sonst wäre sie ja ablehnenswert, und das wollen wir ja auch wieder nicht.

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Re: @luna08

Antwort von Fredda am 01.06.2015, 8:39 Uhr

Bei mir steht das richtige Zitat, "warum sollte..." und "für die Kinder ist das natürliche..." und damit meint sie die Ehe zwischen Mann und Frau mit einem oder nehr Kinder, jetzt hör mal auf, die Erbsen zu zählen, bitte, ich will wirklich wissen, was in lunas Kopf vorgegangen ist bei ihren Argumentationsversuchen. Die Natur hat nie die Ehe als Basis für die Reproduktion vorgesehen.

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Re: @luna08

Antwort von Zero am 01.06.2015, 8:58 Uhr

Richtig, das war der Mensch!

Ich verstehe die Argumentation ebensowenig. Soll doch heiraten wer will und wie sie sich lieben.
Wenn aus der Homosexualität nicht immer so ein Gewese gemacht werden würde, gäbe es in diese Richtung auch keine Diskriminierung.
Homosexuelle zu sein, ist genauso normal, wie Heterosexuell zu sein und verdient, in meinen Augen, nicht weniger Rechte.

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Re: @luna08

Antwort von Antje04 am 01.06.2015, 9:03 Uhr

"Die Natur hat nie die Ehe als Basis für die Reproduktion vorgesehen."
Genau. Die Natur des Menschen ist und war schon immer geistige und soziale Weiterentwicklung (in welche Richtung auch immer), nicht Stillstand. Insofern ist es eine zwangsläufige und unterstützenswerte Weiterentwicklung des Menschen, auch als gleichgeschlechtliches Ehepaar die gleichen Rechte und Pflichten haben zu dürfen.
Gleichgeschlechtliche Beziehungen sollten den gleichen Akzeptanz-Status haben dürfen. Aber da hapert es.

Der Vatikan macht das schon lange vor: Männer in langen Kleidern leben zusammen...

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Re: @luna08

Antwort von Butterflocke am 01.06.2015, 9:32 Uhr

Viel mehr stört mich dieses ewige "ich toleriere ja"...
Liebe Luna, ich toleriere, dass du in diesem Forum schreibst...
Liebe Luna, ich toleriere, dass du Kinder hast...
usw...

Was maße ich mir an, dir ein natürliches Recht gnädigst zugestehen zu wollen? Eben!

Die Ehe ist nichts "Natürliches". Ebenso wenig, wie sie als Voraussetzung bzw. Basis für Reproduktion gedacht ist. Worin liegt also das Problem, die gleichgeschlechtliche Ehe zu ermöglichen und den gleichgeschlechtlichen Paaren schlicht alle damit verbundenen Rechte zuzugestehen. Allen, die es wollen (es wollen ja auch nicht alle Heteros).

Hauptproblem in solchen Diskussionen, die sich auf viele andere Bereiche übertragen ließe, ist dieses ewige Erheben über andere Menschen und deren Lebensituation.

Und wer an die "armen" Kinder denkt: Kinder wachsen bereits in Homobeziehungen auf. Denn Homobeziehungen GIBT es, ebenso wie es Kinder in ihnen gibt.
Und sie wachsen in Homobeziehungen nicht besser oder schlechter auf als in Heterobeziehungen/Ehen.

Ich finde diese Diskussionen furchtbar engstirnig.
Dass sich DA mal keiner zu "gschamig" ist seine dusselige Meinung auszusprechen, statt noch einmal gründlich darüber nachzudenken. Ich habs seit meinem letzten Thread mit dem Wort "gschamig"....sche is:-)

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Re: @luna08

Antwort von Fredda am 01.06.2015, 9:37 Uhr

Genau. Wenn jemand schon anfängt, "jeder darf wie er will" und "ich habe nichts gegen", stellen sich meine Antennen und Nackenhaare auf...

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Re: @luna08

Antwort von Antje04 am 01.06.2015, 9:50 Uhr

So eine Aussage ansich ist akzeptabel. Worüber ich mich aufrege, wenn diese Aussage mit einem angeführten "aber" sofort relativiert wird.

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Re: @luna08

Antwort von Butterflocke am 01.06.2015, 9:51 Uhr

eben....
"Ich habe ja nichts gegen Türken, aber musst du unbedingt einen heiraten? "(Mensch, wo HAB ich das nur schonmal gehört.....*grübel*)

"Ich habe nichts gegen Flüchtlinge, ABER......"
"Ich habe nichts gegen Homos, ABER....."
"Ich habe nichts gegen M. Weinberg, ABER...."
Huch, da war jetzt was falsch....;-)

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Re: @luna08

Antwort von swiss-mom am 01.06.2015, 9:55 Uhr

Nun, was ist schon natürlich?

Ich bin überzeugt, dass zwei Männer beziehungsweise zwei Frauen, durchaus das von Luna so hochgelobte, natürliche System sehr gut ausfüllen können.
Männlein und Weiblein sind als Paar nicht automatisch dafür prädestiniert gute Eltern zu sein.

Genauso gut kann eine alleinerziehende Mutter ihren Kindern alles geben was ein Elternpaar m/w ihnen geben kann, gell luna?

wo ist eigentlich dieses natürliches System verankert, Luna, in deinem Kopf?
Haben laut Koran nicht muslimische Männer das Recht zwei bis vier Frauen zu haben, die dann kreuz und quer für alle Kinder als und fungieren? Ist das dann unnormal, unnatürlich und schadhaft für die Kinder?
dann solltest du deinen Sohn vielleicht nicht nach dem Islam erziehen, denn das würde bedeuten dass du ihm nicht "das Beste" mit auf den Weg gibst, von dem du so überzeugt bist.

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Re: @luna08

Antwort von Sunny76 am 01.06.2015, 10:00 Uhr

Lustig....warum klärt man das nicht per PN mit Luna? Warum schreibt man das nicht unter den unteren Post?

Bei mir wurde im Hauptforum kollektiv drauf gehauen vor ein paar Tagen...aber gut..

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Re: @luna08

Antwort von swiss-mom am 01.06.2015, 10:04 Uhr

grundsätzlich: man kann mit Luna nichts "klären"...

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Re: @luna08

Antwort von Lauch1 am 01.06.2015, 13:25 Uhr

Ja für den Zeugungsakt an sich braucht es Mann und Frau. Aber nicht unbedingt für das Aufziehen.Was sollen Mann/Mann oder Frau/Frau denn da schlechter machen? Gibt es in zahlreichen Kulturen z Bsp Mutter/Tante (ich glaube auch bei Elefanten)

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Re: @luna08

Antwort von Fredda am 01.06.2015, 14:09 Uhr

Weil ich dachte, jemand der anderen hat vielleicht was gelesen oder verstanden, was sie meint. Damit andere sich auch noch an der Diskussion beteiligen können. Weil ich mit luna nicht auf PN Fuß stehe. Damit auch die zukünftigen Beamtinnen ihren fachkundigen Senf dazugeben können. Hab ich bei dir draufgehauen?

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Re: @luna08

Antwort von lotte_1753 am 01.06.2015, 14:23 Uhr

Ich bin da bei STT, diese Art der Argumentation - das gibt es auch bei Elefanten - ist gerade nicht zielführend. Auch der Hinweis auf andere Kulturen geht eher ins Leere, da alle halbwegs erfolgreichen Zivilisationen auf der Ehe aufgebaut sind. (Die Zahl der Frauen mag variieren.) Man könnte sogar sagen, die patriarchalisch dominierte Ehe schaffte einen Überlebensvorteil im Darwin'schen Sinne und ist deshalb als eine "natürliche" Verhaltensweise anzusehen.

Der vielversprechendere Argumentationsansatz ist ein kultureller. In der postmodernen aufgeklärten Gesellschaft die Freiheit des Einzelnen vor Diskriminierung höher zu werten ist, als die Verletzung von Moralvorstellungen einzelner. Mal schauen, wie weit wir damit sind.

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Re: @luna08

Antwort von Alba am 01.06.2015, 14:30 Uhr

Ich bin da auch mit SST und Lotte.
Es gibt jede Menge Beispiele fuer lebenslange Paarbildungen bei Tieren, queer durch die Phylogenie von Voegeln (mute swans zB) ueber Primaten (einige Gibbons-Arten) und Reptilien (skink). Und fuer viel Jungtiere endet es toedlich wenn ein neuer alpha male auftaucht der nicht der Vater ist.
This cherry picking is really not helpful with the discussion.

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Re: @luna08

Antwort von Lauch1 am 01.06.2015, 14:35 Uhr

Es ging bei der luna Diskussion ja un den Begriff Natur, deshalb die Elefanten (keine Ahnung, ob das überhaupt stimmt, ich bilde es mir jedenfalls ein).
Ich sehe jedenfalls keine Grund, warum ein homosexuelles Paar Kinder schlechter aufziehen sollte, als ein heterosexuelles.
Bzw warum Stiefkindadoption in eine heterosexuellen Beziehung erlaubt sein sollte, in einer homosexuellen nur im Todesfall.

Und das sehe nicht nur ich so, sondern auch der Österreischische Verfassungsgerichtshof. Der hält nämlich das Adoptionsverbot für verfassungswidrig. Bis zum Ende diesen Jahres muss in Ö die gleichgeschlechtliche Partnerschaft dahingehend der Ehe angeglichen werden.
Bin gespannt was da rauskommt.
Deiner Darwinerklärung kann ich nicht ganz folgen.

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Re: @luna08

Antwort von Antje04 am 01.06.2015, 16:12 Uhr

Die Zahl der Homo-Ehen wird auch in Zukunft wesentlich geringer sein, als die Zahl der Hetero-Ehen.
Ob jetzt die Ehe an sich ein positiver Katalysator für die Entwicklung der Menschheit steht, wage ich wirklich zu bezweifeln (auch wenn man bedenkt, wie viele Ehen jährlich geschieden werden. Klar, früher blieb man zusammen, bis zum oftmals bitteren Ende. Auch keine tolle Vorstellung).
Man kann die Intention von Tieren, die aus evolutionären Gründen für immer zusammenbleiben, nicht mit der Intention von Menschen vergleichen, die eine Ehe eingehen! Ich habe noch nie ein Pinguinpaar gesehen, das zum Scheidungsanwalt ging,

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Re: @luna08

Antwort von lotte_1753 am 01.06.2015, 16:50 Uhr

Ich glaube, wir können als allgemein anerkannt voraussetzen, dass unsere geistigen Wurzeln in Griechenland, Rom und Jerusalem liegen, später im christlich geprägten Wertesystem Europas. Kern aller dieser Gesellschaften war die Familie im klassischen Sinne. Die schrecklichen Tragödien unseres Jahrhunderts sind doch auch gerade deshalb passiert, weil sich Ideologien über die Idee der Familie hinweggesetzt haben, die Volksgemeinschaft oder die Arbeiterklasse war plötzlich wichtiger als Vater und Mutter. Kinder wurden gezielt in der HJ oder der FDJ indoktriniert um sie dem Einfluss der Familie und den damit verbundenen Wertevorstellungen wie Solidarität und Nächstenliebe zu entziehen.

Heute leben wir im Westen in einer dem ersten Anschein nach freien Welt. Alles geht (und das ist ja auch ok), aber alles ist auch beliebig geworden und dem jeweiligen Zeitgeist ausgesetzt. Gier wird offen ausgelebt, nicht nur im Management sondern auch schon bei den kleinen Leuten, die Pokerspieler bewundern, die mit wenig Aufwand zu viel Geld kommen, oder die sich Aktientipps zurufen. Ist das wirklich die Welt, die wir wollen? Jeder für sich? Die Ehe ist schon jetzt fast beliebig geworden, man last sich eher scheiden, als dass man auch einmal schwierige Zeiten durchsteht und seinen Kindern so ein Beispiel gibt, dass es sich lohnt auch einmal zu kämpfen (das kann man, muss man aber nicht belächeln, es war der Kitt der unsere Zivilisation über Jahrtausende zusammengehalten hat). Glaubt man im Ernst, dass es ohne diese Werte geht? Das Institut Ehe wird aber durch die sog. Homoehe noch weiter geschwächt, denn letztlich geht es ja nur in den wenigsten Fällen um das Heranbilden einer neuen Generation. Rechtlich ist die Partnerschaft in Deutschland doch fast zu 99% gleichgestellt. Es geht also eher darum recht zu behalten oder darum ein rauschendes Fest zu geben. Ehe wird dadurch noch beliebiger und wird endgültig auf eine Lebensabschnittspartnerschaft reduziert. So opfert man das letzte Rückzugsgebiet einer Gemeinschaft im Kleinen auf dem Alter des Lifestyles.

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Re: @luna08

Antwort von Lauch1 am 01.06.2015, 17:17 Uhr

Nein, sie ist eben nicht gleichgestellt.
Weder was eine Hinterlassenschaftspension, noch was eine Versorgung allfälliger Kinder im Todesfall (und genau darum gehts bei der Adoption) betrifft.(ist zumindest in Ö so)
Warum die heterosexuelle Ehe dadurch geschwächt werden soll verstehe ich nicht. Ausser jemand unterdrückt seine homoerotische Neigung und heiratet, weil es sich so gehört. Aber ob das anzustreben ist?

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Re: @luna08

Antwort von Fredda am 01.06.2015, 17:41 Uhr

DA sieht man die totale Gehirnwäsche.

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Re: lotte 1735

Antwort von Betula am 01.06.2015, 18:02 Uhr

Oh je,dass alles immer beliebiger wird, oberflächlicher, das sehe ich bei manchen Themen auch so.Warum aber Homosexualitat lifestyle sein soll und die Homo Ehe die traditionelle Ehe schwächen soll, das verstehe ich jetzt nicht.Das hat rein gar nichts mit Beliebigkeit oder Oberflächlichkeit zu tun.Eher im Gegenteil.

Ehrlich gesagt denke ich Du vergaloppierst dich da etwas.Das Abendland geht jetzt nicht unter bloß weil wir toleranter werden.Niemand hat einen Schaden davon wenn zwei Männer oder zwei Frauen heiraten.Und selbstverständlich können homosexuelle auch Kinder groß ziehen und ihnen Werte vermitteln.

Das hat doch rein gar nichts mit dem Geschlecht zu tun.

Wir sollten lieber gegen andere Dinge sein.....Es gibt da echt andere Baustellen als sich darüber zu ärgern dass Menschen die sich lieben heiraten dürfen.....

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Re: @luna08

Antwort von lotte_1753 am 01.06.2015, 18:28 Uhr

In Deutschland ist es ziemlich gleichgestellt und wo nicht (einige Adoptionsregeln) kassieren die Gerichte eine Ungleichbehandlung nach der anderen ein. Eine Ehe wird aber weiterhin in erster Linie mit der Gründung einer Familie verbunden, und nicht zuletzt dadurch wird ihr in weiten Kreisen der Bevölkerung ein besonderer Schutz zugesprochen. (Daran ändert auch die paar Prozent Eheschließungen jenseits des gebärfähigen Alters nichts.) Ganz banales Beispiel: oh, der Mann/die Frau ist verheiratet, da lasse ich den Finger davon und wenn er/sie noch so knackig aussieht, denn ich kann eine Familie "zerstören". Da geht es nicht in erster Linie um ein Sakrament oder einen Lebenspartnerschaftsvertrag, sondern um befürchtete negative Auswirkungen auf die Kinder oder die möglichen Kinder. Wenn man die Ehe banalisiert riskiert man den Verlust eines Grundgerüst unserer Gesellschaft, aber was wird gewonnen (wenn man einmal von rechtlicher Gleichstellung ausgeht, die es in wenigen Jahren so oder so geben wird)? Ist ja nicht so, dass plötzlich massenhaft Paare homosexueller Männer 9 Monate nach der Ehe Kinder bekommen werden. Hinter dem Ruf nach Diskriminierungsfreiheit steckt dann doch häufig ein Reflex, dass alles was nach Kirche, Moral klingt negativ besetzt ist, also auch die Familie als Kern der Gesellschaft, obwohl wir in Europe in den letzten 2500 Jahren ganz gut damit gefahren sind.

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Hustenanfall...

Antwort von Leena am 01.06.2015, 18:40 Uhr

"Ich glaube, wir können als allgemein anerkannt voraussetzen, dass unsere geistigen Wurzeln in Griechenland, Rom und Jerusalem liegen, später im christlich geprägten Wertesystem Europas. Kern aller dieser Gesellschaften war die Familie im klassischen Sinne."

Da bekomme ich aber doch einen leichten Hustenanfall...

Der "pater familias" war ja wohl nicht der "Familienvater", wie man ihn heute mit Vater-Mutter-Kindern vor sich sieht. Sondern derjenige, mit der gesamte Besitz gehörte - die Frau und die Kinder und die Schwiegerkinder und die Sklaven und das Haus und das Vieh. Es geht also nicht um biologische Bande, gleich welcher Art, sondern um Besitz. Ja, und um Besitz geht es heute auch noch viel zu oft - das macht die Sache aber nicht besser!

Übrigens findet sich auch in der griechischen und römischen Antike (aber keineswegs nur da) die Figur der "Urmutter" - vielleicht sollte man darüber mal näher diskutieren. Allerdings verweise ich da freudig an Fredda weiter, das ist eher ihr Thema. (s.u.) :-)

Ansonsten empfehle ich Dir mal diesen Satz auch einem Wiki-Artikel: "...strebte zeitlebens einem griechischen Ideal nach. Dazu gehörte in der Vorstellung der Römer auch die Päderastie." Auch das gehörte zur klassischen Familie... und es war in vielen Kulturen (nicht nur in Sparta) üblich, Kinder ab einem gewissen Alter (z.B. ab 7 Jahren) zur Erziehung zu anderen Leuten zu geben. "Die Idee der Familie"... ja, genau.

Und, worüber man noch reden müsste - eine Heirat war früher viel eher ein juristischer, zivilrechtlicher Vertrag, und wurde auch genau so i.d.R. betrachtet, die romantische Vorstellung mit Liebesheirat und "glücklich bis an ihr Lebensende" ist eine ziemlich neue, moderne und revolutionäre Vorstellung. Sicher, es gab früher auch schon Liebe zwischen Eheleuten, das war nun auch nichts Verwerfliches, aber keineswegs Voraussetzung.

Mittlerweile sind wir hier und heute mehrheitlich bei Liebesheiraten angekommen und halten Liebe für einen wichtigen Bestandteil einer guten Ehe - da spricht doch dann m.E. so rein gar nichts dagegen, dass auch nicht-heterosexuelle Menschen, die sich lieben, sich grundsätzlich heiraten dürfen.

Der "Kitt unserer Zivilisation" war ja wohl viel eher, dass die meisten pflichtbewusst an der Stelle, an die sie gestellt wurden, ihre Pflicht erfüllt haben. Da sind wir dann wieder bei "Ehe als Zweckgemeinschaft". Die Frau "schenkt" dem Mann Kinder und kümmert sich um Kinder und Haushalt, und der Mann "versorgt" dafür Frau und Kinder mit seiner Hände Arbeit und seinem Gehalt. Juchhu, traumhaft, genau das will ich meinen Kindern vermitteln!

(Äh, nein, will ich nicht!!!)

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Re: lotte 1735

Antwort von lotte_1753 am 01.06.2015, 18:57 Uhr

Die Fähigkeit Kinder zu bekommen hat durchaus etwas mit dem Geschlecht zu tun. Die Ehe heterosexueller Menschen wird häufig zur Gründung einer Familie führen, die Ehe homosexueller Menschen wird selten zur Gründung einer Familie führen. Wenn Du der Ehe das Besondere - die Gründung einer Familie mit Kindern - nimmst, besteht durchaus das Risiko, dass auch die Eheschließung irgendwann noch mehr als heute eine schlichte Lebensabschnittspartnerschaft wird. Und wie Du ja richtigerweise sagst, leben wir in einer Welt die immer beliebiger wird. Braucht es wirklich noch mehr Individualismus? Vielleicht sollten wir nicht alles, was in den letzten 2500 Jahren funktioniert hat, und durchaus auch in der Natur der Sache begründet (ohne Samen und Eizelle geht es nunmal nicht), ohne nachzudenken über den Haufen werfen.

Zumindest könnte man so argumentieren und ich denke nicht, dass das abwegig ist. Wäre ich Bischof in Fulda ware das meine fallback position, also rechtliche Gleichstellung aber nicht die Bezeichnung Ehe. Was ich persönlich davon halte, habe ich unten ja schon gesagt.

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Re: lotte 1735

Antwort von lotte_1753 am 01.06.2015, 18:57 Uhr

Die Fähigkeit Kinder zu bekommen hat durchaus etwas mit dem Geschlecht zu tun. Die Ehe heterosexueller Menschen wird häufig zur Gründung einer Familie führen, die Ehe homosexueller Menschen wird selten zur Gründung einer Familie führen. Wenn Du der Ehe das Besondere - die Gründung einer Familie mit Kindern - nimmst, besteht durchaus das Risiko, dass auch die Eheschließung irgendwann noch mehr als heute eine schlichte Lebensabschnittspartnerschaft wird. Und wie Du ja richtigerweise sagst, leben wir in einer Welt die immer beliebiger wird. Braucht es wirklich noch mehr Individualismus? Vielleicht sollten wir nicht alles, was in den letzten 2500 Jahren funktioniert hat, und durchaus auch in der Natur der Sache begründet (ohne Samen und Eizelle geht es nunmal nicht), ohne nachzudenken über den Haufen werfen.

Zumindest könnte man so argumentieren und ich denke nicht, dass das abwegig ist. Wäre ich Bischof in Fulda ware das meine fallback position, also rechtliche Gleichstellung aber nicht die Bezeichnung Ehe. Was ich persönlich davon halte, habe ich unten ja schon gesagt.

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Re: lotte 1735

Antwort von lotte_1753 am 01.06.2015, 18:57 Uhr

Die Fähigkeit Kinder zu bekommen hat durchaus etwas mit dem Geschlecht zu tun. Die Ehe heterosexueller Menschen wird häufig zur Gründung einer Familie führen, die Ehe homosexueller Menschen wird selten zur Gründung einer Familie führen. Wenn Du der Ehe das Besondere - die Gründung einer Familie mit Kindern - nimmst, besteht durchaus das Risiko, dass auch die Eheschließung irgendwann noch mehr als heute eine schlichte Lebensabschnittspartnerschaft wird. Und wie Du ja richtigerweise sagst, leben wir in einer Welt die immer beliebiger wird. Braucht es wirklich noch mehr Individualismus? Vielleicht sollten wir nicht alles, was in den letzten 2500 Jahren funktioniert hat, und durchaus auch in der Natur der Sache begründet (ohne Samen und Eizelle geht es nunmal nicht), ohne nachzudenken über den Haufen werfen.

Zumindest könnte man so argumentieren und ich denke nicht, dass das abwegig ist. Wäre ich Bischof in Fulda ware das meine fallback position, also rechtliche Gleichstellung aber nicht die Bezeichnung Ehe. Was ich persönlich davon halte, habe ich unten ja schon gesagt.

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Re: Hustenanfall...

Antwort von lotte_1753 am 01.06.2015, 19:18 Uhr

Aber Du bestätigst ja gerade die These, die Du entkräften möchtest indem Du sagst, dass das wichtige in der Institution Ehe nicht in erster Linie die Liebe zwischen den Eltern war, sondern die Liebe zu den Nachkommen denen man seinen Besitz weitergeben möchte, mögen sie in Sparta bei der Nachbarsfamilie, vom Kindermädchen oder in Hogwarts großgezogen werden.

Das hat weder etwas mit Gaia noch mit griechischen Lustknaben zu tun. Ich hätte argumentiert, tja, das mag zwar sein, aber die Gesellschaft entwickelt sich eben weiter. Allemal besser als biologisch oder historisch verquer zu argumentieren (womit ich dann wieder bei STT bin).

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Re: lotte 1735

Antwort von Betula am 01.06.2015, 20:00 Uhr

Ich glaube nicht dass wir da alle auf einen Nenner kommen. Wenn man die Ehe dadurch definiert dass in ihr Kinder gezeugt werden dann kann man natürlich nicht für die Homo Ehe sein.Auch nicht dafür dass unfruchtbare Menschen heiraten.Aber früher wurden ja auch Frauen von ihren Männern verstoßen wenn sie keine Kinder gebären konnten.... Die gute alte Zeit!

Man könnte natürlich die Ehe auch als einen Bund zwischen zwei sich liebenden Menschen definieren.Das finde ich persönlich schöner.

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Re: Hustenanfall...

Antwort von Leena am 01.06.2015, 20:01 Uhr

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es in der klassischen Antike originär die Liebe zu den Nachkommen war, denen man seinen Besitz weitergeben wollte. Oder vielmehr - ich bin mir ziemlich sicher, dass es sehr viel weniger um "Liebe" in unserem heutigen Sinne, sondern sehr viel mehr um Macht und Besitz und Hierarchie-Denken ging.

Es ging um Besitzstandswahrung, das hat sehr viel mehr mit "mein Auto - mein Haus - meine Jacht!" zu tun als mit "Liebe zu seinen Nachkommen".

Und wenn wir uns als Gesellschaft schon weiterentwickeln wollen - dann finde ich das klasse, wenn wir das bei der liebevollen Aufzucht und Erziehung von Nachkommen tun, die nicht originär biologisch mit uns verwandt sind. Das ist dann doch mal ein echter Fortschritt!

Historisch verquer zu argumentieren, das schaffst Du übrigens auch ganz alleine. ;-)

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Re: lotte 1735

Antwort von lotte_1753 am 01.06.2015, 23:02 Uhr

Da stimme ich ja mit dir überein. Wie bereits unten gesagt, für mich stellt sich die Frage gar nicht, natürlich sollen homosexuelle heiraten dürfen. Der Taufpate meiner Tochter hat gerade nach kalifornischem recht seinen Freund geheiratet. Aber ich fand den Gedanken von STT so ansprechend, da wollte ich es etwas weiterspinnen. Historische oder biologische Argumente funktionieren nur nicht wirklich.

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Re: lotte 1735

Antwort von Alba am 02.06.2015, 7:43 Uhr

Natuerlich darf man sowohl historisch als auch biologisch argumentieren aber die Argumente muessen einer kritischen Auseinandersetzung standhalten und man muss bereit sein sie in einer Diskussion zu verteidigen.

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