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Geschrieben von saulute am 16.02.2007, 11:47 Uhr

Was hält ihr von der Humangenetik?

Ein spannendes Gebiet, aber ob es ethisch vertretbar ist, das Geschlecht, das Aussehen und die Begabungen des Kindes bestimmen zu können?

Was anderes ist, wenn man dank der Selektion der Embrione bestimmte genetische Krankheiten ausschliessen kann. Dem würde ich auf jeden Fall zustimmen, wenn ich die gefahr trüge diese Krankheit meinem Kind zu vererben.

Aber käme denn alles andere für euch in Frage? Wer möchte denn nicht ein begabtes Kind haben (das geht nur, wenn man sich einen Samenspender aussuchen darf, aus der Nobelpreisträgerbank) ? Oder nach 5 Jungs das geschlechte des 6 Kindes bestimmen zu können?

Ist das wirklich so abwägig?

 
26 Antworten:

Re: Was hält ihr von der Humangenetik?

Antwort von ninas59 am 16.02.2007, 12:14 Uhr

Wenn ich es mir wirklich aussuchen hätte können, hätte ich heute vielleicht gar kein Kind.
Und doch ist meine Tochter das Beste was mir je in meinem Leben passiert ist.
Danach wollte ich mehr Kinder, leider ist keine SS mehr glücklich ausgegangen. (Meine Tochter ist sehr froh ein Einzelkind zu sein)

Wenn ich die Wahl zwischen einem klugen oder einem glücklichen Kind hätte würde ich das Glückliche wählen.
Würde man die Charaktereigenschaften eines Kindes vorbestimmen, würde jeder an die gesellschaftlich anerkannten Eigenschaften aber nicht die human relevanten denken. Ich halte uns Menschen für nicht fähig die wirklich wichtigen Eigenschaften zu erkennen.

Das Geschlecht zu bestimmen würde nur dann Sinn machen wenn genausoviele Mädchen wie Jungs erwünscht sind.

Ich habe ein Kind wegen Trisomie 18 hergegeben, was wär ich froh gewesen wenn ich es mit Trisomie 21 in den Armen hätte halten können.
So aber, würde das Trisomie 21 Kind an Wert verlieren.

Wenn ich mir vorstelle, dass wir Trentunterworfenen je nach Mode die Kinder bestimmen könnten wird mir übel.

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Re: Was hält ihr von der Humangenetik?

Antwort von 58er am 16.02.2007, 12:16 Uhr

Hi Saulute,

ich hab grad mal einen gewissen Uli, der des öfteren hier im RuB im "über-35"-Unterforum absolut kompetente beiträge quasi aus dem innersten des entsprechenden forschungsbereichs postet und wohl insider ist, direkt angemailt und um eine stellungsnahme hier in aktuell gebeten. das ist so ein diffiziles Thema und da herrscht z.b. auch bei (frauen)ärzten so viel nichtwissen(wie man zuweilen an den postings von frauen im erwähnten unterforum mit schrecken lesen muss), dass auch ein fachmann/eine fachfrau zu diesem absolut zweischneidigen thema etwas sagen sollte/muss. vielleicht meldet sich Uli ja hier.

die von dir, Saulute, angesprochene "selektion" ist längst angelaufen. die büchse der pandora wird sich nicht mehr schließen lassen können.


bis nachher/später und viele grüße von old mama

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Re: Was hält ihr von der Humangenetik? Als Wissenschaft viel, aber....

Antwort von jovi66 am 16.02.2007, 12:25 Uhr

Ich halte es für bedenklich, was du angesprochen hast.
ZB sich das Geschlecht heraussuchen, genetisch vererbbare Krankheiten damit auslöschen, es hört sich oberflächlich gut an und sinnvoll, aber wenn man aus der Medizin kommt und sieht wie tag täglich mehr machbar wird habe ich äußerste Bedenken das die Menschheit ethisch moralisch schon so gefestigt ist keinen Schindluder mit dem Wissen das sie durch die humangenetik erlangt treibt.
Ich halte den Menschen an sich für nicht gefestigt und gereift genug ihm dieses Feld uneingeschränkt zu überlassen, über kurz oder lang würde es in die Hose gehen, auch wenn man heute nur von "Insulinproduzierenden Zellen" oder "ach wie schön wär ein Junge nach 4 Mädchen" spricht. An diesen 2 Beispielen ist nichts schlimm, aber verstehst du die Richtung die diese zwei Bsp aufzeigen ist brandgefährlich und ich halte wie gesagt den Menschen noch nicht für reif, solche entscheidungen treffen zu können und bezweifle, dass er es je sein wird. Jede bahnbrechende Erfindung ist von den Menschen noch zu deren Unglück benützt worden.
Ich nenne nur das berühmte Bsp der Kernspaltung. Wow ganz toll, welche Energiereserven hätte der Mensch dadurch! und sieh dir heut die Wirklichkeit an und was Menschen daraus machen. Moralisch gesehen steht der Mensch meiner Meinung nach auf der Stufe der Eichhörnchen, wobei ich mich bei diesem Vergleich bei den Eichhörnchen entschuldigen möchte.
jovi

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Re: ninas59

Antwort von saulute am 16.02.2007, 12:27 Uhr

Schön formuliert. aber..

wenn ich eine genetische Krankheit hätte, auch wenn die Möglichkeit sie weiter zu geben 25 % beträgt, die mein kind nicht mal 20 Jahre alt werden liesse, würde och ohne zu zögern diese Chance der Humangenetik nutzen.
Genauso gut kann ich mir vorstellen, dass ein Wunsch nach einem bestimmten Geschlecht verzehrend sein kann.

Aber ich hätte genauso wie du, lieber ein dummes,aber ein glückliches Kind als umgekehrt. Und wünschte mir eigentlich keine spezifischen Charaktereigenscaften, ausser der Fähigkeit, das Glück zu empfinden.

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Re: Was hält ihr von der Humangenetik? Als Wissenschaft viel, aber....

Antwort von saulute am 16.02.2007, 12:34 Uhr

Ja, da hast du Recht. die Möglichkeit, das geschlecht seines Kindes bestimmen zu dürfen, würde verhehrende biologische folgen für die Menschheit haben. Vielleicht sollte man dann eine spezielle regelung einführen, dass man zum Beispiel erst nach einem 3 Kind, das geschlecht bestimmen kann, zum beispiel. Und was wäre so schlecht daran, bestimmte genetisch vererbare Krankheiten ausrotten zu können? Dadurch würde die Menschheit nicht unsterblich werden.

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Re: War nicht vollständig

Antwort von saulute am 16.02.2007, 12:42 Uhr

Ist das denn ethisch verwerflich, wenn wir einen Wunsch haben, z. B. durch dieses selektive Verfahren den krebs zu besiegen (ist wahrscheinlich sowieso nciht möglich)? Die medizin tut doch momentan auch nichts anderes? Und selbst, wenn wir alle genetischen krankheiten verbannt hätten, so würden wir trotzdem sterben durch viren und epidemien, in dem Sinne würden wir keine demografische Katostrophe herenführen.

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Re: Was hält ihr von der Humangenetik? Als Wissenschaft viel, aber....

Antwort von ninas59 am 16.02.2007, 12:43 Uhr

Was wäre mit der Frau die sich unbedingt einen Jungen wünscht aber erst einmal ihre 2 Mädchen austragen muss, bis sie ihren Wunsch erfüllt bekommt.
Ich fürchte die Zahl ungeliebter Kinder würde sich erhöhen.

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Re: ninas59

Antwort von saulute am 16.02.2007, 12:48 Uhr

aber das tut die Frau heute doch nicht anders, sie trägt zwei Mädchen aus, der Unterschied besteht nur daran, dass sie nur hoffen kann, im zweiten Fall mit der genetik, würde die Frau genau die gleiche Hoffnung bei jeder Schwangerschaft haben, dann aber zum Schluss doch die Gewissheit, dass sie einen Jungen bekommen kann. WArum sollte sie diese Mädchen nicht lieben. Leibt den Victoria beckham ihre 3 söhne nicht, obwohl sie schon beim zweiten ein Mädchen ahben wollte? Ich glaube, so aknn man nicht sagen. Und spätestens bei der geburt sorgt die Mutternatur dafür, dass in uns sowas wie Mutterliebe regt.

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Re: Weil es dabei niemals bleiben würde ganz einfach!

Antwort von jovi66 am 16.02.2007, 12:49 Uhr

Egal wieviel Gesetze du aufstellst und wer stellt überhaupt die Gesetze auf?????Politiker, die Spezies der Korrumption par exelence? George Bush als "Mächtigstem Mann der Welt?
Wissenschaftlern?
Ich denk mit grauen an den ital. Gynäkologen der 60 Jährige zu Mütter macht,
Der kathol. Kirche ????
Den Ölmultis, weil die die Kohle haben, dann gabs bald keine frauen mehr???


Vergiss es , die Menschheit ist zu dämlich für sowas, oder besser die Menschheit ist zu dämlich es korrekt und gut zu verwalten!!!!!!!!!!
Wir haben schon zu oft zu schlecht Gott gespielt.
jovi

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Re: ninas59

Antwort von ninas59 am 16.02.2007, 12:49 Uhr

Das ist ohne Zweifel verführerisch.

Aber wenn ein Chromosomenpaar schon dreifach angelegt sind, kann man im Nachhinein leider auch nicht mehr viel ändern.

Natürlich würde ich anderseits die Humangenetik nutzen um mein Kind zu retten.

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Re: War nicht vollständig

Antwort von ninas59 am 16.02.2007, 13:06 Uhr

Der Wunsch ist nicht verwerflich.
Ich fürchte nur, dass die Kollateralschäden nicht unerheblich wären.

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Re: 58er, das wäre interessant, seine meinung zu hören ot

Antwort von saulute am 16.02.2007, 13:34 Uhr

.

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besagter "uli" mailte mir grade, dass er eventuell heut abend hier was schreibt, sobald er zeit hat. o.t.

Antwort von 58er am 16.02.2007, 14:09 Uhr

xxx

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spät aber vielleicht nicht zu spät

Antwort von uli_s am 17.02.2007, 1:25 Uhr

Hallo zu später Stunde.
58er hatte mich gebeten, den Thread "Humangenetik" zu kommentieren, da ich aus diesem Fach komme. Mache ich gerne, aber inzwischen hat sich die ursprüngliche Fragestellung doch schon arg ausgefranst. Das Fach ist als medizinisch-biologischer 'Mischling' ja schon ein wenig exotisch, aber ihr (der Humangentik) werden darüber hinaus sehr viele Dinge angedichtet, für die sie nicht zuständig ist, die sie auch nicht leisten kann und will. Bestes Beispiel sind die Ansätze im ersten Beitrag. Nein, bestimmte komplexe menschliche Eigenschaften wie Intelligenz, Musikalität, "Schönheit" ;-) etc. lassen sich auf diesem Wege sicherlich selbst dann nicht erwirken, wenn Humangenetiker dies mit aller Macht wollten (was nicht der Fall ist). Solche Dinge sind aus genetischer Sicht einfach zu komplex. Ebensogut könnte ein Neurologe versuchen, durch Verschaltung bestimmter Areale des Großhirns spezielle menschliche Denkmuster zu steuern. Nein, schminkt Euch solche Gedanken einfach ab, es lohnt auch nicht, sich darüber aufzuregen. Der andere Punkt ist dagegen richtig. Viele genetisch bedingte Erkrankungen lassen sich mit den Methoden der Humangenetik inzwischen diagnostizieren. Darüber hinaus lassen sich aber gerade auch die (Über-)Träger solcher Genveränderungen (Mutationen) identifizieren. Dies passiert aber grundsätzlich aus eigenem Wunsch heraus, wenn es z.B. familiäre Fälle gibt, wenn ein Kinderwunsch besteht, und es ist wichtig zu wissen, dass Untersuchungen immer erst nach einem genetischen Beratungsgespräch durch die Ratsuchenden freigegeben werden müssen. Ich denke, wirklich fahrlässig geht niemand mit diesen Dingen um. Zur Ausbildung der Humangenetiker gehört auch eine intensive ethische Auseinandersetzung mit ihrem Beruf und ganz sicher ein hoher Anspruch an die eigene Verantwortung gegenüber ratsuchenden Patienten.
Daher war es für mich jetzt auch etwas schwierig, der Diskussion zu folgen. Es war eine Menge Phantasie dabei, die von der Realität dann doch recht weit entfernt ist. Sorgen bezüglich bestimmter Entwicklungen kann ich verstehen, aber einerseits wird die Humangenetik bestimmte Schritte einfach nicht gehen und mittragen, andererseits ist die Humangenetik aber auch keine rechts- und verfassungsfreie Wissenschaft. Unsere demokratisch legitimierte Rechtslage bestimmt -idealerweise- darüber, was Wissenschaft "darf" und "nicht darf". Unsere Gesellschaft bestimmt also die Regeln, und wenn eine Gesellschaft genügend engagierte Mitglieder hervorbringt, dann kann es vielleicht sogar dazu führen, dass das gerade Gesagte keine leere Phrase bleibt ;-) Also, nur Mut weiterhin und viele Grüße
Uli

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Re: uli_s

Antwort von saulute am 17.02.2007, 2:00 Uhr

Vielen Dank, für deinen beitrag zuerst. Es war sehr interessant von der kompetenten Seite was zu lesen.

Als ich den Fakt ansprach, dass man sich einen Samenspender aussuchen kann, der sehr viel zur Intelligenz des Kindes beitragen kann, hat wahrscheinlich nichts mehr mit der Humangenetik zu tun, sondern mit der Tatsache, dass es eine Nobelpreisträgersamenbank (glaube in Amerika und die organisation hat einen festen namen) gibt, für Väter die keine Kinder bekommen können. Es sind schon mehrere kinder daraus entstanden und es wurde eine große Studie über diese Kinder angelegt. Daher meine ursprüngliche Frage.

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Re: Saulute (und Uli)

Antwort von Alba am 17.02.2007, 9:16 Uhr

Diese Samenbank verdient daran, dass ein grosser Teil der Bevoelkerung keine, oder eine falsche Idee davon hat wie komplexe Phaenomene wie Intelligenz sich entwickeln, oder determiniert werden. Mit der Unwissenheit oder dem Halbwissen der Menschen laesst sich viel Geld verdienen, schau Dir nur mal die ganzen Vitmain-, Mineralien- und sonstigen supplements an.

Ich, Evolutionsgroupie das ich bin, finde sowieso viel spannender was sich aus ungeplant zusammengewuerfelten Genen ergiebt als irgendwelche Zuechtungsstrategien.

Danke Uli, fuer den Beitrag. Ich habe aehnliches hier schon oefters geschrieben (nicht so schoen formuliert zugegebernermassen) and I just couldn't be ar++d to do it again.

VG,
D

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Re: Alba

Antwort von saulute am 17.02.2007, 11:26 Uhr

Na ja, obwohl ich weiss, wie komplex die Zusammensetzung der Gene ist, finde aber schon, dass eine grosse Chance besteht, sehr viele physiologische, wie auch psychische eigenschaften des vaters oder der Mutter zu erben.

Ich bin zwar äusserlich meinen Eltern nicht ähnlich, sondern meiner Oma, habe aber zu 100 % den charakter meiner Mutter geerbt (ihr aufbrausendes temparement). Meine Zwillingsschwester ist eine absolut identische Ausgabe meines Vaters, sowohl äusserlich als auch charakterlich. Deswegen, wenn der Vater besonders intelligent ist oder irgendein TAlent hat, besteht in meinen Augen schon eine große Möglichkeit, diese weiter zu geben, auch wenn es völig daneben gehen kann.

Wegen den Vitaminen: da bin ich deiner Meinung, obwohl mehr diesebezüglich wissen fehlt, aber irgendwie denke ich, dass es reine geldverschwendung ist. Könntest du mir näher erläutern , warum? ich weiss nur, dass der großer Teil davon wieder vom Körper ausgeschieden wird. Ich habe eine Bekannte, die sich voll mit Vitaminen stopft, diesen "Well woman".

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Re: Saulute

Antwort von Alba am 17.02.2007, 12:05 Uhr

Es ist aber sehr schwierig auseinander zu droeseln wie sich der Einfluss der Gene und der Einfluss von Erziehung und Umweltfaktoren verteilt. Die Chance intelligente Kinder zu bekommen ist sicher hoeher wenn zwei intelligente Eltern KInder haben aber es gibt da keinerlei Garantie. Es gibt auch Hinweise, dass Intelligenz durch muetterliches Imprinting beeinflusst wird, wenn sich das bewahrheitet, dann hat der Vater im Prinzip nicht mehr viel genetischen Einfluss auf die Intelligenz seiner Kinder.
MIr fallen spontan jetzt auch nur Artur und Roger Kornberg ein als Beispiel wo Vater und Sohn beide, Nobelpreise gewonnen haben.
Als Strategie fuer ein intelligentes und glueckliches Kind faende ich es vernuenftiger den bestmoeglichen Vater zu suchen, der dann auch in der Erziehung des Kindes beteiligt ist und hilft ein stabiles, liebevolles Umfeld zu schaffen. Das ist vielversprechender als eine anonyme Samenspende.
Ich muss aber dazu sagen, dass ich in meiner Uni-Laufbahn Studenten erlebt habe, deren familiaerer und genetischer Background alles andere als vielversprechend waren und die wundervolle und erfolgreiche Studis waren. Man kann sowas einfach nicht planen. Genetik ist ein Roulettespiel.

Zu den Vitamen: Vitamingaben sind nur in Faellen von extremer Fehlernaehrung hilfreich. In vielen Multivitaminpraeparaten sind einzelne Komponenten oft nicht richtig dosiert. Bei einigen Vitamen ist Ueberdosierung ein echtes Problem, vor allem den fettloeslichen B-Vitaminen, oder auch Vitamin A, das meist als seien Vorstufe beta-Carotin enthalten ist. Beta-Carotin kann eventuel das Risiko Lungenkrebs zu bekommen erhoehen.
Ausserdem sind isolierte Vitamine oft nicht gleich effektiv (obwohl die chemische Struktur absolut identisch ist). Das liegt wahrscheinlich daran, dass sekundaere Pflanzenstoffe notwendig sind fuer die Aufnahme in den Koerper und fuer die Funktion.
Eine vernuenftige ausgewogene Ernaehrung garantiert eine viel bessere Versorgung des Koerpers mit allen notwendigen Vitaminen, Mineralstoffen, sekundaeren Pflanzenstoffen, omegas 3 und 6.
Diese ganze Supplements tun hauptsaechlich den Finanzen der Firmen gut, nicht dem der sie nimmt.

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Re:Danke, Alba. OT

Antwort von saulute am 17.02.2007, 12:54 Uhr

.

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Re: Saulute - u.a. an alba

Antwort von 58er am 17.02.2007, 13:24 Uhr

du sagst es, Alba:
"Es ist aber sehr schwierig auseinander zu droeseln wie sich der Einfluss der Gene und der Einfluss von Erziehung und Umweltfaktoren verteilt."
und vor allem hängt es immer vom jeweiligen zeitgeist ab, welchem faktor man - zumindest in der öffentlichkeit und von "interessierten" kreisen - mehr gewicht "zubilligt": in den 70ern hat man gesagt, die erziehung und das umfeld sind prägender. weil man z.b. auch arbeiterkinder an die unis bringen wollte (spd) und die gesellschaftsschichten durchlässiger bzw. am besten komplett abschaffen wollte. heute, in einer sehr starken retro-phase, die bis auf die zeiten weit vor den 70ern zurückgreifen möchte und wo auch zunehmend braune und sonstige menschenverachtende ideologien und "ideen" salonfähig werden, wird jetzt plötzlich wieder der vererbung mehr gewicht beigemessen.


viele grüße von old mama

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@Alba

Antwort von uli_s am 17.02.2007, 13:31 Uhr

Hallo,
das Beispiel mit dem dem Roulette-Spiel hat etwas. Daran lassen sich Wahrscheinlichkeiten für einfache mendelsche Erbgänge gut bildlich erklären. Autosomal-dominant wäre etwa eine "rot/schwarz"-Wahrscheinlichkeit, autosomal-rezessiv etwa die Gleichzeitigkeit von z.B. "rot/ungerade" versus "schwarz/gerade". Und die hier diskutierte Thematik ("vererbte Intelligenz")wäre gut zu erklären mit dem Beispiel: Erste Drehung eine "12", dann eine "22", dann einmal "rot", dann mindestens zweimal "ungerade", dann in genau dieser Folge "nochmals 22"-"15"-"3"-"3", und schließlich die "0". Zur Umwelt: Das Roulette-Spiel darf natürlich nicht in "Bad Harzburg" stehen, sondern in "Monte Carlo". Die Croupiers müssen übrigens alle weiblich und glücklich verheiratet sein, und-und-und.
Klar, auch dafür läßt sich eine Wahrscheinlichkeit berechnen, sie liegt aber nicht bei 1:2 oder 1:4 , sondern extrem viel niedriger, so niedrig eben, wie Genetik und Umwelt sehr komplexe Lebenszustände wie etwa einen ganz bestimmten Intelligenzgrad reproduzieren würden.
Leider bin ich kein Glückspilz und verliere beim Roulette immer. Da haben mir bisher auch keine Vitamine geholfen.
Es gelingt aber offenbar einigen Firmen, Leuten vor dem Roulettespiel die Hoffnung auf einen Gewinn durch den Verkauf eines teuren Vitaminpräparats schmackhaft zu machen.
Ja, mit dem Roulette als Beispiel läßt sich vielleicht einiges sehr viel einfacher erklären - und verstehen.
Danke - und viele Grüße
Uli

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Re: 58

Antwort von Alba am 17.02.2007, 15:58 Uhr

Hallo Old Mama,

die Genetik hat aber gerade in den letzten Jahren durch neue Methoden sehr viel Daten gebracht und natuerlich fuehren die dazu, dass man aeltere Theorien neu ueberdenkt. Die Menge an Sequenzinformation die wir heute haben und zu der taeglich neue Daten dazu kommen hatten wir in den 70ger Jahren nicht, oder all die Studien zu VG,
DGenexpression und und und.
Es stimmt allerdings, dass gerade Dinge wie Erziehung und social mobility stark von politischen Einfluessen abhaengen, das wird sich auch kaum verhindern lassen. Da hilft nur, dass man sich alle Seiten des Arguments gut durchdenkt.
Gerade bei der Nature/Nurture Debatte gibt es keine absolute Antwort. Die Antowrt ist anders fuer jedes Merkmal das man betrachtet.

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Re: 58 - an alba

Antwort von 58er am 17.02.2007, 16:10 Uhr

"Da hilft nur, dass man sich alle Seiten des Arguments gut durchdenkt." genau, alba. UND dass sich wissenschaft nicht von ideologien oder der politik einspannen oder missbrauchen läßt.

danke für deine antwort und viele grüße von o.m. :o)

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Re: @Uli_S

Antwort von Alba am 17.02.2007, 18:22 Uhr

Hallo Uli,

ich musst erstmal gogglen wo Bad Harzburg ist. Dort gibt es textilfreies Baden in der Sole-Therme, das waere doch fuer die Fortpflanzungsbereitschaft ganz hilfreich.

Vitamine und aehnliches ist noch nicht mal der schlimmste Marktingdreh. Mir stellen sich regelmaessig die Haare auf wenn ich lese was die Kosmetikindustrie behauptet.

VG,
D

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Re: Alba

Antwort von saulute am 18.02.2007, 1:08 Uhr

"Es gibt auch Hinweise, dass Intelligenz durch muetterliches Imprinting beeinflusst wird, wenn sich das bewahrheitet, dann hat der Vater im Prinzip nicht mehr viel genetischen Einfluss auf die Intelligenz seiner Kinder."

Dieser Satz ist sehr interessant. Wenn eine Begabung oder Talent zu Intelligenz zählt, dann kann ich das durch ein Beispiel wiederlegen. Meine Nichte ist sehr musikalisch begabt, sie wurde im Alter von 5 Jahren von einem Scout entdeckt. sie ging in Litauen in eine Schule für musikalisch begabte kinder. Meine Zwillingsschwester kann keine Note richtig singen. Der Vater jedoch des Kindes, wurde genau in dem gleichen alter auch als musikalisch begabt getestet, er hat eine richtige Operstimme, nur leider hat er nichts daraus gemacht.

Mein Vater hat jahrelang für eine Zeitung Artikel geschrieben (obwohl er bauarbeiter ist, also ich komme von der Erziehung her, von einfachen Arbeiterverhältnissen), er konnte sich sehr gut schriftlich in Wort fassen. als ich 8 jahre alt war, habe ich angefangen in einer Kinderzeitung auch kleine Artikel zu verfassen, bis ins jugendalter in einer Zeitung in Litauen. Mein vater spielte in seiner Jugend am stadttheater, das tat ich auch, obwohl ich davon erst viel später erfahren habe. das heisst , diese Talente wurden nicht von erziehung geprägt, in dem sinne, wie man sein handwerk als vater weitergibt.

Und ich gebe dir natürlich recht, dass die genetische zusammensetzung so komplex und spannend sein kann (so wie ich keinem elternteil äusserlich ähnlich bin, aber den charakter von der Mutter und die Fähigkeiten des vaters geerbt habe), so wird mit dieser Nobelpreissamenbank Geld gemacht, weil es eine Möglichkeit doch besteht. aber nur Möglichkeit.

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Re:Saulute

Antwort von Alba am 18.02.2007, 9:16 Uhr

Es gibt Hinweise darauf, dass muetterliches Imprinting wichtig ist, aber bei weitem keine Gewissheit. Die gibts in der Wissenschaft eigentlich nie.

Singt Deine Nichte? Dann vermute ich, dass es eher anatomische Merkmale sind, die sich, neben Musikalitaet, hier weiter vererbt haben, der Bau der Stimmbaender und des Kehlkopfes usw.


Kennst Du die Geschichte die man von George Bernard Shaw erzaehlt? Eine beruehmte, sehr schoene Schauspielerin sagt zu ihm "stellen Sie sich vor was fuer Kinder wir beide haben koennten, mit Ihrer Intelligenz und meiner Schoenheit" und er erwiderte "ja aber stellen sie sich vor die Kinder haetten meine Schoenheit und Ihre Intelligenz"

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