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Geschrieben von Tante Lisbeth am 13.01.2015, 21:03 Uhr

Verschwörungstheorien

...gab es ja schon immer, also an sich wurde durch 9/11 (von wegen das waren keine Terroristen, sondern die CIA sei Drahtzieher) und mit den zur Zeit recht populären, angeblichen "Chemtrails" das Rad nicht neu erfunden.

Ob nun "gefühlte Wahrheit" oder nicht, seit einigen Monaten scheint der Hype wieder zugenommen zu haben.

Wie seht ihr das? Ein Zusammenhang zwischen den wachsenden "Ängsten" der Menschen bei momentaner "Weltlage" (vor Dingen, die man als Einzelner schwer oder nicht beeinflussen kann) und daraus resultierender verstärkter Zuwendung zu Religion, "abendländischer" oder sonst welcher Traditionen (die ja auch eine Art "Abgrenzung" darstellen, da man sich als Teil einer Gruppe definiert, die andere ausschließt), die Suche nach irgend einer Trost spendenden Quelle, besteht m.M.n. bestimmt.

Aber kann es sein, dass vermehrt auch "Konspirationstheorien" als eine Art Ersatzreligion auf deren Anhänger wirken?

Generell haben Verschwörungstheorien häufig etwas religiöses an sich, was man ja oft im Eifer der Anhänger erkennt.

Aber ehrlich gesagt, was Glaube angeht, sagt das Wort ja schon aus, dass dieser NICHT "bewiesen" werden kann /soll. Ich würde also nie auf die Idee kommen, mit einem gläubigen Menschen zu diskutieren, wie sinnvoll sein Glaube sein kann. Aber was die angeblich Allroundverschwörungen angeht, das rollt einem doch die Nägel nach oben, oder?!

Damit klar ist, was genau ich meine, versuche ich mal, das zu definieren:

Verschwörungstheorien sind für mich Ideen,die einer eigentlich vernünftig nachvollziehbaren Argumentation ein meist recht "phantasievolles" Gegenbild entgegensetzen, meistens mit einem sehr einfachen Erklärungsmuster für komplexe Phänomene. Diese Theorien dienen scheinbar vor allem dazu, Wissenslücken zu schließen, die bei Ereignissen, die für den unbeteiligten Einzelnen nicht überprüfbar sind, zwangsläufig entstehen. Egal ob in der Vergangenheit (Illuminaten, "zionistisch-bolschewistische Weltverschwörung" Mondlandung) oder eben heutzutage.

Das Weltbild der Menschen, die an diese Theorien glauben, ist oft recht einfach und unterliegt der Einteilung in Gut und Böse / schwarz unf weiß. Hinter einem Ereignis wird also eine (böse) Macht vermutet, die für alles verantwortlich ist. Besonders gut eigenen sich da CIA, Geheimgesellschaften usw. Das Perfide ist (und deswegen fällt es zumindestens mir nicht leicht, ein sachliches Gespräch zu führen), dass Verschwörungstheorien immer teils reale Elemente enthalten, diese jedoch mit Erfundenem und bloßen Mutmaßungen zu einer „Parallelwirklichkeit“ vermischen.

Ich versuche ja, falls ich damit konfonitiert werde, wirklich sachlich zu argumentieren, aber dann kommt das Gegen-Argument oft in der Gestalt daher, dass ich jedesmal, wenn ich eine sachliche Aussage gegen die Verschwörung vorbringe, eben jenes angeblich nur sage, weil ich Teil der Verschwörung bin.... (wobei das ja kein wirkliches Argument ist - für außergewöhnliche Behauptungen sollten auch außergewöhnliche Belege geliefert werden, finde ich).

Typischer Aufhänger ist zur Zeit ja gerne die "Mainstreampresse" die angeblich "gleichgeschaltet" sei usw. Ich würde mich nicht "richtig" informieren...

Geht ihr darauf noch ein? Ich habe glücklicherweise im näheren Freundes-Bekanntenkreis damit nicht zu kämpfen, aber durchs Bloggen und Artikel kommen immer mal wieder Kontakte zu Lesern zustande, oder Leuten, denen ich entsprechend nur "digital" begegne...
Ich hoffe bei denen übrigens immer noch, dass die Anonymität plus Langeweile dazu beitragen, unerkannt irgendwelchen Frust abzulassen...

Es ist nun nicht so gemeint, dass ich andere Meinungen nicht akzeptieren möchte, aber leider beinhalten diese Theorien ja oft Verleumdungen gegen bestimmte Gruppen, und damit habe ich ein Problem (wenn es z.B. antisemitsch oder rassistisch wird)...

Viele Grüße

 
3 Antworten:

Re: Verschwörungstheorien

Antwort von Tante Lisbeth am 13.01.2015, 21:06 Uhr

..übrigens habe ich zufällig schon mitbekommen, dass es Menschen gibt, die behaupten, dass der Charlie Hebdo Anschlag auch nur "fingiert" sei...was für eine Verhöhnung der Opfer.. :-(

Welches war die abstruseste Theorie, die Euch begegnet ist? Und wie habt ihr reagiert?

Danke :)

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Re: Verschwörungstheorien

Antwort von pflaumenbaum am 13.01.2015, 21:43 Uhr

Ja, ist mir auch aufgefallen. Elsässer, Popp und co, einige meiner Facebookfreunde posten sowas, auch welche, von denen ich das nicht gedacht hätte. Auch Pegida argumentiert ja teilweise mit diesen Argumenten, von wegen Deutschland wäre eigentlich eine Gmbh etc. Das Perfide scheint mir auch, dass die Kritik teilweise stimmt und dann teilweise eben völlig abstrus ist.
Ja religiös, vielleicht in dem Sinne, dass die Anhänger von Verschwörungstheorien sich irgendwie "erleuchtet" oder so fühlen. Durch die Konspiration "macht alles irgendwie einen Sinn" und jedes neue verschwörungstheoretische Argument ist wiederum so eine Art Baustein in der Sinnsuche...
Ein wirklich schlimmes Beispiel ist diese ganze Diskussion um die Klimalüge, das hat sich ja vor allem in den USA durchsetzen können. Da bringen dann irgendwelche privat finanzierten Forschungsinstitute irgendwelche Fakten an die Öffentlichkeit und, es scheint mir so, Leute, die von Forschung keine Ahnung haben, glauben das dann. So ist es ja auch mit diesem Andreas Popp, der angeblich ein eigenes Forschungsinstitut leitet... Aha.

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Re: Verschwörungstheorien

Antwort von IngeA am 13.01.2015, 22:20 Uhr

Die schönste Verschwörungstheorie finde ich die in Umberto Ecos "Foucaultschen Pendel"
und genauso realistisch wie alle anderen Verschwörungstheorien die sonst so rumgeistern.

LG Inge

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