Geschrieben von EHelmle am 06.08.2009, 20:00 Uhr |
Nicht dass euch der Diskussionstoff zum Thema Kniderbetreuung ausgeht
Samstag, 10. Februar 2007
Intwerview in der WELT
Psychologie
Warum sich Zehnjährige umbringen
Zu frühe Selbstständigkeit schadet der Entwicklung von Kindern, meint der Psychologe Gordon Neufeld. Er rät allen Eltern, die enge Beziehung zu ihren Kindern möglichst lange aufrecht zu erhalten - und warnt davor, die Kleinsten in die Kinderkrippe zu schicken.
Von Birgitta vom Lehn
Berlin - Der kanadische Entwicklungspsychologe Gordon Neufeld arbeitet seit 30 Jahren in seiner Praxis in Vancouver mit schwer erziehbaren Jugendlichen zusammen. Außerdem lehrt und forscht der fünffache Familienvater an der Universität von British Columbia. Als vor zwei Jahren sein Buch "Hold On To Your Kids" erschien, avancierte es bei Amazon.ca binnen weniger Wochen zum Sachbuchbestseller. Mittlerweile wurde es in 14 weitere Sprachen übersetzt. Jetzt ist auch die deutsche Ausgabe "Unsere Kinder brauchen uns!" erschienen. (Gordon Neufeld/Gabor Maté: Unsere Kinder brauchen uns! Bremen, Genius Verlag 2006, 333 Seiten, 19,80 Euro)
WELT.de: Brennt das Thema der so genannten verlorenen Kinder, das Sie in Ihrem Buch aufgreifen, den Eltern tatsächlich auf den Nägeln?
Gordon Neufeld: Viele Eltern haben nicht nur das Gefühl, ihre Kinder zu verlieren, sondern fühlen sich selbst etwas verloren, haben aber keine Ahnung, was sie tun sollen.
WELT.de: Sie berichten von erschreckend hohen Selbstmordraten bei zehn- bis 14-Jährigen in Nordamerika, die sich seit 1950 vervierfacht haben. Wo liegen die Ursachen?
Neufeld: Selbstmord ist ein Anzeichen für große und tief greifende Frustration. Da Bindungen das sind, was Kinder am allermeisten brauchen, können wir daraus schließen, dass es die Bindungen der Kinder sind, die nicht so sind, wie es nötig wäre. Ich bin davon überzeugt, dass der Verlust starker Bindungen an Erwachsene die Hauptursache für die eskalierende Frustration ist. Wissenschaftliche Daten zeigen, dass es umso mehr Selbstmorde gibt, je stärker die Kinder der untersuchten Gruppe an Gleichaltrigen orientiert sind.
WELT.de: Sehen Sie diese Gefahr auch auf Europa zukommen?
Neufeld: Ja, denn ich habe den Eindruck, dass den Europäern nicht genügend bewusst ist, worin ihr eigentlicher Reichtum besteht, und dass sie anfangen, ihre Kultur und ihre Traditionen der Verheißung wirtschaftlichen Wohlstands zu opfern. Wenn Materialismus in der Kultur überhand nimmt, geht die intuitive Bindungsweisheit verloren. Dies ist der amerikanische Weg gewesen. Jetzt besteht die Gefahr, dass dieser Weg auch in Europa beschritten wird.
WELT.de: Sie meinen, dass es für Eltern heute schwer geworden ist, eine gute Beziehung zu ihrem Kind aufzubauen und vor allem zu halten?
Neufeld: Ja. Ich glaube nicht, dass die Elternrolle darauf angelegt ist, eine bewusst ausgeübte Aktivität zu sein. Früher haben Kultur, Gesellschaft und Tradition die Kinder in der richtigen Beziehung zu ihren Eltern gehalten. Die Eltern von heute werden im Stich gelassen von einer Gesellschaft, die sich ganz auf das Geldverdienen konzentriert. Ein weiteres Problem ist, dass die Gesellschaft einen Kult um die Experten hervorgebracht hat. Je mehr Eltern sich auf solche Experten verlassen, umso weniger kompetent fühlen sie sich, ihre Würde und ihr gesunder Menschenverstand gehen verloren. Die Experten verdienen ihr Geld damit, dass sie Ratschläge erteilen. Niemand denkt aber daran, dass der Schlüssel zur Erziehung nicht darin liegt, was wir tun, sondern wer wir für unsere Kinder sind. Wir sehen nicht, dass es um Beziehung geht, sondern sind besessen davon, alles richtig zu machen.
WELT.de: In Deutschland ist der Ruf nach Fremdbetreuung von Kleinkindern unter drei Jahren laut geworden. Kann so ein richtiger Weg aussehen?
Neufeld: Das ist ein gefährlicher Weg. Kinder brauchen die intensive Bindungsbeziehung zu ihren Eltern. Die Entwicklung von Bindungen braucht Zeit. In den ersten Lebensjahren bindet sich das Kind, indem es mit den Eltern zusammen ist und ihnen gleicht. Danach erlebt das Kind Nähe, indem es dazugehört und Anerkennung erhält. Nur unter den geeigneten Bedingungen entwickelt sich emotionale und seelische Nähe. Kinder brauchen mindestens fünf Jahre, um so tiefe Bindungen zu entwickeln, dass diese als Grundlage für eine Erziehung dienen können und so stabil sind, dass die Bindung auch bei physischer Trennung erhalten bleibt. (...)
WELT.de: Wenn wir von Kindern sprechen, meinen wir oft Kleinkinder. Was ist mit den älteren? Haben wir die aus dem Blick verloren?
Neufeld: Ja, vor allem haben wir völlig aus den Augen verloren, wie wichtig vertikale Bindungen zwischen den Generationen für Jugendliche sind. Wir denken immer, in der Adoleszenz gehe es darum, eine eigenständige Persönlichkeit zu werden. Das stimmt auch, aber diese Individualität kann nur aus dem Schoß einer stabilen Bindung an fürsorgliche Erwachsene heraus geboren werden.
WELT.de: Hat die frühe Selbstständigkeit, zu der wir unsere Kinder animieren, den Nachteil, dass wir sie zu früh allein lassen?
Neufeld: Genau. Das Drängen auf Unabhängigkeit schadet ihnen wie uns. Die Forschung zeigt, dass dies schon bei Kleinkindern so ist: Wenn Eltern ständig darauf bestehen, dass kleine Kinder selbst laufen können, führt dies dazu, dass die Kinder unbedingt getragen werden wollen. Eltern, die ihre Kinder großzügig tragen, erziehen Kinder, die selbst laufen wollen. Das Tragen ist unsere Aufgabe. Dafür, dass unsere Kinder erwachsen werden, sorgt die Natur. Ein zweites Problem ist, dass Unabhängigkeit durch Drängeln nicht beschleunigt werden kann. Die Kinder übertragen ihre Abhängigkeit dann einfach auf andere, oft genug auf ihre Altersgenossen, was für die Individuation eine Sackgasse ist. (...)
Re: Nicht dass euch der Diskussionstoff zum Thema Kniderbetreuung ausgeht
Antwort von cosma am 06.08.2009, 20:30 Uhr
Huhu,
meine Rede !
Kinder brauchen gerade in den ersten 3 LJ verlässliche Bindungen !!!!
KANN es auch in Kitas geben, aber nur in besonders guten, habe in meiner alten Stadt EINE gekannt, wo ich auch unter 3 Jährige hingebracht hätte, in meiner Neuen noch keine.
Der Mann meiner Freundin ist Kinderarzt und sagt mir, er sehe im Vorschulalter ganz klar welches Kind in frühen Jahren zu wenig verlässliche Bindungen hatte und welches nicht.
Ein Hinweis ist übrigens, wenn Kinder beim Abgeben am Anfang weinen - dann sind sie nicht richtig sanft eingewöhnt und erleben die Kita nicht als sicheren Ort wo man gerne hingeht.
Im Übrigen ist der Arteikelverfasser mit Doc Posth aus dem Forum auf einer Linie.
Sie ersten 3 Jahre sind für so vieles entscheidend !
LG
Cosma
und schon wieder...
Antwort von malwinchen am 06.08.2009, 20:30 Uhr
da möchte wieder einer zum "guru" werden... und die "dämlichen" eltern kaufen seine traktate! je mehr eine solche "fachmeinung" polarisiert, um so mehr bücher mit seinen geistigen ergüssen bekommt so ein "experte" vertickt...
Entweder werden Kinder zu Tyrannen oder sie bringen sich um...
Antwort von supermampfi am 06.08.2009, 20:39 Uhr
...dazwischen gibts anscheinend nichts.
Müßig, diese Diskussion
Re: Entweder werden Kinder zu Tyrannen oder sie bringen sich um...
Antwort von Jana77 am 06.08.2009, 20:44 Uhr
Wenn es danach geht, müssten sämtliche ehemalige DDR-Bürger sich längst umgebracht haben oder zu Tyrannen geworden sein.
Da war es ja Gang und Gebe das man mit einem Jahr in die Krippe kam.
Seltsam ist nur, das "dort" noch so viele Menschen leben
Re: Entweder werden Kinder zu Tyrannen oder sie bringen sich um...
Antwort von Patti1977 am 06.08.2009, 20:53 Uhr
Ja ich lebe auch noch. Und meine gesamte Familie.
Eine verlässliche Verbindung sind auch Eltern, die jeden Tag um die selbe Zeit abholen und den Rest in Liebe verbringen.
Wer kann sich 3 Jahre zu Hause leisten??????? Ich nicht. In 3 Jahren bin ich aus meinem Job auch raus und dann???? Amt läßt grüßen? Was für eine Vorbild bin ich dann meinem Kind?????
Wieso Kinderbetreuung? Hier geht es doch eher um Bindung.
Antwort von Allly am 06.08.2009, 20:54 Uhr
Dass Bindung wichtig ist steht doch wohl außer Frage. Ich finde es auch sehr wichtig, seinen Kindern Halt zu geben. Das kann ich auch nach der Fremdbetreuung, indem ich mich dem Kind zuwende, aufmerksam bin und mich richtig interessiere.
Wenn man sein Kind aber nach 10 Stunden KiTa abholt und dann zu Oma fährt oder einkaufen oder zu einer Freundin oder zum Turnen und es danach gleich ins Bett schickt, dann gönnt man ihm keine Bindung. Dann zieht man sich ein einsames Kind heran, das sich mit 10 umbringt oder zu Zigaretten greift o.ä.
LG Ally.
@Patty1977
Antwort von Maxikid am 06.08.2009, 21:14 Uhr
ich war sogar, ich habe 2 Kinder, insgesamt 5 Jahr zuhause und habe auch sofort wieder den Einstieg in den Beruf gefunden, wie viele andere auch. Diese Schwarzmalerei finde ich auch nicht gerade gut.
Ich kenne viele Mütter die sogar länger zu hause geblieben sind und alle haben ohne große Schwierigkeiten eine Job gefunden.
Mir ist es egal, ob jemand arbeiten geht bzw. wann wieder anfängt. Es soll doch jeder so leben wie er möchte.
Es gibt ja sogar viele halbtags arbeitenden Mütter die sich aufregen, wenn jemand den ganzen Tag arbeiten geht. Frau kann es halt nie jemanden recht machen,
Da wir kein Auto besitzen, konnten wir es uns leisten, dass ich zu hause bleibe.
Gruß Maxikid
Re: @Patty1977
Antwort von Patti1977 am 06.08.2009, 21:22 Uhr
Ging darum, dass Frauen als "schlechte" Mütter dargestellt werden, nur weil sie nach 1-2 Jahren arbeiten gehen. Wer es sich leisten kann und noch einen Verdiener hat, schön. Habe ich kein Problem. Ich gehe auch halbtags und wenn jemand Volltags geht, auch seine Sache. Ich finde nur, dass man keine schlechte Mutter ist, die keine Bindung zu ihren Kindern hat, nur weil man arbeitet.
Bei meiner Arbeitsstelle ist ein Wiedereinstieg schwierig, wenn man spezialisiert ist. Da wird 1-1,5 Jahre überbrückt. Will man länger bleiben, kommt jemand auf die Stelle und man muss nehmen was angeboten wird. Und zufrieden möchte ich auf Arbeit auch sein. Daher keine Schwarzmalerei sondern Erfahrung.
Lg
Zwei Blö.... auf einem Haufen: welt.de und ein scheuklappenkranker Psychologe
Antwort von Nathalik am 06.08.2009, 21:26 Uhr
Hurra....
Re: @Patty1977
Antwort von Maxikid am 06.08.2009, 21:27 Uhr
ich kenne halt nur die Erfahrung, dass man als schlechte Mutter hingestellt wird, wenn man nicht arbeiten geht. Egal wie bzw. was man macht, scheint alles falsch zu sein. Zumindest in den Augen der Frauen.
Gruß Maxikid
Re: @Patty1977
Antwort von Patti1977 am 06.08.2009, 21:34 Uhr
Ich finde, man ist eine gute Mutter, wenn man ein glückliches Kind hat, dass sich selbst entwickeln kann. Wie auch immer Frau das anstellt.
Re: @Patty1977
Antwort von Maxikid am 06.08.2009, 21:41 Uhr
das unterschreibe ich Dir glatt.
LG Maxikid
malwinchen
Antwort von CarmenX am 06.08.2009, 21:48 Uhr
DAS war jetzt echt mal ne überzeugende Gegenargumentation
Jana 77
Antwort von CarmenX am 06.08.2009, 21:50 Uhr
"Leben" tun sie sicher....... aber soziale Probleme (Rechtsradikale, Mütter, die ihre Babys töten, Hartz4-Empfänger und und und) gibt´s dort eher mehr als im Westen
Natalik
Antwort von CarmenX am 06.08.2009, 21:52 Uhr
Noch so ein Argumentationswunder
Eltern wollen heute meistens auf nichts verzichten.....
Antwort von Gabn am 06.08.2009, 21:59 Uhr
...da seh ich das grosse Problem.
Und heutezutage ist es auch schwierig, wenn man "nicht mithalten kann".
Geht ja schon in der Schule (wenn nicht schon im Kindi) los: Klamotten, Styling, Handy etc.
Mensch, wenn ich denke, als ich 14 war (ist jetzt 25 Jahre her) da war man nicht automatisch Ausenseiter, weil man eine No-Name Jeans hatte.
Und wenn ich an meine Eltern denke: 3 Kinder, wir hatten kein Auto(wohnten auch auf dem Land, aber da machte man z.B. für den wöchentlichen Grosseinkauf Fahrgemeinschaften oder das Auto vom Nachbar wurde mal ausgeliehen), ein kleines Häuschen, fuhren selten mal in Urlaub.
Heute fast undenkbar.
Jeder will heute alles haben: 2Autos, schickes Haus,Urlaub, Klamotten....
man will ja den Kindern auch was bieten....
und alle machen mit, und versuchen noch besser, höher weiter zu sein.
Und sowieso im Berufsleben. Wer heute nicht total gestresst ist, und immer erreichbar und total unabkömmlich und allzeit bereit, der hat wohl einfach nur Hauptschulabschluss.... oder ist Hausfrau.
Aber Kinder müssen auch sein, sonst steht man ja hinten an, die anderen packen das ja auch. Geht alles.Kind bekommen und gleich wieder abgeben damit es weiter gehen kann mit Karriere und man genauso gestresst ist, wie alle anderen.Man will sich ja auch selbstverwirklichen und nicht als Heimchen am Herd enden.
Muss man auch nicht. Aber man sollte es sich schon erlauben, für die ganz Kleinen Kinder den ganz legitimiten Erziehungsurlaub auch zu nutzen.
Kein Mensch ist nach 2 oder 3 Jahren sooo weg vom Schuss dass er nicht wieder einsteigen kann.Und wenn die Kinder schenll hintereinander kommen ist der Arbeitsplatz auch nach 5 Jahren noch da. Und auch da kann man wieder einsteigen, so verblöden tut man nun auch nicht.
(Jetzt kommen gleich wieder die Akademikerinnen und sagen:
ja, keine Ahnung hast Du, wenn ICH in meinem Beruf länger als 3 Monate weg bin, dann kann ich den Wiedereinstieg vergessen....
Ja, aber was ist mir denn wichtig ? Das Kind oder mein Ansehen. Und wenn es ums Geld geht: Selbstverständlich kann doch dann Männe daheim bleiben oder ?)
Gerade in den erst 2 Jahren passiert so viel was man verpassen kann und solange die Kinder sich auch noch nicht so richtig verständlich machen können hätte ich einfach immer Bauchschmerzen, so einen kleinen Wurm schon für 8 Stunden in eine Kita zu geben. Wo es schon jeden Tag dem Rhytmus der arbeitenden Eltern bzw. dem Kita-Alltag ausgesetzt ist.
Also aufstehen, obwohl man noch schläft, oder schlafen, weil die anderen Kinder jetzt halt auch schlafen sollen....und das mit ein paar Monaten.
Ich rede hier übrigens nicht von den wirklichen Geringverdienern die wirklich jeden Cent umdrehen müssen.
Aber von den vielen anderen, die sich viellicht auch gar nicht mehr trauen, länger als 6 Monate daheimzubleiben, weil man ja unselbständige, verwöhnte Kinder heranzieht, die aufgrund der Faulheit der drögen Vollzeitmama vor der Glotze abhängen.
Spätestens wenn die Kinder im Kindergarten sind,zieht es doch die meisten Frauen automatisch wieder ins Berufsleben, denn soviele Vollbluthausfrauen, die noch Brot selber backen oder sich die Kinderfreie zeit mit der perfekten Reinigung des Heims vertreiben und dabei glücklich sind ( oder faule Ommen die sích wirklich einen faulen Lenz machen und den ganzen Tag TV-glotzen)
gibt es ja nun auch nicht.
Na seis drum. Wir alle werden in der Zukunft erleben, wie sich unsere eigen-fremd oder wie auch immer betreuten Kinder entwickelt haben und ob was aus ihnen geworden ist.
Solange können wir weiter munter das Spiel spielen:
Deutschland sucht die Super-Mama.
CarmenX
Antwort von Jana77 am 06.08.2009, 22:00 Uhr
Ich weiß: wir sind alle rechtsradikal, weil wir früher aufs Töpfchen gesetzt worden sind.
Ich persönlich kenne keinen einzigen Harzt4 Empfänger, dabei habe ich einen sehr großen Bekanntenkreis. Sicher gibt es hier viele, aber das ist ja wohl kaum auf die Krippenbetreuung früher zhurück zu führen, sondern eher auf die wirtschaftliche Lage.
Und auch im ach so tollen Westen bringen Mütter ihre Babys um. Und das obwohl sie die ersten 3 Jahre zu Hause waren .... seltsam
Re: Eltern wollen heute meistens auf nichts verzichten.....
Antwort von Jana77 am 06.08.2009, 22:03 Uhr
Ja, das mag sein, aber wenn man vom Arbeitgeber zu hören bekommt: Wenn sie 2 Jahre Elternzeit nehmen wollen, sind sie mit einem Bein draußen! ... dann frage ich mich, ob das wirklich immer nur darum geht, das man seinen Lebensstil nicht ändern möchte, sondern darum die nackte Existenz zu bewahren.
So bei meinem AG passiert!
@Jana77: Da muss ich doch mal fragen:
Antwort von Gabn am 06.08.2009, 22:08 Uhr
WAS arbeitest Du. Und was meint dein Chef: mit einem Bein draussen.
Von deiner jetzigen Position ?
Der Arbeitsplatz bleibt erhalten. Also wirklich um die Existenz KANN es nicht gehen....
Re: @Jana77: Da muss ich doch mal fragen:
Antwort von Jana77 am 06.08.2009, 22:13 Uhr
Ja, es wurde nicht mir gesagt, aber einer Kollegin.
Sie wollte zwei Jahre zu Hause bleiben. Wir sind in der Medizin-Branche und sie ist ungelernt und froh, überhaupt einen Job (nicht gerade gut bezahlt) zu haben.
Ich kann nur von meiner Situation ausgehen: vom Gehalt meines Mannes könnten wir einfach nicht leben. Das deckt gerade mal die Fixkosten. Und ich bin absolut nicht der Typ, der zu Hause bleibt und dann Hartz4 beantragt. Wir versuchen mit den Mitteln die uns zur Verfügung stehen, unser Leben zu meistern und waren schon seit Jahren nicht mehr im Urlaub.
Nachtrag
Antwort von Jana77 am 06.08.2009, 22:15 Uhr
Der Job bliebe erhalten, würde aber anders besetzt werden .....
Re: @Jana77
Antwort von Gabn am 06.08.2009, 22:18 Uhr
Aha, na dann gehört ihr ja zu der von mir erwähnten Kategorie derer, die TATSÄCHLICH arbeiten MÜSSEN.
Dann brauchst Du dich ja auch nicht angesprochen fühlen.
Trotzdem ist das dann ein noch blöderer Spruch von dem Chef, denn er MUSS sie weiterbeschäftigen auch nach 3 Jahren !!!!
Schade, dachte schon ich würde endlich mal erfahren, ob es tatsächlich sooo viele Jobs gibt, bei denen man nicht mal 2 Jahre pausieren kann ohne dass man gleich "abgesägt" wird.....
@ Carmen X
Antwort von Patti1977 am 07.08.2009, 8:19 Uhr
Wo hast du das denn her?
Re: @ Carmen X - DAS MEINST DU DOCH NICHT IM ERNST!!!
Antwort von lali77 am 07.08.2009, 8:35 Uhr
Darf ich fragen wie alt Du bist und welche schulische Bildung und soziale Erziehung Du genossen hast?
Die Aussage von Dir ist mehr als fragwürdig und ich zweifle doch sehr an Deiner Reife!
Kannst Du denn belegen, dass es im Osten Deutschlands mehr Hartz IV-Empfänger gibt und mehr Rechtsradikale? Woher kommt denn SO EIN BREITES Wissen von Dir? Bist Du politisch engagiert?
Ma davon ab, dass ich mit Leuten wie Dir NIE persönlich reden möchte, gebe ich Dir nun mehr nur mit auf den Weg, dass man VORHER sein Denkzentrum einschalten sollte, bevor man SOLCHEN Mist ausspricht.
Hast Du Dich mal mit der DDR und der Wendezeit sowie der Zeit danach beschäftigt? Geschichtlich mein ich? Nein? Ja, das wundert mich nicht! Denn dann wüßtest Du, dass viele im Ostbereich des Landes arbeitslos sind, weil "der Westen praktisch den Osten vor 20 Jahren übernommen hat" und es gleich in allen Städten und Gemeinden viele Schließungen von Großbetrieben gab! Sehr viele! In manchen Maschinenbaubetrieben waren oft in einer Stadt bis zu 13.000 Menschen beschäftigt (vom Arbeiter bis zum Ingenieuer). Nach Schließung (AUS WELCHEN GRÜNDEN DAMALS AUCH IMMER), mussten die Menschen dann sehen, was sie in der neuen Welt anfangen sollten. Einige haben es sehr gut geschafft, andere so halbwegs und viele aber gar nicht.
Die Arbeitslosigkeit etc., die übrigens in GANZ Deutschland besteht, jetzt auf die frühkindliche Betreuung zurückzuführen, zeugt für mich von solcher Dummheit...ich kann es eigentlich nicht in Worte fassen!
LG Jenny (32 Jahre, DDR-Kind, Abitur, Studium, jetzt mit meinem Mann eine eigene Firma, Haus, Kind und supi Bekanntenkreis, mit Gott sei Dank gebildeten Leuten).
Re: @ Carmen X - DAS MEINST DU DOCH NICHT IM ERNST!!!
Antwort von Patti1977 am 07.08.2009, 8:42 Uhr
Wie und du lebst auch noch mit 32 und aus dem Osten keine Selbstmordgedanken oder so? Keine Rechtsradikale Einstellung und lebst nicht vom Staat?
Juhu ich bin nicht allein hier :-))))))))))))))))))))))))))))) Hatte beim Lesen von Carmens Meinung schon gedacht, ich bin das letzte Einhorn in diesem von Zerrüttung gebeutelten Landesteil. Hey, aber eins müssen wir ihr für Gut halten: Es wurde nicht bezweifelt, dass wir lesen können ;-)
Ehrlich, wenn ich solchen Mist lese, könnt ich platzen.
Patricia, 32, Abitur, Ausbildung 95-98, Job mit Elternzeit seit 1998, nicht sitzen geblieben, eigenständige Weiterbildung zu Hause zum Bilanzbuchhalter IHK mit einem schulfähigem Kind. PS: Mein LG hat im Kreis das Bündnis gegen Rechts mit aufgebaut. Meine Bekannten sind teilweise Ausländer und habe nichts dagegen.
Re: @ Patti
Antwort von lali77 am 07.08.2009, 8:52 Uhr
Du ich wollte Dich das schon mal hier fragen: aus welchem Teil kommst Du? Ich bin aus der Nähe von MD und kenne aus der Schule auch eine Patti (Jahrgang 77)
LG Jenny
Re: @ Patti
Antwort von lali77 am 07.08.2009, 9:10 Uhr
Aha....! Na dann bist Du es sicher nicht .
Trotzdem und ganz liebe Grüße, Jenny!
hahahaahhaahahahahhahaha... Ally, ich lach mich schlapp!
Antwort von LeRoHe am 07.08.2009, 9:57 Uhr
na ich hab ein Kind, dass mit 2,5 Jahren bereits 10 Stunden im KiGa verbringen musste, abends mit Mama einkaufen musste, auch mal ab und zu bei Oma war abends.
Also hätte mein Kind damals die Qual der Wahl gehabt, zu verhungern, weil Mama kein Geld nach Hause bringt und nichts hätte einkaufen gehen können oder vom 2. Stock springen müssen.
Warum muss man sich eigentlich immer dafür rechtfertigen, warum man sein Kind in Kindertagesstätten unterbringt? Warum muss man Müttern, die im Geld schwimmen (sei es vom Mann oder vom Amt) immer erklären, dass es nun mal Mütter gibt, die arbeiten wollen und/oder müssen, es nicht leicht haben, sich aus Stolz dazu verdammen lassen müssen, als Rabenmütter hingestellt zu werden, von eben jenen Muttis, die das Maul ganz weit aufreissen aber im Grunde nicht viel dahinter außer Kochrezepte etc ist???
Ihr mit euren Professoren und Doktoren und Psychologen und wie sich die Gelehrten alle nennen. Schön wenn man aus Büchern und diversen Heftchen mehr erfahren kann als im realen Leben!
Komisch, dass die Menschheit dann überhaupt bis hierher gekommen ist...
Antwort von LeRoHe am 07.08.2009, 10:03 Uhr
da frag ich mich wie das die einfachen Leute im Mittelalter oder in noch früheren Zeiten gemacht haben, die mussten nämlich auch arbeiten und zwar beide Eltern, die Großeltern und die Kinder liefen nebenher. Und mal ganz von der "feinen" Gesellschaft abgesehen...
Kann mir das mal jemand erklären??
Gabn, dann erkläre mir doch mal bitte.....
Antwort von +emfut+ am 07.08.2009, 10:10 Uhr
.... warum ein Kind, dessen Eltern arbeiten MÜSSEN, nicht darunter leidet, ein Kind aber, dessen Eltern WOLLEN, darunter leidet? Wie unterscheidet das Kind das?
Diese Frage treibt mich um, seit ich dieses "aber Du mußt ja arbeiten, bei Dir ist es etwas anderes"-Argument zum ersten Mal gehört habe. Und die Antwort interessiert mich ernsthaft!
Gruß,
Elisabeth.
Re: Natalik
Antwort von AllisonCameron am 07.08.2009, 10:21 Uhr
Liebste Carmen,
Du hast nicht eine Argumentation gebracht oben als Du von mehreren auf Dein zugegebenermaßen dummes Posting angesprochen wurdest. Also was sollen dies dümmlichen Posting jetzt?
Keine einzige Frage hast Du beantwortet, die Dir oben gestellt wurde, warum nicht? Keine Argumentation?
der frage, emfut, schließe ich mich ja mal glatt an
Antwort von vallie am 07.08.2009, 10:26 Uhr
das würde mich auch brennend interessieren.
und dann kann ich gabi n. den tipp geben, wenn es sie interessiert, mal ins rechtsforum zu schauen, wieviele mädels hilfe suchen, weil sie nach 2 oder 3 jahren elternzeit nicht mehr weiterarbeiten können, sei es weil die zeiten nicht mehr passen oder weil sie ersetzt wurden, ggf durch kinderlose....weil es keine teilzeitangebote in dem job gibt, weil an diversen weiterbildungen nicht teilgenommen wurde undundund...
Re: der frage, emfut, schließe ich mich ja mal glatt an
Antwort von Patti1977 am 07.08.2009, 10:32 Uhr
Danke für die Unterstützung, das meine ich. Man ist als Mutter manchmal beim Arbeitgeber abgeschrieben und ein Lückenfüller. Daher gehe ich nach einem Jahr wieder, weil der Platz solange überbrückt wird. Länger nicht, auch verständlich aus meiner Sicht.
Lg
Re: Natalik
Antwort von Patti1977 am 07.08.2009, 10:32 Uhr
Sie arbeitet noch dran ;-)
bin zu folgendem Schluss gekommen: Das Kind will und muss schon ab dem
Antwort von wassermann63 am 07.08.2009, 10:50 Uhr
Babyalter als "soziales Wesen" erkannt und anerkannt werden. D.h., es muss ihm die Möglichkeit gegeben werden, sich in ein soziales Gefüge einzubringen und dort Anschluss und Geborgenheit zu finden.
Vor langer Zeit bestand das soziale GEfüge aus der Sippe, später aus dem Dorf, noch später aus der Großfamilie und heute aus der Kleinfamilie plus Anschluss an Krabbelgruppen, Kitas, Kigas, Bekannt- und Freundschaften.
Nebenbei: Eines ist mit Sicherheit kein soziales Gefüge: die Begluckmutter und das Wunschkind in einem von der Umwelt isolierten paradiesischen Mikrokosmos.
Lg
JAcky
Re: der frage, emfut, schließe ich mich ja mal glatt an
Antwort von AllisonCameron am 07.08.2009, 10:51 Uhr
Bringt nix vallie. Deswegen habe ich mich bis jetzt aus dieser Diskussion rausgehalten und wenn ich dann noch solche Beiträge, wie die von Carmen lese, weiss ich auch warum.
Es sollte schon jeden selbst überlassen sein, wann, wie lange und wo er seine Kind fremdbetreuen lässt.
Und wie schon gesagt wurde, hier in der DDR war es üblich, dass man OHNE EINGEWÖHNUNG mit 1 Jahr in die Grippe gehen MUSSTE und ich kann nicht sagen, dass mein Jahrgang und die folgenden kriminell o.ä. sind. Wenn ich sowas lese, kann ich nur lachen über solch grenzenlose Dummheit.
LG
Es geht um die "Qualität" der Eltern-Kind-Beziehung und nicht um Fremdbetreuung.
Antwort von Petra28 am 07.08.2009, 13:08 Uhr
"Ja. Ich glaube nicht, dass die Elternrolle darauf angelegt ist, eine bewusst ausgeübte Aktivität zu sein. Früher haben Kultur, Gesellschaft und Tradition die Kinder in der richtigen Beziehung zu ihren Eltern gehalten."
==> Damit disqualifiziert er die aufs Kind fixierte Übermutter, die den Nachwuchs permanent bespielt, genauso wie diejenige, die das Kind eben irgendwo "parkt". Und dazwischen git es eine große Bandbreite von Modellen, die funktionieren können.
Re: Gabn, dann erkläre mir doch mal bitte.....
Antwort von Gabn am 07.08.2009, 14:16 Uhr
Gerne....
Es geht mir um die BEWEGGRÜNDE, warum man die ganz kleinen schon betreuen lassen MUSS. Muss man wirklich oder WILL man eher ?
Wieviel "Luxus" braucht das Leben.(Mir tuns zwei alte Autos, Klamotten vom C u.A., brauche keinen Urlaub auf Mallorca....)Wieviel "Selbstverwirklichung" braucht man und findet man den wirklich nur in dem Beruf den man gemacht hat bevor die Kinder kamen ? Oder tut es dann auch was "weniger anspruchsvolles" aber dafür Kinderfreundliches (also mit für mich flexiblen Arbeitszeiten, wo ich den Kopf nach der Arbeit ausmachen kann ).
I
Ob das Kind drunter leidet, darüber habe ich gar nix gesagt. Lediglich MEINE Bedenken geäussert und am Ende alles offen gelassen (die Zukunft wird es zeigen....).
Auch denke ich dass es ganz viel Charaktersache ist, wie ein Kind das empfindet und wegsteckt. "Reingucken" können wir nicht und das Kind kann sich noch nicht äussern.
Aber ich habe manchmal den Eindurck, dass viele auch ganz froh sind, wenn sie die Kinder NICHT den ganzen Tag um sich haben. Weil sie es sich auch nicht zutrauen oder vielleicht sogar Angst haben was falsch zu machen. Oder das Kind zu sehr zu verwöhnen ,nicht genug fördern, es nicht selbständig genug wird....
Mir geht es wie gesagt um die GANZ Kleinen (so bis 2 Jahre), danach ist es für die Kinder sicher eine Bereicherung ein paar Stunden in den Kindi zu gehen.Und für die Mama wieder an der Zeit mehr an sich zu denken.
@vallie:mir ging es auch nicht anders....
Antwort von Gabn am 07.08.2009, 14:32 Uhr
...auch mein Arbeitgeber hat mir einen Job angeboten, wo ich 2 oder 3 ganze Tage arbeiten sollte (konnte ich nicht, da keine Oma bzw. Betreuungsmöglichkeit ). So habe ich gekündigt und sofort angefangen was anderes zu suchen.
Wie Du weisst, war ich Bankerin (habe die Gruppenleitung in der Privatkundenbetreuung innegehabt) und mir war immer klar, dass ich DAS wenn ein Kind da ist nicht mehr machen KANN und WILL, weil man da nie püntklich gehen kann und abends noch oft Kundentermine oder Schulungen etc. hat. Ein Job, bei dem man sich einfach reinknien muss und flexibel sein sollte und das kann man mit Kind nicht, ausser man schiebt es ständig irgendwohin.
Mir wäre dann auch ein Job in der Verwaltung recht gewesen, ging aber eben nicht wegen der Arbeitszeiten.
Im Bankensektor war Halbtags gleich gar nichts zu finden und so habe ich mich einfach querbeet beworben.
Schliesslich fand ich ganz fix im Einzelhandel eine Stelle und zwar als Leiterin des Kassenbüros in einem Baumarkt. Das Gehalt war in Ordnung, klar nicht so hoch wie bei der Bank aber ausreichend und der Chef war sehr kulant, was die Arbeitszeiten anging.
Da aber hier die Marktleiter ständig wechselten suchte ich nebenher weiter und fand schliesslich eine Stelle als Rechnungsprüferin bei einem Industrieunternehmen. Dort bin ich jetzt noch angestellt (grade in Elternzeit) und werde nächsten Sommer auch wieder da arbeiten.
Man muss halt reagieren, sich umorientieren. Kann auch sehr bereichernd seinMan lernt viel neues dazu. Wenn man natürlich beharrlich in SEINEM Job bleiben will(und auch keine finanziellen Abstriche machen kann oder will, dann hat man natürlich ein Problem.
Re: @vallie:mir ging es auch nicht anders....
Antwort von vallie am 07.08.2009, 14:42 Uhr
nun ja, meistens lernt man aber doch einen beruf, den man mag und der einem spaß macht und ich fände es optimal, wenn man den auch MIT kind ausüben kann. das eine muß das andere ja nicht ausschließen, väter bleiben doch auch in ihrem beruf....das fände ich nicht fair und ich würde im nächsten leben kein kind mehr haben wollen, denn meinen beruf habe ich normalerweise aktiv länger ( davon ausgehend, daß sich kinder mal vom rockzipfel lösen ).
ich war saftschubse, ohne fremde hilfe mit kind nicht machbar, ich bin trotzdem noch 3 jahre ( allerdings tz ) weitergeflogen und auch schon nach einem jahr, meiner mutter sei dank. kitas mit so schrägen öffnungszeiten gibt es in münchen nicht.
Re: @vallie:mir ging es auch nicht anders....
Antwort von Gabn am 07.08.2009, 14:48 Uhr
Ja,das OPTIMALE....klar wäre es schön.
Aber mir haben auch die anderen Jobs Spass gemacht, wenn Du immer nur eins machst, woher willst Du wissen ob alles andere KEINEN Spass macht ?
Ich habe 15 Jahre bei der Bank gearbeitet, da war ich auch sehr offen für was neues. Klar, wenn man jung Kinder bekommt und noch nicht lange im Beruf ist, dann möchte man schon noch Erfahrungen machen damit.
Aber wie ich immer so schön sage: Jeder kann heutezutage planen, WANN er Kinder bekommt.(Ja,ja ich weiss....nicht JEDER...)
Und ich habe mich auf die Mamazeit gefreut und die 3 Jahre beim ersten Kind sehr genossen.
Wenn jemand natürlich genervt neben dem Kind zu Hause sitzt und sich lieber zur Arbeitsstelle wünscht, der soll dann lieber das Kind abgeben.
Tut sicher beiden besser.
Re: @vallie:mir ging es auch nicht anders....
Antwort von vallie am 07.08.2009, 14:57 Uhr
na dann simma ja beinander! wobei sich abgeben wieder sooo negativ anhört...
ich hatte mich 2004 auch darauf gefreut, daheim zu sein, nachdem ich 18 jahre mit 12 monaten pause gearbeitet hatte, aber ich habe mich gefühlt wie falschgeld. das war nicht richtig....
einen krippenplatz hätten wir nie bekommen, wir sind dann auf die glorreiche idee gekommen, daß mann daheim beim kind bleibt. der fand das toll.
ich bin trotzdem meinen kindern inniglichst verbunden und ich denke, sie mögen mich auch, trotzdem ich mich für das aushäusige arbeiten entschieden habe ( bei kind1 hatte ich dann h4 zur wahl, womit ich aber nicht schlecht gelebt habe ).
Re: @vallie:mir ging es auch nicht anders....
Antwort von Gabn am 07.08.2009, 15:07 Uhr
Das meine ich ja: Wenn Papa dann daheim zufrieden war konnte euch ja nix besseres passieren. Und da liegt ja auch MEIN Knackpunkt : ICH (persönlich)hätte halt mit einer Krippe Probleme, weil da einfach ein Kind mit 6 Monaten NIE so individuell und liebevoll betreut werden kann , wie von EINER (möglichst noch nahestehenden) Person. Und wenn man das irgendwie umgehen KANN, sollte man das einfach tun.
Wie gesagt, sieht das bei einem 2 jährigen Kind schon wieder anders aus,
Und das die Kinder ihre Mama IMMER lieben, egal wieviel Zeit sie mit ihnen verbringt (kommt ja auch auf die Qualität an nicht auf die Quantität) glaube ich auch.Also PEACE, denke jede Mama versucht ihr bestes zu geben.
jepp
Antwort von vallie am 07.08.2009, 15:15 Uhr
aber ich hatte GLÜCK. erst omma, dann mann.
wenn das nicht gegangen wär, dann hätte ich auch schieben müssen....in der not zu einem au pair.
ich denke auch, daß krippe die letzte wahl ist, daß mütter immer versuchen, eine andere betreuungsmöglichkeit vorzuziehen.
du bist ja auch etwa mein jahrgang, vielleicht haben wir eine negative verbindung zu manchen begriffen, HORT war für mich das schlimmste, was ich meinem kind antun konnte-----erst. im hort waren anfang der 70iger nur arme kinder, asoziale, am rande der gesellschaft lebende. so wurde mir das vermittelt. meine tochter hatte eine sehr glückliche zeit in ihrem hort und kind2 wird sicher auch dorthin gehen. mit krippe verbinde ich auch negatives, ich kenne auch keine, aber ich denke, daß es heute auch weit mehr ist, als nur eine verwahranstalt...
Re: jepp
Antwort von Gabn am 07.08.2009, 15:19 Uhr
ja valli, was ist denn heute los ? Ich bin ganz deiner Meinung.
Diesen Tag sollten wir uns im Kalender anstreichen !!!
Bin übrigens jahrgang 1970 (für deine Akten.....nicht Böse sein, ein bisschen "Fetz" muss sein....)
So, muss jetzt meine Kinder bespassen, der Pool ist warm....
1967
Antwort von vallie am 07.08.2009, 15:24 Uhr
3 magere jährchen....
ich migräne so vor mich hin, werd mich jetzt bei 30 grad aufs ohr haun.
vielleicht liegt es an meinem schädel, daß ich heute so milde gestimmt bin
Re: hahahaahhaahahahahhahaha... Ally, ich lach mich schlapp!
Antwort von Allly am 07.08.2009, 16:25 Uhr
Nichts anderes habe ich geschrieben!
Das heißt, gabn, es geht nicht um "Schaden" oder "Nicht-Schaden" für die Kinder
Antwort von +emfut+ am 07.08.2009, 18:34 Uhr
Sondern um die "gute" oder "schlechte" Motivation der Mutter.
Und da ist, meiner Meinung nach, das Ende des "Urteilens".
Ich bin sofort dabei, wenn man Schaden von Kindern abwenden möchte. Aber wenn es um die Motivation der Mutter geht, bin ich raus aus der Nummer - die geht keinen was an außer der Mutter, dem Vater und dem Kind. Um da irgendwas gut oder schlecht zu finden, ist die Grenzziehung zu individuell.
Du sagst, Du bist mit einem Auto und Klamotten von C&A zufrieden. Der nächste sagt, als Mutter eines Babys muß man auch ohne Auto und mit Klamotten von KIK zufrieden sein. Wieder jemand anders sagt, für uns müssen es zwei Autos (da Pampa) und Klamotten von Esprit (weil andere Hosen blöd sitzen) sein. Wer beurteilt, welche Grenze da zu ziehen ist?
Wenn wir mal ganz schlicht davon ausgehen, daß eine berufstätige Mutter nicht generell und auf jeden Fall einem Kind schadet - auch nicht einem Kind unter 2 - dann darf man die Motivation und Entscheidungsfindung der Mutter nicht in Frage stellen. Das ist meine Meinung.
Die Alternative ist, daß man sagt: "Solange ein Kind unter 2 ist, ist es für dieses Kind schädlich, daß die Mutter berufstätig ist!" Unter dieser Prämisse "darf" man berufstätige Mütter verurteilen - aber dann bitte alle.
Maßgeblich kann und darf nur sein, ob es dem Kind schadet oder nicht. Ob die Motivation IN IRGENDWESSEN AUGEN angemessen ist oder nicht - das steht außerhalb einer generellen Regel.
Um mal bewußt extrem zu werden: Auch wenn ein Kind regelmäßig verprügelt wird, ist es absolut irrelevant, warum die Mutter das tut. Entweder gehe ich davon aus, daß es schadet, dann bin ich dagegen. Oder ich gehe davon aus, daß es nicht schadet, dann ist es okay. Da sage ich ja auch nicht: "Ich finde es irgendwie doof, aber sie hat ja gute Gründe."