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von DecafLofat  am 20.08.2013, 8:43 Uhr

liebe Helikopter-Eltern (Freunde im Geiste ;o): Immer weiter so!

herrlich aufgedröselt, Inge Kloepfer! http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/schluss-mit-dem-eltern-bashing-lob-der-helikopter-eltern-12536105.html

 
75 Antworten:

Re: liebe "Helikopter-Eltern" (Freunde im Geiste ;o): Immer weiter so!

Antwort von cosma am 20.08.2013, 9:22 Uhr

Leider hab ich kaum Zeit gerade, will trotzdem kurz was dazu sagen:

Mich nerven allgemein diese subtil zielorientierten Artikel.

Egal ob es um die Kitadiskussion, die Schulsysteme oder jetzt die Helikopter Eltern geht, immer kommt das Argument der " in unserer Gesellschaft lebensfähigen " oder " zu integrierenden " oder " leistungsfähigen " oder " sozialkompetenten " Kinder, die doch bitte mit diesem Ziel hervorgebracht werden sollen.

Will unsere Gesellschaft nur noch gesunde, leistungsstarke, psychisch extremst stabile Wesen sehen ?
Soll das das Optimum sein ?
Das Ziel allen Erziehens ?

Angesichts dessen was unsere Gesellschaft ( btw wird sie in diesem Zuge immer mit dem optimierten teilhabenden Durchschnitt gleichgesetzt ) an Wandel und ständigem Wachstum, an permenenter Leistungssteigerung ( ich sag nur Masterstudiengänge und ewiges sich qualifizieren ), an Wirtschaftswachstum ( pervers zu meinen die Welt könne dadurch bestehen und funktionieren, Ressourcen ade ...) erlebt, bin ich stark der Meinung:

Wir brauchen Individuen um zu bestehen.
Andersartige. Verkorkste. Träumer. Nicht- geförderte.
Vielleicht auch Überbehütete.

Die Jugendämter haben im letzten Jahr so viel wie nie zuvor Kinder aus der Verwahrlosung retten müssen.
Kindersuizide nehmen zu.
Die Psychiatrien sind voll mit Menschen, die in unserer Gesellschaft nicht bestehen können.

Da frag ich mich, ob man nicht erstmal diese Gesellschaft hinterfragen müsste anstatt sie als das Maß aller Dinge in Bezug auf Bildung und Erziehung zu setzen.

Vielleicht etwas wirr, aber ich hoffe der eine oder andere versteht was ich meine.

LG und einen schönen Tag ihr Lieben !

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Re: liebe "Helikopter-Eltern" (Freunde im Geiste ;o): Immer weiter so!

Antwort von Hase67 am 20.08.2013, 9:29 Uhr

Ergänzend zu Cosma verweise ich auf den Leitartikel der ZEIT der letzten Woche (der auch recht oberflächlich geschrieben, aber vom Thema her grundsätzlich interessant ist), in dem die Frage aufgeworfen wird, ob die "Erfolgreichen" dieser Gesellschaft nicht oft grundsätzlich soziale oder psychische Störungen mitbringen und gerade deshalb in ihrem Bereich so gut sind, weil sie quer, visionär und nicht-stromlinienförmig denken oder eben gerade nicht "normal" funktionieren. Gehört nicht zum eigentlichen Thema des Artikels, den ich heute morgen tatsächlich gelesen habe - mich stört aber am Artikel wie immer der grundsätzlich blasierte Unterton der FAZ, unabhängig vom Inhalt.

LG

Nicole

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Re: liebe "Helikopter-Eltern" (Freunde im Geiste ;o): Immer weiter so!

Antwort von Feuerpferdchen am 20.08.2013, 9:40 Uhr

oh, den Zeitartikel muss ich unbedingt lesen, ich gucke mal gleich, ob der heute in der Onlinebibliothek verfügbar ist. Danke für den Tipp

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Re: liebe "Helikopter-Eltern" (Freunde im Geiste ;o): Immer weiter so!

Antwort von Alba am 20.08.2013, 9:40 Uhr

Vielleicht verstehe ich jetzt wirklich nicht was Du meinst aber fuer mich ist es durchaus Ziel der Erziehung, dass meine Kinder eines Tage psychisch stabile, sozialkompetente Erwachsene werden. Was ist denn daran falsch?

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ich persönlich wäre auch gern psychisch stabil und sozialkompetent ;)

Antwort von Leewja am 20.08.2013, 9:47 Uhr

aber bei mir ist halt der drops schon gelutscht ;)))

ich denke, cosma sieht den "Leistungsdruck" nicht nur auf schulische/berufliche/intellektuelle/musische und sportliche leistungen bezogen, sondern auch aufs "einwandfrei funktionieren"...

es wird alles optimiert, gesundheit, psyche....mit dem ziel, alle zu perfekt funktionierenden mitgliedern der "gesellschaft" zu machen.

sie meint, glaube ich, dass auch psychisch labile, schüchterne, träumerische, hyperaktive, langsamlernende, dyskalkulierende, schwänzende, und auch psychisch kranke menschen als voll akzeptierte und "sinvolle" Mitglieder dieser gesellschaft gelten sollten und diese bereichern.

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Re: liebe "Helikopter-Eltern" (Freunde im Geiste ;o): Immer weiter so!

Antwort von cosma am 20.08.2013, 9:58 Uhr

Ja, etwas missverständlich ausgedrückt.

Daran ist natürlich nichts falsch, falsch ist nur, daß in diesem Zusammenhang immer gleich die dadurch gegebene Leistungsorientierung kommt.

Psychische Gesundheit und Stabilität also nicht als Grundrecht und inneres Ziel per se sondern um in der Gesellschaft zu bestehen.

Es wird nicht moniert, daß die Eltern dieses oder jenes falsch machen und damit dem Seelenleben und der individuellen Persönlichkeitsentwicklung des Kindes schaden oder auch nicht, sondern der Adaptation in die Strukturen unserer ( leistungsorientierten ) Gesellschaft.

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Re: ich persönlich wäre auch gern psychisch stabil und sozialkompetent ;)

Antwort von cosma am 20.08.2013, 10:00 Uhr

Danke leewja ;-)

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Re: liebe "Helikopter-Eltern" (Freunde im Geiste ;o): Immer weiter so!

Antwort von Reni+Lena am 20.08.2013, 10:12 Uhr

der Artikel nervt......alles schwammig..

Ziel aller Eltern sollte es doch sein, seine Kinder zu verantwortungsvollen Erwachsenen zu erziehen die ihr leben immer selbständiger und gut meistern können...

Wenn ich mich hier so umschaue....haben viele..wirklich viele Eltern dieses ziel verfehlt.

ich war erst letzte Woche im Gespräch mit einigen Leuten die händeringend nach Azubis suchen.
Es kommen viele Bewerbungen quer durch alle Schulabschlüsse..aber .es ist nur Schrott dabei.
Die Bewerbungsschreiben sind ja noch einigermaßen tauglich,(oft wohl von den Eltern verfasst) aber im Vorstellungsgespräch und beim Probearbeiten kann man nur noch den Kopf schütteln.
Null Anstand, keine Manieren, Unsicherheit, Unpünktlichkeit, Unzuverlässigkeit, keine Vorstellung was es heißt zu Arbeiten usw....
Die Jungen Menschen werden gepampert bis sie dann eine Ausbildung beginnen müssen und dann stehen sie da und sind völlig überfordert mit dem wirklichen Leben.

Das soll sinnvoll sein????

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Danke, Cosma.... :-)

Antwort von FrauKrause am 20.08.2013, 10:21 Uhr

für Deinen schönen und treffenden Beitrag.

Wenn wir nicht aufpassen, werden wir eine Gesllschaft von gleichförmigen Robotern, für wen oder was eigentlich???

LG fk

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Re: ich persönlich wäre auch gern psychisch stabil und sozialkompetent ;)

Antwort von Alba am 20.08.2013, 10:26 Uhr

Natuerlich sollten auch "psychisch labile, schüchterne, träumerische, hyperaktive, langsamlernende, dyskalkulierende, schwänzende, und auch psychisch kranke menschen" Teil einer Gesellschaft sein, aber trotzdem vermute ich, dass die meisten Eltern ihre Kinder zu stabilen Erwachsenen erziehen moechten. Und es schliesst sich doch wirklich nicht aus traeumerisch oder schuechtern und psychisch stabil zu sein.
Allerdings lebe ich nicht in D. Das ganze Therapiegetue ist hier sehr viel weniger ausgepraegt. Mit Ausnahme der beiden behinderen Kinder die bei meinen Kindern in den Klassen sind, kenne ich nur ein Kind welches eine Therapie (Sprach) machte, Alle anderen sind soweit ich weiss, komplett untherapiert.

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Re: ich persönlich wäre auch gern psychisch stabil und sozialkompetent ;)

Antwort von Maxikid am 20.08.2013, 10:32 Uhr

es ist hier schon erschrecken, wieviele Kinder in ganz jungen Jahren irgendwelche Therapien machen (müssen). Die Kinder haben einfach keine Zeit mehr, in Ruhe zu wachsen. Ich kenne kaum ein Kind, welches mit 4/5 Jahren nicht bei der Logo oder bei der Ergotherapie ist. Und im Babyalter werden schon div. Förderkurse besucht. Die Eltern haben einfach Angst, dass die Kinder sonst nicht die besten Möglichkeiten später haben. Kann ich ja auch verstehen, aber ein bischen mehr Gelassenheit wäre gut.

Gruß maxikid

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Re: liebe "Helikopter-Eltern" (Freunde im Geiste ;o): Immer weiter so!

Antwort von maxwell! am 20.08.2013, 10:35 Uhr

Typischer FAZ-Artikel.
Ein Thema, das man in zwei Absätzen behandeln können, unendlich mit Worthülsen und schönen Fremdwörtern ausschmücken. Der FAZ-eigene blasierte Unterton inklusive. Aber etwas neues oder erleuchtendes liest man nicht.
Warum steht der Artikel im Wirtschaftsteil? Um seine Stringenz zu betonen?

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Re: ich persönlich wäre auch gern psychisch stabil und sozialkompetent ;)

Antwort von Reni+Lena am 20.08.2013, 10:37 Uhr

da sagst du was.....
Hier im Landkreis wurden vor ein paar Jahren mal für Studienzwecke untherapierte kinder im Alter zwischen 4 und 10 jahren gesucht...
ist so gut wie unmöglich..obwohl wir hier am Land wohnen und viele Eltern das eher gelassen sehen.
Aber logo, Ergo etc sind im Vorschulalter schon fast Pflicht!

Wenn ich alleine die Freundinnen meiner jüngsten anschaue..
Da ist kaum ein Kind dabei das nicht irgendwann mal durchs SPZ geschleust wurde...einfach unterirdisch!

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Re: ich persönlich wäre auch gern psychisch stabil und sozialkompetent ;)

Antwort von Maxikid am 20.08.2013, 10:43 Uhr

Ich musste vor ein paar Tagen so lachen. Meine Lütte, 5 Jahre alt, hatte ein großes S Problem. Also, Überweisung vom Kinderarzt zur Logo. Der hat das Gleiche festgestellt. Eine Woche Später hatten wir die erste Therapiesitzung und was war. Plötzlich war das "Problem" weg. Bei meiner Großen war der Kinderarzt noch gelassener. Sie war schon 7,5 Jahre alt, als sie zur Logo gegangen ist.

Gruß maxikid

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Was bin ich froh, nicht in Deutschland zu wohnen

Antwort von Foreignmother am 20.08.2013, 10:44 Uhr

Manchmal ist es schon eine Erleichterung, Auslaender(in) zu sein und aus all diesen Mainstream-Panikattacken aussen vor zu bleiben. Mein Sohn ist vollkommen untherapiert (weder in UK noch hier), macht in den Ferien vorwiegend Sport oder spielt mit den Nachbarskindern, und es scheint ihm gut dabei zu gehen. Da bei uns die Grundschule bis zum Equivalent 6. Klasse deutsch geht, gab es auch kein furchtbares 4. Schuljahr, in dem gesiebt worden waere.
Ob das jetzt vielleicht dazu fuerht, dass er in Deutschland nicht sozial stark, etc. funktionieren koennte? Dann gaebe es ja, Gott sei Dank, immer noch den gesamten Rest der Welt.
Gruss
FM

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Re: liebe "Helikopter-Eltern" (Freunde im Geiste ;o): Immer weiter so!

Antwort von Strudelteigteilchen am 20.08.2013, 10:50 Uhr

Öhmmm.....

Ich wage mal zu behaupten, daß die Eltern exakt der Kinder, die wegen Verwahrlosung aus den Elternhäusern genommen werden mußten, eben NICHT gesund, leistungsstark und extremst stabil sind.

Was ist denn "die Gesellschaft"? Das ist doch keine anonyme Masse, das sind doch wir. Und ich möchte doch bittedankesehr, daß meine Kinder Teil dieser Gesellschaft sind/werden, in dieser Gesellschaft Fuß fassen, und sich darin wohl fühlen. Weil ich glaube, daß der Mensch an sich ein "Rudeltier" ist, das andere Menschen braucht.

Zu der Geschichte mit den "psychopathischen" Managern/Politikern/Führungspersönlichkeiten gab es schon diverse Artikel im SPIEGEL, übrigens. Irgendein Professor schrieb ein Buch dazu, das wurde besprochen, ein Interview gab es m.W. auch. Und ich möchte eigentlich NICHT, daß meine Kinder so werden. Dann lieber angepaßt und "mainstream". Ich bilde mir ein, daß es zum weiteren Umfeld dieses Themas auch schon eine Diskussion hier gab - wo ich erklärte, daß ich meinen Kindern zwar keine Niedriglohn-Jobs wünsche, aber auch keine als Siemens-Manager/in oder Bundeskanzler/in - aus genau den Gründen, daß man dafür eigentlich ein gewisses Maß an psychischer "Dysfunktion" braucht.

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Re: liebe "Helikopter-Eltern" (Freunde im Geiste ;o): Immer weiter so!

Antwort von SkyWalker81 am 20.08.2013, 10:53 Uhr

Also ich bin ja schon über 40 und muss auch feststellen, dass ich mit 16 einfach ein anderes Selbstverständnis hatte was lernen in der Schule oder auch Ausbildung betraf. Nie wäre ich als Azubi auf die Idee gekommen es zu hinterfragen, wenn ich etwa die Ablage erledigen musste. (Wäre für die meisten Azubis heute eine Zumutung....) Pünktlichkeit, Respekt gegenüber Vorgesetzten war einfach Fakt. Sicher ist es ein Stück weit Charaktersache; ich hatte z.B. schon immer viel Ehrgeiz, meine Eltern haben mich da eher gebremst als gefördert.
Andererseits wurde früher schlicht und einfach mehr "erzogen" und weniger "begleitet" von den Eltern. Es gab klare Ansagen, Regeln wurden nicht immer ewig erklärt sondern das war eben so. Ich wurde nicht geschlagen aber es herrschte einfach ein anderer Ton und eben nicht heititieiti....
dieser Respekt fehlt heute, in vielen Lebenslagen.
Als Vater/Mutter sollte ich einfach nicht versuchen der Freund zu sein sondern eben der "Ältere" der den Weg weist.

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lol

Antwort von Reni+Lena am 20.08.2013, 10:55 Uhr

du stellst hier also die Behauptung auf, dass unsere liebe Frau Merkel einen an der Klatsche hat?????


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Nicht ich

Antwort von Strudelteigteilchen am 20.08.2013, 11:00 Uhr

Sondern der Autor des genannten Buches.

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Re: ich persönlich wäre auch gern psychisch stabil und sozialkompetent ;)

Antwort von Hase67 am 20.08.2013, 11:04 Uhr

Dieser Therapiewahn ist doch höchstwahrscheinlich ein Erfolg der allgemeinen Eltern-Verunsicherung, im Artikel kommt das ja auch zur Sprache, und in dieser Hinsicht gebe ich dem Artikel auch Recht. Ich frage mich, woran es liegt, dass wir Deutschen besonders stark darauf anzusprechen scheinen, wie es hier aussieht. Weil wir für alles eine Expertenmeinung brauchen? Ich kenne aus anderen Ländern (konkret weiß ich das vor allem aus Frankreich) auch nicht das Phänomen, dass man vor jedem Kauf fürs Kind erst mal Waren- oder Ökotestseiten konsultieren muss - in Mittelschichtfamilien ist das hierzulande aber extrem verbreitet, genau wie bestimmte Erziehungsratgeber von Rogge bis Juul zur Standard-Ausrüstung gebildeten Mittelschichtfamilie gehören.

Sind wir Deutschen immer erst sicher, wenn es ein Prüfzertifikat mit Stempel und Siegel gibt, auch, wenn es um Kinder geht? Womit hängt das zusammen? Damit, dass Deutschland ein Land der Kontrollfetischisten und Perfektionisten ist? Damit, dass wir eher ein Denker- und Reflektier- als ein Lebe- und Genussvolk sind? Hat dazu jemand eine Idee?

LG

Nicole

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Re: lol

Antwort von Hase67 am 20.08.2013, 11:10 Uhr

Was heißt schon "einen an der Klatsche"?

Im Zeit-Artikel (der so, wie er geschrieben wurde, sicher auch ein Sommerloch-Artikel ist) wird einfach aufgelistet, welche Firmen- und Staatschefs gerade deshalb so prominent und erfolgreich waren und sind, weil sie bestimmte psychische oder soziale Auffälligkeiten haben oder hatten. Das Spektrum reicht da von Winston Churchill (depressiv) über John F. Kennedy (manisch) bis hin zu Steve Jobs (Legastheniker) und Mark Zuckerberg (autistische Züge).

Frau Merkel halte ich übrigens zwar für erfolgreich, aber weder für übermäßig charismatisch, narzisstisch oder "genial", was auch immer das bei einem Politiker sein mag. Das spricht gegen die "Klatsche-These".

LG

Nicole

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zur Therapie....

Antwort von Feuerpferdchen am 20.08.2013, 11:15 Uhr

ob das immer die Eltern sind, die ihre Kinder in Therapie sehen wollen?
Bei uns war es eine übereifrige Erzieherin, die Therapiebedarf gesehen hat, sie hat uns zu einem Pädaudiologen geschickt, sie sah eine Störung der auditiven Wahrnehmung. Sie hat das sehr dringend gemacht und ich als inzwischen sehr verängstigte Mutte(ich sah ja nicht einmal die Krankheit meines Kindes, bzw. hörte/merkte nichts, vielleicht hatte er das von mir?), bin dann hin zu dem Pädaudiologen. Der hat dann Tests gemacht, sagte, es ist alles im allergrünsten Bereich. Das sah die Erzieherin aber nach wie vor anders, das wäre ein schlechter Pädaudiologe, ich soll einen zweiten Arzt aufsuchen. Ok, lange Wartezeiten, langer Weg, ein weiterer Test, wieder alles im grünen Bereich.
Aber ich, gar nicht so dumm, habe der guten Erzieherin gesagt, wir sind jetzt in Behandlung. Sie war zufrieden, bemerkte regelmäßig die Besserungen. Im Entlassungsbericht des Kindergartens, ein oder zwei Jahre später, stand dann (ich habe es gerade nicht zur Hand), dass sich durch die Therapie im Laufe der Zeit alles zum Guten gewendet hat und die vormals schweren auditiven Wahrnehmungsstörungen restlos beseitigt werden konnten. Ich werde ihr für immer dankbar bleiben.

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das finde ich auch, zu frau merkel wäre mir allerhand eingefallen

Antwort von Leewja am 20.08.2013, 11:16 Uhr

sowas wie zielstrebig, monokonzentriert, strebsam, durchsetzungsfähig und diplomatisch begabt, aber genial und narzisstisch irgendwie nicht.

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Re: ich persönlich wäre auch gern psychisch stabil und sozialkompetent ;)

Antwort von Reni+Lena am 20.08.2013, 11:18 Uhr

hmmm...
ich kann das Ganze nur von hinten aufrollen....
bei mir finden sich weder erziehungsratgeber noch kenne ich Ökotestseiten ...sollte ich???


ich führe das darauf zurück, dass ich sehr überzeugt von mir selber bin und mir die Meinung von anderen menschen sonstwo vorbei geht.
Damit bin ich immer bestens gefahren und hab eher positive efahrungen gemacht als negative.
Klar informier ich mich auch mal wenn ich unsicher bin und den kopf klar bekommen möchte, aber ich orientiere oder vergleich mich nicht mit/an anderen Menschen.

ich glaube in Deutschland ist vielen sehr wichtig nicht aufzufallen, sich anzupassen, mit der Masse mit zu schwimmen und einen guten Eindruck zu hinterlassen.

Vielleicht hängt das mit der hohen Existenzangst der menschen zusammen..der Verschuldung, der Arbeitslosigkeit usw.
Wer kein vertrauen in sich selbst hat der orientiert sich eben an sog. Experten.

Lg reni

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ja, ich möchte das auch und mein kind ist weder therapiert noch gefördert

Antwort von Leewja am 20.08.2013, 11:18 Uhr

schockierenderweise ist es nicht mal in der musikschule....

ich "verpasse" aber auch ganz viele fenster, sagen bekannte...

und eine meiner kolleginen wird zur einschuklung richtung süden ziehen, weil "in bayern die schulen besser sind und die zwillinge sollen ja alle chancen haben"....mein armes balg wird auf ne NRW-Dorfschule gehen, der muss selber sehen, dass er was aus sich macht ;)))

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Re: zur Therapie....

Antwort von Pamo am 20.08.2013, 11:19 Uhr

Das hast du elegant und pragmatisch gelöst.

Vielleicht hätte ihr geholfen, wenn du sie doch noch aufgeklärt hattest - nachdem ihr diesen Münchhausen-Kindergarten verlassen hattet?

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ich hab Juul da, doch, Rogge??? glaube auch

Antwort von Leewja am 20.08.2013, 11:19 Uhr

ich löse aber ALLE lebenslagen durch das lesen diverser, sich zum teil widersprechender bücher, von daher....

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Re: ja, ich möchte das auch und mein kind ist weder therapiert noch gefördert

Antwort von Maxikid am 20.08.2013, 11:22 Uhr

und meinen müssen in HH zur Schule. Gangsterkariere ist doch schon vorprogrammiert.

Gruß maxikid

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Re: Hase

Antwort von Alba am 20.08.2013, 11:23 Uhr

Ich weiss nicht wie es in anderen Laendern ist, aber in GB gibt es schlicht nicht soiele Therapeuten da wir ein staatliches Gesundheitssystem haben. Die NHS koennte das alles garnicht finanzieren.
Und ich vermute die meisten Eltern haben hier garnicht die Zeit und das Geld das privat zu finanzieren.

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Re: ich hab Juul da, doch, Rogge??? glaube auch

Antwort von Hase67 am 20.08.2013, 11:23 Uhr

Ich doch auch, Leewja, ich nehme mich davon gar nicht aus. Ich hab sogar Furedis "Eltern-Paranoia" gelesen. Ich frage mich nur, warum das hier so ausgeprägt ist - ich glaube nicht, dass "die Deutschen" grundsätzlich verunsichertere Charaktere sind als Angehörige anderer Nationalitäten. Weniger entspannt und vernunftbetonter aber vielfach schon, aber woran liegt das, vor allem bei so einem gefühligen Thema wie Kindererziehung?

LG

Nicole

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Re: zur Therapie....

Antwort von Reni+Lena am 20.08.2013, 11:24 Uhr

ich hätte gar keinen zweiten Arzt aufgesucht sondern die Dame hätte mir den Buckel runter rutschen können.
Wer ist die denn dass sie meint mehr Kompetenz als ein Fachmann zu haben ???

Außerdem bin ich die Mutter und hab immer noch ein gespür dafür ob mit meinem Kind alles stimmt oder nicht.
Nur genau das wollen uns die ganzen Pseudopädagogen und Fachkräfte absprechen!!! Und leider lassen sich sehr viele damit total verunsichern .

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Re: ich persönlich wäre auch gern psychisch stabil und sozialkompetent ;)

Antwort von Nikas am 20.08.2013, 11:29 Uhr

nicole, die deutsche mittelschicht wird grade ziemlich massiv zwischen proletariat und oberschicht zerrieben. die trends ziehen sie derzeit eher nach unten als nach oben, wo sich ja immer weniger immer mehr vermoegen teilen. die mittelschichtler bibbern mehr denn je vor angst vorm staendig drohenden abstieg und versuchen natuerlich,, zumindest ihren status quo zu erhalten und sich am unteren rand der oberschicht einzukrallen, um etwas von den fetten fleischtoepfen der macht- und geldhaber abzubekommen. ganz einfach :)

da sind anpassen an die machtverhaeltnisse und streamlinen der kinder mit das allererste gebot.

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Re: ich hab Juul da, doch, Rogge??? glaube auch

Antwort von Strudelteigteilchen am 20.08.2013, 11:29 Uhr

Vielleicht weil es in den letzten 100 Jahren zwei deutsche Regimes gab, die den Eltern das Erziehen-Können abgesprochen haben?

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Die Amis sind aber auch therapiewütig oder?

Antwort von pflaumenbaum am 20.08.2013, 11:29 Uhr

Ich könnte mir sogar vorstellen, dass die das in den 50er Jahren zu ihrer Besatzungszeit hier eingepflanzt haben (also dieses ganze Therapie- und Coachgedöns). Aber ist nur ne Vermutung. Und bei den Briten (die ja auch sehr US-nah sind) könnte das mit dem staatlichen Gesundheitssystem eine wichtige Rolle spielen. Kein Markt, keine Angebote, keine NAchfrage.
Frankreich hat eh einen anderen Blick auf Kinder. In vielen mediterranen Ländern darf man Kinder auch noch schlagen. In den USA allerdings auch... hm, na ja, alles nicht so einfach...

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*kicher*

Antwort von Strudelteigteilchen am 20.08.2013, 11:30 Uhr

Mein Ex arbeitet als Therapeut beim NHS - und jammert immer über die miese Bezahlung. Wobei ich den Verdacht habe, daß da auch die Tatsache mit reinspielt, daß der deutsche Steuerzahler Geld von ihm haben will.

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Re: Was bin ich froh, nicht in Deutschland zu wohnen

Antwort von Nikas am 20.08.2013, 11:35 Uhr

was faz, zeit und der ganze rest der system- und scheindemokratiestabilisierenden kuschelmedien u. a. über kindererziehung oder gar mich als eltern schreiben, interessiert mich einen allerfeuchtesten kehricht.

u.a. sollen damit ja auch die auflagen und klickzahlen erhöht werden, will/soll das dumme fussvolk ja abgelenkt werden.

welche kinder die "gesellschaft", cosma, oder besser gesagt die profiteure derselben, haben wollen, kann ich dir genau sagen: verwertbare, angepasste, veblödete zukünftige erwachsene, die sich klaglos ihrer oooooptimierten verwertung unterwerfen.

die medien sind allermeistens teil dieser prozesse. das muss man bei jedem wort, das sie egal zu welchen themen zum besten geben, immer mit bedenken. und die wollen mir dann auch noch ablenkungsmanoeverisch erzählen, wie ich meine kinder zu erziehen habe und welcher erziehungstyp ich bin? ich lach mich schief. wer DEN kakao, durch den er staendig gezogen wird, auch noch saeuft, ist selber schuld.

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hmmm...aber jetzt mal bei tieren: im haustierforum

Antwort von Leewja am 20.08.2013, 11:37 Uhr

werden regelmäßig welche in der luft zerrissen, die sich ein hundilein anschaffen oder ein achsosüßeshamsterchen oder, gottbewahre, eine EINZELNE katze, und man schimpft und motzt, dass man sich doch bitte besser vorbereiten und informieren möge.

es ist ja dermaßen kompliziert geworden, einen hund zu haben, was man da alles wissen, beachten, erziehen, klickern, vorrätig halten muss, unglaublich!

gelichzeitig sagen aber viele hier und im hauptforum oder gar im erziehungforum, wenn mal nach ratgebern gefragt wird "das ist doch alles bullshit, da nutzt man den gesunden mesnchenverstand und die mutterliebe, dan passt das schon"

zwei dinge frage ich mich:

warum sagt der geunde mesnchenverstand und die mutterliebe immer noch so vielen menschen, dass kinder gehauen, eingesperrt, psychisch misshandelt, schlecht ernährt werden dürfen???

und warum reichen gesunder menschenverstand und Tierliebe nicht aus, um ein tier (das ja dan doch noch ein bisschen anders istm, als ein kind!) zu erziehen und zu halten???

es heißt doch nicht, dass man ratgeber 1.1 umsetzt....man holt sich infos, anregungen, ideen....das ist dioch der sin von "RATGEBERN", es heißt ja schließlich nicht "Bedienungsanleitung"

ich rechne dazu übrigens auch das berühmte "JKKSL", ich habe es gelesen, UM es dann für mich verwerflich und scheiße zu finden....

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Re: *kicher*

Antwort von Alba am 20.08.2013, 11:37 Uhr

Natuerlich beschaeftigt die NHS Therapeuten aber es ist extrem schwer eine Therapie bewilligt zu bekommen, weil hinten und vorne das Geld fehlt. Da denken die meisten Eltern in der Regel sehr genau darueber nach ob es den Aufwand und die Warterie wert ist.

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Re: ich persönlich wäre auch gern psychisch stabil und sozialkompetent ;)

Antwort von Reni+Lena am 20.08.2013, 11:38 Uhr

außerdem haben die Kinder längst nicht mehr den Status den sie früher hatten.
Kinder muss man sich heute leisten können und die wenigen die man sich leistet, sollen dann natürlich etwas Tolles, herausragendes sein auf das man auch Stolz sein kann!!!!
Schon der Opa hat damals seinen Benz jeden Sonntag auf Hochglanz gewienert und ist damit protzend durchs Dorf gefahren...
Benz hatte er nur einen..Kinder waren es 8

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Re: ja, ich möchte das auch und mein kind ist weder therapiert noch gefördert

Antwort von Ebba am 20.08.2013, 11:41 Uhr

was ihr alle für Leute kennt :-)
In meinem Freundes-, Bekannten und Kollegenkreis kann ich von Helikoptereltern nix merken. Alles völlig normale Menschen mit völlig normalem Verhältnis zu ihren Kindern. Keiner, der sein Kind unnötig therapiert. Natürlich bekommt, wer nicht gucken kann eine Brille und geht, wer in einem bestimmten Alter noch stark lispelt oder andere Sprachprobleme hat, zum Logopäden. Weitere therapeutische Erfahrungen der mir bekannten Kinder sind mir nicht bekannt, wobei ich sicher nicht von jedem alles weiß.
Und auch keiner, der sein Kind zu Höchkeistungen treibt. Sicher haben die Kinder idR ein oder zwei "Hobbies" wie Sportverein und Musikunterricht, aber dass das, von wenigen Ausnahmen abgesehen, die tats. keinen freien Nachmittag haben, anders ist als zu meiner Zeit vor 30-50 Jahren würde ich nun nicht sagen.
ângstlicher sind die Eltern geworden. Im Wald, auf der Strasse, in der Stadt lauern für viele Elterrn heute mehr Gefahren als früher (was objektiv betrachtet nicht der Fall ist) u. dadurch fehlen den Kindern vielleicht ein paar Freiheiten, die wir hatten.
Die Kinder sind beinahe alle soweit wohlgeraten, freundlich, kontaktfreudig u. ohne größere Schwierigkeiten in der Schule.
Helikoptereltern wie in der Presse beschrieben, kenne ich auch nur von dort und manchmal entdecke ich vergleichbare Züge in Postings von Eltern hier in den diversen einschlagigen Foren.
Ich halte das Ganze für ein in der Realität gar nicht oder kaum existierendes Phänomen.
Ob es nun nur in D-Land als Problem behauptet wird vermag ich nicht zu beurteilen.

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Re: ich hab Juul da, doch, Rogge??? glaube auch

Antwort von Hase67 am 20.08.2013, 11:44 Uhr

Daran habe ich auch schon gedacht, aber eben auch an den amerikanischen Einfluss, den empfinde ich schon als extrem.

Ich muss mich jetzt leider etwas intensiver meinen Texten hier zuwenden, aber ich lese nachher sicher noch mal rein...

LG

Nicole

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Re: hmmm...aber jetzt mal bei tieren: im haustierforum

Antwort von Reni+Lena am 20.08.2013, 11:45 Uhr

glaubst du denn, dass die Eltern, die ihre Kinder misshandeln etc über einen gesunden Menschenverstand und Mutterliebe verfügen?
Oft sind die doch in irgendeiner Form abhängig oder psychisch krank und dadurch weder ein Gespür für sich selbst noch für andere Menschen.


Was die Hundesache betrifft vermute ich, dass der Hund im Laufe der letzten Jahrzehnte mehr und mehr zum Freund, Kumpel und Kinderersatz mutiert ist.
Früher war es halt ein Wachhund etc. War er bissig hat man einen Bogen drum gemacht..fertig.
Heute hinterfrägt man das alles mehr als früher...ist ja schließlich teil der Familie und nicht einfach "ein Hund"

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nein, natürlich meine ich das nicht

Antwort von Leewja am 20.08.2013, 11:50 Uhr

aber auch hier finden sich genügend frauen, die nach landläufiger meinung seelisch kerngesund und geistig ausreichend intelligent sind und aber die zähne der kinder nicht putzen, babypuder verwenden, sie ferbern (was ICH für misshandlung halte), jungen nicht mit puppen spielen lassen, mädchen ausschließlich in rosa glitzerkram kleiden, einen klaps für harmlos, normal und notwendig halten, nie vorlesen etc., etc.....

die haben ganz sicher gesunden menschenverstand und auch Mutterliebe

aber eben vielleicht nicht viel informationen über körperliche bedürfnisse oder auch die psychosoziale entwicklung oderoderoder von kindern.

da würde der ein oder andere ratgeber nutzbringend wirken können ;)

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Re: nein, natürlich meine ich das nicht

Antwort von Reni+Lena am 20.08.2013, 11:59 Uhr

naja..wenn ich das so lese was du da oben aufzählst dann denke ich, dasss unsere Großeltern wohl so ähnlich erzogen haben....

Glaubst die Generation unserer Eltern ist deshalb kaputt?
Eher im Gegenteil..ich halte sie für stabiler und selbständiger als die heranwachsende Generation.

Fragt sich...wo da jetzt der umbruch stattfand....Waren unsere Eltern evtl fähig gut und selbständig zu leben aber unfähig selbst zu erziehen weil man sie als Baby schreien lies und sie auch mal den hintern voll bekamen???

Das wiederspricht aber der Tatsache, dass schon viele Generationen vorher so ähnlich erzogen wurden und bisher was vernünftiges draus geworden ist.


Vielleicht ist es auch der Wegbruch der Großfamilien....Mütter sind heute auf sich selbst gestellt. in kaum einer Familie ist mehr eine Mutter/Großmutter die da lebt und mithilft.
Oder auch der Umgang mit kleineren Geschwistern fehlt...
In den Großfamilien haben die ältesten Mädels natürlich die kleineren großgezogen..von Anfang an. Das war noch bei meiner Oma so...


Lg reni

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naja, ich glaube schon, dass es in der generation meiner eltern

Antwort von Leewja am 20.08.2013, 12:02 Uhr

und auch großeltern REICHLICH psychische auffälligkeiten gibt, depressionen, verlustängste, burnout, suchterkrankungen, unglückliche menschen....nee, ich halte die nicht alle für stabil und supergesund

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Re: nein, natürlich meine ich das nicht

Antwort von Maxikid am 20.08.2013, 12:03 Uhr

Ja, es werden Ratgeber über Ratgeber verkauft und wohl auch gelesen. Aber unsere Kinder sind, denke ich, nicht besser geraten als die Generationen davor, ohne Ratgeber. Da hat man die Ratschläge von den Älteren bekommen. Viele würden doch gar nicht mehr auf die ältere Generation hören, zumindest bei der Kindererziehung.

Gruß maxikid

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nee, würd ich auch nicht

Antwort von Leewja am 20.08.2013, 12:07 Uhr

jedenfalls niht ausschließlich

weder meine eltern noch meine schwiegereltern haben "alles super" gemacht und sie haben teils ansichten oder verhaltennsweisen ggü. Kindern, die ich nicht in ordnung bis inakzeptabel finde.

da bin ich dan froh, auch andere, modernere, wissenschaftlichere stimmen zu kenen und mir meine eigene idee stricken zu können.

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Re: nee, würd ich auch nicht

Antwort von Maxikid am 20.08.2013, 12:12 Uhr

ich auch nicht. Meine Schwiegermutter ist ja immer noch der Meinung, weil mein Mann mit 1 Monat immer so viel Hunger hatte, dass ihr der Kinderarzt damals geraten hat, mit Kartoffelmus oder Zwieback mit Banane den Lütten vollzustopfen. Mit einem Monat. Ist klar. Das hat sie mir doch auch immer mir geraten, als meine Mädels so in dem Alter waren. Stillen um gottes willen. Meine Schwägerin ist da schon ganz anders als ich. Für sie zählt das Wort unserer Schwiegermutter. Dabei ist sie eine Frau, die intern. Managament studiert hat, mehrere Sprachen spricht, also nicht ganz dumm ist. Aber da kann ich nur den Kopf schütteln.

Gruß maxikid

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Re: naja, ich glaube schon, dass es in der generation meiner eltern

Antwort von Reni+Lena am 20.08.2013, 12:21 Uhr

der Unterschied ist aber, dass die damals trotzdem irgendwie in der gesellschaft integriert waren und Fuß gefasst hatten. Sie waren/sind halt komisch oder anders gewesen, aber man hat damit gelebt. Das ging damals noch ohne zum Sozialfall zu werden.
heute fallen diese leute schnell durchs Raster..sind "nicht leistungsfähig" und werden somit therapiert etc um in der Leistungsgesellschaft mitzukommen.
Insofern versuchen natürlich alle Eltern ihre Kinder zu möglichst perfekten Erwachsenen zu erziehen die mit der zeit Schritt halten können.
der Druck war damals noch nicht so da...war eins der kinder "deppert" hat es eben irgendwo als Hilfsarbeiter sein Geld verdient....

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Re: naja, ich glaube schon, dass es in der generation meiner eltern

Antwort von Strudelteigteilchen am 20.08.2013, 12:50 Uhr

Die wurden deswegen nicht zum Sozialfall, weil es kein Sozialsystem gab.

Mein Opa hatte eine "merkwürdige" Schwester. Rückblickend sehe ich da den Grund, warum in meiner Herkunftsfamilie gehäuft Depressionen und Selbstmorde vorkommen. Die hat er halt durchgefüttert. Sie wurde deswegen kein H4-Fall, weil es keines gab. Ob es für sie "besser" gewesen wäre, wenn man sie therapiert hätte? Für einen Selbstmord ging es ihr scheinbar nie "schlecht" genug - aber ging es ihr deswegen "gut"?

Ist es "Leistungsdruck", wenn Eltern behinderter Kinder möchten, daß diese Kinder nicht in irgendeiner staatlichen Einrichtung versauern sondern wenigstens fit für eine Behindertenwerkstätte werden? Wo fängt die "Übertherapie" (deren Existenz ich nicht bestreite, die ich aber für schwerer faßbar halte, als man hier den Eindruck bekommen könnte) an? Und ist es schlimmer, ein paar Nicht-Therapiebedürftige zu therapieren, oder ein paar Therapiebedürftige nicht zu therapieren?

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das ist im wirtschaftsteil weil

Antwort von DecafLofat am 20.08.2013, 12:53 Uhr

eine horde menschen ne menge geld an der vermeintlichen "unsicherheit" der eltern verdient.

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Re: ich hab Juul da, doch, Rogge??? glaube auch

Antwort von Feuerpferdchen am 20.08.2013, 13:15 Uhr

hast Du auch schon das Buch von Amy Chua: Die Mutter des Erfolgs: Wie ich meinen Kindern das Siegen beibrachte" gelesen? das war vor 2 Jahren in den Medien und hat ein Wahnsinnsecho ausgelöst....
Ich würde es nie lesen, aber Du schreibst ja von sich widersprechenden Ratgebern und so findest Du dann irgendwann die einzig wahre Mitte

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Re: naja, ich glaube schon, dass es in der generation meiner eltern

Antwort von Reni+Lena am 20.08.2013, 13:18 Uhr

nein, ich glaube nicht dass es Leistungsdruck ist wenn man behinderte kinder fit für eine behindertenwerkstätte macht.
ich glaube eher, dass die Eltern das leben der Kinder dann lebenswerter/glücklicher, erfüllter sehen wenn sie eine Arbeit haben, Gesellschaft etc als in einem heim zu versauern.
Es ist sicher individuell was Eltern für Maßstäbe ansetzen und was sie für ausreichend lebenswert für ihre Kinder halten.
Die einen wollen unbedingt das lispeln wegbringen weil das Kind ja alle Möglichkeiten haben soll und Nachrichtensprecher dann schon mal ausfällt, die anderen wollen es einfach therapieren damit das Kind keinen Hänseleien ausgesetzt ist.
Das ist eben der "gesunde" Unterschied.
Nicht immer sind die Therapiebeweggründe leistungsorientiert.
ich würde kleinere "handicaps" vermutlich auch versuchen zu therapieren.
Nicht deshalb weil ich das Kind dann zum Manager pushen kann, sondern weil ich dem Kind alle Wege mit meinen Möglichkeiten offen halten möchte damit es später frei wählen kann was es aus seinem leben macht.

ich denke bei euch war es ja ähnlich, oder? Hättest du dich nicht um F.s Schwäche gekümmert wäre sie weit unter ihren Möglichkeiten geblieben und evtl unglücklich in einer Arbeit gelandet die sie geistig unterfordert hätte.

Schlimm finde ich allerdings, wenn man den kindern nicht die zeit gibt sich zu entwickeln. Sicher gibt es gewisse Altersgrenzen bis zu denen etwas therapiert werden sollte, aber dieses "in ein Schema" pressen, alle müssen im gleichen zeitfenster das gleiche können etc finde ich schädlicher für das Selbstbewußtsein der kinder als wenn man ihnen einfach ihr tempo lässt und erst später etwas anschiebt wenn klar ist dass das Defizit wirklich nicht von alleine weggeht.


lg reni

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meine mutter hat sich das gekauft und ich werde es auf jeden fall lesen

Antwort von Leewja am 20.08.2013, 13:24 Uhr

wenn auch mehr als kuriosität ;)

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Warum denken wir, wir müssten perfekte Kinder erziehen?

Antwort von Kleine Fee am 20.08.2013, 13:28 Uhr

Weiter oben wird die Frage gestellt, warum wir uns gezwungen fühlen perfekte Kinder zu erziehen? Ist es gut, wenn sie angepasst und integriert sind?

Dazu passend habe ich gerade ein Interview auf Zeitonline gelesen, in dem die Unterstellung immer mehrLebensbereiche unter die Marktmaxime kritisiert wird. Ich denke, das ist ein wichtiger Aspekt. Ich denke, dass es nie eine Zeit gab, in der so viele Bereiche nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten bewertet wurden wie heute.

Zwei Zitate:

"Die (gemeint Wirtschafts-)Krise wirkt hochgradig disziplinierend. Sie produziert Angst, dass ein gutes Leben nicht mehr selbstverständlich erscheint. Deswegen sehe ich einen Trend zu einer pragmatischen Lebensführung. Die jungen Menschen versuchen Erfolg zu haben durch Anpassung."

"Ich würde Ihnen sagen, dass das (gemeint Bildung-)Problem 2001 mit Pisa begonnen hat. Wir haben damit unsere ganze Bildungsdiskussion an die OECD übergeben. Also an eine Wirtschaftsorganisation. In Österreich hat man gleich mit Claudia Schmied eine Ökonomin und ehemalige Bankdirektorin als Ministerin für Unterricht, Kunst und Kultur eingesetzt."

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Stimme Dir bedingt zu

Antwort von Kalleleo am 20.08.2013, 14:06 Uhr

Ich glaube das wesentliche ist das Eltern oder Angehörige von behinderten Menschen sich von vertrauten Vorstellungen verabschieden müssen.
Das was man selbst als Lebensqualität bezeichnet,oder besondere Umstände anstrebt um *ein glückliches und erfülltes Leben zu erreichen,ist eben im Falle eines behinderten Menschen ganz anders.
Auch ein Leben als geistig,körperlich Behinderter kann glücklich sein.
Wichtig ist,loslassen zu können,sich mit dem Gedanken auseinandersetzen das man sie nur eine gewisse Zeit begleiten kann.
Deshalb ist es für viele Eltern so wichtig das ihre Kinder mit Handycaps gefördert werden,in Behindertenwerkstätten arbeiten können und eben wenn die Zeit gekommen ist,räumlich trennen.
Ich habe zwei geistig schwerbehinderte Geschwister.
Dennoch ist *Ihr* Leben sicher ausgefüllt und bereichernd.
Es verläuft nur nach anderen Regeln als meines.

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Vorab... Rousseau

Antwort von Leena am 20.08.2013, 14:12 Uhr

Vorab, nachdem ich den Artikel mit dem "Eltern-Bashing", aber noch nicht die Kommentare hier gelesen habe - was heißt hier "herrlich aufgedröselt"?

Meinem persönlichen Empfinden nach wurden in dem Artikel nur bereits bekannte Fakten neu zusammen geschrieben, große Schlussfolgerungen wurden wohl eher nicht gezogen.

"Richtig gut waren die Zeiten für Eltern übrigens noch nie. Seit Jahrhunderten wird der Zustand der Erziehung genauestens unter die Lupe genommen und hinreichend beklagt. Wer will, kann bis in die Antike zurückblicken. Vor fast 250 Jahren ließ der Philosoph und Naturforscher Jean-Jacques Rousseau (1712-1778) kaum ein gutes Haar an den Erwachsenen: „Viele Kinder haben schwer erziehbare Eltern“, soll er gesagt haben und revolutionierte mit seinen Erziehungsprinzipien die Pädagogik."

Äh, ja. Darüber, dass seine eigenen Kinder auch "schwer erziehbare Eltern" hatten, schweigt hier wohl des Sängers Höflichkeit. Er hat ja selber nie versucht, seine "Erziehungsprinzipien", mit denen er "die Pädagogik revolutionierte", in der Praxis auszuprobieren, wenn seine Geliebte mit seiner Einwilligung (mindestens Einwilligung, vermutlich ja wohl eher mehr) die gemeinsamen Kinder in einem Heim für Findelkinder abgab.

Wenn jemand trotzdem Rousseau in so einem Artikel in dieser Weise erwähnt, gehe ich innerlich schon mal auf die Barrikaden!

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Ergotherapie und co.

Antwort von Leena am 20.08.2013, 14:45 Uhr

Sicherlich gibt es unstrittig Kinder, die einen gewissen Förderbedarf haben. Mein ältester Sohn ist auch zu Logopädie gegangen - weil er aufgrund chronischer Mittelohrentzündungen schlicht zu wenig hören konnte und deshalb in der Sprachentwicklung zurück war, ja. Und gar keine Frage - wir sind mit ihm zur Logopäde gegangen, und ich glaube schon, dass es etwas gebracht hat - zudem hat es ihm auch noch Spaß gemacht. :-)

Bei meinem 3. Kind sprach mich irgendwann die Kindergärtnerin an, er würde nicht gerne malen und auch nicht besonders akkurat etc., wir sollten doch mal schauen, ob wir nicht vom Kinderarzt Ergotherapie verschrieben bekämen, man müsse doch seine Kinder fördern, soweit es nur ginge... Wir haben uns dann (okay, nach Rücksprache mit dem Kinderarzt) dagegen entschieden. Ja, er wird vermutlich kein Nachwuchs-Rembrandt und co., er malt nicht besonders gerne und schreibt immer noch lieber am Computer als mit der Hand, zumal man das auch besser lesen kann. Und Kalligraph wird er auch nicht werden. Dafür hat er andere Interessen und ist geistig eigentlich ein ausgesprochen fittes Kerlchen, da "darf" er auch eine gewisse Neigung zur Sauklaue haben, finde ich. Aber er war halt auch schon mein 3. Kind und ich hatte quasi "Vergleichsmöglichkeiten" und eben doch die innere Souveränität, auch mal über solche Ratschläge der Erzieherin bewusst hinweg zu gehen.

Wobei ich die Einstellung der Erzieherin damals (so von wegen "nehmen Sie mal die Ergotherapie mit, kann ja nichts schaden, möglichst alles mitnehmen..!") schon eigenwillig fand.

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Ich mag die Mainstream-Familie auch nicht

Antwort von like am 20.08.2013, 14:46 Uhr

und denke, dass das meiste in der heutigen Kinder-, Betreuungs- und Erziehungsdiskussion eben ausschließlich auf die Interessen der Wirtschaft nach zahlreich, gut und billig arbeitendem Nachwuchs ausgelegt ist.
Die Individualität bzw. Aktzeptanz dieser geht immer mehr flöten und damit irgendwie auch das "wahre" Leben.

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like: genau das meine ich

Antwort von DecafLofat am 20.08.2013, 15:15 Uhr

geh mal ins kleinkindforum und trau dich zu behaupten du glaubst daheim bei der mama ist für kinder unter 3 das beste... oh da ist dir das krippen-gewitter aber sicher! (von den überzeugten krippenmamas, die ihre kinder mit 6 monaten schon da rein geben - ja, vielleicht müssen... - und sich dann wundern warum das kindchen mit vier nachts immer noch am bett steht und kuscheln will....
und warum sind alle so überzeugt von der frühkindlichen fremdbetreuung? weil die medien das geplapper der politik, die die interessen der wirtschaft bedient, die möglichst schnell gut ausgebildete fachkräfte (zurück) im job haben will, propagieren.
es ist genau so wie du schreibst: möglichst stromlinienförmige, unauffällige, ruhige kinder, die funktioniren sollen und - tun sie das nicht? (das tut kein kind...) steht die armada an ratgebern und beratungsstellen bereit.
manchmal wünschte ich jede familie könnte auf einsiedlerhöfen leben, wo man sich nicht ständig vergleicht, messen muß, über den zaun schielen, wo dieses und jenes modethema auf einen einprescht und man sich gedanklich damit auseinandersetzt... einfach in ruhe entwickeln und (auf)wachsen, im eigenen tempo.
nein, so bin ichauch nicht aufgewachsen, trotzdem bin ich einigermaßen bei mir und wuppe mein leben mit dreien kindern und viel arbeitendem mann.

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aber das ist doch AUCH polemisch und doof

Antwort von Leewja am 20.08.2013, 15:24 Uhr

ich bin nicht wegen irgendwelcher wirtschafts-politik-überredungen schnell wieder in den beruf gegenagen, sondern ganz schlicht, weil ICH wollte.
und mein kind wurde ab dem 1. geburtstag bekanntbetreut und hat denoch alle liebe und zuwendung und fürsorge von mir bekommen, hat gekuschelt und die ersten drei lebensjahre bei mir im elternbett verbracht...er ist ein aufgeweckter, empathischer, fröhlicher, intelligenter, sozialkompetenter, sensibler, humorvoller, interessierter, wissbegieriger, kuscheliger, durchschlafender, sehr sicher gebundener, urvertrauensübervoller Junge....auch wenn ich NICHT die ersten drei jahre zuhause war.

er ist weder stromlinienförmig noch ruhig und unauffällig auch nicht, er ist auffallend hinreißend und toll ;)

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Re: aber das ist doch AUCH polemisch und doof

Antwort von Reni+Lena am 20.08.2013, 15:33 Uhr

der Unterschied ist: Du wolltest es so und standest dahinter.
Aber wieviele mütter gehen denn schnell wieder arbeiten weil man es eben so erwartet von einer taffen Frau???
Die würden evtl lieber daheim bleiben und sind selber noch nicht bereit....das spüren die Kinder, und das sind dann die die Theater im Kiga machen, ewig nicht durchschlafen etc...

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kenne nur ein Helikopterpaar

Antwort von maxwell! am 20.08.2013, 15:55 Uhr

Aber da ist es sehr extrem. Das Kind kompensiert indem es heult, wenn es mal eine zwei schreibt. Und lacht, wenn andere versagen.
Mein Kind war aus diversen, verständlichen Gründen sehr sauer auf das Kind. ich habe versucht, mit der Mutter zu reden. Sie hat ihr Kind nur in Schutz genommen, daß mein Kind sich schlecht fühlte, war egal. Da wurde auch nicht nachgefragt. Das Kind war dann lustigerweise auf mein Kind sauer und auch auf mich (wenn Blicke töten könnten), keine Ahnung, was die Mutter ihrem Kind gesagt hat.

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Re: aber das ist doch AUCH polemisch und doof

Antwort von maxwell! am 20.08.2013, 16:00 Uhr

Aber da überträgt die Mutter die eigenen Gefühle. Und mit sowas kann ein Kind nicht umgehen. Hier im Ort ist eine Krippe mit sehr schlechtem Betreuungsschlüssel. Da muss man ansetzen, denn für ein Baby ist eine Ersatzbezugsperson ok. Aber nicht jeden Tag eine andere, das zerstört das Urvertrauen.

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das ist AUCH polemisch und doof

Antwort von Leena am 20.08.2013, 16:31 Uhr

"trau dich zu behaupten du glaubst daheim bei der mama ist für kinder unter 3 das beste... oh da ist dir das krippen-gewitter aber sicher! (von den überzeugten krippenmamas, die ihre kinder mit 6 monaten schon da rein geben - ja, vielleicht müssen... - und sich dann wundern warum das kindchen mit vier nachts immer noch am bett steht und kuscheln will...."

Leewja, ich bin bei Dir!

Decaf, Deine Behauptung "daheim bei der mama ist für kinder unter 3 das beste" impliziert eben auch, dass es für Kinder quasi per se schädlich sei, wenn sie unter 3 Jahren eben NICHT ausschließlich daheim und bei Mama betreut werden. Kein Wunder, wenn andere Mütter da allergisch reagieren, oder?!?

Ich habe bei meinen vier Kindern im Durchschnitt jeweils nach knapp 9 Monaten wieder angefangen zu arbeiten (das erste Mal, weil ich musste, danach dann, weil ich wollte!), alle sind dann zur Tagesmutter gegangen, unsere Tagesmutter ist wirklich eine wundervolle, ruhige und engagierte Bezugsperson für "ihre" Kinder, und ich finde meine Kinder tatsächlich nicht "bindungsgestört" oder was auch immer. Von daher - reagiere ich auf solche Polemik ebenfalls allergisch. :-)

Ich bin eindeutig nicht dafür geschaffen, jahrelang beim Nachwuchs zu Hause zu bleiben, glaube aber nicht, dass ich deswegen besser auf Kinder hätte verzichten sollen!

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Aus dem Normativen kommt man bei dem Thema nicht raus

Antwort von pflaumenbaum am 20.08.2013, 16:38 Uhr

so ist es eben. Pädagogik ist m.E. auch eine normative Wissenschaft.

aber @Decaf: es gibt meiner Meinung nach zwei grobe Linien, die sozusagen den frühen Berufseinstieg von Frauen befürworten: der Feminismus und das Volkswirtschaftsargument. Das sind zwei unterschiedliche Argumente und wir sollten doch, wenn, bitte aus feministischen Gründen arbeiten gehen, und nicht, weil es der Wirtschaft gut tut.

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Re: Warum denken wir, wir müssten perfekte Kinder erziehen?

Antwort von Ebba am 20.08.2013, 17:15 Uhr

"Die (gemeint Wirtschafts-)Krise wirkt hochgradig disziplinierend. Sie produziert Angst, dass ein gutes Leben nicht mehr selbstverständlich erscheint. Deswegen sehe ich einen Trend zu einer pragmatischen Lebensführung. Die jungen Menschen versuchen Erfolg zu haben durch Anpassung."

Was ja jetzt nicht unbedingt dem entspricht, was man an anderer Stelle so über die Lebensvorstellungen junger Arbeitnehmer liest, zB hier:

"Hoher Stellenwert von Familie, Freizeit und Freunden.
Hohe Bedeutung von Work-Life-Balance.
Präferenz für Selbstverwirklichung und sinken- de Bindung / Loyalität – im privaten Bereich als Konsument genauso wie im beruflichen Feld als Fach- oder Führungskraft."
(S.14 -
http://www.der-paritaetische.de/uploads/tx_pdforder/fachkraefte_jungeMenschen_web.pdf

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Re: Aus dem Normativen kommt man bei dem Thema nicht raus - nö

Antwort von maxwell! am 20.08.2013, 18:17 Uhr

Aus feministischen Gründen arbeiten gehen? Wie nobel!
Ich gehe arbeiten, weil ich das will, weil es mir Spaß macht, weil ich Geld verdienen will. Und bin mir sicher, daß die Mehrheit der Frauen genauso denkt.

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Re: Aus dem Normativen kommt man bei dem Thema nicht raus - nö

Antwort von pflaumenbaum am 20.08.2013, 19:37 Uhr

Na ja, das ist schon klar. Kannst auch feminismus durch gleichberechtigung ersetzen. Ich habe das recht arbeiten zu gehen, wie männer auch.

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Re: aber das ist doch AUCH polemisch und doof

Antwort von Strudelteigteilchen am 20.08.2013, 20:06 Uhr

Und wie viele Mütter bleiben auch heute zu Hause, weil jemand anders genau das von ihnen erwartet?

Da ist doch eher das generelle Problem, daß es immer wieder viele (zu viele?) Menschen (Frauen?) gibt, die Dinge alleine deswegen tun, weil irgendjemand das von ihnen erwartet. Das ist immer doof - so oder so. Der Ansatz ist mMn nicht, die Erwartungshaltung der Gesellschaft zu ändern - die ist heute sowieso so inkongruent wie noch nie zuvor in der Geschichte der Menschheit - sondern Menschen zu "schaffen", die es schaffen, sich jedweder Erwartung zu widersetzen.

Und da drehen wir uns wieder im Kreis - denn ich wage zu behaupten, daß zu sehr be-helikopterte Kinder dazu nicht in der Lage sind.

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Re: Aus dem Normativen kommt man bei dem Thema nicht raus - nö

Antwort von Strudelteigteilchen am 20.08.2013, 20:21 Uhr

Das ist doch albern.

Das erinnert mich an die immer wiederkehrende Argumentationskette, daß früh Fremdbetreuung dann "okay" und "unschädlich" ist, wenn Muddi arbeiten MUSS - nicht aber, wenn sie arbeiten WILL (gerne kommt der Vorwurf, man wäre ja nur geldgeil und könnde dem Kind zuliebe nicht auf den Zweitwagen und den Dritturlaub verzichten). Als ob der kleine Kevin in der Krippe sitzt und sich denkt: "Mutti muß ja leider arbeiten, also ist es okay hier und schadet mir nicht!" während die kleine Emma danebensitzt und denkt: "Ich finde es scheiße hier und werde jetzt stante pede gestört, weil meine pöse Rabenmama ja bloß für die verdammenswerte Selbstverwirklichung arbeitet!"

Die Wirtschaft, die Politik und die Gesellschaft haben bestimmte Gründe, das eine oder andere Modell fördernswert und/oder löblich zu finden. Das dürfen sie. Die meisten Frauen treffen ihre Entscheidung doch sowieso nach ganz anderen Kriterien - und auch das dürfen sie.

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Re: Aus dem Normativen kommt man bei dem Thema nicht raus - nö

Antwort von maxwell! am 20.08.2013, 20:36 Uhr

Ähm. Mit dieser Einstellung tust Du dem Feminismus einen Gefallen, aber nicht der Emanzipation.

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Re: Aus dem Normativen kommt man bei dem Thema nicht raus - nö

Antwort von pflaumenbaum am 20.08.2013, 20:44 Uhr

Jetzt bin ich verwirrt.

Ich denke nicht, dass wir unsere Entscheidungen unabhängig von gesellschaftlichen Zwängen und Erwartungen treffen.
Meiner Meinung hat sich die Wirtschaft (nein eigentlich die Politik) das feministische Argument der Gleichberechtigung und Emanzipation zu eigen gemacht und zu einem wirtschaftlichen Argument gemacht. Frauen müssen jetzt arbeiten, weil es sonst ein Verlust von Humankapital bedeutet (und nicht um Teil des gesellschaftlichen Lebens zu sein).

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Re: Aus dem Normativen kommt man bei dem Thema nicht raus - nö

Antwort von maxwell! am 20.08.2013, 21:04 Uhr

Aber es bedeutet de facto nun mal den Verlust von Humankapital. Da können wir noch so jammern. Die Wirtschaft sieht das so. Jeder Arbeitnehmer ist Humankapital (für mich ein Unwort), egal ob Männchen oder Weibchen.
Mir ist es wichtig, Teil des gesellschaftlichen Lebens zu sein. Mir sind aber gesellschaftliche Zwänge oder Erwartungen bis zu einem bestimmten Grad egal. Denn wie man in anderen Diskussionen sieht: Zumindest frau mit Kindern kann es nur falsch machen. Als ich nicht arbeitete, sagte eine arbeitende Mutter zu mir: "Ihr Hausfrauen habt ja immer ein Problem mit Berufstätigen". Als ich arbeitete, und meine Stunden aufstockte, sagte eine andere Frau leicht gehässig: "Naja, wenn sich das zeitlich mit Deinem Kind vereinbaren läßt..."

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Re: Aus dem Normativen kommt man bei dem Thema nicht raus - nö

Antwort von Pamo am 21.08.2013, 10:27 Uhr

Sehr schön dargestellt.

Erinnert mich an die beiden Kinder, eins deutsch und eins amerikanisch, die beide in einen Hochstuhl gesetzt werden, bevor sie sich selbstständig hinsetzen können. Prompt kriegt das deutsche Baby einen Rückenschaden. Das amerikanische Baby ist zu schlecht über die deutschen Rückentheorien informiert, um angemessen geschädigt zu werden.

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