Ausnahmesituationen

Hallo!
Im Falle von Amokläufern kann ich zum Glück nichts dazu sagen. Aber ich kenne eine andere Situation, die gewissermaßen ähnlich war.
Ich komme ja ursprünglich aus Solingen, als der Brandanschlag damals war, war ich 16 Jahre alt.
Am Tag danach hatten wir ein Fußballturnier, wobei es Ärger gab mit einer anderen Fußballmanschaft, die allerdings zum größten Teil aus Türken bestand, und aus Köln kam. Der Stein des Anstoßes waren allerdings keine rassistischen Sprüche, sondern einfach die Rufe "Köln 2. Liga" (sie waren mal wieder abgestiegen). Nunja, es kam zur Schlägerei, wobei erstmal die Kölner die treibende Kraft waren, aber "unsere" Jungs, dann kräftig und teilweise gerne mitmischten!
Aber was am nächsten Tag passierte, war dann wirklich nicht mehr lustig. Es kamen mehrere Kölner Autos mit türkischen Landsleuten bestückt angefahren, bewaffnet mit Baseballschlägern und auch einer abgeschnittenen Schrotflinte. Mein damaliger Freund zog mich nich rechtzeitig ins Vereinshaus, es gab mehrere Verletzte, sogar auf einem älteren Mann, der an der Kasse saß wurde eingeschlagen.
Die folgende Woche war fürchterlich, es wurde demoliert und randaliert, wobei das hauptsächlich von Linksgerichteten Gruppen ausging. Solingen war sozusagen eine Großdemo, die außer Kontrolle geriet, man wußte nie, wann so wieder etwas passieren würde.
Den Kindern wurde frei gestellt, zur Schule zu gehen, wer die Innenstadt durchqueren mußte sollte möglichst zu Hause bleiben. Man durfte die Stadt zwar verlassen, aber jeder der rein wollte und kein SG Kennzeichen hatte wurde kontrolliert, Polizei und BGS standen sogar in den Wäldern. Es herrschte große Angst vor angekündigten Rechten, die allerdings dann doch niemals kamen (zum Glück).
Ich wollte damit nur mal aufzeigen, daß es ein mieses Gefühl ist, wenn man das Haus verläßt und nicht weiß, was einen erwartet, ob man irgendwo reingerissen wird, wo es gefährlich ist.
Ist natürlich nicht wirklich zu vergleichen, da es sogannte politische Motive War (letztendlich aber halt doch von Leuten, die anscheind gerne Unruhe stiften). Für meine Eltern hatte ich damals wenig Verständnis, daß sie mich nicht raus lassen wollten, heute verstehe ich das schon!
LG
Nina