Frage: ist Latein wirklich ein reines Lernfach?

Hi,

ich würde sagen, dass in Latein das Lernpensum gegenüber lebenden Sprachen schon allein deshalb höher ist, weil man es nur auf dem "Pauk-Weg" speichert. Man spricht es ja nicht aktiv, sondern liest und übersetzt - und lernt eben auswendig.

Das mit der Logik und Struktur stimmt insofern, als die Grammatikregeln in Latein nicht so viele Ausnahmen haben wie in lebenden Sprachen, eben weil es seit Jahrhunderten nur noch im akademischen oder kirchlichen Bereich verwendet wurde und deshalb einfach nicht so vielen Außeneinflüssen ausgesetzt war. Die lateinische Grammatik kann jemand mit ausgeprägtem Hang zum Erkennen logischer Strukturen schon auch intuitiv erfassen, das ging mir auch so.

Beim Vokabeln- und Formenpauken muss man einfach hinterher sein, denn ohne das entsprechende Vokabular (und ohne das Erkennen der Grundformen) macht es irgendwann keinen Spaß mehr, weil dann das Lektüreverständnis fehlt. Deshalb ist es auch wichtig, dass der reine Spracherwerb (mit Vokabel- und Grammatikpauken) bis zur 8 oder 9 abgeschlossen ist, weil danach die interessanteren Sachen kommen (z. B. Lektüre von Ovid o.ä.) Bei Leuten, denen das Auswendiglernen von Vokabeln und Grammatik stinkt, muss man da ein bisschen "die Peitsche schwingen", sonst werden sie abgehängt, und dann macht Latein überhaupt keinen Spaß mehr.

LG

Nicole