Wie verstehen euch eure Männer?

Meine Tochter wird im Oktober drei, und es ist kein Ende des Stillens in Sicht. Für mich ist das allerdings kein Problem, ich genieße es genau wie sie. es gibt immer mal Phasen, da vergisst sie es, und wir haben dann Stillpausen von bis zu 10 Stunden, aber häufiger stillt sie noch viel.

Mein Mann steht voll dahinter. Er ist da eigentlich viel absoluter als ich und meint, alle anderen Kinder hätten es ja sooo schlecht, wenn sie nicht so lange gestillt würden. Das finde ich doch übertrieben, wir alle wissen, dass es auch passen muss, für alle in der Familie. Allerdings habe ich meinen ohnehin schon stillaffinen Mann anfangs auch echt mit Sachinfos gefüttert. Er musste sich alles anhören, was ich gelesen habe und ist so bestens informiert. Die zwei Jahre, die die WHO empfiehlt, hab ich auch immer wieder angeführt. Danach hab ich es einfach gemacht und nicht mehr erklärt. Es gab noch mal eine Krise in der Verwandtschaft, aber die wurde interessanterweise durch mein zauberhaftes, kontaktfreudiges Kind gelöst, das alle überzeugte, dass das wohl "komisch" wäre, aber doch keinen Schaden anrichte. Ich fand und finde immer noch, dass es wichtig ist, viele Frauen auch Kleinkinder öffentlich stillen zu sehen. Je vertrauter der Anblick ist, desto leichter haben wir alle es. Aber dazu muss man auch das nötige dicke Fell haben.

Lustig fand ich, dass ich mehr Gegenwind bekam, als mein Kind so zwischen 1 und 2 war. Jetzt, mit bald 3, guckt niemand mehr komisch, gibts keine Bemerkungen, tatsächlich werde ich sogar oft anerkennend oder sehnsüchtig angesehen, sehnsüchtig, weil den Leuten selbst wohl mal was entgangen ist, da sie nicht oder zu kurz gestillt wurden. Das Bedürfnis besteht bei vielen Leuten in unserer Gesellschaft noch. Es wurde eben NICHT erfüllt. Dass da Eifersucht und Neid eine Rolle spielen können, wenn sie das bei anderen sehen, ist klar. Ganz besonders aber bei Frauen, die ihre Kinder aufgrund der fatalen Beeinflussung durch Ärzte, Hebammen und Krankenhäuser der Vergangenheit nicht oder nur sehr kurz stillen konnten. Die vermissen diese Innigkeit dann unbewusst wohl schmerzlich. Dann wird mit Sehnsucht im Blick oder negativ reagiert. Das hat aber NICHTS damit zu tun, dass es falsch wäre, das Kind zu stillen, wo immer es nötig ist, in entsprechenden Grenzen.

Ich schau mal, ob ich noch hilfreiche Links für Väter finde...

http://www.stillkinder.de/und-der-papa/

http://www.afs-stillen.de/index.php/stillbeziehung/vaeter-und-stillen/197-moderne-vaeter-fuettern-nicht-vom-stillhindernis-zum-aktiven-vater

http://www.afs-stillen.de/index.php/rund-ums-stillen/politik/102-globale-strategie-fuer-die-saeuglings-und-kleinkindernaehrung#strategie

www.rabeneltern.org hat auch noch was für Väter. Diese Seite ist leider manchmal ewig lahm, weshalb ich jetzt nicht die Geduld habe, sie zu öffnen und zu suchen. Kannst ja mal selbst schauen.

http://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/beitrag.htm?id=150879&suche=langzeitstillen&seite=1

Der Text von Biggi ist super. Sehr überzeugend! :-)

Ganz wunderschön fand ich am Schluss des Buches "Breastfeeding Older Children" den Brief eines einst sehr skeptischen und die Stillbeziehung störenden Vaters, der aus Sicht dessen berichtet, der beides erlebt hat, und der ganz innig die Väter bittet, ihre Frauen in allem zu unterstützen, was das Stillen schützt und trägt. Er schreibt auch von den gewaltigen Unterschieden zwischen den gestillten und den nicht gestillten eigenen Kindern von erster und zweiter Frau, wie gut den Kindern das lange Stillen getan hat, wie viel leichter das Leben dadurch an vielen Stellen wurde... Irgendwann muss ich diesen Brief mal übersetzen... Hab nur leider gerade keine Zeit dazu.

Viel Glück beim Überzeugungsarbeit Leisten.

Mich hätte niemand je davon abgehalten, mein Kind so lange zu stillen, wie es sich richtig anfühlt, aber es macht es unglaublich viel leichter, wenn der Partner dahinterstehen kann! Good luck!

LG Sileick