Schwanger mit 45. Ängste und Sorgen- wo ist meine Freude geblieben?

Hallo,
erstmal herzlichen Gückwunsch zu deiner Schwangerschaft! Ich freue mich sehr für euch.
Ich kann mir vorstellen, dass diese Nachricht Euch erst einmal etwas aus der "Bahn geschmissen" hat. Aber es sollte so sein und wahrscheinlich eben auch die Veränderungen, die ein Kind mit sich bringt (neue Schwerpunkte, neue Perspektiven, Familie erleben)....

Ich selbst war bei meinem ersten Kind 37 Jahre und bin nun mit fast 40 Jahren wieder schwanger. Ich zähle also auch zur sogenannten "Risikogruppe". Ich hatte in der ersten Schwangerschaft immer ein sehr gutes Gefühl und fand es richtig toll "schwanger zu sein". Allerdings hatte ich einen sehr unsicheren Arzt, der mich mit seinen ständigen Untersuchungen auch vermehrt verunsichert hat und mir...wie du auch geschrieben hast, irgendwann fast die Freude genommen hat. Das Kind war eher "zierlich" und ich sollte ständig zur Kontrolle kommen. Irgendwann machte ich mir bei jedem Zucken und Ziepen Gedanken. Ich habe dann meine Konsequenzen gezogen und habe den Arzt gewechselt. Das war die richtige Entscheidung und ich konnte -mit dem richtigen Arzt an meiner Seite- meine Schwangerschaft endlich wieder genießen!
Mein Sohn kam dann auch gesund und munter auf die Welt.... er war eben etwas zierlicher.
Ich habe bei keiner Schwangerschaft eine spezielle pränatale Diagnostik machen lassen. Aber das finde ich, muss jeder selber entscheiden. Ich arbeite mit behinderten Kindern und es gibt so viele verschiedene Beeinträchtigungen, die im Vorfeld eben nicht festgestellt werden können. Dazu kommen Beeinträchtigungen durch die Geburt (Sauerstoffmangel etc), man kann nicht alles im Vorfeld herausfinden oder bestimmen und manche Entscheidungen möchte ich auch nicht treffen müssen.
Lass dich da nicht verunsichern. Ich kann wirklich nicht behaupten, dass die Mehrzahl meiner Schüler "ältere Mamas" haben.
Mache bei Deiner Arbeit langsamer und gönne dir Ruhe und Auszeiten. Mache es Dir immer wieder bewusst.... deine größte Verantwortung liegt nun nicht mehr im Beruf! Dein Chef muss den Alltag auch so regeln und lass dich vor allem auch nicht drängen, verfrüht Entscheidungen für deine berufliche Zukunft zu treffen (für nach der Geburt). Ich habe jahrelang mit Kindern gearbeitet, aber ich war mir vor der Geburt gar nicht wirklich bewusst, was für ein einmaliges und wundervolles Geschenk ich bekomme und wie es mein Leben/Denken/ Handeln beeinflussen wird. Dinge, die vorher wichtig waren,sind nun zweitrangig und mir ist es einfach nur noch wichtig so viel Zeit wie möglich mit meinem Sonnenschein zu verbringen.
Er ist mein Mittelpunkt und ich möchte die Zeit so intensiv wie möglich mit ihm genießen. Eigentlich war ursprünglich bei uns nur ein Kind geplant....aber weil es sooo schön ist.....!

Man hört es doch oft..... wenn "ältere Menschen" etwas bereuen, ist es meistens die Tatsache, dass sie sich nicht mehr Zeit für die Familie genommen haben.


Genieße die Zeit, höre in Dich rein, sprich mit Deinem Kind.... und höre auf Dein Gefühl. Du bist ja jetzt schon "Mama".

Liebe Grüße und eine gute Zeit
Caty
PS: Ich habe auch eine Schilddrüsenunterfunktion und nehme das gleiche Medikament. Mach Dich nicht verrückt, Dein Arzt hat es frühzeitig festgestellt und Du nimmst ja entsprechende Tabletten. Ach ja... noch ein kleiner ...ganz allgemeiner Tipp von mir..... google nicht alles im Internet ;-) !