So einfach isses nicht.

Die Unterstützung beim Abnehmen sehe ich zwiespältig - gerade wenn sie derzeit so aggressiv und ablehnend rüberkommt.

Meine Mutter meint auch immer, mich beim Abnehmen unterstützen zu müssen - aber das passiert so wenig liebevoll, sondern eben vorwurfsvoll und aggressiv, daß ich mich sofort in mein Zimmer verziehe und eine Tafel Schokolade esse, wenn sie mir am Eßtisch mal wieder die Kalorien vorgerechnet hat. Aus MEINER Erfahrung: Mir hilft es in solchen Situationen, wenn man Verständnis hat und mir (trotzdem) das Gefühl gibt, mich zu mögen und zu akzeptieren.

Und genau das Gefühl scheint der Mann ja derzeit nicht zu haben.

Sie sind seit 10 Jahren verheiratet, er will seit 8 Jahren abnehmen - sie nörgelt also seit 8 Jahren an seinem Gewicht herum, der Effekt ist genau der, daß er noch mehr zunimmt. Kenne ich - siehe oben.

Ansonsten: War er denn vorher interessiert an Mode und Körperpflege?

Und zum Rest, mal abgesehen vom Gewicht: Ich wäre stinkendsauer, wenn jemand an Dingen herumnörgeln würde, die schlicht und ergreifend irgendwann normal sind, wie graue Haare und einer Brille. Und auch da: Irgendwann stellt sich so ein Egal-Gefühl ein - warum soll er an den Dingen arbeiten, an denen er arbeiten kann, wenn doch immer ein Rest bleibt, an dem er einfach nicht arbeiten kann, und der ihr auch nicht gefällt.

Eine Beziehung mit einem großen Altersunterschied kann m.E. nur funktionieren, wenn man sich die Folgen dessen bewußt macht und sie aktiv annimmt. So eine Einstellung wie "Den gab es nicht in jünger!" ist abwertend und daher nicht hilfreich - das klingt wie: "Ich hätte ja lieber einen Jüngeren genommen, aber leider war er nur in alt vorrätig!" - ja, das klingt wie 2. Wahl.

Gruß,
Elisabeth.