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Geschrieben von Lyssi am 16.08.2011, 14:28 Uhr

ich unterschreibe bei Abbey.... sorry auch lang

ich finde auch, dass keiner von einer Frau verlangen kann, die gerade ihr Kind verloren hat, dass SIE Verständnis für das Verhalten ihres Mannes jetzt aufbringen muss/sollte! Sie hat das Ganze durchgemacht, dieses kleine Wesen war in IHREM Bauch! Klar haben Männer, vor allem am Anfang einer SS, einen anderen Bezug dazu. Sie sehen noch keinen Bauch und spüren nicht wie sich der Körper verändert.....

Sicher trauert dein Mann auch um sein Kind, aber halt anders.

Wir Frauen sind nicht auf dieser Welt, um immerzu Verständnis für unseren Göttergatten aufzubringen, schon gar nicht in einer Situation wie dieser!!

Klar gibt es einen Grund für meine direkte Meinung zu diesem Thema:
Es ist knapp 3 Jahre her, als ich mein Sternchen gehen lassen musste (12Ssw) Ich lag im Kh, habe gehofft und geweint, Schmerzen ertragen und dann passierte "es" während einer Untersuchung... Ich werde diesen Anblick meines kleinen Wesens nie vergessen.....

Ich wurde sofort von einer Seelsorgerin betreut, bekam Telefonnummern von einer Gruppe "verwaister Eltern" (da ging ich auch hin, die Gespräche hatten mir geholfen, da zeigte jede Frau Verständnis für die andere - egal ob es sich um eine Fg im 3. Monat handelte oder um ein Kind von 12 Jahren). Vielleicht hilft dir sowas auch?!

Im Wohnzimmer habe ich ein kleines Regal, da steht ne Kerze, ein Engel und mein letztes Us-Bild - das wird auch immer so bleiben.
Vll machst du auch so etwas in der Art...

Ich hatte damals ein Gedicht geschrieben und es im "kleine Engel" veröffentlicht - die betroffenen Frauen dort haben mir mit ihren Antworten, teils sogar Mails Kraft gegeben... Zu einer habe ich bis heute per Mail Kontakt.

Und was war mit meinem damaligen Partner?
Der war zwar bei mir - aber ich war alleine... Er konnte mich Null emotional unterstützen... als ich heulend (1 Tag nach meiner Kh-Entlassung) auf der Couch saß, fragte er mich: "Schatz, was ist denn los?"
Puh, ich hatte null Kraft mehr, sonst hätte ich zum ersten Mal in meinem Leben

Das war jetzt nur ein Beispiel von vielen, die noch folgten.
Ich wollte einfach nur wortlos in den Arm genommen werden... Stattdessen schaute er mich an, wie ein Schulkind das irgendwelche Matheaufgaben nicht versteht, wenn ich weinte und traurig war.

Nach diesem einschneidenden Erlebnis ging die Beziehung den Bach runter, ich wollte nicht mehr! Ich erkannte für mich, dass er in entscheidenden Momenten nicht für mich da war wie ich es gebraucht hätte, dass er nicht fähig war (oder wollte) mir Halt zu geben...

Erst als mein Kopf wieder einigermaßen klar war, erkannte ich, dass er anders trauerte. Er redete nicht, weinte nicht - aber noch heute zündet er eine Kerze an...

Dieses Erlebnis hat mich verändert, zumal ich mir von gewissen Leuten noch Sätze anhören durfte wie: "Du bist noch jung und kannst noch Kinder kriegen", oder "Das war doch noch kein richtiges Kind...."
Das war heftig, aber ich hab mein Leben aufgeräumt und solche Leute abgehakt - und NICHT bereut!

Bestimmt hast du eine Freundin, mit der du mal reden und dich ausweinen kannst...
Was deinen Mann betrifft: Er kann, warum auch immer, JETZT dir nicht das geben, was du brauchst. Aber ihr solltet in einem günstigen Moment mal reden, euch Zeit nehmen... das könnte allerdings noch etwas dauern, fürchte ich.

Buchtipp: "Nur ein Hauch von Leben"
von Barbara Künzer-Riebel und Gottfried Lutz

sorry nochmal fürs lange zutexten...


wünsche dir alles Gute für die Zukunft und viel Kraft!

 
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