Partnerschaft - Forum

Partnerschaft - Forum

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von fiammetta am 18.06.2014, 8:43 Uhr

Bitte um Input

Hi,

nein, ich suche mir keinen neuen Namen, denn ich denke, an meinem Schreibstil und der Hintergrundgeschichte erkennt mich sowieso jeder.

Also, folgende Situation besteht und ich brauche jetzt ein paar Kopfstreichler, aber auch Input zu meiner Frage, die mir Kopfzerbrechen macht:

Diejenigen, die mich hier kennen, wissen, dass ich inzwischen seit 18 Jahren verheiratet bin, zwei schulpflichtige Kinder habe, am Arsch der Welt hocke, quasi Alleinernährerin bin, obgleich mein Gatterich mittlerweile auch etwas dazuverdient und ich einige üble Horrorjahre hinter mir habe, von denen ich mich erst allmählich distanzieren kann.

Das, was der Gatterich verdient, gibt er primär für seine eigenen Belange aus und dass er überhaupt beruflich das machen kann, was ihm Spaß macht, hängt damit zusammen, dass ich nach wie vor die finanzielle Last alleine schultere. Im Klartext heißt das, dass ich Montag morgens minutiös genau weiß, wo ich mich bis Samstag Mittag / Nachmittag aufhalten werde und das von morgens 7.00 bis nachts um 22.00 / 22.30 Uhr. Im Grunde eine Situation wie im Knast, denn für mich selbst und meine Bedürfnisse ist nahezu keine Sekunde Zeit vorgesehen. Komme ich dann nach Hause, ist der Haushalt kaum gemacht, d.h. ich bin in den Schulferien, in denen ich auch noch Aufträge habe (aber nicht in dem oben geschilderten Ausmaß), damit beschäftigt, das Haus komplett generalzuschrubben, was mir auch wieder keine Erholung ermöglicht. Für mich ist das extrem enttäuschend und zermürbend, weil ich blöderweise davon ausgegangen war, dass nach dem Tod seiner Eltern auch meine Bedürfnisse wieder wahrgenommen würde und ich die massive Unterstützung, die ich jahrelang gewährt hatte, zurückbekäme. Pustekuchen, war nicht so. Anerkennung bekomme ich auch keine.

Dazu kommt, dass ich inzwischen auch auf emotionaler Ebene komplett ausgehungert bin, weil es mir inzwischen unendlich fehlt, wenigstens als Frau wahrgenommen zu werden. Was das zusätzlich bedeutet, brauche ich wohl kaum auszuführen.

Äußerlich habe ich mich in den letzten ca. sechs Monaten insofern verändert als ich wieder mehr auf mich achte, d.h. ich probiere Frisuren aus, schminke mich öfter, habe meine Garderobe aufgefrischt und überlege mir morgens genauer, was ich tagsüber tragen will. In Anbetracht der Tatsache, dass ich jahrelange zu alldem keine Zeit, aber auch nicht die Kraft hatte, ist das eigentlich beachtlich.

Ich gehe auch verstärkt auf Konzerte und lebe mein Rockabilly-Dasein wesentlich stärker aus als je zuvor, wobei hier am Popo der Welt Fahrzeiten von einer Stunde locker drin sind, was mir aber nichts ausmacht. Vom Aussehen her natürlich nicht, da werde ich eher noch konsequenter (oder extremer, wobei ich eher die Mad Men-Variante bin), aber ich suche auch wieder verstärkt nach entsprechendem Kleinkrusch und Möbeln.

Mein Gatterich nimmt das alles nur am Rande war, begleitet mich auch nicht, was mich aber auch nicht stört, denn dann muss ich auch keine Rücksicht nehmen oder mich großartig rechtfertigen. Anders ausgedrückt: Ich mache mein Ding, er seines.

Das zur Vorgeschichte.

Durch Zufall hatte ich nun jemanden kennengelernt, der eine relativ ähnliche Vorgeschichte hat wie ich, genauso alt ist wie ich, dieselben Interessen hat, denselben Job, ein Kind, dieselbe Form der Sozialisierung hinter sich hat wie ich. Im Grunde alles super, nur leider wohnt der Knabe 600km von hier entfernt, d.h. bei realistischer Betrachtung schon alleine finanziell kaum zu schaffen, aber auch auf längere Sicht hin ziemlich sinnlos, weil keiner von beiden sein Umfeld komplett aufgeben kann. Die Wellenlänge hätte gestimmt, aber dann kam noch dazu, dass die physische Attraktivität nicht passte, d.h. letztlich hat es nicht "Zosch!" gemacht und aufgrund der Distanz gibt es kaum die realistische Möglichkeit, sich eben ganz allmählich besser kennenzulernen. Ich fühle mich im Augenblick ziemlich mies, denn ich habe das Gefühl, eine wichtige Chance vergeigt zu haben, weiß aber, dass er wohl auch eine Art Projektionsfläche für meine Bedürfnisse gewesen wäre.
Eine ziemlich beschissene Situation also.

Mir hat sie aber deutlich vor Augen geführt, was mir alles tatsächlich fehlt. Endresultat ist, dass ich meinem Gatterich verklickert habe, dass für mich ein Zusammenleben so nicht mehr möglich ist. Ich ertrage es einfach nicht mehr. Extrem negative Gefühle hege ich nicht für ihn, aber ich fühle mich unendlich zermürbt und müde. Gesundheitlich zeigt sich das seit vielen Jahren durch eine extreme Migräne, Aphthen, Rosacea, d.h. eindeutige und massive Stresssymptome.

Hinsichtlich einer Scheidung bin ich auch dabei, mich zu informieren, wie diese ablaufen würde und v.a. wie viel ich blechen muss - er ist ja in der Situation, in der sich normalerweise verlassene Ehefrauen befinden.

Er hat nun beschlossen, um mich zu kämpfen, fragt sich nur wie lange er das auch konsequent durchhält, denn er hat begriffen, dass eine Scheidung sämtliche Systeme hier über den Haufen wirft und angeblich liebt er mich noch. Diese letzte Chance will ich ihm nicht nehmen, aber es ist eben die allerletzte und ich sehe, ehrlich gesagt, kaum Land.

So, dies ist die Ausgangssituation. Nun zu dem, was mich im Moment zusätzlich belastet und ich bitte Euch, eher auf den folgenden Punkt einzugehen:

Mir ist klar, dass ich erst einmal die Baustelle hier klären sollte und das heißt auch Abstand gewinnen. Ich bin aber inzwischen Mitte 40, hier gibt es nur wenige, die meine o.g. Interessen teilen bzw. meinen Lebensstil (50er) auch akzeptieren könnten und ich will auch keinen mehr, der damit nichts anfangen kann bzw. der dies kritisieren würde, denn ich will mich nicht mehr anpassen müssen, nur damit sich der andere wohler fühlt und dies wieder zu meinen Lasten geht. Um jedoch jemanden kennenzulernen sind meine Chancen hier am Popo der Welt eher übersichtlich, d.h. im Job sind wesentlich mehr Frauen als Männer, diejenigen, die vielleicht halbwegs attraktiv wären, stehen aufgrund ihrer Lebensumstände wieder am Nullpunkt und das will ich in meinem Alter nicht mehr bzw. suchen sich mit Sicherheit eher eine Jüngere, obgleich ich mitnichten so aussehe wie ich alt bin. Freundschaften hatte ich in den letzten 12 Jahren kaum pflegen können (s.o.), ins Fitnessstudio gehen hier v.a. die Bald- oder Frisch-Rentner und die packe ich aufgrund meiner Vorgeschichte nicht mehr, d.h. das wäre für mich Zeitverschwendung. Für sonstige großartige Freizeitaktivitäten fehlt mir schlichtweg die Zeit bzw. es scheitert auch daran, dass ich kein Vereinsmeier bin.

Mich belastet nun auch der Gedanke, mit der Trennung die zweite Hälfte meiner statistischen Lebenszeit alleine zu bleiben, denn wie oder wo sollte ich Gelegenheit haben, um jemanden kennenzulernen, der dann auch noch für mich ansprechend ist?

So, nun habe ich mich nackig gemacht. Mir hat es gut getan, diese Gedanken niederzuschreiben. Fallt nun über mich her. Lieber wäre mir allerdings, wenn es sinnvolle und zielführende Antworten und Input zu meinem eigentlichen hier am Ende geschilderten Problem gäbe.

LG

Fiammetta

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge in Partnerschaft - Forum
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.