Ähmm, und Männer sind da zu doof für, oder was?

Natürlich braucht man für eine funktionierende Ehe Kompromißbereitschaft. Wenn beide jeweils immer und überall ihren Kopf durchsetzen wollen, wenn keiner auf den jeweils anderen zugehen und eingehen will - dann kann das nicht klappen.

Aber: Warum sollen nur die Frauen das machen? Warum wird das von Männern nicht erwartet? Sind die was Besseres und "haben das nicht nötig"? Oder sind die zu doof dafür?

Da ich Männer weder generell für was Besseres halte, noch für pauschal zu dämlich für diese Welt, erwarte ich von einem Mann grundsätzlich das Gleiche wie von einer Frau. Und wenn man sich dann in der Mitte trifft - dann klappt das auch mit der Ehe, ohne daß einer von beiden sich selber aufgeben muß.

Was ich persönlich für viel tödlicher für jede Ehe halte: Die generelle Erwartungshaltung - und die ist auf beiden Seiten oft sehr hoch. Da muß der Ehepartner alles sein, was man (oder frau) braucht: Emotionaler Halt, Ansprechpartner, Ratgeber, Sexpartner, Freizeitgestalter, Begleiter.... Und wenn der Partner dann mal mit jemand anders spricht oder etwas unternimmt - und wenn es nur darum geht, ein Bierchen in der Kneipe ums Eck zu süffeln - ist gleich die Ehe in Gefahr. Ehe bedeutet viel zu vielen Menschen heute eine totale Immersion in einen anderen Menschen. Damit wird nicht (nur) der Partner überfrachtet, sondern die Institution der Ehe an sich.

Gruß,
Elisabeth.