Mein Kind ist krank

Mein Kind ist krank

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von malla am 09.11.2016, 15:02 Uhr

Die Frage ist eher seltsam als interessant

Weiß nicht so recht, ob die ernst gemeint ist. Wenn es tatsächlich so sein sollte, dass Dir jegliches Schamgefühl abhanden kommt, dann wird es schwierig sein, zu erklären, was peinlich ist.
Natürlich ist das Schamgefühl, wie alle Emotionen, von Person zur Person anders ausgeprägt. Aber für Menschen aus einem Kulturkreis gibt es zumindest eine gemeinsame Basis an Situationen/Erfahrungen die man als peinlich/unangenehm einstuft. Warum das so ist, dass man bestimmte Sachen peinlich empfindet (danach fragst Du ja auch) kann ich Dir nicht so genau erklären. Bestimmt hat es mit der sozialen Prägung zu tun, mit der Erziehung, da spielen garantiert ganz viele Faktoren mit hinein. Falls es Dich wirklich interessiert, gibt es sicher eine Menge Literatur dazu. Definitiv kann ich sagen, dass man sich an Stellen, die sonst immer bedeckt bleiben, vor Fremden entblößen zu müssen als peinlich empfindet. In unserem Kulturkreis sind es dann am ehesten die so genannten Intimstellen. Je nachdem, wie viel Routine man im Umgang mit solchen Situationen hat, empfindet man das als mehr oder weniger belastend. Ich denke, dass ein Besuch beim Frauenarzt für eine mehrfache Mutter nach den ganzen Vorsorgeuntersuchungen und Geburten zu einer Art Routineangelegenheit wird und somit nicht halb so peinlich, unangenehm, beklemmend usw. empfunden wird, als für ein junges Mädchen, das zum ersten Mal vaginal untersucht wird. Mit acht Jahren haben Kinder in der Regel schon längst ein Schamgefühl entwickelt und es kann sehr unangenehm für sie werden, sich vor Fremden ausziehen zu müssen. Ist eine eingehende Untersuchung mit Abtasten von Genitalien notwendig, so sollten die Kinder darauf vorbereitet werden, ansonsten kann es für sie eine sehr traumatische Erfahrung werden. Ehrlich gesagt finde ich es verwunderlich, dass man diesen Umstand einer erwachsenen Frau und Mutter erklären muss. Das zeugt in meinen Augen vom fehlenden Einfühlungsvermögen.
Vielleicht noch ein paar Beispiele zur Veranschaulichung, falls die obigen Ausführungen zu theoretisch waren. Es handelt sich natürlich um meine Einschätzung, wie gesagt ist das Schamgefühl individuell ausgeprägt.
Ich hätte absolut kein Problem, einem Arzt meinen gebrochenen Arm zu zeigen oder eine Schürfwunde am Knie. Ich hätte auch heute keine Bedenken damit, mit ihm über Hautprobleme zu reden, das sah mit 16 anders aus, da waren mir meine Pickel peinlich und die Hautreinigung bei Kosmetikerin auch.
Müsste ich dagegen einem Arzt einen Furunkel am After vorführen oder eine juckende Brustwarze (heute nach dem Stillen eigentlich auch nicht mehr so schlimm) wäre ich wesentlich weniger entspannt. Ich bin auch ziemlich sicher, dass ich es als verdammt erniedrigend und peinlich empfinden würde, wenn ich mir von jemandem die Windeln wechseln lassen müsste. Aber vielleicht sieht man auch das im hohen Alter lockerer.
Zahnarztbesuche mag ich übrigens auch nicht, aber da spielt die Angst vor Schmerzen eine größere Rolle als Scham. Schämen würde ich mich höchstens, wenn ich die Zähne nicht ordentlich geputzt hätte.
Hoffe, ich habe Deine Fragen beantwortet.

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge im Forum Mein Kind ist krank
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.