Opa stirbt bald - wie sag ichs meinem Sohn 2,5 Jahre

Wir sind in der gleichen Situation, sogar gleiches Alter von unserm Sohn. Nur ein paar Monate weiter. Lungenkarzinom samt Hirnmetastasen und noch ein paar anderen Metastasen. Diagnose kam bei meiner Schwiegermutter Anfang Januar. Ein echter Schlag, da sie unsern Sohn immer noch mit beaufsichtigt hat wenn Tagesmutter nicht konnte. Zwischen Weihnachten und Neujahr hatte sie auch noch ihn, und 1 Woche später dann dieser Schlag.

Sie hat Chemo und Bestrahlung gemacht, da es hieß, es würde dann aus den Wochen noch ein paar Monate. Ob das stimmt, keine Ahnung, es hat aber die letzten Reserven gekostet die noch da waren. Jetzt im Juli sollte die nächste Chemo-Reihe starten, aber da haben dann selbst die Ärzte abgewunken. Seit letzter Woche ist sie jetzt im Hospiz und wartet auf den Tag der da wohl bald kommt. Es ist erschreckend wie schnell die Leute abbauen, und wie sehr sie sich auch körperlich verändern.

Mein Rat, sagt eurem Sohn das der Opa sehr krank ist und das ist bald zur Oma geht. Ich würde da nichts beschönigen. Zumal die Leute sich eben auch stark äußerlich verändern. Deshalb, macht jetzt Fotos für später, die Gesichtszüge usw können sich erheblich verändern. Auch wegen Kortison und den ganzen anderen Medikamenten. Wenn es euch möglich ist, dann macht JETZT soviel wie möglich wo der Opa noch fit ist. Und holt ihn nach Hause wenn es euch möglich ist.

Unser Sohn hatte eine zeitlang Angst vor der Oma, eben weil sie sich so verändert hat. Also wundert euch nicht, der Opa soll es auch nicht persönlich nehmen.

Zudem, informiert euch beim Sozialen Dienst, schaut wegen Pflegestufe beim Medizinischen Dienst der Krankenkasse. Informiert euch wegen Hospiz bzw Palliatrie. es gibt auch ein Palliativnetz, schaut da mal. Damit habt ihr ärztliche Versorgung rund um die Uhr - an 365 Tagen im Jahr. Ganz wichtig, sollte es nötig werden das Pflege benötigt wird, überbrückt die Zeit selbst daheim oder nehmt Kurzzeit-Pflege im Krankenhaus wahr. Jedenfalls dann, wenn er ins Hospiz oder ähnliches will. Ist er einmal im Pflegeheim, dann bekommt er nämlich keinen Hospiz-Platz mehr. Und, tankt jetzt Ruhe, die nächsten Monate werden auch euch einiges wohl abverlangen. Ich wünsche euch viel Kraft.