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Geschrieben von Conny+Lea am 21.10.2013, 10:36 Uhr

Bräuchte euren Rat/Meinung/Erfahrungsberichte - Probleme im KiGa

Hallo,

ich wäre für ernstgemeinte Tipps, Ratschläge und Meinungen sehr dankbar und ich hoffe, ich kann das Problem halbwegs kurz und vor allem objektiv wiedergeben ...

... also mein Sohn (3,5 J.) ist seit Anfang September vormittags im Kindergarten und er tut sich nach wie vor sehr schwer. Anfangs waren wir stundenweise dort und ich bei ihm, dann wurde ich weggeschickt, weil ich die anderen Kinder "anstecke" und diese dann auch die Mama wieder wollen.

Also wenn wir morgens weggehren sagt er nie, dass er nicht mag, aber dort weint er dann und will mich nicht gehen lassen. Es kommt dazu, dass er äußerst jähzornig ist und auch aggressiv reagiert, wenn was nicht nach seinem Kopf geht ... das war auch mit ein Grund, warum ich ihn in den Kindergarten gegeben habe, damit er sich ein wenig anpasst ... er ist halt ein verwöhnter Nachzügler. Ich glaub auch, dass er seine Unsicherheit - er ist ansonsten sehr schüchtern und geht auf niemand zu (auch Kinder nicht) - damit kompensiert.

Er braucht in der Früh im KiGa jemand, der auf ihn zugeht und sich kurz seiner annimmt - mit anderen Kindern will er nicht spielen, weil er sie nicht kennt (sagt er) - eine seiner "Tanten" ist die Leiterin und hat nicht immer Zeit und die andere ignoriert ihn förmlich und man spürt und sieht, dass er ihr auf die Nerven geht, weil er halt kein 0815-Kind ist und halt etwas schwierig ist bzw. mehr Zuwendung bedarf.
Irgendwie ist es kompliziert, dass ich ihn in die andere Gruppe geben, weil ...? Das konnte mir nicht wirklich beantwortet werden. Er möchte aber selber in seiner Gruppe bleiben. In der anderen Gruppe ist halt eine Helferin, die ein sehr liebevoller Typ ist, was in seiner Gruppe gänzlich fehlt.

Wenn ich ihn hole, höre ich dann immer Kommentare wie "so etwas hatten wir noch nie, wenn er meiner wäre, wäre der nicht so"

Er möchte eine Bezugsperson, die soll nur für ihn Zeit haben (was natürlich nicht geht) und wenns anders läuft, macht er Aufstand.

Hinzu kommt, dass ich für diese 3-4 Stunden vormittags € 120,00 zahle und ich mich dann dort blöd anreden lassen muss. Jetzt überlege ich, ob ich ihn nicht wieder rausnehme. 1 x pro Woche ist er 3 Std in der Nachmittagsbetreuung, dort sind nur 3-4 Kinder und ne nette "Tante", da hat gibts keine Probleme. Ich fürcht halt, wenn ich ihn abmelde, hab ich nächstes Jahr dasselbe Problem.

Ich weiß echt nicht, was ich tun soll ... und frag mich ständig, obs an mir liegt, ob ich überthematisiere, ob er wirklich so "auffällig/schlimm" ist oder
obs am Verhalten der Damen dort liegt ...

Sorry, dass es so lang ist, aber es ist schwierig, die Situation in Worte zu fassen.

Was meint Ihr?

Vielen Dank - lG

PS: Mit Kommentaren - wie solchen, die ich aus meiner Umgebung bekomme - wie "Augen zu und durch" komm ich leiter nicht weiter

 
20 Antworten:

Re: Bräuchte euren Rat/Meinung/Erfahrungsberichte - Probleme im KiGa

Antwort von Sodapop am 21.10.2013, 11:55 Uhr

Wenn es Dir möglich ist, dann nimm ihn doch aus der Vormittagsgruppe raus. Einmal die Woche Nachmittags reicht doch vollkommen.

Du wirst Dich mit ihm ja nicht daheim einigeln, sondern deinem Sohn auch so anderweitige Kontakte zu Gleichaltrigen ermöglichen, oder?

Grüße
Sodapop

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@sodapop Re: Bräuchte euren Rat/Meinung/Erfahrungsberichte - Probleme im KiGa

Antwort von Conny+Lea am 21.10.2013, 12:01 Uhr

Die Kontakte wären da, aber er sitzt dann auf meinem Schoß und tut so, als ob er nicht bis 3 zählen kann. Er sagt, er hat einen Freund (Sohn meiner Cousine) und das reicht ihm.

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Re: Bräuchte euren Rat/Meinung/Erfahrungsberichte - Probleme im KiGa

Antwort von jojomojo am 21.10.2013, 12:06 Uhr

Hallo!

Ich war letztes Jahr in einer ähnlichen Situation. Auch meine Tochter ist so wie du deinen Sohn beschreibst. Sie ist auch sehr unangepasst. Ich habe sie letztes Jahr, da war sie 3,5, nach 3 Wochen wieder abgemeldet, da sie noch nicht soweit war. Bin dann dreimal die Woche mit ihr zusammen in eine Mutter/Kind Gruppe gegangen.

Auch ich hatte die Befürchtung das es dieses Jahr ähnlich ablaufen würde. Ich habe mir einen Kiga gesucht, der es toleriert ja sogar gut findet, das man als Eltern sein Kind begleitet. Wie lange es dauert, hängt vom Kind ab. Meine Tochter braucht ca 4 Wochen, obwohl sie diesen Kiga sehr gut kennt und auch die Erzieherin. Trotzdem ist sie ein Kind, das lange braucht um sich an neue Situationen zu gewöhnen.

Was soll ich sagen, nach ca 4 Wochen blieb sie alleine! Es hat sich auf jeden Fall gelohnt und ich würde es immer wieder so machen. Auch mit 4 Jahren brauchen einige Kinder die Eltern manchmal noch länger an ihrer Seite.

Wenn du es dir leisten kannst, schick ihn nächstes Jahr und dann evtl in eine Einrichtung die dich länger bei ihm zur Eingewöhnung toleriert.

Ich muss mir auch öfter mal anhören, das sie ja ganz schön speziell ist und ja auch den Spruch: "Bei mir würde sie das nicht wagen"!!! Hä??? Ja und nu. Ich sagte schon mal das ich auch froh bin das meine Tochter mich zur Mutter hat und nicht die besagte Person. Das arme Kind!!! Da wurde das nix mehr erwidert. Ätzend was sich einige rausnehmen! Dickes Fell zulegen....

Alles Gute für Euch!

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Grenzen setzen...

Antwort von Flitzepiepe2010 am 21.10.2013, 12:56 Uhr

...auch zuhause ihm öfter mal klarmachen, dass Du nicht 24h für ihn verfügbar bist.

Im Kindergarten Kontakte knüpfen, Spielpartner suchen, mit denen er sich auch nachmittags trifft und die er auch morgens beim Bringen sieht und denen er sich anschließen kann.

"Er ist nun mal ein verwöhnter Nachzögler..." - nein! Ist er nicht! Er ist nicht so auf die Welt gekommen, er ist momentan so, weil ihr ihn dazu gemacht habt (zumindest hat sein familiäres Umfeld einen Großteil dazu beigetragen).
Unser ist kein verwöhnter Nachzögler - sondern quasi Eizelkind, weil die Großen schon aus dem Haus waren als er geboren wurde, ABER er hat einen sehr starken Charakter und von diesen "Ausrastern" kann ich Dir Lieder singen. Natürlich ist es ein Kampf Grenzen zu setzen und sie vor allem durchzusetzen, aber da wirst Du nun leider durchmüssen - ansonsten tanzt Dir das Prinzchen auch mit 30 Jahren noch auf der Nase herum.

Grenzen setzen mussten wir auch erst lernen - vor allem das ruhig und bestimmt dabei bleiben. Man kommt an seine eigenen Grenzen, vor allem, wenn man berufstätig ist und eigentlich keine 5 Minuten für sich zum Verschnaufen hat. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Sein Zimmer ist keine Bestrafung, das sagen wir ihm immer wieder, aber wenn er sich nicht benehmen kann, dann muss er gehen - ab und zu bringen wir ihn auch in sein Zimmer damit er sich beruhigt - je nachdem wie arg der Tobsuchtsanfall ist/war, sind wir auch dabeigeblieben. Und es wird besser - vor allem, wenn die Kinder einen Rahmen vorgegeben und vorgelebt bekommen, also wissen, woran sie sind.

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@sodapop Re: Bräuchte euren Rat/Meinung/Erfahrungsberichte - Probleme im KiGa

Antwort von Sodapop am 21.10.2013, 12:58 Uhr

Mit 3,5 Jahren ist die Frage nach einem Freund auch noch nicht wirklich wichtig

Gut, dann sitzt er eben nur auf deinem Schoß. Ich würde nicht darauf eingehen, ihn sitzen lassen, ihn auch nicht auffordern mit den anderen zu spielen, mich selber aber nett mit anderen Müttern unterhalten.

Wenn es ihm zu langweilig wird, dann wird er sich schon irgendwann auch mit anderen Kindern zusammen tun.
Einfach machen lassen, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Das wird schon. Ich kenne bis jetzt keinen einzigen 10jährigen, der noch bei Mama auf dem Schoß hockt.

Grüße
Sodapop

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@FlietzepiepeRe: Grenzen setzen...

Antwort von Conny+Lea am 21.10.2013, 13:45 Uhr

Hi,

dass wir ihn "verwöhnt" haben und dass er das nicht von alleine wurde, ist mir schon klar ... aber in einem Haus, wo 3 Generationen unter einem Dach leben, ich 10 Jahre auf diesen meinen kleinen Prinz warten musste, wurde er halt plötzlich zum "König" (gemacht). Dass er Grenzen braucht und nach diesen vielleicht auch sucht, ist auch verständlich.
Das Problem ist, ich will sein Bestes und mach mir Sorgen, ob ich denn nicht vielleicht auf dem falschen Weg bin.
Dass er in den Kindergarten muss, wäre zur Zeit nicht notwendig ... aber zu Hause ist er nur unter Erwachsenen und bei Fremden eben sehr schüchtern und zurückgezogen. Ich dachte, dass es ihn ein wenig "sozialisiert". Außerdem sagen alle, er sei so gescheit, er brauche gezielte Beschäftigung.

LG

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PN!

Antwort von wolke76 am 21.10.2013, 14:56 Uhr

.

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Re: Bräuchte euren Rat/Meinung/Erfahrungsberichte - Probleme im KiGa

Antwort von wir6 am 21.10.2013, 15:25 Uhr

erstmal finde ich es unmöglich, wenn Erzieherinnen über Kinder ablästern!!!!!
und da dramatisierst du auch nicht, ist einfach: Job verfehlt.

dann scheint mir, der Kleine hat Trennungsschmerz.

Vielleicht kannst du ihn eher in die Nachmittagsbetreuung geben oder den KiGa wechseln, weil für mich hat das anscheinen mit den Erzieherinnen zu tun und nicht mit dem Kind!

Es gibt so spiezielle KiGa mit einem anderen Schlüssel, da sind weniger Kinder in der Gruppe (oder eben mehr Erzieher) Heilpädagogischer KiGa oder so, vielleicht habt ihr so etwas??

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@wir6 ... wohne am Land, da gibt es nur 1 kiga mit 2 gruppen ...

Antwort von Conny+Lea am 21.10.2013, 15:58 Uhr

wenn ich ihn in einen nachbarort fahren würde, da hat er zum schulanfang lauter fremde kinder, da es bei uns auch nur eine schule gibt :-/

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Re: @wir6 ... wohne am Land, da gibt es nur 1 kiga mit 2 gruppen ...

Antwort von Ami80 am 21.10.2013, 20:10 Uhr

Wäre denn der Kiga im Nachbarort besser? Dann überlege dir das noch mal. Ich mein bei so einer "liebevollen" Betreuung die er im Moment hat kommt nichts gutes bei raus. Kontakte zu Kindern im Ort schaffen, so hat er dann zum Schuleintritt seinen Freundeskreis.
Mann Mann, ich könnte an die Decke gehen wenn ich lese wie manche Erzieher drauf sind.....

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Re: Bräuchte euren Rat/Meinung/Erfahrungsberichte - Probleme im KiGa

Antwort von D.G.31 am 21.10.2013, 21:26 Uhr

So also erstmal.....im Kindergarten arbeiten keine Tanten....ich hasse das. bin selber Erzieherin und finde das sehr abwertend. ich finde es ganz normal das er erstmal eine ablösephase braucht und dabei Begleitung. tatsächlich ist es so, das es schwierig ist, sich nur um ein Kind zu kümmern....das klappt leider nicht. Aber es sollte doch möglich sein ihn zu integrieren und für ihn da zu sein, zumindest in der Bringphase. kenne ich von meinen Kindern auch, das der Übergang von Mama zu den Erzieherinnen schwierig war, und da sind eben die Erzieherinnen gefragt ihn liebevoll zu begleiten. Wichtig ist aber auch deine Bereitschaft dich zu lösen und zu Vertrauen das er gut aufgehoben ist. hast du die Möglichkeit ihn öfter mittags zu schicken? Dann sind weniger Kinder da und vielleicht ist es dann für ihn einfacher? Und bitte nie wieder Tante.....das geht so gar nicht

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Re: Bräuchte euren Rat/Meinung/Erfahrungsberichte - Probleme im KiGa

Antwort von D.G.31 am 21.10.2013, 21:30 Uhr

Und ja er braucht den Kindergarten, den da lernt er ja auch sich zu regulieren und eben das knüpfen von sozialen. Kontakten...da bist du auf dem richtigen Wege. finde auch gut wie du dich selber reflektierst mit dem kleinen König:) Versuch es ihn entweder morgens erst kurz zu bringen oder ein paar Wochen erstmal mittags, so das er sich langsam eingewöhnen kann und du dich entwöhnen. Viel Glück ihr schafft das und der kleine König hört sich sehr normal an

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@D.G.31 über die "tanten" können wir uns einigen, ich habs ja unter "..." gesetzt

Antwort von Conny+Lea am 21.10.2013, 22:33 Uhr

... wollt halt nicht die pädagogin und ihre helferin schreiben...
sorry, aber erzieherin mag ich wiederum nicht, weil das für mich so was strenges hat

danke :-)

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Re: Bräuchte euren Rat/Meinung/Erfahrungsberichte - Probleme im KiGa

Antwort von Johanna3 am 21.10.2013, 23:01 Uhr

Hallo!

Ich finde es unmöglich, dass die Erzieherinnen dich wegschicken, obwohl dein Kind sich noch nicht eingefunden hat.

Ganz zu schweigen von der kühlen Atmosphäre. Wenn du die Möglichkeit hast, belasse es doch bei der Nachmittagsbetreuung einmal wöchentlich. Soziale Kontakte lassen sich auch woanders pflegen.

Freundliche Grüße

Johanna

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Dorf

Antwort von wir6 am 22.10.2013, 8:42 Uhr

ja, wir wohnen auch auf dem Dorf mit nur einem Kindergarten und 2 Gruppen

wir haben dennoch gewechselt, jetzt ist der Kindergarten 4 Km entfernt und es hat uns so viel Erleichterung gebracht.

Ja, der Schuleintritt, da musste sich meine Maus dran gewöhnen, aber sie hat soviel Selbstbewußtsein im Kindergarten "erlernt" das sie das echt mit links geschafft hat. Und das obwohl sie genau zum 6. Geburtstag in die Schule kam und teilweise die Kinder 1-2 Jahre älter waren.

ich gebe zu, das erste halbe Jahr, war....die Findungsphase, da wurde sie von einem zu dem Zeitpunkt 8jährigen Mädchen (auch in der 1. Klasse) aufs Korn genommen. Aber das konnten wir Gott sei Dank zusammen lösen und nun geht sie stark und selbstbewußt in die Schule und manchmal muss ich ihr sagen, dass auch ihr Mund schlafen soll, so viel erzählt sie auch noch abends, wie toll es ist dort.

und mein Fazit: Ja , der neue Kindergarten hat ihr absolut gut getan.

Habt ihr im Dorf denn auch die Schule? auf welche Schule gehen denn die meisten Kinder, könntest du deinen Sohn da nicht aus anmelden? (falls sie Besonderheiten haben, kirchlicher Träger oder Ganztags o.ä.)

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@wir6 Re: Dorf

Antwort von Conny+Lea am 22.10.2013, 9:35 Uhr

hallo,

wir haben einen kindergarten eine volksschule (bin aus österreich), in deutschland ist das wohl die grundschule oder so. also wenn ich nicht eine sondergenehmigung beim land einhole, geht er sowieso dann in diese volksschule.

lg

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@Conny + Lea Re: Dorf

Antwort von wir6 am 22.10.2013, 9:48 Uhr

wir haben ja auch eine Grundschule im Einzugsgebiet, da müssen alle Kinder hin, die in diesem Einzugsgebiet wohnen.

Jetzt sind wir nun katholisch, da gibt es hier noch die katholische Grundschule

und es gibt hier eine Ganztagsgrundschule

da das Sonderformen sind durften wir unser Kind auch auf einer dieser Schulen schicken.

Ich weiß nicht, wie euch das ist....

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Re: Bräuchte euren Rat/Meinung/Erfahrungsberichte - Probleme im KiGa

Antwort von LuckyLuke81 am 22.10.2013, 10:20 Uhr

Hallo!

Ich kann deine Sorgen vollkommen nachvollziehen, die gleichen sind bei mir noch nicht so lange her.
Das ist doch wirklich schlimm, was in pädagogischen Anstalten abgeht, einerseits wird überall Individualität und Vielfalt propagiert und willkommen geheißen, andererseits gibt es sofort Vorwürfe an die Eltern, wenn ein Kind mal aus dem Rahmen fällt und "anders" wirkt.

Aber es gibt sie, die Andersdenker und Individualisten unter den Kindern, die sich eben nicht unhinterfragt anpassen und den Schmetterling im Stuhlkreis machen. Die es nicht in ihrer kindlichen Logik unterbringen können, dass sie aus einem liebevollen Zuhause in eine ihnen feindlich gegenüberstehende Einrichtung müssen. Das hat nichts mit "verwöhnter Nachzügler" oder mit "nicht loslassen können" zu tun, sondern mit dem Wesen und Temperament des Kindes und natürlich einer Umgebung, in der er bis zum Kitaeintritt so akzeptiert wurde, wie er war und plötzlich von allen Seiten Kritik spürt und nichts dafür kann.

Die Aufgabe eines Kindergartens ist es natürlich NICHT, das Kind auf die Schule vorzubereiten, allenfalls wird es in der Vorschule zum Thema und das nur marginal. Das Kind soll vor allem spielen, spielen, spielen, seine Kindheit genießen, erste Freundschaften knüpfen, sich entwickeln und nach seinen Interessen gefördert werden. Das kann es nur, wenn es akzeptierte Bezugspersonen hat, denn im Alter von 3,5 J kann er sich ohne diese nicht irgendwo einfach integrieren.

Mein Sohn, ebenfalls 3,5 Jahre, geht seit Februar in den Kindergarten. Er ist vom Wesen her deinem Sohn ähnlich und tut sich auch schwer mit dem Lösen von uns. Nach etwa 3-4 Monaten konnte man von einer gelungenen Integration sprechen.
Ich kann mal erzählen, wie es bei uns geklappt hat:
Die ersten 4 Wochen war ich da, täglich 2-3 Stunden. Erst im Gruppenraum, dann konnte ich mal nach nebenan, war aber erreichbar. Dann blieb er mal ne halbe, dann eine ganze Stunde allein, meist wenn sie draußen waren, konnte ich weg. Das steigerten wir innerhalb von weiteren 3 Wochen auf 3 Stunden und seit 3 Monaten geht er die vollen 4 Stunden, mehr ist geplant. Als er einmal weinte, hielt die Erzieherin ihn fest. Ich habe ihn ihr weggenommen und bin noch 20 min geblieben, dann konnte ich ohne Tränen weg. Die Erzieherin war dann erstmal "unten durch" bei ihm und es dauerte lange, bis er ihr wieder vertrauen konnte. Ich setze mich bis heute meistens kurz mit rein und wir malen noch schnell etwas füreinander, danach kann ich weg. Mittlerweile überlassen es mir die Erziehinnen, wie ich den Abschied gestalte.

Seit wir einen gleichaltrigen Jungen eingeladen haben, sind die beiden befreundet, was die Kitasituation erheblich erleichtert hat. Durch ihn hat er noch Kontakt zu weiteren Jungen bekommen.
Und, ganz wichtig: er darf dort so sein, wie er ist. Er muss nichts mitmachen, wenn er nicht will, wird allenfalls hingewiesen. Er wird nicht bedrängt, nicht gezwungen. Und trotzdem (oder deswegen?) hält er gern und freiwillig alle Regeln ein, deren Sinn ihm erklärt wird. So langsam kommt er aus sich heraus, macht sogar schon mal Spiele mit. Einmal wurde er ermahnt, da er seine Freunde haute (die kloppen sich schon mal aus Spaß, er übertrieb es), sank vor Scham zu Grund und Boden und tat es nie wieder.

Die lange Eingewöhung habe ich mit sachlicher Argumentation durchgesetzt, ohne emotionale Ausbrüche, in Gesprächen mit Leitung und Erzieherinnen unter Hinweis auf die von ihnen selbst postulierte Wichtigkeit der Individualität von Kindern... Ich habe seine Eigenheiten erklärt und später festgestellt, dass die Erzieherinnen ein gutes Gespür für ihn entwickelt haben.

Ich denke, dein Sohn wird sich in dieser Gruppe nicht so schnell einleben, da diese Akzeptanz seines Wesens völlig fehlt. Bei Erwachsenen, die in eine Gruppe kommen, in der sie nicht akzeptiert werden, würde man von Mobbing sprechen, bei Kindern sind diese leider noch selbst daran schuld oder bestenfalls die Eltern.
Ich ziehe mir diesen Schuh nicht mehr an. Eine Erziehungsberatung hat mir da sehr geholfen, zu verstehen, dass mein Sohn einfach so ist und je weniger ich versuche, ihn zu ändern, desto besser für ihn. Meine 3,5 jährige Erfahrung mit ihm bestätigt die Volksweisheiten: "Kommt Zeit, kommt Rat" und "Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht."

Lang geworden. Aber ich hoffe, es hilft dir ein wenig weiter. Ich bin übrigens "vom Fach" (keine Erzieherin, sondern akademisch).

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@wir6 ... bei uns sind 99 % katholisch oT

Antwort von Conny+Lea am 22.10.2013, 10:38 Uhr

o

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Re: @D.G.31 über die "tanten" können wir uns einigen, ich habs ja unter "..." gesetzt

Antwort von D.G.31 am 22.10.2013, 22:23 Uhr

Erzieherin ist die Berufsbezeichnung. So nennt man eben den beruf

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