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Geschrieben von Pampersmami am 20.10.2010, 16:25 Uhr

Wer hat Erfahrung mit einem Schulbegleiter? -Aspi-

Hallo kennt sich jemand aus wie es ist mit einem Schulbegleiter?
Waren jetzt mit Niki bei einer Autistenberatungsstelle und das hat mich ein wenig aus meiner "Oh Gott was nun -Starre" geholt. Erst mal wird es Gespräche mit der Erzieherin geben ,die halt immer noch der Meinung ist in einer Gruppe hat er das zu machen was alle machen und wenn nicht ist das unerzogen:-( Dann wurde mir nahe gelegt einen Schulbegleiter in Erwägung zu ziehen, da Niki ja sehr verängstigt ist wenn sich aprupt und unvorhergesehen die Situationen ändern. Ich wollte ihm eigentlich nicht gleich einen blinkendenPfeil auf den Kopf setzen-seht her ich bin anders! Aber die Beraterin meinte ,dass die anderen Kinder das sowieso bald merken und es für ihn besser wäre jemanden an seiner Seite zu haben! Was meint ihr? Mein kleiner Aspi ist leider in der Gruppe total überangepasst und möchte um keinen Preis auffallen, man merkt es oft nur daran, wie er mit den anderen Kindern (wenn überhaupt) redet und die dann nur eigenartig dreinschauen! Allerdings ist er jetzt 6 und sagt von sich aus schon Mama ich bin anders als die anderen aber sag nichts die sollen das nicht merken!
Kann mir jemand weiter helfen?
Ich wie war bei euch die Grundschule?
Die Beraterin fragte mich nach meinen Gedanken zur Schulwahl, was soll ich sagen am liebsten ein Internat ohne andere Kinder?
Ich werde einfach noch irre bei diesen Entscheidungen !
Wenn die Klasse nächstes Jahr wieder 28 Erstklässler hat ist das doch schon von Anfang an zum scheitern verurteilt oder?

 
9 Antworten:

Re: Wer hat Erfahrung mit einem Schulbegleiter? -Aspi-

Antwort von Ameise am 20.10.2010, 16:52 Uhr

Hi,

wir haben eine pädagogische Fachkraft als Schulbegleitung und es ist einfach toll.

Ich hatte auch Angst vor dem Stempel:" der braucht einen Babysitter".
Aber so ist es gar nicht.

Für die anderen Kinder ist es ganz normal, dass die Schulbegleitung da ist - vielleicht auch, weil sie fast von Beginn an da war. Und für alle Kinder ist die zusätzliche Frau im Unterricht einfach jemand, der hilft, wenn es nötig ist. Die Kinder sehen es gar nicht so begrenzt, dass die Person nur für das eine Kind da ist. Eher die Eltern der Mitschüler sehen es so.....

Warum sollte Dein Kind nicht in eine Regelschule gehen, wenn er kognitiv doch normal entwickelt ist? Egal welche Schulform, letztendlich steht und fällt es immer mit den Lehrern, mit der Unterrichtsart und mit den Mitschülern. da kannst Du in einer kleinen Klasse genauso Pech haben wie mit einer großen Klasse.

Bei uns ist es so, dass wir anfangs alle 2, nun alle 4 Wochen eine Gesprächsrunde mit Schulbegleitung und Klassenlehrer haben. Das hilft beiden Seiten, denn für die Lehrer ist dies ja auch meist ein ganz neues Gebiet.

Ich kann eine Schulbegleitung nur empfehlen - vorausgesetzt, es handelt sich um eine pädagogische Fachkraft und nicht um ein FSJler.

LG

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Re: Ich hoffe der große Stein der grade von meinem Herz gefallen ist hat Niemanden

Antwort von Pampersmami am 20.10.2010, 16:58 Uhr

erschlagen;-) Danke ,genauso hat es die Beraterin gesagt aber ich bin mir doch immer noch sehr unsicher! Bin so froh über das Forum hier! Also werde ich mal wie beim Sport die nächste Hürde in Angriff nehmen!
Alles Gute !

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Re: Ich hoffe der große Stein der grade von meinem Herz gefallen ist hat Niemanden

Antwort von Leolu am 20.10.2010, 17:55 Uhr

Bei uns war das erste Schuljahr eine Qual, mein Sohn wurde tatsächlich körperlich innerhalb von Min. krank wenn es um Schule ging teilweise, da brach plötzlich Fieber aus, Übelkeit etc., das war nicht künstlich, das war echt:-(. Fast ein Jahr haben sie ihn dann in einer diag. Tagesklinik mitunterrichtet, auch nicht so das Wahre. Dann ging es in eine Wohngruppe, schwerer Schritt, aber ich bereue es nicht. In zwei Jahren hat er dort quasi die ersten 3 Grundschuljahre gemacht, in kleinen Gruppen wird unterrichtet, auf Stärken und Schwächen geachtet, es gibt Therapien und Freunde, die auch "anders" sind, wo nicht mehr mit Eiern nach ihm geworden wird, keine dummen Sprüche mehr kommen, wo die Lehrerin ihn nicht als Störfaktor sieht (so war es auf der Grundschule). Es ist nicht super und toll, es gibt auch ab und an mal Diskussionen zwischen Erziehern und Eltern, trotzdem ist er so auf einen guten Weg und es folgen weitere Schritte zur Integration in einen normalen Schulalltag.
Kein MUSS bei einem Aspi so eine Geschichte, aber das ist unsere Geschichte (in Kurzfassung)
LG
Nina

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Re: Ich hoffe der große Stein der grade von meinem Herz gefallen ist hat Niemanden

Antwort von LUSI29 am 20.10.2010, 19:09 Uhr

Bei meinem Soh ist er mal nur der Verdacht auf Asperger Syndrom.Ich hab die ganzen Untersuchungen noch vor mir.Unser Psychologe sagte aber,das es für ihn besser wäre mit einem Schulbegleiter/Einzelfallhilfe.Nun geht die ganze Sache schon übers JA,die wollen,aber das mein Soh auf eine Sonderschule geht und zusätzlich eine Familienhilfe bekommt,das hilft ihm aber nicht in der Schule.Da zu Hause keine Probleme sind ,sondern nur in der Schule,verstehe ich nicht warum das JA keinen Schulbegleiter möchte.Ich /wir sind hier echt am rotieren.Der eine sagt so,der andere so.Keiner fühlt sich zuständig.Wenn ich das hier teilweise hier im Forum so lese,überall werden Schulbegleiter eingesetzt,nur hier inh Niedersachsen stellen die sich stur.Die Lehrerin sagt übrigends,das mein Sohn garnicht auf eine Sonderschule gehört,da wäre er unterfordert.Ich hab noch keine Ahnung wie es weitergehen soll.

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Re: Ich hoffe der große Stein der grade von meinem Herz gefallen ist hat Niemanden

Antwort von Ameise am 20.10.2010, 19:26 Uhr

Hi,

für Niedersachsen schau mal hier:

http://www.netzwerk-autismus-niedersachsen.de/

http://www.landesschulbehoerde-niedersachsen.de/themen/projekte/autismus

Vielleicht hilft das weiter.
LG

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Re: Ich hoffe der große Stein der grade von meinem Herz gefallen ist hat Niemanden

Antwort von LUSI29 am 20.10.2010, 19:33 Uhr

Ich danke dir sehr.Bei stellt sich das JA so was von quer.Dabei wollen wir unseren Jungen doch nur so schnell wie möglich helfen.Liebe Grüße Bianca mit Lukas

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Re: Wer hat Erfahrung mit einem Schulbegleiter? -Aspi-

Antwort von Biohuschel am 20.10.2010, 23:42 Uhr

Hallo,

ich arbeite als Sonderpädagogin an einer Grundschule und habe fast nur postive Erfahrungen mit Schulbegleitern gemacht.
Persönlich finde ich es für die Kinder immer gut, wenn mehrere mit Förderbedarf in einer Klasse sind, dadurch entsteht für die Kinder nicht die Situation ich bin anders.
Ich kann nur empfehlen zu hospitieren und verschiedenen Schulen anzusehen.
lg

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Re: Wer hat Erfahrung mit einem Schulbegleiter? posting AMEISE

Antwort von Suka73 am 22.10.2010, 9:35 Uhr

Zitat
"Warum sollte Dein Kind nicht in eine Regelschule gehen, wenn er kognitiv doch normal entwickelt ist? Egal welche Schulform, letztendlich steht und fällt es immer mit den Lehrern, mit der Unterrichtsart und mit den Mitschülern. da kannst Du in einer kleinen Klasse genauso Pech haben wie mit einer großen Klasse."

HALT!

Ich habe mich hier mal durchgewühlt, da mein Sohn (ADHS-Kind) seit kurzem in die Schule geht und morgens einen autistischen Jungen mit im Bus sitzen hat, mit dem er sich angefreundet hat.

Was Du schreibst, kann ordentlich nach hinten losgehen (egal ob jetzt Asperger oder Autismus oder ADHS oder ADS oder sonstwas)

Mein Sohn ist sieben, er ist kognitiv mehr als gut entwickelt, sein IQ liegt über Durchschnitt. Die Klassenstärke beträgt 22 Schüler, davon 5 Integrationskinder. Zweimal die Woche kommt eine heilpädagogische Fachkraft für insgesamt 10 Stunden (jedenfalls wurde mir das so gesagt, laut meinem Sohn war die noch nie da) in die Klasse, hauptsächlich wegen der fünf I-Kinder aber natürlich sollen auch die anderen Schüler davon einen Nutzen ziehen.

Bei uns stand damals zur Auswahl
- normale Grundschulklasse
- Förderklasse
- Integrationsklasse.

Nach Tests mit meinem Sohn befand man ihn als "zu gescheit" für die Förderklasse. Als zu auffällig für die normale Grundschulklasse. Insofern hatten wir das Glück (ob das wirklich eins war, wird sich noch zeigen), in eine I-Klasse zu kommen.

Mein Sohn ging drei Jahre in einen Regelkindergarten mit 25 Kindern und zwei Erzieherin, einer Pflegerin + nebenher im Privatbereich Ergotherapie, am Anfang des dritten Jahres stellte man in einer Klinik ADHS fest, der Verdacht war schon lange da. Schulrückstellung, stattdessen Unterbringung ein Jahr in einem heilpädagogischen Kindergarten mit neun Kindern und zwei Erzieherin + therapeutischen Maßnahmen. Dann kamen die Tests. Alle waren sich sicher, das Kind schafft es auch aufgrund der Erfahrungen und Therapien, sich in einer I-Klasse zurecht zu finden. Jetzt I-Klasse mit 22 Kindern und einer Lehrerin, eine begleitende Lehrerin an zwei Tagen - es klappt hinten und vorne nicht.

Das Dumme ist, dass es nicht wirklich Grauzonen gibt. Natürlich ist mir klar (wie neulich so schön jemand schrieb) dass es auf kein Kind eine maßgeschneiderte Schule gibt. Und ich kann auch noch froh sein, dass ich hier in München die Möglichkeit einer I-Klasse habe. In Berlin wäre er in eine normale Grundschulklasse gekommen. Alternative sind die Klinikschulen, aber da komm mal rein.

Es fehlt eben in "normalen" Grundschulklassen und auch in I-Klassen an Personal, die sich wirklich mit Verhaltensauffälligkeiten und Defiziten auskennen. Ich merke es ja jetzt an meinem Sohn. Es ist ein absolutes Desaster. Nicht von den Leistungen her, nein. Zwischenmenschlich. Die Lehrerin kann mit meinem Sohn nicht umgehen. Es hagelt Konsequenzen, die zum Teil ungerecht angewandt werden. Er hat sich innerhalb von wenigen Schulwochen laut Aussage der Lehrerin aufgrund seines Verhaltens, mit dem weder sie noch die Mitschüler umgehen können, um Außenseiter entwickelt, der inzwischen auch gern zum Sündenbock benutzt wird.

Ich würde in dem Fall Aspi eher zu einer I-Klasse raten. Wenn ich nochmal die Wahl hätte, würde ich vielleicht sogar mein Kind in eine Förderklasse unterbringen, da mein Sohn ganz offensichtlich mit "zu viel" Kindern überfordert ist. Dass er da vom Geiste her komplett UNTERFORDERT wäre ist die andere Seite der Medaille. Die Frage ist nur, was ist einem wichtiger. Kann man nicht vielleicht privat oder sonstwie eben das dann auffangen, hat aber dafür ein glückliches und gut betreutes Kind?

LG Sue

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Re: Wer hat Erfahrung mit einem Schulbegleiter? posting AMEISE

Antwort von Ameise am 22.10.2010, 11:15 Uhr

Hi,

Du beziehst Dich auf dieses Zitat von mir:

"Warum sollte Dein Kind nicht in eine Regelschule gehen, wenn er kognitiv doch normal entwickelt ist? Egal welche Schulform, letztendlich steht und fällt es immer mit den Lehrern, mit der Unterrichtsart und mit den Mitschülern. da kannst Du in einer kleinen Klasse genauso Pech haben wie mit einer großen Klasse."

Und sagts dazu:

"Was Du schreibst, kann ordentlich nach hinten losgehen (egal ob jetzt Asperger oder Autismus oder ADHS oder ADS oder sonstwas)".

Und bei Deiner Begründung schreibst Du selbst:

"Ich merke es ja jetzt an meinem Sohn. Es ist ein absolutes Desaster. Nicht von den Leistungen her, nein. Zwischenmenschlich. Die Lehrerin kann mit meinem Sohn nicht umgehen. Es hagelt Konsequenzen, die zum Teil ungerecht angewandt werden."

....hmm, das beschreibt doch letztendlich, was ich gesagt habe......

Wenn die Lehrer und eventuelle Schulbegleiter nicht damit umgehen können, dann ist es schwer - egal, in welcher Schulform. Ich habe auch schon einige haarsträubende Dinge aus den Förderschulen gehört, wenn dort der Lehrer eben auch nicht mit umgehen kann.
Wie gesagt, das Risiko hast Du überall.

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