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Geschrieben von ohno am 05.10.2017, 17:57 Uhr

Hochsensibilität

Meine Tochter ist weder krank noch behindert. Aber ich bin mir nicht sicher, wohin hier mit meinem Anliegen bzw meine Frage.

Nach fast 7 langen Jahren Schreierei, Unzufriedenheit, Wutausbrüchen, nach Frühförderung, Ostheopatie und Arztgesprächen sowie einigem anderen hat sich jetzt der Kreis geschlossen. Mein Kind ist hochsensibel. Ich möchte garnicht tiefer darauf eingehen, ich bin jetzt nur endlich froh, dass ich weiß, was mit meinem Mädchen los ist.

Hat jemand ebenfalls ein hochsensibles Kind der extrovertierten Art und Weise und kann mir sagen, wie die Umwelt mit ihm umgeht, nachdem die "Diagnose" stand? Ich wäre für Erfahrungswerte dankbar.

Vielen Dank. ohno

 
4 Antworten:

Re: Hochsensibilität

Antwort von zwergchen31 am 06.10.2017, 8:03 Uhr

Ich bin Hochsensibel, meine Grosse(12) auch.

Sie ist beliebt, überall gern gesehen und hat dieses "magische", dass sich andere in ihrer Gegenwart wohlfühlen und sich öffnen. Sie kann Stimmungen der anderen "lesen", sich in sie hineinversetzen, ist sehr darauf bedacht, anderen nicht wehzutun(weder mit Worten noch durch Taten) und ihre Freundinnen suchen häufig Rat und Verständnis bei ihr. Sie ist sehr hilfsbereit und möchte das es allen, die sie mag gut geht. Was leider manchmal zu "Gedankenkarussellen" bei ihr führt. Allerdings ist sie sehr sanft, kaum wütend. Fühlt sich jetzt durch die beginnende Pupertät oft unverstanden und weint auch häufig deshalb.

Beispiel: Letztes Jahr gab es ein Mädchen in ihrer Parallelklasse, mit dem sie sich gut verstand. Dieses Mädchen erzählte und zeigte ihr, dass sie sich ritzen würde. Meine Tochter war geschockt und voller Sorge. Es hat sie tagelang beschäftigt, was sie nun machen kann, um dem Mädchen zu helfen, ohne sie zu "verraten". Sie hat es mir dann erzählt, wir beide haben dann die Schulsozialarbeiter hinzugezogen. Diese waren bereits informiert und fanden es toll, wie umsichtig mein Kind mit der Situation umgegangen ist. Die beiden Mädchen sind immer noch befreundet, P. vertraut meinem Kind mehr, als anderen.

Ansonsten macht sie sich gut, kommt zum kuscheln, wenn sie es möchte(sie mag es nicht, einfach so umarmt zu werden. Kenne ich von mir ^^), holt sich die körperlichen Reize durchs Schaukeln, Trampolin springen, Rollschuh fahren usw. Ihr Schmerzempfinden ist relativ gering und sie braucht diese Aktivitäten, um "sich zu spüren". Aber auch ihre Momente für sich allein, wenn ihr alles zuviel wird.

Wichtig für mich ist es, meinem Kind zu sagen und zu zeigen, ich nehme ihre Ängste und Sorgen ernst. Das sollte man ja sowieso, doch für mich war es immer am schlimmsten, wenn meine Eltern meine Sorgen oder Ängste mit "Stell dich nicht so an". abfertigten. Durch die Hochsenisibilität erahne ich oft auch Dinge schneller, meistens bevor sie passieren. Dies wurde dann immer als Spinnerei abgetan. So ein Verhalten verletzt ungemein und hindert einen, an sich selbst zu glauben. Man spinnt nicht, man KANN es einfach. Irgendwie. Unerklärlich, ich begreife es manchmal selbst nicht.

Schon immer anders: Hochsensible Leben- Das ist ein schönes Buch zur Erklärung und wie andere damit umgehen. Es gibt noch mehr Bücher, auch speziell auf Kinder zugeschnitten. Die habe ich allerdings nicht gelesen, da ich selber HSP bin und so vieles selber fühle und kenne.

Das war es ersteinmal, denke ich. Falls du Fragen hast, jederzeit gerne.
LG

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Re: Hochsensibilität

Antwort von iriselle am 06.10.2017, 20:19 Uhr

Ich selbst und meine jüngste Tochter (11) sind ebenfalls hochsensibel ( und wahrscheinlich noch 2 weitere Kinder von mir ).
Hochsensibilität ist keine Störung oder Krankheit sondern einfach nur eine angeborene " Gabe" ,die ca 10-20 % der Bevölkerung haben.
Meine Tochter war ein Schreikind ( ich habe 8 Kinder und bei keinem sowas erlebt ), sie schlief nur mit direkten Körperkontakt. Sie wurde 13 Monate voll gestillt, weil sie jegliche andere Nahrung verweigerte- letztlich hatte ich sie fast 3 Jahre an der Brust.
Mit 3 kam sie in die Kita, brauchte über 1 Jahr zum eingewöhnen. In der Schule hat sie das erste halbe Jahr mit keinem gesprochen , im SPZ wurde selektiver Mutismus diagnostiziert. Die ersten 2 Jahre in der Schule mussten wir sie jeden morgen bis in den Klassenraum bringen. Sie konnte schon immer gut allein spielen, und ist zum Alter von 8 Jahren nicht zu anderen Kindern zum spielen gegangen.
Nun wird sie im April 12 Jahre alt, geht in die 6. Klasse. Sie hat sich ganz toll entwickelt, ist aufgeschlossen und hat viele Freundinnen.
Aber nach wie vor können sie Kleinigkeiten aus der Bahn werfen. Und noch immer verbringt sie die Nacht am liebsten in Gesellschaft.
Von meiner eigenen Hochsensibilität weiß ich erst seit einigen Jahren, aber dadurch ist mir vieles klar geworden.
Ich spüre die Stimmungen anderer , bin sehr empathisch. Gleichzeitig nehme ich alles ungefiltert wahr und bin schnell reizüberflutet. Inzwischen kann ich gut damit leben, kenne meine Grenzen und sehe die Hochsensibilität als Gabe.
Auch dein Kind wird seinen Weg gehen.

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Re: Hochsensibilität

Antwort von Murkel4 am 08.10.2017, 15:28 Uhr

Das ist ja cool- dieses Thema beschäftigt mich auch sehr. Ich bin wie zwei meiner drei Kinder hochsensibel. Dadurch wird das Leben oft sehr anstrengend, weil man umgeben ist von unsensiblen Holzklötzen. Da ich zeit meines Lebens immer sehr verletzt worden bin, würde ich meune beiden Mädchen gerne stark machen gegen diese dauernden Wunden. Ich hoffe, es geht ihnen besser im Leben als mir. Meine Schwester, eibe Ärztin, hat mir zum Geburtstag das Buch geschenkt, das ich als Foto anhänge. Sagt mal- da hätte ich ja richtig großes Interesse dran, eine whats app-Gruppe zu gründen, das ist bestimmt hilfreich. Habt ihr Lust? Ist ja für unsere Kinder auch sicher spannend. Meine sind 12 und 9. Dann bitte PN.
Ganz liebe Grüße
Murkel

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Re: Hochsensibilität

Antwort von meineKleine2012 am 18.10.2017, 21:08 Uhr

Wie wird das denn festgestellt? Ich habe online für mich mal einen Test gemacht, da kam heraus dass ich wohl auch hochsensibel bin.
Ich war eigentlich auf der Suche, meiner Tochter zu helfen. Sie ist wahnsinnig unzufrieden, hat Wutausbrüche und mit nichts zufrieden zu stellen, extrem aufgeschlossen.
Letztes Jahr haben wir Ihre Schilddrüsenwerte überprüfen lassen. Ich wollte irgendeine Erklärung, warum meine Tochter so reagiert.
Keine Ahnung was ich mir davon verspreche.

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