Geschrieben von agi1978 am 30.11.2011, 14:39 Uhr |
Erfahrungen bei Beginn mit Ritalin?
Hallo zusammen,
hoffentlich bin ich hier richtig. Hab mich in den anderen Foren auch umgesehen, doch fand es hier am passendsten.
Mein Neffe, 8 J., bekommt seit 4 Tagen Ritalin, wg ADHS.
Er dreht nachmittags total am Rad, schreit, schimpft und zeigt selbstverletzendes Verhalten (z.B. Schranktuer so aufreissen, dass er sie sich dabei gegen den Kopf haut - ich weiss zwar nicht, ob's Absicht war oder nicht, aber er neigte schon immer dazu, sich "mal eben wehzutun"). Dann wiederum bricht er weinend zusammen, vor allem, wenn er sich eben verletzt hat und zeigt dann depressives Verhalten ("Mama, ich will nur noch im Bett liegen, ich will heut gar nichts mehr machen.")
Muss sagen, ich war grad recht schockiert, von der Intensitaet des Verhaltens. Ein bisschen kenn ich's ja schon von ihm, aber so heftig hab ich ihn nie gesehen...
Ist das wegen dem Ritalin?
Wenn ja, wie lange dauert so ein Gewoehnungsprozess denn in der Regel?
Kennt jemand Alternativen?
Meine Schwester hat so gut wie alles durch, von Ergotherapie bis Psychologin, saemtliche Stellen der Beratung aufgesucht, seit der Junge 4 Jahre alt ist.
Drum hat sie auch letztlich dem Ritalin zugestimmt - es fiel ihr nichts mehr ein.
Danke fuer eure Meinungen und Erfahrungen.
GLG Agi
Re: Erfahrungen bei Beginn mit Ritalin?
Antwort von Tanny_2502 am 30.11.2011, 15:37 Uhr
Vielleicht verträgt er das Ritalin nicht ?
Bei meinem Sohn, waren schwerste Nebenwirkungen aufgetreten (war aber ein anderes Medikament). Ich habe das Medi sofort abgesetzt, da ich meinen eigenen Sohn nicht mehr erkannte.
Der Psychater sagte auch, das es richtig war.
Mein Sohn bekommt seitdem ein anderes Medikament und es läuft gut.
Re: Erfahrungen bei Beginn mit Ritalin?
Antwort von Luni2701 am 30.11.2011, 15:49 Uhr
wie ist denn der rest vom tag so mit Ritalin?? Wenns deutlich besser ist, er nicht total verändert sondern einfach nur konzentrierter, etwas ruhiiger, also sortierter wirkt, nicht so aufbrausend, aber trotzdem ganz normal ist, dann wird nicht die dosierung zu hoch sein, das merkt man eigentlich ganz gut wenn es zu hoch eingestellt ist. Wenn das alles zutrifft dann sollte die dosierung stimmen. Wenn die dosierung stimmt, dann hört sich das schwer nach rebound an. Man kanns ungefähr so verstehen, dass alles was sich angestaut hat auf einmal rauskommt. Das passiert, wenn der körper von Ritaliin zu schnell auf kein Rtaln umschwenkt, das heißt wenn die wirkung zu schnell zu apprupt aufhört. Da kann man mit dem arzt sprechen, was sie auf jeden fall tun sollte, da könnte man ihm ne stunde bevor die wirkung nachlässt eine ganz kleine dosis nachgeben, die dieses apprupte nachlassen verhindert und dafür sorgt dass die wirkung langsam nachlässt.
LG
Re: Erfahrungen bei Beginn mit Ritalin?
Antwort von Luni2701 am 30.11.2011, 15:52 Uhr
achso zu den alternativen. Es gibt neben Ritalin noch weitere Medikamente mit dem gleichen wirkstoff. Da diese andere beistoffe haben, werden sie unterschiedlich vertragen und da kann es sein dass das eine nicht so gut wirkt wie ein anderes. Meiner hat auch mit ritalin angefangen, aber er hatte morgens (wohl bedingt durch seinen stoffwechsel) ein riesen loch in das er reinfiel, immer dadurch das (die kapsel schüttet 2 dsierungen aus) die erste wirkung schon nachgelassen hatte bevor die 2. freigesetzt wurde. Seit dem bekommt er concerta, dass wirkt länger, hat eine konstantere freisetzung und hört auch langsamer wieder auf zu wirken, seit dem klappts super.
Re: Erfahrungen bei Beginn mit Ritalin?
Antwort von agi1978 am 30.11.2011, 16:05 Uhr
Mein Neffe hat jetzt mit Ritalin angefangen, nicht aufgehoert.
Wie er morgens (in der Schule) ist, keine Ahnung. Ich hab meine Schwester heut mittag danach gefragt, sie wusste es aber auch nicht und wollte mal die Lehrerin fragen.
Koennte es denn so einen Rebound, also Rueckschlag auch geben, wenn der Junge mit dem Medikament ANGEFANGEN hat?
Zumindest in der Homoeopathie gibt es den Begriff der "Erstverschlimmerung"...
Oh man, mir tut mein Neffe einfach nur so unglaublich leid - leid in dem Sinne, dass es mir sehr nahe geht, wie schwer es alles fuer ihn ist und wie schwer er es sich selbst auch oft macht, warum auch immer...
GLG Agi
Re: Erfahrungen bei Beginn mit Ritalin?
Antwort von agi1978 am 30.11.2011, 16:06 Uhr
Tanny,
wer hat denn bei euch die Medikamentengabe ueberwacht? Psychiater?
GLG Agi
Re: Erfahrungen bei Beginn mit Ritalin?
Antwort von Tanny_2502 am 30.11.2011, 17:01 Uhr
Ja, es wurde vom Psychater überwacht.
Am Wochenende kam dann die starke Nebenwirkung.
Es lag an der Dosierung.
Angefangen haben wir die erste Woche mit 10 mg, dann wurde hochgestuft auf 18 mg - und eben bei dieser Dosierung kam es zu den starken Nebenwirkungen.
Re: Erfahrungen bei Beginn mit Ritalin?
Antwort von Luni2701 am 30.11.2011, 18:12 Uhr
nein, nein ich mein schon wenn er das nimmt. Ob er grad erst angefangen hat es zu nehmen oder ob er es schon seit 5 jahren nimmt spielt keine rolle. Die wirkung des Ritalin hört irgendwann am tag auf und damit ist es auch komplett aus dem körper raus, es baut keinen spiegel im Blut auf die z.B. strattera oder antidepressiva, es ist abends vom körper komplett verstoffwechselt. Und dieser rebound passiert wenn die wirkung am Tag aufhört.
Am besten du googlest mal rebound riitalin oder sowas in der art.
LG
Re: Erfahrungen bei Beginn mit Ritalin?
Antwort von Micimaus am 30.11.2011, 18:27 Uhr
am Anfang, wenn das Medikament gegeben wird, kann es durchaus so einen Rückschlag am nachmittag geben. dieser Rückschlag kann aber auch so bleiben oder besser werden. beobachten ist da das wichtigste.
4 tage nehmen ist noch kein Anhaltspunkt, ob das Medikament wirkt oder reicht...es sei denn es treten extreme Veränderungen auf.
was aber wichtig ist, alles aufschreiben inkl. Uhrzeiten und Reaktionen.
ich hoffe dein Neffe wird von einem Psychiater überwacht und die Dosis war nicht so hoch?
wir haben damals mit 5 mg angefangen, nach einer Woche 10 mg..und immer weiter gesteigert, morgens und nachmittags eine Tablette gegeben. nach einem Monat haben wir die retard ausprobiert.
Jasmin nimmt inzwischen 30 mg retard und kommt sehr gut damit zurecht.
es ist auch eine gewissen Gewöhnung des Körpers an das Medikament nötig. wenn wir die Tabletten in den Ferien absetzen, braucht Jasmin ca. 4 - 6 tage bis sie wieder "normal" ist und beim wieder anfangen sogar noch länger um eine volle Wirkung zu haben.
Danke...
Antwort von agi1978 am 01.12.2011, 9:25 Uhr
.... euch allen fuer eure Hilfe!
Re: Erfahrungen bei Beginn mit Ritalin?
Antwort von wickiemama am 01.12.2011, 21:58 Uhr
mir hat der KInderpsychater gesagt wenn mein Kind "komisch"wird und ich das Gefühl hab das ist nicht gut bzw normal. sollen wir es absetzen und ihn anrufen.
Das Medikament soll ihm helfen, nicht alles schlimmer machen.
Am ersten Tag als mein Sohn es genommen hat (er nimmt Medikinet) hat er abends gesagt das wäre der schönste Tag in seinem Leben gewesen...
Ritalin wirkt bei ihm nicht (ist zwar der gleiche wirkstoff, aber ein anderer Botenstoff oder so....)
Sprecht mit dem Kinderpsychologen vielleicht ist ein anderes Medikament besser für ihn....
Allerdings kann es auch daran liegen (wenn das eigenartige verhalten nachmittags auftritt, daß die Wirkung nachlässt. Dann fallen die Kinder so ein bissl ins Loch.. muß man auch dme Psychologen sagen, der hat Ideen dies abzufangen...
Forum Hilfe für chronisch kranke und behinderte Kinder
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