Chronisch kranke und behinderte Kinder

Hilfe für chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von Tanny_2502 am 05.07.2011, 21:03 Uhr

Achtung Laaaaaang.......

Mein Sohn (heute 9 Jahre alt) kam in der 28+0 SSW mit 38cm und 1310g auf die Welt. Die SS war kompliziert wegen einer Infektion bei mir und der Fehllage von J. Er kam mit den Füßen zuerst auf die Welt.
Kurz nach seiner Geburt : Postnatal Amnioninfektionssyndrom, Intubation, maschinelle Beatmung. Hirnblutungen II. und IV. Grades.
Er lag postnatal 7 Wochen stationär im Krankenhaus.

Allgemeine Entwicklungsverzögerung, linksbetonte Hemiparese (Spastik) und eine cerebrale Bewegungsstörung waren die Diagnosen innerhalb seines 1.Lebensjahres. Zudem hatte er eine Ernährungsproblematik mit mehrmals täglich auftretendem Erbrechen.

Die Ernährungssituation ist weiterhin auffällig ( muss zum Essen "ermahnt" werden, isst nur sehr wenig und auch nur bestimmte Lebensmittel). Erbrechen muss er zum Glück nicht mehr.

Er ist heute sehr "hibbelig" kann nicht still sitzen, ist sehr laut und haut sich selbst. Laufen hat er kurz vor seinem 4.Geburtstag gelernt.


An-und ausziehen kann er sich nur mit meiner Hilfe, er kann nur Hosen mit Gummizug tragen, da er sonst bei WC-gang den Reissverschluss und den Knopf nicht aufbekommen würde.

Windeln braucht er seit seinem 5 Geb. nicht mehr, er näßt aber manchmal noch ein, weil er "vergisst" aufs Klo zu gehen.

Bei der Körperpflege muss ich ihm helfen ( die Zähne putze ich nach, Händewaschen mache ich auch, in die Badewanne muss ich ihn rein-und rausheben, was nicht einfacher wird, da er schon 45 KG wiegt, Haarewaschen, Körperabseifen etc. mache alles ich, er "hilft" ein bisschen mit)
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So ich schreibe hier mal die Fragen rein, die im Pflegegutachten gestellt wurden :

1 Derzeitige Versorgungs-und Betreuungssituation

1.1 Ärztliche/medikamentöse Versorgung, darunter: Arztbesuche,Hausbesuche,Praxisbesuche,Medikamente

1.2 Verordnete Heilmittel : Physikalische Therapien,Stimm-,Sprech-und Sprachtherapie, Ergotherapie ( je nachdem was dein Kind bekommt, kreuzt es die Gutachterin an, die Zeiten zur Therapie und zurück werden gezählt, auch die Wartezeit )

1.3 Hilfmittel/Nutzung ( falls dein Kind soetwas brauch )

1.4. Umfang der pflegerischen Versorgung (da wird angekreuzt, das deine Tochter von dir zu Hause gepflegt wird) und ob du alleinstehend bist , dann dein Vor-und Zuname, Adresse, Geb.Datum. Telefonnr. und die Pflegezeit pro Woche.

2 Pflegerelevante Vorgeschichte und Befunde

2.1 Pflegerelevante Aspekte der ambulanten Wohnsituation (da wird geschrieben, das deine Tochter bei dir lebt, ob Geschwister vorhanden sind, wieviele Zimmer eure Wohnung hat, ob sie ein eigenes Kinderzimmer hat etc.)

2.2 Fremdbefunde ( falls Diagnosen deiner Tochter von anderen Ärzten vorliegen )

2.3 Pflegerelevante Vorgeschichte ( Anamnese ) ( wie verlief deiner SS, die Geburt, wie ging es deinem Kind nach der Geburt, welche Diagnosen lagen vor etc.)

3 Gutachtlicher Befund

3.1 Allgemeinzustand/Befund ( wird nach dem Ernährungs-, Kräfte- und Pflegezustand gewertet)

3.2 Beschreibung von Schädigungen/Beeinträchtigungen der Aktivitäten/Ressourchen in Bezug auf den Stütz-und Bewegungsapparat, die inneren Organe,die Sinnesorgane und Nervensystem/Psyche

3.3 Auswirkungen auf die Aktivitäten des täglichen Lebens ( da gibt es die Graduierungen 0= keine pflegerelevante Beeinträchtigung der Aktivität, 1= keine Fremdhilfe, selbstständige Ausführung verlängert oder Hilfsmitteleinsatz erforderlich, 2= Fremdhilfe bei abhängiger Pflegeaktivität erforderlich, 3= Unfähigkeit zur selbstständigen Aktivität)

Bei meinem Sohn sind die Bereiche : Bewegen, Waschen/Kleiden, Ernähren, Ausscheiden alle mit der Ziffer 2 bewertet worden

3.4 Pflegebegründete Diagnose(n)

Bei meinem Sohn sind das : Allgemeine Entwicklungsstörung mit Verhaltensauffälligkeit ICD-10 F83
bei ehemaligem Frühgeborenen der 28+0 SSW
Funktionelle Defizite im motorischen Bereich bei Hemiparese linksseitig
ICD-10 G81

Die Diagnosen+ den Buchstabenschlüssel nach dem Pflegegesetz !

3.5 Screening und Assessment zur Feststellung von Personen mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz (Orientierung, Antrieb/Beschäftigung, Stimmung, Gedächtnis,Tag-Nachtrythmus,Wahrnehmung und Denken,Kommunikation/Sprache,Situatives Anpassen, Soziale Bereiche des Lebens wahrnehmen )

Assessment ist eine Tabelle wo spezifische Fragen aus den o.g. Bereichen aufgeführt sind, je nachdem wie sich deine Tochter in diesen Situationen verhält werden die Fragen mit Ja oder Nein angekreuzt.

An den "ja-Antworten" wird dann die Alltagskompetenz deiner Tochter bewertet.

Bei meinem Sohn ist diese erheblich eingeschränkt.


4 Pflegebedürftigkeit

4.1 Körperpflege ( wie lange brauchst du mit deiner Tochter für : Ganzkörperwäsche,Teilwäsche Oberkörper,Teilwäsche Unterkörper,Teilwäsche Hände/Gesicht, Duschen,Baden, Zahnpflege, Kämmen, Wasserlassen,Stuhlgang, Richten und Bekleidung,Windelwechseln nach Wasserlassen,Windelwechseln nach Stuhlgang, Wechseln kleiner Vorlagen, Wechseln/Entleerung Urinbeutel/Toilettenstuhl, Wechseln/entleerung Stomabeutel

Zeitbedarf Körperpflege Summe ( bei meinem Sohn pro Tag in Min. 31 )

Dann kommen die genauen Erläuterungen, WAS genau bei deiner Tochter gemacht wird.


4.2 Ernährung ( Hilfebedarf bei der Mundgerechten Zubereitung; Aufnahme der Nahrung: Oral,Sondenkost )

Zeitbedarf bei meinem Sohn 21 Min. Pro Tag

Hier wird wieder genau Erläutert, WAS genau bei der Ernährung bei deiner Tochter gemacht wird.


4.3 Mobilität ( Hilfebedarf bei/bei der Aufstehen/Zu-Bett-Gehen, Umlagern, Ankleiden gesamt, Ankleiden Ober-/Unterkörper, Entkleiden gesamt, Entkleiden Ober-/Unterkörper, Gehen, Stehen(Transfer),Treppensteigen, Verlassen/wiederaufsuchen der Wohnung

Zeitbedarf bei meinem Sohn pro Tag 43 Min.

Auch hier wieder eine genaue Erläuterung , WAS deine Tochter kann und der Zeitaufwand gegenüber eines Gesunden Kindes.

4.4 Hauswirtschaftliche Versorgung ( einkaufen, Kochen, Reinigen der Wohnung, Spülen, Wechseln/Waschen der Kleidung und Wäsche, Beheizen der Wohnung)

Zeitaufwand in Stunden pro Woche bei uns 5.

Dann wieder genaue Erläuterung.

4.5 Zusätzliche Erläuterungen zum Hilfebedraf ( Bei kranken oder behinderten Kindern erfolgt der Grundpflege und der Hauswirtschaft nur der Erfassung und Dökumentation des krankheits.bzw. behinderungsbedingten Mehrbedarfs für die jeweiligen Verrichtungen)

5 Ergebnis

5.1 Stimmt der unter 1.4 angegebene Pflegeaufwand mit dem gutachterlich festgestellten Hilfebedarf überein?

Bei meinem Sohn beträgt der Gesamtzeitaufwand aus den Punkten 4.1 bis 4.4 16:17 (Stunden:Minuten) pro Woche!

KEINE Pfkegestufe = weniger als 14 Std. pro Woche
Pflegestufe I = von 14 bis unter 21 Std. pro Woche ( hat mein Sohn! )
Pflegestufe II = von 21 bis unter 28 Std. pro Woche
Pflegestufe III = mehr als 28 Std. pro Woche

5.2 Liegt Pflegebedürftigkeit gemäß SGB XI vor?

Bei meinem Sohn JA, Pflegestufe I

Dann wird das noch Begründet/Erläutert

5.3 Liegen Hinweise auf folgende Ursachen der Pflegebedürftigkeit vor?
Keine, Unfall,Berufserkrankung/Arbeitsunfall,Versorgungsleiden ( bei meinem Sohn wurde Keine angekreuzt)

5.4 Ist die häusliche Pflege in geeigneter Weise sichergestellt?
Ja,Nein ( bei meinem Sohn JA)

5.5 Ist volstationäre Pflege erforderlich?
Ja, Nein ( bei meinem Sohn NEIN)

6 Empfehlungen an die Pflegekasse/Individueller Pflegeplan

6.1 Präventive Maßnahmen/Therapie/Leistungen zur medizinischen Rehabilition
Physikalische Therapien, Ergotherapie, Stimm-,Sprech-und Sprachtherapie,Leistungen zur medizinischen Rehabilition-ambulant-stationär-geriatrisch, Indikationsspezifisch (z.B.neurologisch,orthopädisch,kardiologisch), Sonstiges

6.2 Hilfmittel-/Pflegehilfsmittelversorgung
Bei meinem Sohn wurde KEINE angekreuzt

6.3 Technische Hilfen und bauliche Maßnahmen (Wohnumfeld)
Auch hier benötigt mein Sohn das nicht

6.4 Verbesserung/Veränderung der Pflegesituation
Auch hier wurde KEINE angekreuzt

7 Zusätzliche Empfehlungen/Erläuterungen für die Pflegekasse

8 Prognose/Wiederholungsbegutachtung
Bei meinem Sohn wurde geschrieben : Bei intensiver Förderung sind weitere Entwicklungsfortschritte im lebenspraktischen Bereich denkbar.

Und die Wiederholungsbegutachtung erfolgt bei unserem Sohn im März 2011

9 Beteiligte Gutachter

 
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