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Geschrieben von Holzkohle am 22.12.2013, 23:28 Uhr

Erziehungsberater/Familienhelfer in die Familien - das fände ich auch

ich hatte ja auch ein eher auffälliges Kind, ADHS, kann mich aber an keinen Moment erinnern, wo ich es einfach hingenommen und nichts getan habe. In Bayern war man damals sehr hinterher, da habe ich ständig Gespräche geführt oder führen müssen, zu denen man mich heute - hier in Berlin - wahrscheinlich nicht mal mehr rufen würde, weil das für die Lehrer schon fast normaler Alltag ist. Auch als wir hierher gezogen sind, hat man mein Kind zwar als auffällig, aber als lange nicht so schlimm gesehen wie nicht diagnostizierte Kinder.

Was Familienhelfer angeht usw. machen wir hier leider - an unserer Schule - die Erfahrung, dass die Eltern entweder zu wenig informiert sind, dass es sowas überhaupt gibt oder dass einfach wirklich gar nichts gemacht wird, weil das Kind daheim wohl auch nicht "so" ist. Wir haben in der Nachbarklasse meines Sohnes ein extrem auffälliges Kind, was jetzt auch der Schule verwiesen wird. Der Junge ist seit der 1. Klasse auffällig, hat meinen Sohn mal zusammen getrümmert, obwohl ich daneben stand (bin dann eingeschritten), ein anderes Kind meinte damals "Du, das ist die Mama vom S" und als Antwort kam "das ist mir doch scheißegal" - da war der Junge SIEBEN!

Fehler an unserer Schule ist, für mein Empfinden, dass zu spät eingeschritten wird. Gut, bei uns war man damals schnell - und ich gebe zu, dass mein Sohn MIst gebaut hat, den man sicher auch auf sein ADHS schieben kann, aber lange nicht solchen Mist, wie ihn andere Kinder verbocken - bei uns stand innerhalb von zwei Monaten ein Schulausschluss auf dem Plan, der dann nach einer Schulhilfskonferenz abgeschmettert wurde. Jetzt ist mein Sohn Schulsprecher - und das ein Jahr später - und mit Medikamenten...

Wir haben aber eben auch Kinder, die wirklich seit der ersten Klasse auffällig sind, treten, Arme brechen, Steine werfen, Schule schwänzen (auch schon in der zweiten Klasse), mit Scheren auf die Mitschüler losgehen - und sind immer noch da, ohne Erziehungshelfer, ohne Familienhelfer und ohne Schulhelfer. In unserem Fall, also an unserer Schule, ist man für mein Empfinden echt überfordert, man gibt das auch zu. Man lenkt auch ein und sagt klipp und klar, dass viel zu wenig sonderpädagogisches Personal da ist, uns aber auch kein weiteres gewährt wird, man hat hier sogar noch die Stunden gekürzt für besondere Kinder - ja bitte, was soll da passieren?! Zum Ende des letzten Schuljahres haben fünf Lehrer das Handtuch geworfen, weil sie nimmer konnten und wollten.

Ich denke schon, dass einige Kinder etwas aus dem Elternhaus mitbringen, es mag nicht mal schlechte Erziehung sein - aber vielleicht an Erfahrungen (wenn ich mir meinen direkten Freundeskreis ansehe, das sind alles superliebe Mütter, zum Teil auch hoch gebildet... haben aber eben schon einiges erfahren müssen, Frauenhaus, gewaltsame Väter usw.) - auch mein Kind war auffällig in der Schule und ich bin wirklich niemand, der zuhause ein katastrophales Leben führt, schlechten Umgang hat oder nichts "macht" - ich denke einfach, dass die Hilfe in der Schule zu wenig da ist, ein Lehrer allein kann zum Teil eine 25-Kinder-starke Klasse doch nicht auffangen und in fast jeder Klasse hat man heutzutage Kinder, die Defizite haben, langsamer sind, lauter sind, Autisten, AD(H)Sler, Wahrnehmungsstörungen, Lernstörungen...

 
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