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Geschrieben von heiklefrage am 21.06.2010, 10:40 Uhr

Erwartungen, die das Kind nicht erfüllt / erfüllen kann - wie geht Ihr damit um?

Hallo,

heute würde mich mal sehr interessieren, wie es euch damit geht, wenn eure Kinder Erwartungen, die Ihr habt, nicht erfüllen können. Wenn sie also z.B. in der Schule nicht so gut sind, wie Ihr euch das erhofft bzw. erwartet habt. Oder wenn sie bei anderen Aktivitäten nicht das Talent zeigen, das Ihr gerne gesehen hättet.

Ich hatte mir immer vorgenommen, meine Kinder so zu nehmen, wie sie sind, egal wie "gut" oder "schlecht" das auch sein mag.
Nun gab es aber in der letzten Zeit ein paar Situationen, in denen ich gemerkt habe, dass ich das doch nicht so hinbekomme. Natürlich versuche ich, meine Kinder meine Enttäuschung nicht spüren zu lassen. Aber es fällt mir schwer. Und vielleicht merken sie es doch?
Eigentlich will ich das gar nicht, versuche es auch mit dem Verstand wegzuschieben, aber irgendwo nagt es dann doch in mir weiter. Vor allem bei Dingen, die mir selbst eben sehr wichtig sind. Die ich selbst als Kind gut konnte oder die mir immer leichtgefallen sind.

Kennt das jemand von euch auch???????? Oder bin ich nur eine ehrgeizige Mutter, die sich durch ihre Kinder selbst verwirklichen will??????

 
11 Antworten:

Re: Erwartungen, die das Kind nicht erfüllt / erfüllen kann - wie geht Ihr damit um?

Antwort von Petsy am 21.06.2010, 10:48 Uhr

hi,
ich glaube, die Frage kannst du dir nur selbst beantworten! Ist schwer, wenn man sich nicht kennt!
Erwartungen darf man haben, aber bei solchen, die sie nicht Erfüllen können, wird es meiner Meinung nach grenzwertig.
Ich glaube auch, dass Kinder sowas spüren. wie alt sind deine Kids und welche Erwartungen hast du?

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Re: Erwartungen, die das Kind nicht erfüllt / erfüllen kann - wie geht Ihr damit um?

Antwort von wunschtraum123 am 21.06.2010, 10:59 Uhr

Hallo,

erstmal muß ich sagen, daß ich es toll von dir finde, daß du es zugibst. Die meisten werden wieder sagen "nein, ich erwarte nicht zu viel, schließlich ist es mein Kind.......!" So wie du habe ich auch immer gedacht. Kann mich aber auch nicht davon frei sprechen, gewisse Erwartungen zu haben. Am schlimmsten war es jetzt mit dem Thema Schule.

Als mein Sohn in die erste Klasse kam, dachte ich, dies wird eine tolle Zeit, er wird viel lernen und "natürlich" (für mich natürlich!!!) auf das Gymnasium gehen. Pustekuchen! Natürlich hat er viel gelernt aber es war auch eine der anstrengendsten Jahre, die ich hinter mir habe. Er ist jetzt in der vierten Klasse. Die Empfehlung fürs Gym hat er auch aber mit vielen, vielen Kämpfen usw. So, worauf wollte ich hinaus. Meinen Erwartungen hat er in dem Sinne oft nicht so erfüllen können, als das es ihm nicht so schulmäßig zugeflogen ist, wie ich dachte. Jeder denkt doch das eigene Kind ist intelligent aber das alles so schwer ist und hart erarbeitet werden muß???

Na ja, ich mußte oft lernen umzudenken und gewisse Dinge zu relativieren und mein Kind zu motivieren auch wenn ich manchmal enttäuscht oder unzufrieden war. Also, so manches Mal einfach tief einatmen auch wenn es schwer ist.

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Ich unterschreibe mal bei Dir!

Antwort von Pemmaus am 21.06.2010, 11:32 Uhr

Mir geht es ganz genau so! Dabei hatte ich mir fest vorgenommen, nicht so zu werden.

Ich fand es nämlich als Kind ganz schlimm, wenn ich mit einer 2 oder 3 nach Hause kam und von meiner Mutter kam nur: und warum ist es keine 1. Ich weiß nicht, ob sie es so krass gesagt hat, aber jedenfalls habe ich es so in Erinnerung. Und das will ja was heißen!

Ich muss mich meiner Tochter gegenüber in solchen Situationen sehr zusammenreißen. Liegt aber vielleicht auch daran, weil man weiß, das Kind kann es, macht aber Schusselfehler. Trotzdem versuche ich mich, über eine 2 zu freuen. Aber es fällt nicht immer leicht.

LG
Pem

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nein, das Problem hab ich gar nicht

Antwort von dhana am 21.06.2010, 12:09 Uhr

Hallo,

ich hab ein Kind, das jetzt in der 2. Klasse schon ständig mit 4-, 5er ect. nach Hause kommt.

Nein, enttäuscht bin ich von meinem Sohn gar nicht - zum einen weiß ich wie schwer das für ihn ist, und wie sehr er überhaupt kämpfen muss um überhaut jeden Tag in die Schule zu gehen. Zum anderen weiß ich, das er den Schulstoff ja eigentlich kann. Der Lehrer weiß es auch, versetzung oder Rückstufung war nie ein Thema - aber rein Notenmässig ist er unter aller Kanone.

Aber ganz ehrlich ich bin füchterlich stolz auf meinen Sohn, der sich trotz seiner Probleme so durchbeisst und weiter kämpft. Ich bin so stolz auf ihn wie er sein alltägliches Leben meistert - egal ob es um Kochen geht oder um Handwerkliche Dinge - da ist er richtig gut.
Er hat ein super verständniss dafür wie was funktioniert und vorallem wie man was machen muss, damit es funktioniert. Er weiß wie man hinlangen muss um zu Helfen.
Er ist ein toller Sanitäter, er ist ein super Handwerker, er ist so ein kreatives selbständiges Kind.
Nö, da sind mir die Schulnoten einfach egal - die sagen überhaupt nichts über meinen Sohn aus.

Und wir tun alles, um ihm bei seinen Problemen in der Schule zu helfen - aber ganz sicher nicht, indem wir Noten also so wichtig nehmen.

Lg Dhana

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Re: Erwartungen, die das Kind nicht erfüllt / erfüllen kann - wie geht Ihr damit um?

Antwort von antonia am 21.06.2010, 12:27 Uhr

hallo,

das ist eine sache, die mich in letzter zeit häufig beschäftigt. ich kann nur antworten: ich bin da selbst überfordert und auch sehr unsicher.
bei uns geht es nicht um die schule, da ist soweit alles in ordnung, sondern um seine sportlichen aktivitäten. er möcht überall mitmachen, macht aber
nirgends "so richtig" mit und das obwohl er eine echte sportskanone ist.
ich kann ihn nicht motivieren, sich beim sport auch mal anzustrengen - und hier ist nicht von leistungsport die rede sondern von normalen mannschafts-
bzw. einzeltsportarten.
Und andere merken gar nicht wie wenig er sich anstrengt weil er ein solcher charmeur ist, dass kein mensch darauf achtet. mich stört das oft sehr und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll.
er ist natürlich trotzdem ein süßer und auch lieber kerl der große vorzüge hat und deswegen liebe ich ihn nicht weniger, nur - er wird mit dieser masche nicht ewig überall so durchrutschen.

viele grüße

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Einfluss ausüben lernen

Antwort von Franz Josef Neffe am 21.06.2010, 12:34 Uhr

Du hast nicht den EINFLUSS, den Du gerne hättest, und es passiert, wenn Du Einfluss nehmen willst, eher das Gegenteil als das Erwünschte. Das ist eine klare, hoch interessante Lernaufgabe für DICH.
Es ist nicht Deine Aufgabe, Deine Kinder nur zu nehmen, wie sie sind. Du hast auch Talente, ihren Talenten zur Entwicklung zu verhelfen. Dazu musst Du Dich allerdings zuerst um DEINE Talente kümmern, sie spüren, pflegen, stärken, aufrichten, zum Wachsen bringen, mit ihnen eins werden, und wenn Du mit Deinen Talenten gut kannst, bist Du auch für ihre Talente interessant.
Du merkst schon etwas, dass Du wenigstens auf zwei Ebenen kommunizierst: a) mit Deinen Worten und b) mit dem, was Du denkst und ausstrahlst. Strahlen wirken tiefer als Worte. Deine ausgestrahlte Enttäuschung hat also tiefere Wirkung als Deine bemüht freundlichen Worte. Wenn Dir das klar ist, wirst Du erst IN DIR mit Deinen Kräften ins Reine kommen, damit Du das ausstrahlen kannst, was Du dann als Wirkung erleben willst.
Wo es an Dir nagt, nagt es auch in Deinem Kind. Die Seele hat HUNGER. Wenn Du es erkennst, kannst Du ihr genau das zu essen geben, was sie stärkt. Und wenn es auf der Wortebene nicht geht, denkst Du es einfach zu. Das ist ungewohnt, aus meinen Ich-kann-Schule-Experimenten weiß ich aber, dass es gut funktioniert.
Selbstverständlich ist man auch Mutter, um sich selbst zu verwirklichen. Gerade dadurch bist Du ja ein Vorbild für Lebensbewältigung. Heute quatschen allzuviele nur und leben das Gegenteil vor - und bekommen das nachgemacht. Was könnte einem als Kind Günstigeres passieren, als eine im Leben erfolgreiche Mutter, einen erfolgreichen Vater, einen erfolgreichen Lehrer als Vorbild zu haben? Die Entscheidungen und neuen Weichenstellungen finden auf der seelisch geistigen Ebene statt. Da geht es nicht um Kraftaufwand sondern um einen feinen Umgang mit feinen Kräften. Ich freue mich auf Euren Erfolg.
Franz Josef Neffe

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Re: Erwartungen, die das Kind nicht erfüllt / erfüllen kann - wie geht Ihr damit um?

Antwort von like am 21.06.2010, 12:34 Uhr

Ein Stück weit bin ich da glaub ich drüberraus. Mit zwei Söhnen in der Pubertät und einer zu zicken beginnenden Tochter setzt man dann langsam die Prioritäten etwas anders. Hauptsache, es läuft alles einigermaßen, sie sind alle gesund und wir haben ein gutes Verhältnis zueinander. Ich bin sicher, alle werden ihren Weg machen. Wie der verläuft, darf durch meine Erwartungen sicher nicht bestimmt werden - SIE müssen glücklich damit werden.
Da ich drei Kids habe, gibt es ja auch immer sehr viele Dinge, auf die ich wirklich stolz sein kann, und der Erwartungsdruck, der auf EINEM lastet, wird nie so hoch.

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Re: Erwartungen, die das Kind nicht erfüllt / erfüllen kann - wie geht Ihr damit um?

Antwort von paulita am 21.06.2010, 13:05 Uhr

hallo
toller beitrag/tolle frage, vielen dank! und auch die vielen antworten bzw. postings sind super.

ich bin davon überzeugt, dass genau das - die eigenen kinder so zu lieben und zu akzeptieren, wie sie sind und zugleich ihnen das in unseren augen (!) beste mitzugeben - die ganz hohe kunst des eltern-seins ist. niemand ist frei von den eigenen, oft egoistischen sehnsüchten, vorstellungen, wünschen und vor allem kindheitserfahrungen, die den umgang mit den eigenen kindern stark prägen. und meistens ist genau das ja auch gut. aber, und ich kenne das gut, die eigenen vorstellungen stehen manchmal zwischen uns und den kindern. wer weiß, ob wir sie überhaupt in ihren eigenheiten wirklich anerkennen und schätzen? meine mutter war ganz sicher davon überzeugt, mich so zu lieben und wert zu schätzen, wie ich bin. aber wir wissen heute auch beide, dass sie mich oft mißverstanden hat...entgegen jeder absicht.

ich glaube deshalb, dass es keine einfache oder für alle gültige antwort auf deine frage gibt. grundsätzlich ist es sicher mehr als die halbe miete, sich dessen bewusst zu sein und sich selber immer wieder ehrlich zu befragen, wessen maßstäbe man zur bewertung der kinder eigentlich anlegt? und je älter die kinder werden, umso mehr kann man sie auch einweihen in die mühen des elternseins. ohne sie zu überfordern, d.h. ohne ihnen druck zu machen (nach dem motto "ich würde dich gern so lieben, aber ich kann nicht"...horror!). wir hatten in den letzten monaten mit unserem großen (9) das thema sport und lesen als gute beispiele. ich kann einfach nicht verstehen, dass er nicht gerne bücher liest. ich bin eine leseratte, war ich schon immer. er mag es einfach (noch?) nicht. dasselbe beim schwimmen. er ist darin ein ass, aber er mag nicht beim verein dabei bleiben. mir sind die gründe völlig rätselhaft. das habe ich ihm deutlich gesagt und ihm auch milde meine enttäuschung gezeigt. aber ich habe dann auch gesagt: "ok, deine sache. ich finde es sehr schade, ich glaube lesen und schwimmen wäre gut für dich und du bist darin gut und ich kann deine gründe nicht wirklich verstehen. aber: du bist du. und richtig schlimm ist das nicht." scheint gut zu funktionieren. für mich ist die allergrößte hauptsache, dass die kinder vertrauen zu mir und zu uns als eltern haben. dass sie nämlich auch sachen mit mir teilen, von denen sie wissen, dass ich das nicht OK finde.

lg + weiterhin viel freude mit deinem großartigen kind
paula

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Re: Erwartungen, die das Kind nicht erfüllt / erfüllen kann - wie geht Ihr damit um?

Antwort von +emfut+ am 21.06.2010, 18:04 Uhr

Ich denke - wie Paula - daß es schon mal das Allerwichtigste ist, sich dieser Erwartungen bewußt zu sein. Abschalten lassen sie sich kaum, zumindest nicht in Gänze - aber wirklich häßlich und gefährlich werden sie dann, wenn man sie leugnet - wie fast alle Emotionen und (negativen) Gefühle.

Ich merke für mich, daß sich sehr viel relativiert, je älter die Kinder werden. Vor 14 Jahren hätte ich sicher unbesehen ein "Abi 2014"-Shirt für Fumi gekauft - heute sehe ich die Shirts und grusle mich. Das Leben hat mich da durch eine harte Schule geschickt auf dem Weg zur Demut - aber ich bin dankbar dafür, weil die neugefundene Demut meinen Kindern zugute kommt.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Erwartungen, die das Kind nicht erfüllt / erfüllen kann - wie geht Ihr damit um?

Antwort von Drachenlady am 21.06.2010, 18:12 Uhr

Ist jetzt nicht bös gemeint, aber da solltest du an dir arbeiten. Ich bin selbst eines dieser Kinder, die niemals den Erwartungen der Mutter entsprach. Eine zeitlang hat sie sich bemüht, mir ihre Enttäuschung nicht zu zeigen...letztendlich hat sie es aufgegeben und ich habe ihre Enttäuschung mit voller Breitseite zu spüren bekommen.

Ich will es noch krasser formulieren. Egal was ich tat, egal wie gut oder wie schlecht mir etwas gelungen ist, es war nie gut genug und entsprechend fühlte es sich an wie ein Schlag in die Fresse.

Mein Selbstwertgefühl und mein Vertrauen in meine eigenen Fähigkeiten ging vollkommen verloren und Dinge, für die ich wirklich talentiert war, wurden nicht weiter gefördert.

Tu das deinen Kindern bitte nicht an.

Meine Tochter soll wahrnehmungsgestört sein und war entwicklungsverzögert. Viele Dinge konnte sie nicht. Fahrradfahren hat sie jetzt mit 8 Jahren gelernt. Viele Eltern haben mich belächelt, viele Kinder, die quasi mit dem Fahrrad schon auf die Welt gekommen sind, haben sich über uns lustig gemacht. Dafür kann meine Tochter andere Dinge, die diese Kinder, die vorher gelacht haben, nicht mal ansatzweise gebacken bekommen.

Nimm deine Kinder an, so wie sie sind. Förder das, was sich als Talent zeigt, akzeptier die Interessen deiner Kinder, übe das, was unbedingt notwendig ist. Ansonsten unterstütz deine Kinder, wo immer du kannst. Du als Mutter bist die allererste Vertrauensperson. Zu dir schauen sie auf, an dir messen sie sich. An dich wenden sie sich aber auch, wenn sie Trost und Zuspruch brauchen. Mach dir dieses Vertrauensverhältnis nicht kaputt.

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Re: Erwartungen, die das Kind nicht erfüllt / erfüllen kann - wie geht Ihr damit um?

Antwort von supermampfi am 22.06.2010, 8:26 Uhr

Ich habe immer darunter gelitten, die Erwartungen meiner Eltern nicht erfüllen zu können. Und auch wenn sie es nicht zeigten, ich habe es IMMER gemerkt! Und irgendwann habe ich diese verdeckten Enttäuschungen und diesen versteckten Blick gehaßt. Ich habe in dem Moment meine Eltern nicht ausstehen können (gelinde gesagt).

Was Dir als Kind leichtgefallen ist, muß bei Deinem Kind nicht so sein. Dein Kind IST NICHT DU. Dein Kind ist eine eigenständige Persönlichkeit, mit eigenen Stärken und Schwächen.
Ich habe den Eindruck, daß Du den Fehler machst, und Dich über die Leistungen Deiner Kinder definierst. Daran mußt Du arbeiten.

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