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Geschrieben von BarbaraBlocksberg am 20.06.2010, 20:03 Uhr

Wie Überflieger-Kind wieder "auf den Boden" holen?

Meine Tochter (6,5) treibt mich momentan in den Wahnsinn. Sie ist das älteste von 3 Kindern, war von klein auf frühreif. Sie hat jetzt bereits 2 Schuljahre hinter sich. Hier würde sie erst jetzt eingeschult und da sich damals die Behörde geweigert hat sie früher einzuschulen, haben wir sie auf eine internationale Schule gegeben weil dort die Kinder von Haus aus früher eingeschult werden und sie dort zusätzlich eine Klasse überspringen durfte. Der Unterricht ist komplett zweisprachig.

Nun ist sie aber in dieser Klasse schon wieder die beste (fühlt sich da aber wohl und ist gut angenommen), hilft auch noch den anderen Kindern und sammelt ein Hauspunkt nach dem anderen. Dieser Zustand löst bei ihr einen Höhenflug aus. Sie hält sich manchmal wirklich für den Nabel der Welt, nicht zuletzt auch durch die Tatsache, dass sie von Geburt an vom Charakter her ein Alphamensch ist. Sie hat sich am Sporttag beklagt, dass sie im Sport nicht gut ist nur weil sie keine Medaille bekommen hat (und sie hat schon das Bronzeabzeichen im Schwimmen vom DLRG, ist also auch da durchaus begabt). Es war für sie unvorstellbar, dass sie einmal nicht die beste ist. *augenverdreh*

Sie ist vom Charakter sehr sozial und lieb, hilft anderen Kindern, auch ihren kleinen Geschwistern aber auf der anderen Seite ist sie genauso herrisch und bestimmend. Oft genug geraten wir aneinander weil sie meint mir ebenbürtig zu sein. Und das ist sie natürlich nicht weil sie trotz ihrer schnellen Auffassungsgabe eben doch "nur" 6 Jahre alt ist und genauso viel Blödsinn anstellt wie andere Kinder in diesem Alter.

Hat hier jemand ein ähnliches Kind und kann mir sagen wie man zu einem friedlichen Zusammenleben findet? Ich möchte sie nicht ständig massregeln weil sie sich selbst überschätzt und ihren Bruder herumkommandiert. Ich würde sie lieber loben und sagen wie toll ich sie finde aber das tue ich kaum noch weil ich befürchte, dass der Hype um ihre eigene Person noch schlimmer wird. Und im Grund ist sie auch ein Kind, da oft an sich zweifelt wenn etwas nicht gleich im ersten Anlauf klappt (das ist sie nicht gewohnt). Ihr Inneres ist wie ein kleiner Vulkan der ständig droht auszubrechen.

 
13 Antworten:

Re: Wie Überflieger-Kind wieder "auf den Boden" holen?

Antwort von Fredda am 20.06.2010, 20:10 Uhr

Lob das an ihr, was dir von Herzen gut gefällt. Versuch nicht, sie zu deckeln, sondern richte deine Aufmerksamkeit einfach auf das, was richtig gut ist und vernachlässige das andere.

Genieß es doch, so ein tolles Kind zu haben. Klug und sozial.

Und "ebenbürtig" ist sie dir insofern, als dass sie genausoviel wert ist wie du. Dass du mehr Lebenserfahrung hast, mußt du ihr nicht beweisen, das merkt sie schon.

Lg

Fredda
(ach so - ich hab auch so eins, er wird aber bald Zehn und kann schon selber drüber lachen, wenn ich im Buch "Monster des Alltags" die Besserwisserei aufschlage...)

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@Fredda

Antwort von BarbaraBlocksberg am 20.06.2010, 20:34 Uhr

Mit ebenbürtig meine ich, dass sie sich nichts sagen lässt und meint Alles "besser zu wissen". Wenn ich ihr z.B. sage, dass sie ihrer Schwester (1 Jahr) etwas nicht geben soll (weil gefährlich) und sie tut es trotzdem. Sie kann manche Dinge einfach noch nicht richtig einschätzen. Sie führt sich wirklich wie eine "bitch" - entschuldige den Ausdruck aber er ist so passend - gegenüber ihrem Bruder auf. Wenn er Freunde zu Besuch hat, kommandiert sie auch seine Freunde mit herum. Sie macht das sehr geschickt, dass die oft gar nicht merken was Sache ist. Nur ich stehe oft daneben und bin fassungslos wie sie sich aufführt.

Das Verhältnis zwischen uns gestaltet sich von Grund auf schwierig (der Papa wird einfach um den Finger gewickelt). Das Zusammenleben mit den Kindern gestalte ich sehr offen, freundschaftlich aber mit festen Regeln.

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Re: @Fredda

Antwort von babu am 20.06.2010, 21:06 Uhr

Ich denke, dass sie vielen Mädchen ihres Alters sehr ähnlich ist in ihrer Art .Du aber aufgrund ihrer schulischen Überfliegerqualitäten irgendwie mehr Verständis von ihr erwartest. Aber sie ist eben wirklich erst 6,5 Jahre alt und ein kleines Mädchen. Lobe sie ruhig für ihre Qualitäten, sie braucht es und wird dann wahrscheinlich auch weniger um Aufmerksamkeit buhlen. Wichtig ist, dass sie lernt, dass sie nicht stets die beste sein muss und auch verlieren kann. Aber das kommt schon noch, ich habe hier auch so eine kleine "Hexe" , die manchmal meint zaubern zu können.

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so isses...

Antwort von Fredda am 20.06.2010, 21:11 Uhr

bei mir ist das Mädchen das jüngste Kind und auch sie führt die Freunde ihrer Brüder teilweise "vor", teilweise an der Nase herum...

der Große, der auch der Überflieger ist - ja nun, ich füttere ihn mit Input (ist leicht, Haus voll Input) und akzeptiere ihn als KIND, die Erfahrung kommt schon noch

sicher rappeln wir auch alle oft aneinander, aber paß auf, es wird jedes Jahr leichter!!!

Lg
Fredda

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Re: @Fredda

Antwort von Mummelchen am 20.06.2010, 21:13 Uhr

Genau das was babu hier geschrieben hat, wollte ich dir auch schreiben.
Auf der einen Seite ist sie schon ihrem Alter voraus, auf der einen Seite eben doch erst gerade dem Kiga-Alter entwachsen.Lobe was du an ihr magst, und sage ihr genauso, was du nicht gut findest. Sie wird es schon lernen.
lg Mummelchen

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Re: Wie Überflieger-Kind wieder "auf den Boden" holen?

Antwort von Petsy am 20.06.2010, 21:31 Uhr

es liest sich für mich, als würdest du von meiner Tochter schreiben! Die ist jetzt 11, und ich kann auch nur sagen: es wird immer besser! (ausser, dass sie jetzt zu pubertieren beginnt... )
lg

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auf den Boden holen ...

Antwort von azalee am 20.06.2010, 21:35 Uhr

wirst Du sie nicht können. Wie soll das auch gehen? Sie bleibt ja weiterhin in ihrer Klasse die Jüngste, und im schulischen Umfeld eine der besten. Sie IST ja eine Überfliegerin.

Andererseits ist das keine Begründung für die Mißachtung klarer Ansagen Deinerseits. Vielleicht solltest Du Deine Wünsche anders verbalisieren. Denn selbst im akademischen Höhenflug hat keiner mehr Rechte als ein anderer, und Mutter bleibt Mutter.

Dass sie ihrem Bruder gegenüber eine "bitch" ist, nun ja, so sind Geschwister oft. Dass Kinder mit Absicht NICHT tun, was ihnen die Eltern sagen, ist auch eine eher normale, wenn auch störende Eigenschaft.

Im Umkehrschluss wage ich zu bezweifeln, dass alle Kinder, die sich nicht auf einem Höhentrip befinden, immer nett zu ihren Geschwistern sind, und sich von den Eltern immer alles sagen lassen !!! Ich denke, dass das von Dir beschriebene Verhalten innerhalb der Familie in vielen anderen Familien auch ein Thema ist.

Man neigt sehr leicht dazu, störendes Verhalten mit hb abzutun, doch denke ich, dass das nur ein Teil der Begründung / Erklärung ist. Zuhause ist egal, wer hb ist, da ist man eine Familie mit familientypischen "Problemen" wie Eifersucht, "antisocial behaviour" und Machtkämpfen.

Da helfen noch mit am besten Verlässlichkeit und Berechenbarkeit der elterlichen Ansagen, sowie die rigorose Vergabe von "natürlichen Konsequenzen". Mal abgesehen davon, dass man über "Strafen" geteilter Meinung sein kann, kommt man bei der Erteilung von sinnfreien Strafen gerade bei HBs in echte Erlkärungsnot und heizt erst recht die Machtkampfspirale an ...

Welche Erklärungen kommen denn von Deiner Tochter selbst, wenn sie wieder mal ihren Kopf durchsetzen will? HBchen sind ja meistens sehr eloquent, wenn es um (nachträgliche) Rechtfertigung ihres Verhaltens geht. Auf welcher Ebene argumentiert sie denn?

azalee

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Nachtrag

Antwort von azalee am 20.06.2010, 21:41 Uhr

... viele meine, es wird mit dem Alter besser, stimmt auch teilweise,

... aber wenn dann in der Vorpubertät noch das Aussehen als Faktor dazukommt, und das Mädel in der Klasse auch noch damit (in der Meinung der Klasse) vorne liegt, also DAS trägt dann nicht unbedingt dazu bei, Höhenflüge auch nur ansatzweise zu stoppen.

Ganz unpädagogisch bin ich froh, dass meine Maus bei einem ihrer Hobbies deutlich schlechter als ihre Freundin ist. Das stinkt ihr zwar gewaltig, lässt sie aber wenigstens nicht komplett nach oben abdriften...

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Ihr habt Recht..

Antwort von BarbaraBlocksberg am 20.06.2010, 21:49 Uhr

... ich muss mich wirklich wieder mehr darauf besinnen, dass sie erst 6,5 Jahre alt ist. Es ist manchmal wirklich schwer wenn man sie erlebt und sie ist dazu auch noch riesig, einer der grössten Kinder in ihrer Klasse.

Manchmal hilft es wirklich schon seine "Problemchen" hier aufzuschreiben um selbst wieder einen klaren Kopf zu bekomen. :-) Deswegen, VIELEN DANK für Eure Antworten!

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@azalee

Antwort von BarbaraBlocksberg am 20.06.2010, 21:53 Uhr

Ja, eloquent ist sie wirklich. ;-) Und ein Profi darin für ALLES eine Ausrede zu haben. Wenigstens geht es wohl anderen Eltern auch so, ein kleiner Trost.

P.s. Ich war wohl als Kind genau gleich - sagt mein Vater. *räusper*

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Re: Ihr habt Recht..

Antwort von Graupapagei3 am 21.06.2010, 7:02 Uhr

Vieles von dem, was du schreibst, kenne ich von meinen Kindern. Gerade Töchterlein manipuliert ihre 3 Brüder in einer Art und Weise, dass ich manchmal nur mit dem Kopf schütteln kann.

Was uns wichtig war, als die Kinder noch im Alter deiner Tochter waren - ihnen zu zeigen, dass auch sie nicht alles immer sofort können. Sie haben einen Sport gemacht in dem sie zwar sehr gut waren, aber nie auf dem Treppchen stehen konnten. Sie bekamen Instrumentalunterricht, damit sie lernen, dass manchmal eben nur üben den gewünschten Erfolg bringt. Damit holt man sie dann auch wieder auf den Boden zurück.

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Re: Ihr habt Recht..

Antwort von Foreignmother am 21.06.2010, 10:18 Uhr

Hallo,

moechte mich Graupapagei anschliessen: Gegen Hoehenfluege hilft nur, sie mit Situationen zu konfrontieren, wo sie nicht alles sofort kann. Bei unserem Sohn (7, ebenfalls Ende 2. Klasse) hilft auch ein Instrument (Klavier): Dort kann der Lehrer immer wieder neue schwierigere Stuecke finden, die Sohnemann eben nicht auf Anhieb spielen kann und fuer die er teilweise sehr ueben muss. Das hilft sehr.

Daneben lernt unser Sohn parallel zur Schule noch bei uns Deutsch (wir wohnen nicht in Deutschland), so dass er eine dritte Sprache hat, die ihn auch etwas mehr fordert als die Schule das kann.

Gegen die ewigen Diskussionen helfen nur klare Ansagen - oder Humor. Bei uns wird sowieso alles ausdiskutiert, also eben noch etwas mehr. Und vielleicht ergreift Sohnemann damit mal einen Beruf, bei dem ihm das Diskutieren hilft (Rechtsanwalt oder was auch immer).

Kopf hoch, den Rueckstand im Sozialen holt sie irgendwann auch mal auf, garantiert.

Gruss
FM

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Re: Wie Überflieger-Kind wieder "auf den Boden" holen?

Antwort von Eeeeee am 21.06.2010, 20:06 Uhr

Hallo,

was ich lustig finde, ist, dass meine Tochter nicht nur vom Verhalten ähnelt, sondern, dass sie ebenfalls ein Riese ist*GG*
Jedenfalls brauchen auch diese Kinder Lob, einmal sagte die Lehrerin, Einsen sind genug Lob, aber ich finde es wichtig, dass man sie wegen ihrer Art lobt eben in diesen Dingen, über das andere freut man sich ja automatisch, aber man vergisst, dass es auch für Kinder wichtig ist zu sagen:"ich finde es toll, wie oder, dass du dies oder jenes so oder so gemacht hast oder so reagiert hast. Da finde ich jedenfalls ein Strahlen bei meiner Tochter;-)

lg

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