Geschrieben von Fravy am 27.02.2013, 11:00 Uhr

Kaiserschnitt dringend empfohlen - hat trotzdem jemand spontan entbunden?

Hallihallo,

mein FA und auch die im KKH empfehlen mir einen KS, da ich starke Komplikationen hatte bei der ersten Geburt (fehlende Wehentätigkeit, dadurch 3 Tage Geburt und anschließende OP). Sie sagen, dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass es genauso wird wie beim ersten Mal.

Ich setze mich daher schon seit Anfang der Schwangerschaft mit dem Thema KS auseinander. Eigentlich habe ich auch keine Probleme, einen durchführzen zu lassen, da ich nicht noch einmal ein solches Grenzerlebnis haben möchte.

Trotzdem schleicht sich die Frage immer wieder ein, ob es Frauen gibt, die ähnliches erlebt haben und trotz KS Empfehlung spontan entbinden konnten?

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10 Antworten:

Re: Kaiserschnitt dringend empfohlen - hat trotzdem jemand spontan entbunden?

Antwort von Lina301 am 27.02.2013, 11:25 Uhr

Hast du mal mit eine Hebamme gesprochen? Viele Ärzte raten generell sehr schnell zum KS. Was du scheibst klingt aber weit weh von einem zwingenden Grund für einen KS. Es ist immer noch DEINE Entscheidung!
Ich würde mir den ausführlichen Geburtsbericht der letzten Geburt vom KH anfordern und diesen dann mit eine kompetenten Hebamme durchsprechen. Vielleicht fallen ihr auch Dinge auf, die man im Nachhinein besser machen könnte, falls du noch mal in die gleiche Situation.
Jede Geburt ist anders. Persönlich würde ich auf jeden Fall eine normale Geburt probieren, wenn nichts wirklich gravierendes dagegen spricht. Falls es wieder so lange dauert, kann man ja immer noch einen KS machen, man muss diesmal ja nicht so lange warten wie letztes Mal. Wenn du es versuchst, hätte sich das Kind zumindest seinen Geburtstag selbst ausgesucht und die Gefahr von Anpassungsstörungen ist bei sekundären KS geringer. Es hat also selbst dann Vorteile wenn es doch zum KS kommt.

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Re: Kaiserschnitt dringend empfohlen - hat trotzdem jemand spontan entbunden?

Antwort von Trrr09 am 27.02.2013, 11:54 Uhr

Ich wüsste jetzt nicht was einem Versuch dagegen spricht es normal zu versuchen.

Man muss ja nicht wieder so lange warten wie beim ersten mal. Sprich wenn keine eigenen Wehen richtig kommen würde ich zum KS tendieren. Wenn die Geburt zu lange dauert würde ich ebenfalls zum KS tendieren.

Aber vielleicht verläuft ja auch alles wie am Schnürchen - man weiß es nicht.

Kannst dich ja trotzdem darauf einstellen, dass es zu einem KS kommt, wenn die Ärzte das voraus sagen. Ich würde nur nicht zu lange mit dem KS warten wenn der Geburtsvorgang nicht optimal verläuft, denn dann kommt es nur zu weiteren Problemen bei dir und bei deinem Baby.

Denn in der Regel haben secundäre KS Babys mehr Probleme. Eben weil sie sehr gestresst durch lange Wehen sind. Atemnotsyndrom ist doppelt so häufig. Daher sollte man es nicht so weit kommen lassen, dass die Herztöne sich verschlechtern oder das Fruchtwasser grün wird.

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Re: Kaiserschnitt dringend empfohlen - hat trotzdem jemand spontan entbunden?

Antwort von Ani77 am 27.02.2013, 12:40 Uhr

Lass dich unbedingt auch von einer Hebamme beraten, die haben manchmal andere Meinung als Ärzte bzw. auch andere Erfahrungen!!!
Ein KS kann zu jeder Zeit gemacht werden.
Außerdem muß die 2. Geburt nicht zwangsläufig genau so ablaufen wie die 1. Geburt.

Bei mir war das so, dass ich nach meinem 1. KS (NotKS nach Wehenschwäche und Geburtsstillstand, Kind hatte 2mal die Nabelschnurr um den Hals gewickelt) eigentlich eine normale Geburt angestrebt habe. Aber als ich mit Wehen (ET+5) in den Kreißsaal gegangen bin, haben mir die Ärzte nach US-Untersuchung -> Gewichtsschätzung des Kindes 4kg (1. Kind Geburtsgewicht: 4.010g) - doch zu einem erneuten KS geraten, da in ihren Augen das Risiko "Reisen der Narben" zu hoch war.
Ich hatte noch etwas Bedenkzeit und die Hebamme wollte, dass ich es doch versuchen sollte die normale Geburt durch zustehen - ein KS kann immer noch gemacht werden.
Ich habe mich für den erneuten KS entscheiden. Es stellte sich im nachhinein heraus, dass die Entscheidung gut war - 2. Kind war Sterngucker, Geburtsgewicht 4.230g und Kopfumfang 39cm.

Ich drücke dir die Daumen für eine zu deinen Wohl und deines Babys gute Entscheidung!!!

LG
Ani

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Re: Kaiserschnitt dringend empfohlen - hat trotzdem jemand spontan entbunden?

Antwort von Fravy am 27.02.2013, 12:52 Uhr

Danke schon mal für die Tipps. Ich denke auch, dass ich nochmal ausführlich alles besprechen werde. Gedanklich stelle ich mich allerdings auf einen KS ein, damit das gute Gefühl rund um die Geburt und das Baby nicht getrübt wird.

Meine Tochter wog bei der Geburt auch über 4 kg und war eine Sternenguckerin. Ich habe aber bis zum Schluß durchhalten 'dürfen', da sie trotz der langen Geburt erst ganz am Ende Stress hatte und die Nabelschnur nicht um ihren Hals lag.

Das Gefährliche war, dass ich nach der Geburt keine Nachwehen mehr hatte. Die Plazenta wurde komplett ausgeschabt, die Wunde hatte sich aber trotzdem nicht verschlossen, ich hatte immer weiter geblutet. Das ist der Grund für die Empfehlung: die fehlenden Nachwehen.

Bin gespannt, was meine Hebamme dazu meint (ich treff sie erst im Mai). Außerdem werde ich im gleichen KKH entbinden. Die haben ja meine Geburtsakte und werden das nochmal mit mir durchgehen.

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Re: Kaiserschnitt dringend empfohlen - hat trotzdem jemand spontan entbunden?

Antwort von Charly0815 am 27.02.2013, 13:01 Uhr

Hallo,

bei einer Bekannten von mir verlief die erste Geburt ähnlich und endete dann auch im KS. Bei der zweiten Geburt schien alles wieder ganz genauso zu sein und die Assistenzärztin und die Hebamme im KH sagten auch bereits, sie würden einen KS machen, meine Bekannte war einverstanden. Der Chefarzt kam dann noch kurz dazu, befundete nochmal, stellte fest, dass sich der Muttermund wenn auch sehr langsam, so doch öffnete und sagte, er persönlich würde es noch weiter spontan probieren. Im Endeffekt hat er Recht behalten, der Kleine kam gesund und munter spontan zur Welt, die Geburt war eben nur sehr langwierig und anstrengend für Mutter und Kind, ist aber inzwischen 8 Monate her und es geht beiden wunderbar.
Wünsche Dir alles Gute!!

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Re: Kaiserschnitt dringend empfohlen - hat trotzdem jemand spontan entbunden?

Antwort von Catmu am 27.02.2013, 13:05 Uhr

Meine Freundin. Trotz Empfehlung für KS spontane Geburt.

Wehen nicht stark genug, bekam deshalb wehenfördernde Medis. Geburt dauerte auch verhältnismäßig lange.
Aufgrund dessen und des enormen Drucks bei der Geburt, den das baby länger aushalten musste, hat das baby während der Geburt einen Schlaganfall erlitten. Hierdurch ist ihre Muskulatur stark betroffen.

Heute ist die kleine 3 1/2, kann weder selbständig sitzen noch laufen, kaum sprechen (auch die Muskeln im Gesicht sind betroffen). Geistig scheint sie normal entwickelt zu sein.

Ob sie jemals laufen kann, weiß man nicht.

Ich persönlich würde beim geringsten Risiko schon den KS wählen. Aber das muss jeder selbst entscheiden.

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Re: Kaiserschnitt dringend empfohlen - hat trotzdem jemand spontan entbunden?

Antwort von Danie1710 am 28.02.2013, 10:47 Uhr

Huhu,

ja, der damalige Oberarzt der Klinik hat mir in 2009 auch bei der 2. Geburt zu einem KS geraten. Allerdings, um mich vor einer laaaangen Geburt zu bewahren.

Er meinte, es wäre ja praktisch sonst meine erste natürliche Geburt und da könne es schon Ewigkeiten dauern und wegen meinem Alter (war da 41 Jahre alt).

Meine Tochter habe ich in 2003 per Not-KS entbunden.
Eigentlich sollte es 9 Tage später ein geplanter KS aufgrund BEL werden - aber meine Tochter hatte es eiliger und wollte ein Sonntagskind werden *lach*.

Naja, nach dem KS ging es mir gesundheitlich nicht so gut und deshalb wollte ich freiwillig keinen KS mehr.
Habe das mit meiner FA und meiner Hebamme und besprochen und die haben mich in meiner Meinung bestärkt.
Mein Sohn lag auch seit der 20. SSW. immer richtig.

Mein Sohn machte es dann seiner Schwester nach und kam 17 Tage vor dem ET zur Welt. Ich war mit meiner Ma und meiner Tochter (5 3/4) in der Stadt, meine Tochter probierte gerade ein Kleid an und plopp hatte ich einen hohen Blasensprung im P & C am Karsamstag.
Zuvor hatte ich morgens den Schleimpfropf beim Duschen verloren und meine Hebamme angerufen und die meinte, es könne dennoch noch 14 Tage dauern und ich könne ruhig in die Stadt fahren *hahaha*.

Ich wurde dann mit dem Rettungswagen ins KH gebracht - in dem ich mich auch angemeldet hatte (ging zum Glück, da ich noch keine Wehen hatte) und kam dann im KH um 14.30 Uhr gleich in den Kreißsaal.
Zuerst war ich in der Wanne und es sah alles ganz gut aus - hatte jedoch Probleme, meinen Sohn um die Symhyse zu bekommen.
Die Hebamme "jagte" mich 2 Stunden durch die Presswehen (ich bekam zwischendurch einen Wehentropf und Buscopan - eine PDA hatte ich nicht).
Danach hatte ich dann absolut keine Kraft mehr.

Zum Schluss kam es leider zum Geburtsstillstand und mein Sohn musste ganz schnell per Zange entbunden werden. Als sich die Ärzte ansahen, bevor sie mit der Zange kamen, liefen bei mir die Tränen, denn ich dachte, mein Baby hätte es nicht geschafft. Aber um 21.40 Uhr war mein Sohn dann geboren (knapp 7 Stunden nach der Einlieferung ins KH ohne Wehen).

Ich hatte einen Dammriss 3. Grades und eine schlimme Nachblutung in der Nacht zu Ostersonntag und wäre fast ins Koma gefallen - zwei Kreislaufzusammenbrüche hatte ich und durfte danach nicht mehr aufstehen.
Musste dann auch 1 Woche im KH bleiben, was ich eigentlich wegen meiner Tochter ja nicht wollte.

Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute und Du wirst schon die richtige Entscheidung treffen.

Im Nachhinein habe ich mir jedoch gesagt, "hättest du mal auf den Oberarzt gehört".

Alles Liebe!

Daniela mit Chiara *13.07.03 + Alessandro 11.04.09

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Re: Kaiserschnitt dringend empfohlen - hat trotzdem jemand spontan entbunden?

Antwort von anna1979 am 02.03.2013, 21:29 Uhr

Ich habe meine Grosse normal entbunden und es war im Vergleich zu den beiden nachfolgenden SS eine leichte Geburt. Bei meinem Mittleren wurde 7 Tage nach Termin eingeleitet und die Geburt war ein Alptraum und endete mit Saugglocke und Schmerzen, die ich nie wieder wollte. Als mein Mini kommen sollte (Einleitung in der 39 SS wegen wenig Fruchtwasser) ging genau das selbe Spiel los und es wurde immer unerträglicher, ich habe keine PDA bekommen und die Schmerzmittel nicht vertragen und mich übergeben was das Zeug hielt, PDA wurde abgelehnt(, da der Arzt mir von Anfang an zum KS riet. Ich hatte aber panische Angst vorm KS und nachdem es wieder zum Geburtsstillstand kam, konnte mich auch mein MAnn zum KS überreden, war auch gut so, ich war so blockiert und hatte unsagbare Schmerzen. Der KS war für mich eine Erlösung und auch eine LEbensrettung für Mini und mich, da die Nabelschnur seitlich von seinem Kopf mitrutschte und nicht durchgepasst hätte, wir hätten beide bei der Geburt draufgehen können. Diese Worte während des KS waren sehr schockierend für mich.

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Re: NACHTRAG zu meinem Posting

Antwort von Danie1710 am 03.03.2013, 14:41 Uhr

Wie anna1979 schon geschrieben hat, auch ich habe mich schon zu Beginn des Not-KS, also während der OP mehrmals übergeben.
Es fing an, nachdem ich die Tablette (wegen der Magensäure? - weiss nicht mehr, wofür die war), bekommen habe.
Meine Tochter wurde am Sonntag, um 15.16 Uhr geboren und das Erbrechen hielt noch an bis Montag Spätnachmittag. Erhebliche Kreislaufprobleme hatte ich auch da.

Bei meiner 2. Geburt steht in meinem Mutterpass, dass mein Sohn die Nabelschnur 1x um den Nacken geschlungen hatte - da steht nicht direkt Hals.....

Alles erdenklich Gute weiterhin!

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Re: Kaiserschnitt dringend empfohlen - hat trotzdem jemand spontan entbunden?

Antwort von Fravy am 03.03.2013, 20:34 Uhr

Danke für eure Berichte. Das hilft mir, mit der eigenen schweren Geburt meiner Tochter umzugehen. Und es zeigt mir auch, dass der Ks nicht nur aus Bequemlichkeit angeraten wird (wie meine Schwägerin der Meinung ist. Außerdem: ich soll mich nicht So anstellen!).

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