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Geschrieben von Rucolaendivie am 30.06.2017, 10:45 Uhr

Ach je

Ich hatte mal eine Blasenentzündung, die einfach nicht weggehen wollte. Erst bin ich damit zur Frauenärztin gegangen, von ihr gab es ein Antibiotikum als Einmalgabe (das heißt, glaub ich, Monuril oder so) und als das nicht half ein Penicillin-verwandtes AB. Als das auch die Beschwerden nicht beseitigte, überwies sie mich zum Urologen. Der verschrieb das dritte AB, gut und stark, Ciprofloxacin, aber auch mit den bekannten Nebenwirkungen auf die Sehnen. Zum Glück bekam ich die nicht, aber Beschwerden hatte ich immer noch. Darauf folgte eine Blasenspiegelung, alles gut, allenfalls etwas enge Harnröhre, aber wohl eher durch die Verkrampfung bei der Blasenspiegelung ausgelöst als angeboren. Und daraufhin hat er mir eine niedrigdosierte Antibiotika-Langzeittherapie verschrieben (Trimetoprim), über 6 Wochen jeden Abend eine Tablette. Das hat schließlich geholfen. Und folgendes hat er dazu noch erklärt:

- Urologen untersuchen gründlicher, legen Kulturen an, überprüfen gezielt, welches AB am besten wirkt. Allgemeinmediziner und Gynäkologen testen zunächst nur mit Teststreifen und verschreiben ein Breitband- Antibiotikum. Deshalb bei länger anhaltenden Beschwerden durchaus zum Urologen gehen / wechseln!

- Bei mir waren diverse Parameter nicht komplett negativ, aber so niedrig, dass es eher nach einer Verunreinigung als nach einer echten Entzündung aussah. Trotzdem hatte ich Beschwerden. Aber zum Einen werden natürlich Bakterien, Eiweiß, Blut ... durch das viele Trinken zum Rausspülen auch verdünnt und sind daher nicht mehr gut nachweisbar. Morgenurin wäre gut, war bei mir aber nicht durchführbar, da Urologe etwas weiter weg. Ihn mitzubringen war auch keine Möglichkeit, da er sich im Gefäß zu schnell verändern würde.

- Beschwerden sind auch von Mensch zu Mensch verschieden, bei mir treten sie z.B. schon auf, wenn noch recht wenig nachweisbare Infektionsanzeigen da sind. Nach der AB-Langzeittherapie waren sie aber dann richtig komplett negativ, also hat sie schon was gebracht.

- Grundsätzlich schafft das Immunsystem es oft auch, mit einer Blasen- bzw. Harnröhrenentzündung allein fertig zu werden, aber das kann Wochen dauern und so lange will man ja nicht mit Schmerzen leben. Aber das bedeutet auch, das AB killt während der Einnahme die Bakterien und danach wachsen wieder welche. Ganz keimfrei kriegt man den Bereich ja nie, auch bei angemessener Hygiene, und wenn das Immunsystem lokal down ist, braucht es Unterstützung. Er hat mir auch zusätzlich pflanzliche Mittel zur Immunstärkung empfohlen: Angocin und Canephron.

Die Frauenärztin hat mir beim nächsten regulären Vorsorgetermin dann auch noch Scheidenzäpfchen mit Östrogen verschrieben. Grund: ich bin schon in den Wechseljahren (und nehme auch keine Hormone gegen Wechseljahrsbeschwerden). Da verändern sich die Zellen in der Scheide, dass sie Bakterien nicht mehr so gut abwehren können, und das hat auch Auswirkungen auf die Blasenregion. Liegt ja alles eng beieinander. Die Östrogenzäpfchen wirken nur lokal, stärken aber wieder die Immunabwehr in dem Bereich.

Grundsätzlich noch zum Thema "Verhalten beim Arzt": Ich bin auch ein freundlicher Mensch und nicht besonders fordernd. Vielleicht hatte ich ja auch einfach Glück, aber es ging mir bisher bei allen Ärzten so, dass es gereicht hat, freundlich-sachlich meine Beschwerden zu schildern, bzw. darzulegen, dass sie trotz der bisherigen Behandlung fortbestehen. Ein Arzt WILL ja NICHT den Patienten wegschicken ohne Behandlung, solange noch Beschwerden bestehen. Sag freundlich, aber ohne flehenden, jammernden Unterton, wo es noch wehtut. (Leichter gesagt als getan, ich weiß.) Dann wird er sich schon überlegen, was er noch ausprobieren kann.

Ganz liebe Grüße und viel Erfolg

Rucolaendivie

 
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