Oktober 2022 Mamis

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Redaktion

 

von WonderBebi, 10. SSW  am 12.03.2022, 8:46 Uhr

Streitfrage Religion / Taufe

Guten Morgen alle zusammen,

Wir sind eine vietnamesische Flüchtlingsfamilie und meine Eltern kamen 1981 aus Vietnam nach Bayern, in einen super konservativen Ort in der Nähe von München. Wir sind aufgefallen wie bunte Hunde und waren einfach nur anders. Was uns damals jedoch verbunden hat, war unsere Religion. Meine Mutter kommt aus einer sehr katholisch religiös geprägten Familie und meine Vater musste sich taufen lassen um sie heiraten zu dürfen. So wuchs ich also auf, die Ausländerin, die nichts gemeinsam hatte mit den Deutschen als ihre Religion. Damals war ich einfach nur froh, das ich so dazu gehören durfte. Heute frage ich mich, warum es diese Gemeinsamkeit brauchte um dazu zu gehören. Meine Eltern waren super streng, alles war ein DU MUSST, nichts war freiwillig. Man musste immer so sein, wie es der Herrgott im Himmel wollte. Heute frage ich mich, wo denn diese berühmte Nächstenliebe war und das vor Gott jeder Mensch gleich ist. Glaube hatte nichts mit glauben zu tun, sondern nach der Häufigkeit der Kirchenbesuche und nach dem strengen einhalten der Kulte. Ich habe als Kind die Gemeinschaft der Kirche geliebt, jedoch merkte ich irgendwann, dass da so viel Zwang dabei war, dass ich mich in meiner Pubertät dem ganzen verwehrt habe.

Zwischenzeitlich bin ich erwachsen und kann das alles differenzierter betrachten. Meine Kinder sind alle getauft und auch Baby Nr. 3 wird getauft werden. Ich bin freier geworden und bin letzten Endes der Meinung, das Glaube etwas ist, das ich meinen Kindern nur zusammen mit der Gemeinschaft beibringen kann. Da gehört die Gemeinde dazu und auch meine Familie. Mit dem unterschied, das meine Kinder zwar in einer Familie aufwachsen, in der Religion eine Rolle spielt, aber nicht die einzige Rolle. Sie bekommen mit, welche Feste wir feiern, gehen zur Kommunion usw. aber wenn sie sich mit 14 dazu entscheiden kein Teil davon sein zu wollen, dann ist es so. Man zwingt niemanden zum Glauben, aber ich bin der Meinung, das man jemanden dazu heranführen muss und diese Welt aufzeigen, damit man sich später dafür oder dagegen entscheiden kann. Ich bin der Meinung, das glaube nichts mit Taufen oder nicht taufen zu tun hat, und auch die katholische Kirche da keine Rolle spielen sollte. Glaube ist etwas, das man gemeinsam macht.

Ich wünsche euch, das ihr für euch die richtige Entscheidung treffen könnt. Letzten Endes liegt die Entscheidung beim Kind, aber bis es das entscheiden kann obliegt es eurer Fürsorge.

 
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