Rund um die Erziehung

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Geschrieben von lilliblue am 12.05.2009, 20:38 Uhr

Anhänglichkeit

Weiß zwar nicht, ob das mit Erziehung zu tun hat, aber ich frage hier mal nach...

Mein Sohn ist 3 1/4 und ist sehr anhänglich. Mal kurz, er ist ein Frühchen und ich bin alleinerziehend.
z.B. in der Früh bringe ich ihn in Kindergarten..dann setzt er schon so eine Miene auf...wenn ich mich verabschiede, klebt er mir am Bein...sodass erst eine Erzieherin kommen muß, ihn auf den Arm nimmt und zum Fenster geht, das er mir winken kann. Oft lacht er dann, aber manchmal weint er auch...ist aber dann gleich wieder vorbei , wenn ich weg bin

dann...wir sind irgendwo zu Besuch...er kennt die Kinder, er kennt alle...er hängt mir wieder am Bein..braucht eine Zeit, dann spielt er bisserl, aber wehe ich gehe nur mal aus dem Zimmer...er geht hinterher, hängt wieder an mir....

Muttertagsfeier im Kiga...alle Kinder machen bei der Vorführung mit, singen und und...nein, er klebt an meinem Bein..danach,ich wollte einen Kuchen holen, muß er sich durch die ganze Menge quetschen und hängt wieder an meinem Bein, obwohl die Oma auch dabei war, aber da wollte er nicht bleiben

WE am Bauernhof...war mit meiner Freundin, ihrem Mann und ihren 2 Kids dort...er hätte mit den Kids spielen können, da der Mann auch unten war..ich wollte mit meiner Freundin oben was herrichten..nein, er klebt an meinem Bein...

ähm, habe ich was falsch gemacht, oder warum ist er so??? Hat noch jemand so ein anhängliches Kind??

Susi

 
9 Antworten:

Re: Anhänglichkeit

Antwort von Annas Truppe am 12.05.2009, 21:13 Uhr

Hallo Susi,

meine älteren Kinder (4 an der Zahl) waren und sind nicht so, aber der Jüngste, exakt so alt wie deiner geht in die Richtung.

Es stört mich nur ganz selten. Nach 4 Kindern, die eher der Vorlaut-Rabauken-Fraktion angehören, ist es auch schön, einen anhänglichen und nicht ganz so "hoppla-hier-komme-ich"-Sprössling zu haben.

Meine Erfahrungen helfen dir in deiner konkreten Situation vermutlich wenig ...
Vielleicht können sie aber dazu beitragen dir klarzumachen, dass jede Mutter mit jedem Typ Kind so ihre vermeintlichen Problemchen und Gedankenpunkte hat : Ist das Kind gleich aufgeschlossen und macht überall mit, neigt es recht sicher auch zum Übermut und übertreibt. Das ist gerade zum Beginn des Kindergartens nicht immer problemlos und führt von empfindsamen Eltern der mein-Kind-ist-so-sensibel-und-ruhig-Fraktion unangenehm häufig zu unangenehmen Beschwerden ("Ihr Paul hat meinem Finn - aus 4 Meter Entfernung... - einen Bauklotz an den Kopf geworfen !!!").

Du kannst dein Kind nur so nehmen wie es ist und das ist sicher kein Zeichen von falscher Erziehung (Normalerweise gehen alle immer davon aus, dass die selbstsicheren und damit meist auch vorlauten Kinder ein Produkt falscher Erziehung sind).

Vor allen Dingen mein echter Rat : Vermiese dir durch solche Gedanken, ob dein Kind "richtig" ist, nicht diese unwiderbringliche Zeit mit dem Kind !

Gruß Anna

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Re: Anhänglichkeit

Antwort von lilliblue am 12.05.2009, 21:43 Uhr

Schön geschrieben :-)

Ich empfinde es manchmal echt als nervig...ich rede mit ihm dann immer und sage, das ich ja nicht weggehe, oder das ich ja nur im anderen Zimmer bin...aber nein, er muß mit. Er geht mir ja sogar aufs Klo hinterher :-)

Er ist halt ein Sensibelchen, ein leises....hat es aber auch oft faustdick hinter den Ohren, daheim :-)

Aber wahrscheinlich hast du recht, er ist halt so..Ich habe nur bedenken, ob er, wenn er in die Schule kommt, dann immer noch so ist...So kann man sich doch nie durchsetzen. Aber ich hoffe, das es sich irgendwann legt, bis zur Schule ist ja noch etwas Zeit :-)

Susi

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Re: Anhänglichkeit

Antwort von ssb am 12.05.2009, 21:55 Uhr

Hallo,
unser Kleiner(auch ein Frühchen) ist gerade 3 geworden.
Und er benimmt sich genau so.
Ständig klebt er an mir.
Mittlerweile sehe ich es wie meine Vorschreiberin, und nehme ihn wie er ist.
Aber diese leise Angst wie er denn wohl im Kiga/Schule etc zurecht kommt bleibt.
Liebe Grüße,ich weiß genau wie Du Dich fühlst...
S.

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Re: @lilliblue wegen Grundschule

Antwort von Annas Truppe am 13.05.2009, 0:12 Uhr

Hallo Susi,

ja, deine Sorgen im Hinblick auf Durchsetzungsfähigkeit verstehe ich im Prinzip. Im Prinzip, weil man halt so denkt, dass ein Kind sich im Leben durchsetzen können sollte/muss. Heutzutage erleichtern sich manche zwar das Leben mit dieser Ellenbogen-Durchsetzung, aber wirklich gefragt ist das im Zeitalter der Softskills-Diskussionen nicht.

Nach meinem langjährigen Eindruck ist diese vordergründige Durchsetzungsfähigkeit auch gar keine so wichtige Eigenschaft in der Grunschule. Soweit es die Leistungen betrifft, scheinen die Lehrer kaum/nie rechnerische Noten zu vergeben in der Art "schriftlich und mündlich je 50 %". Da würden die stillen Kinder sonst wirklich häufig schlechter abschneiden und weil Lehrer das wissen und dieser Typ nicht selten ist und vermutlich der Unterricht auch anders abläuft, machen es die Lehrer nicht.

Im persönlichen Umgang mit anderen Kindern habe ich den Eindruck, dass sich alle Kinder gut zueinander passend finden. Konstellationen in der Art "exaltiertes Mädel hat eine sehr stille Freundin und nutzt diese aus und befiehlt ihr irgendwelche Dinge" habe ich nie erlebt. Meine (lebhafteren) Kinder haben durchaus auch stillere Freunde und empfinden diese bewusst als angenehmen Ruhepol. Diese ruhigeren Kinder haben ihrerseits aber auch andere ebenfalls stillere Kinder als Freunde. Insgesamt beliebter und begehrter sind nach meinem Eindruck übrigens eindeutig die ruhigeren Kinder.

Als außenstehende Erwachsene empfinde ich solche Kinder als im positiven Sinne bedacht. Wen sie die typische Kleinkindscheu abgelegt haben, reden sie ja durchaus auch mit Fremden, sprudeln aber nicht gleich mit ihrer Lebensgeschichte gegenüber jedermann heraus.

Welcher Typ seid du und dein Mann eigentlich eher ? Es ist ja recht wahrscheinlich, dass Kinder nach einem selbst geraten ;-)

Gruß Anna

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Re: Anhänglichkeit

Antwort von Birgit67 am 13.05.2009, 9:28 Uhr

hatte ich bei meinem Großen auch - bis er einen Sportunterricht mitmachte die bei uns Kindersportschule heißt - einen super Lehrer hatte und aus ihm einen anderen Jungen machte - da war er 5. Davor war er auch nur bei mir, wehe ich bin mal 3 Schritte vorgelaufen oder einfach ohne Anmeldung aus dem Zimmer. Mit beginn des Sports war es vorbei - aber es war auch wirklich ein super Lehrer der genau wußte wie er die Stärken der Kinder hervorheben konnte.

Mein Kleiner hat mit 3 angefangen- er ist jetzt fast 9 und hängt ständig an mir - er spielt zum Glück auch wenn wir unterwegs sind - aber kaum zu Hause und ich sitze auf demSofa kommt Zwergnase zum kuscheln - sind wir irgendwo wo keine Kinder da sind - kommt Zwergnase zum kuscheln

Manche sind einfach so - geniese es es geht vorbei und erzwinge nichts. Mit der Zeit wird alles besser.

Mein Großer ist in der Zwischenzeit ein Junge der immer Kontakt findet sehr schnell und viele Freunde hat die seine Nähe suchen - er hat immer jemand der was mit ihm machen will - und das trotz seiner Zurückhaltung die er immer noch hat.

Gruß Birgit

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Re: Anhänglichkeit

Antwort von lilliblue am 13.05.2009, 9:58 Uhr

Da ich alleinerziehend bin (also ohne Mann) :-), hat er nur mich als "Vorbild". Ich bin schon auch eher ruhig, also Kind war ich sehr "Mutterbezogen". Ich weiß ja nicht, ob es bei ihm auch damit zusammenhängt, das wir ja die ersten 3 Monate in seinem Leben von in der früh bis abends gekuschelt haben, im KH...

Da er ein sehr leises Kind ist und auch als Baby war, mag er nicht, wenn andere Kind laut schreien..Da geht er lieber. Ich habe ihn zwar schon soweit, das wenn ihn jemand ärgert oder was wegnehmen will, das er sagt, das er das nicht will, oder das derjenige aufhören soll...er sagt es auch zu mir...
Beliebt ist er im Kiga, vor allem bei den Mädchen, die würden ihm sogar aus den Hausschuhen helfen :-)

Susi

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Liliblue - Du hast PN o.T.

Antwort von Birgit67 am 13.05.2009, 11:53 Uhr

o.T.

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Re: Anhänglichkeit

Antwort von Agnetha am 13.05.2009, 13:35 Uhr

Ich glaube nicht, dass du irgendwas falsch gemacht hast oder in Zukunft anders machen solltest. Kenne so ein Verhalten von meiner Schwester und ihrem Sohn (inzwischen 12 Jahre alt). Da lief wirklich nichts ohne Mama. Ist heute aber nicht mehr so ausgeprägt.

Es gibt es natürlich sowieso Kinder, die zurückhaltender sind und nicht sofort auf andere "losgehen". Aber in eurem Fall, glaube ich, liegt sein Verhalten darin begründet, dass dein Sohn nur dich hat. Du bist DER Bezugspunkt für ihn. Außerdem hat er vielleicht auch ein bisschen Nachholbedarf an Zeit mit dir, wenn er tagsüber im Kindergarten ist und du auf der Arbeit.

Ich würde nichts anders machen, außer dich ganz normal weiterhin mit anderen zu treffen, ihn mitzunehmen und immer wieder sachte zu ermuntern, etwas auf die anderen zuzugehen. Wenn er aber nicht will, dann will er nicht.

Je älter er wird, desto mehr wird er feststellen, dass er z. B. mit Kindern ganz tolle Sachen spielen kann, die mit Mama so nicht gehen. Das ist schon ein großer Anreiz. Aber ansonsten bist du seine Hauptbezugsperson und ihr habt eine ganz besonders enge Beziehung, weil du mit ihm alleine bist.

Agnetha

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Re: Anhänglichkeit

Antwort von Stryla am 14.05.2009, 12:51 Uhr

Ich glaube nicht, dass Du etwas falsch gemacht hast. Meiner hat mit 3 Monaten total rabatz gemacht, wenn ich ihn im Kiwa geschoben habe. Nix da. Bei Mama nur Tragetuch. Nichts Buggy, Autositz, o.ä. Das ganze bis er 12 Kg schwer war und 14 Monate wo er erstmals anfing mit dem Laufen.Auch heute noch: Laufen , Bobbycar oder Arm. Nix dazwischen.

Und ich gebe ihm die Arm Nähe, mache das nicht wie andere Eltern in unserer Umgebung, die den Arm verweigern, bestehen auf Buggy oder gehen. Und trotzdem ist meiner ein absoluter Wirbelwind, war/ ist sehr kontaktfreudig. Auch schon vom Tragetuch aus hat er mit Gott und der Welt heftigst geflirtet, einer Frau mit langem Kleid ist er unter den Rock gelaufen, als ich beim Einkaufen mal kurz nicht geschaut habe und hat auf deren Oberschenkel geklopft ( war er 17 Monate). Sie hatte aber zum Glück Humor. Er ist sehr extrovertiert, animiert ruhige Kinder zum spielen, geht auch mit Leuten mit die er kennt ohne Mama, aber wenn ich dabei bin, will er auch lieber zu mir beim Trösten oder zum erholen.

Also Du siehst, ich habe ihn auch nur getragen, den ganzen Tag ,volle 14 Monate, nie schreien gelassen, war immer da und er ist extrovertiert. Du hast mit Deinem das Gleiche gemacht und es ist anhänglich, schüchtern. Ergo: Es ist eine Typ-Sache und hat mit der Erziehung in diesem Fall nichts zu tun.

Auch ruhigere Typen setzen sich auf ihre Weise durch und ich könnte mir vorstellen, dass das in der Grundschule kein Problem ist, wenn: die Lehrerin eine Liebe ist, die für Kinder eine Bezugsperson wird. Eine gute Lehrerin wird dafür sorgen, dass sich alle Kinder irgendwie in die Gruppe integrieren, wird ggf. Kinder umsetzen nach einer Weile. Gilt nicht nur für Schüchterne sondern auch Wilde. Alle Kinder brauchen Unterstützung. Macht die Lehrerin das gut, gibts keine Probleme und Dein Kind wird passende Freunde haben.
Macht die Lehrein das nicht gut, kanne es schwieriger werden. Ich hatte damals eine schlechte Lehrerin, aber nette Klassenkameraden. Wir haben intuitiv die ruhigeren mit aufgefangen, begleitet, aber bald alle gegen die Lehrerin rebelliert. Und so kam es in der Tat, dass ich sie in der vierten Klasse, bei einer Ungerechtigkeit gehauen und gebissen habe und zeitgleich Jungs die Tische und Stühle ramponiert haben. Es war ein Krieg und das mit 9 bis 10 jährigen Kindern. Wir bekamen eine neue Lehrerin und waren die harmonischte Klasse überhaupt.

Es hängt viel vom Lehrer ab.

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