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Geschrieben von Dad2017 am 24.04.2017, 17:29 Uhr

Familienbesuch in den ersten Lebenswochen. Stress oder tut das gut?

Hallo liebe Eltern,
das kennt sicher jeder von Euch: Das Baby ist auf der Welt und natürlich wollen die Familienangehörigen einen Besuch machen, um den Nachwuchs kennen zu lernen.
Bei uns verhält es sich so, dass unsere Verwandschaft sehr weit weg wohnt und ein Besuch ohne Übernachtung nicht möglich ist.
Unser Sohn ist jetzt 6 Wochen alt und Meine Schwester mit ihrem Mann und Sohn, sowie meine Mutter waren schon zu Besuch. Das war kein Problem, weil sie in einem Hotel direkt gegenüber geschlafen haben und uns überhaput nicht zur Last gefallen sind.
Nun steht der Besuch meiner Schwiegereltern an. Sie kommen aus Schlesien und da laufen die Dinge etwas anders. Meine Frau hat geplant, sie in unserem sehr kleinen Gästezimmer unterzubringen. Dort steht eine Klappcouch mit 8cm Matratzen, die das Zimmer ausgeklappt zu etwa 90% ausfüllt. Meine Schwiegereltern sind beide um die 70. Also wird es für sie sehr unkomfortabel. Das Zimmer ist so klein, dass sie sich tagsüber nicht dorthin zurück ziehen können und dem enstprechend gehe ich davon aus, dass sie den ganzen Tag bei uns im Wohnzimmer sitzen werden. Und das 5 Tage lang. Ich habe schon mehrfach versucht, vernünftig mit meiner Frau darüber zu sprechen, aber es geht einfach nicht. Wenn ich vorschlage, die Schwiegereltern doch im Hotel gegenüber unterzubringen (selbstverständlich würden wir die Übernachtungen bezahlen und sie einladen), fließen bei meiner Frau immer direkt die Tränen. Sie könne doch nicht ihre Eltern in ein Hotel "abschieben", etc. Ich bin fest davon überzeugt, dass der Besuch für sämtliche Beteiligten nur Stress mit sich bringt, wenn permanent die Schwiegereltern im Wohnzimmer hocken, während wir alle Hände voll zu tun haben, unseren Sohn (dann 8 Wochen alt) zu versorgen.
Wie seht ihr das?
Habt ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht? Waren das vielleicht sogar unerwartet positive Erfahrungen? (Ich habe meine klare Einschätzung zu der Sache, aber vielleicht irre ich mich ja auch)
Könnt ihr mir einen Rat geben, wie ich die Situation doch noch zum Guten wenden kann?
Ich bin am verzweifeln, weil ich meine Frau noch nicht einmal dazu bringen kann, das Thema einmal vernünftig mit ihren Eltern zu besprechen.

Vielen Dank für Eure Erfahrungen und Ratschläge.

Viele Grüße,
Dad2017

 
23 Antworten:

Re: Familienbesuch in den ersten Lebenswochen. Stress oder tut das gut?

Antwort von Nicole_Meyer am 24.04.2017, 19:38 Uhr

Wenn es Deiner Frau guttut, wirst Du damit leben müssen. Dem Baby schadet es sicher nicht...

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Re: Familienbesuch in den ersten Lebenswochen. Stress oder tut das gut?

Antwort von Jani0312 am 24.04.2017, 20:16 Uhr

Ich finde das kommt tatsächlich ein bisschen darauf an, wie deine Schwiegereltern so drauf sind. Manchen Besuch habe ich als unangenehm empfunden, weil man mehr Arbeit bzw. Stress hatte, über anderen Besuch wiederum habe ich mich sehr gefreut und empfand ihn eher als entlastend :D
Es gibt halt Leute, die lassen sich trotz dass die Eltern ein Neugeborenes haben, bedienen und man muss hinterher räumen, es gibt aber auch welche, die einem das Kind abnehmen und ewig rumtragen bis es tief schläft. Das war dann immer eine Wohltat für arme und rücken :D

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Re: Familienbesuch in den ersten Lebenswochen. Stress oder tut das gut?

Antwort von emilie.d. am 24.04.2017, 21:53 Uhr

Meine Schwiemu war eine große Hilfe für mich. Sie war fast zwei Wochen da, hat sich um unseren Großen gekümmert. Es kommt total darauf an, wie das Verhältnis ist.
Warum weint Deine Frau, wenn Du ansprichst, dass Dir fünf Tage zuviel sind? Hält sie es für ihre Pflicht, ihre Eltern einzuladen oder möchte sie sie wirklich gern da haben? Bei letzterem würde ich die Kröte schlucken, auch wenn mir XY tierisch auf den Wecker gehen würden.
Bei einer Freundin waren auch Schwiegereltern ewig da (obwohl sie ihr auf die Nerven gingen). Sie hat sich in ihr Schlafzimmer zurückgezogen und dort mehr oder weniger mit Baby gelebt, bis sie wieder weg waren. Hast Du da Ausweichmöglichkeiten?
Denn das würde ich dann schon meinem Mann sagen, wenn ich bestimmten Besuch nicht da haben möchte, er aber schon, dann darf er den auch bespaßen. Würde mich da nicht zuständig fühlen.

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Re: Familienbesuch in den ersten Lebenswochen. Stress oder tut das gut?

Antwort von 2fachJungs am 24.04.2017, 22:21 Uhr

Hey!

Es kommt darauf an, wie das Verhältnis ist.

Nach der Geburt meines Großen sind die Schwiegereltern mit Schwägerin angerückt. Der Kleine war 3 Wochen alt, ich steckte in einer Wochenbettdepression, hatte den Kaiserschnitt nicht verarbeitet, ein Schreibaby und starke Probleme beim Stillen. Wir waren erst mit allen bei meinen Eltern und dann in unserer Wohnung - bedeutete zwei Fahrten quer durch NRW und Tage auf engstem Raum, ständiges Aufeinanderhocken. Es endete in einem riesigen Streit, als ich um ein paar Stunden Pause bat. Zu dem Zeitpunkt ging der Besuch schon 1 1/2 Wochen. Meine Schwiegereltern und Schwägerin hatten kein Verständnis.

Meine Eltern und meine Schwester haben wir für 5 Tage zuhause besucht und das wiederum war schön für mich. Mein Mann konnte sich dort auch erholen.

Auch von einer Bekannten kann ich berichten, dass der Besuch ihrer Eltern für sie schön war, der Besuch der Schwiegereltern hingegen anstrengend.

Wenn es für dich in Ordnung bzw akzeptabel ist, lass sie kommen. Wenn nicht, sprich in Ruhe mit deiner Frau und versuch ihr deine Bedenken mitzuteilen. Ihr müsst gemeinsam die Sache entscheiden und dahinter stehen. Sonst fühlt sich einer beim Besuch unwohl und das merken alle.

Alles Gute!

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Re: Familienbesuch in den ersten Lebenswochen. Stress oder tut das gut?

Antwort von Dad2017 am 24.04.2017, 22:44 Uhr

@Nicole_Meyer: Naja, aus den Erfahrungen der letzten 15 Jahre (allerdings ohne Baby) schätze ich, das läuft so ab: Die ersten zwei Tage ist alles super für meine Frau. Die Wiedersehensfreude ist groß und es werden Geschichten von früher erzählt. Am dritten Tag bauen sich so langsam die ersten Spannungen auf. Spätestens am vierten Tag Kracht es dann zwischen meiner Frau und Mutter oder Vater. Der Rest der Zeit wird es für meine Frau dann genauso anstrengend, wie für mich ab dem zweiten Tag :D Dann sitzt das arme Baby da mit einer gestressten Mutter, einem noch gestressteren Vater und zwei Leuten die es kaum kennt. Könnte also auch für den Kleinen schon ziemlich stressig werden...

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Re: Familienbesuch in den ersten Lebenswochen. Stress oder tut das gut?

Antwort von Dad2017 am 24.04.2017, 23:01 Uhr

Meine Schwiegereltern sind super nette Leute und ich mag sie wirklich gern. Sie sind auch nicht so drauf, dass sie sich bedienen lassen wollen. Es ist mehr das aufeinander Sitzen den ganzen Tag. Das ist in Schlesien so ein Standardverhalten, das ich nie ganz verstehen werde. Z.B. zu Weihnachten. Die Verwandschaft sitzt tagelang den ganzen Tag zusammen, es wird die ganze Zeit gegessen, erzählt und irgendwie langweilt sich der überwiegende Teil fürchterlich. Aber alle machen trotzdem immer so weiter -.- Der Betreuungsaufwand besteht also mehr darin, sich Geschichten anzuhören und selbst ständig irgendwas sagen zu müssen. Das stresst dann schon ziemlich. Und wir bräuchten eigentlich die Energien für unseren Kleinen, weil man ihm immer in den Schlaf helfen muss. Wenn die Ruhe da ist, klappt das auch ganz gut. Es wäre also gut, wenn sich die Gäste dann ins Hotel verkrümeln könnten, um uns den Spielraum für die üblichen Rituale zu geben ;)

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Re: Familienbesuch in den ersten Lebenswochen. Stress oder tut das gut?

Antwort von Dad2017 am 24.04.2017, 23:13 Uhr

Also wenn wir noch ein zweites Kind hätten, wäre das ganze nicht so ein Problem. Dann könnte ich es mir gut so vorstellen wie du sagst. Das scheint irgendwie ein sehr emotionales Thema für sie zu sein. Dabei ist die Dauer noch nicht einmal das Problem. Es geht darum, dass wir quasi keine "Pause" bekommen. Ich fände es einfach besser, wenn wir abends und nachts unsere Ruhe hätten, um den Kleinen in den Schlaf zu wiegen und uns in den nächtlichen Aufwachphasen um ihn zu kümmern. So ein kleines Baby nimmt einen ganz schön in Anspruch und in den Phasen, in denen er tagsüber schläft, werden wir uns dann auch ausschließlich um die Eltern kümmern müssen. Da bleibt irgendwie keine Zeit mehr für einen selbst. Dadurch nervt es dann. Ich habe ehrlich keine Ahnung, warum das für meine Frau so ein Problem ist, die beiden im Hotel einzuquartieren. Wahrscheinlich denkt sie, dass sie es den Eltern schuldig ist, bzw. kommt allein schon der Gedanke an ein Hotel überhaupt nicht in Frage. Allerdings freut sie sich auch wirklich, sie zu sehen. Es ist wohl beides. Eine etwas abgespeckte Version, bei der jeder seinen Freiraum hätte, fände ich einfach besser. Ich mag die beiden auch sehr gerne, deshalb wäre es mir unangenehm, ihnen zu zeigen, dass sie stören. Sie haben ja auch keine Chance, auszuweichen und fühlen sich wahrscheinlich dann auch schlecht. Es ist einfach doof für alle Beteiligten...

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Re: Familienbesuch in den ersten Lebenswochen. Stress oder tut das gut?

Antwort von Dad2017 am 24.04.2017, 23:21 Uhr

Exakt um dieses Aufeinanderhocken geht es mir. Das stresst dermaßen :( Als meine Mutter da war, oder vorher meine Schwester mit ihrer Familie, hatten wir wirklich alle etwas davon und sind dann auch unserer Wege gegangen, bevor es überhaupt stressig werden konnte. Am nächsten Tag haben wir dann wieder etwas zusammen unternommen, gegessen etc. Ich fand das super und ich glaube, meine Familie auch. Das ist ja genau der springende Punkt. Nach spätestens drei Tagen Aufeinanderhocken wird das ganze eskalieren und dann wird es richtig stressig. Ich hab ja schon mehrfach versucht, das Thema in Ruhe zu besprechen, aber meine Frau ist da einfach so emotional, dass sie für logische Argumente nicht zugänglich ist. Das ist ansonsten gar nicht ihre Art und das irritiert mich noch mehr. Aber dass ich mich unwohl fühle, wenn mal wieder tagelang aufeinander gehockt wird, kennen die Eltern schon von mir ;) Ich kann sowas schwer verbergen. Meine Schwägerin hat bei ihrem letzten Besuch schon augenzwinkernd gefragt, ob ich mich darauf freue, wenn der lästige Familienbesuch wieder weg ist ;D

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Re: Familienbesuch in den ersten Lebenswochen. Stress oder tut das gut?

Antwort von Dad2017 am 24.04.2017, 23:22 Uhr

Naja, aus den Erfahrungen der letzten 15 Jahre (allerdings ohne Baby) schätze ich, das läuft so ab: Die ersten zwei Tage ist alles super für meine Frau. Die Wiedersehensfreude ist groß und es werden Geschichten von früher erzählt. Am dritten Tag bauen sich so langsam die ersten Spannungen auf. Spätestens am vierten Tag Kracht es dann zwischen meiner Frau und Mutter oder Vater. Der Rest der Zeit wird es für meine Frau dann genauso anstrengend, wie für mich ab dem zweiten Tag :D Dann sitzt das arme Baby da mit einer gestressten Mutter, einem noch gestressteren Vater und zwei Leuten die es kaum kennt. Könnte also auch für den Kleinen schon ziemlich stressig werden...

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Re: Familienbesuch in den ersten Lebenswochen. Stress oder tut das gut?

Antwort von Nachtwölfin am 24.04.2017, 23:33 Uhr

Ich denke, wenn deine Frau sagt, sie hat ihre Eltern gerne bei sich, dann wird das so sein.
Mit den eigenen Eltern im Haus fühle ich mich auch wohler bzw nicht so eingeschränkt wie mit den Schwiegereltern oder den Geschwistern meines Mannes. Man hat sich zwar gern, aber ich habe ein ganz anderes Verhältnis zu meinen Eltern. Wenn meine Eltern zu Besuch sind, fühlt es sich nicht an wie Besuch, wenn du verstehst was ich meine. Und das ist dann wirklich eine Entlastung mit dem Baby.

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Re: Familienbesuch in den ersten Lebenswochen. Stress oder tut das gut?

Antwort von Nachtwölfin am 24.04.2017, 23:42 Uhr

Um dem Aufeinanderhocken entgegenzuwirken könntet ihr doch deine Schwiegis mit dem Baby täglich spazieren schicken. Und ihr ruht euch derweil aus. Oder ihr geht mit spazieren. Und ihr empfehlt ihnen Ausflüge, etwas das sie unternehmen können, Sightseeing... Konkrete Pläne.

Zu Hause könnte man zusammen Gesellschaftsspiele spielen oder Karten.

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Re: Familienbesuch in den ersten Lebenswochen. Stress oder tut das gut?

Antwort von Dad2017 am 24.04.2017, 23:43 Uhr

Ja, das verstehe ich. Aber ich habe umgekehrt ja auch dafür gesorgt, dass meine Mutter und meine Schwester mit Familie uns nicht tagelang auf die Pelle rücken und meine Frau dadurch zu sehr einschränken. Ich möchte einfach alles in einem gesunden Maß halten, mit dem sich alle wohlfühlen können. Ist sehr schwierig...

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Re: Familienbesuch in den ersten Lebenswochen. Stress oder tut das gut?

Antwort von emilie.d. am 24.04.2017, 23:55 Uhr

Das erste Kind ist tatsächlich noch etwas Anderes. Bei unserem Ersten habe ich meinem Mann gesagt, dass es mir zuviel wird, wenn Schwiemu bei uns übernachtet (eben jene, die bei Kind 2 wochenlang gern gesehener Gast war).

Es ist schwierig, weil man als Frau nach acht Wochen einfach hormonell noch Achterbahn fährt und durch den Schlafmangel häufig nicht rational reagiert. War zumindest bei mir so.Und mit Kind muss erstmal die Kernfamilie sich in der Rolle arrangieren.

Ich bin bei meinen Geburten und im Wochenbett sehr egoistisch gewesen und habe im Endeffekt ziemlich alleine bestimmt, wer uns wann wieviel besucht. Mir ging es in der Zeit aber auch nicht besonders und ich brauchte einfach Ruhe oder auch Unterstützung. Ob sich Deine Frau da aus Pflichtgefühl zuviel zumutet oder nicht, kann man als Außenstehender schlecht beurteilen.

Ansonsten würde ich ehrlich den Eltern sagen, was ich brauche. Tagsüber sollte man Minimum einmal mit dem Baby mitschlafen. Also auch ins Bett gehen, wenn Du müde bist. Und Deine Frau da sanft unerstützen, wenn sie halb schlaftrunken nachmittags pflichtbewusst im Wohnzimmer hockt und sich nicht ausruht.

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Re: Familienbesuch in den ersten Lebenswochen. Stress oder tut das gut?

Antwort von 2fachJungs am 25.04.2017, 7:52 Uhr

Das Spazierengehen hat bei uns nicht funktioniert. Ich konnte noch nicht weiter laufen und ohne mich sind die nicht gegangen. Und der einzigen 1stündigen Ausflug, zu dem mein Mann sie bringen konnte, war ohne Baby und ich war auch nicht allein, weil meine Schwägerin dageblieben ist. Man sei ja, so meine Schwiegereltern, wegen des Babys zu Besuch gekommen. Deshalb müsse man da sein, wo das Baby sei und wenn die Mutter nicht raus könne, gehe man eben auch nicht. Da gab es überhaupt keine Bewegung. Selbst meinem Mann wurde die Fähigkeit abgesprochen, mit spazieren gehen zu können. Weil "das Baby braucht seine Mutter". Als ich dann aber sagte, dass ich Ruhe und mal ein paar Stunden mit Mann und Kind alleine bräuchte, wurde mir lautstark erklärt, ich solle mich nicht so anstellen, ich hätte beide doch nachts für mich alleine.

Es kommt also wirklich sehr darauf an, ob sie überhaupt Verständnis aufbringen können für den Wunsch nach ein paar Stunden Abstand von einander. Meine Schwiegereltern haben dafür 3 Jahre gebraucht. Mein Mann ebenso - für ihn war es auch unvorstellbar, dass sie im Hotel schlafen, eine Frage der Pflicht. Beim letzten Besuch zum Geburtstag vom Großen habe ich mich allerdings richtig quer gestellt, ihnen ein schönes Hotel raus gesucht und es ging schon besser. Sie finden es zwar nicht gut, aber nachdem sich die Schwiegereltern meiner Schwägerin 2 Wochen bei ihr einquartiert hatten keinen Monat nach der Hochzeit, hatten sie zumindest etwas Verständnis - ihre Tochter hat nämlich auch nur noch über das Aufeinanderhocken geklagt.

Ich kann nur raten, mit deiner Frau zu sprechen. Logische Argumente helfen da nicht. Aber mein Mann hat nach der Sache sehr gelitten. Meine Schwiegereltern haben ihm das Ganze vorgeworfen - er hätte ihnen sagen müssen, dass ich sie nicht da haben wolle (was ja nicht stimmte, aber sie haben es so empfunden, weil eben diese ständigen Besuche mit Anwesenheit im selben Raum so üblich sind) und er sei Schuld, dass er mich nicht im Griff habe. Es war wirklich schrecklich. Sag ihr am besten nur, dass du nicht willst, dass sie sich streiten und dass jeder sich in der Nacht etwas erholen kann, da so ein Baby ja recht laut wird und ihre Eltern sonst auch keinen Schlaf finden werden. Ansonsten sind sie ja auch die ganze Zeit über da.

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Re: Familienbesuch in den ersten Lebenswochen. Stress oder tut das gut?

Antwort von Jani0312 am 25.04.2017, 7:54 Uhr

Habt ihr eigentlich schon mit deinen Schwiegereltern darüber geredet?
Diese Aussage"ich kann meine Eltern doch nicht in ein Hotel abschieben" klingt für mich eher nach Pflichtgefühl, als nach dem Wunsch die Eltern die ganze Zeit nah bei sich zu haben.
Und ganz ehrlich, ich an stelle deiner Schwiegereltern, wäre froh zum schlafen ins gegenüberliegenden Hotel zu gehen, als in dem winzraum mit dünner Matratze zu schlafen. Auch allein deswegen, weil man dann ja auch ein klein wenig Privatsphäre hat zum z.b. mal baden oder einfach schon in Ruhe auf Toilette gehen zu können.

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Re: Familienbesuch in den ersten Lebenswochen. Stress oder tut das gut?

Antwort von Dad2017 am 25.04.2017, 14:36 Uhr

Das sind schon mal produktive Ratschläge. Danke Dir. Mit dem Baby spazieren gehen wird aber nicht klappen. Selbst, wenn wir ihn frisch gefüttert und gewickelt zum Spazieren in den KiWa legen, geht das nur in etwa der Hälfte aller Fälle gut. Häufig fängt er unterwegs an, zu brüllen wie am Spieß. Dann muss er bei mir ins Tragetuch, damit wir überhaupt noch halbwegs entspannt den Rückweg schaffen. Er ist mit seinen 6 Wochen halt noch sehr klein. Wenn er jetzt ein Jahr alt wäre, würde sich die ganze Sache nicht so problematisch darstellen. Aber ich sehe momentan kaum Möglichkeiten, wie uns die Schwiegereltern entlasten können. Es wird leider überwiegend eine zusätzliche Belastung werden. Wir werden sie dann wohl alleine los schicken müssen, wenn wir etas Ruhe brauchen. Mal gucken, ob das klappt...

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Re: Familienbesuch in den ersten Lebenswochen. Stress oder tut das gut?

Antwort von Gustavinchen am 25.04.2017, 21:08 Uhr

Ich muss Dir ganz ehrlich sagen, dass ich in so einer Situation meine Schwiegereltern einfach anrufen und ihnen das Problem schildern würde. Die meisten Menschen haben doch Verständnis, wenn man ihnen ganz offen und ehrlich entgegentritt. Und Du schreibst ja, Deine Schwiegereltern seien soweit ganz okay. Deine Frau ist da momentan möglicherweise nicht der richtige Gesprächspartner. Als mein Baby 6 Wochen alt war, da war ich selbst hormonell noch so durch den Wind, dass ich wohl nicht so ganz zu rationaler Überlegung in der Lage war. Das weiß ich jetzt allerdings erst im Nachhinein. In der Situation selbst habe ich das nicht gesehen.

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Re: Familienbesuch in den ersten Lebenswochen. Stress oder tut das gut?

Antwort von Dad2017 am 26.04.2017, 23:17 Uhr

Oh Mann, Du Arme! Das hört sich ja schlimm an. Ich kann es so gut nachvollziehen. Bei meinen Schwiegereltern ist das Ganze allerdings etwas anders. Da liegt es glaube ich weniger am fehlenden Verständnis oder - krasser ausgedrückt - am Egoismus. In Schlesien ist so etwas wie eine Hotelübernachtung zum Familienbesuch in der älteren Generation schlicht nicht denkbar. Zur Zeit des Kommunismus gab es gar keine Hotels und außerdem haben die Leute sich daran gewöhnt, mit sehr wenig auszukommen und sich gegenseitig zu helfen. Es gab von allem zu wenig, Fernseher war nicht und Radio Luxus. So haben die eben immer zusammen gesessen und sich Geschichten erzählt oder sonstwie unterhalten. Ansich keine schlechte Sache. Aber die Zeiten haben sich nunmal geändert und wenn man in Deutschland aufgewachsen ist, kann einem dieses ganze Familien-Trara schnell zu viel und zu eng werden. Mit Argumenten wie "zu laut" oder "unkomfortabel" kann ich denen auch nicht kommen. Dann kommen direkt die alten Geschichten ala "früher wurde auf einer Strohmatratze zu viert in einem Raum geschlafen etc." Naja, mal sehen, wie ich das noch hinbiege...

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Re: Familienbesuch in den ersten Lebenswochen. Stress oder tut das gut?

Antwort von Marianne M. am 27.04.2017, 17:12 Uhr

Das sind die Vorzüge und besonderen Situationen, die ein Kind mit sich bringt.

Die Schwiegereltern werden das mit Sicherheit verstehen, schließlich waren Sie mal in der selben Situation. Trefft die Entscheidung am besten gemeinsam, so fühlt sich keiner "auf den Schlips getreten" (Hoffe, gibt in diesem Forum kein Phrasenschwein)

Für das Kind selber ist das keine Belastung, es schläft ja eh überwiegend ;-)

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Re: Familienbesuch in den ersten Lebenswochen. Stress oder tut das gut?

Antwort von 2fachJungs am 27.04.2017, 22:36 Uhr

Ohje, das klingt wirklich nicht nach den besten Voraussetzungen.

Meine Schwiegereltern sind aus Bulgarien, die Geschichten "früher war alles anders" kenne ich daher auch. Und auch die Begründung, Familie gehört zusammen etc.

Aber sie haben inzwischen bemerkt, dass ein wenig Abstand und kleine Fluchtmöglichkeit über den Tag verteilt dazu führen, dass sie ihren Enkel überhaupt zu Gesicht bekommen. Und dass ein Aufeinanderhocken eben nicht hilfreich ist, wenn ein Teil der Familie zwar auch Wurzeln im Osten hat, aber eben in der 2. Generation in Deutschland lebt und anders aufgewachsen ist.

Sie haben aber wie gesagt 3 Jahre für die Erkenntnis benötigt und sie sind 10 bzw. 15 Jahre jünger als deine Schwiegereltern.

Ich drück dir ganz fest die Daumen, dass sich noch eine Regelung finden lässt, die euch allen gut tut. Auch wenn ich zugeben muss, dass mir wenig einfällt.

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Re: Familienbesuch in den ersten Lebenswochen. Stress oder tut das gut?

Antwort von Dad2017 am 29.04.2017, 20:31 Uhr

Jaja, das mit den Vorzügen und besonderen Situationen stimmt wohl
Die Versuche, das mit den Schwiegereltern zu besprechen sind allerdings völlig fehlgeschlagen. Auf den zaghaften Vorschlag meiner Frau hin, doch zwei oder drei der fünf Nächte in einem Hotel zu verbringen sagte die Schwiegermutter klipp und klar: "Ins Hotel? Dann komme ich überhaupt nicht!" Meine Frau hat jetzt aufgegeben und es wird so stattfinden, wie die Schwiegereltern das wollen: Fünf Tage und Nächte das volle Programm mit Aufeinandersitzen etc. Denen fällt nicht mal im Traum ein, dass diese Belagerung Umstände machen könnte. Ich werde allerdings die Gelegenheit nutzen und ihnen das klar machen, wenn sie hier sind. Ich meine es ja nicht einmal böse. Es geht einfach darum: Ein 2 Monate altes Baby zu haben ist sehr sehr schön, macht aber auch viel Arbeit. Besuch zu haben ist auch schön, macht aber auch Arbeit. Rücksichtsvoller Besuch versucht in einer solchen Situation, möglichst wenig Umstände zu machen. Ich denke, die Message werden sie verstehen und ich lasse mir für diese Sichtweise auch keinen schwarzen Peter zuschieben. Wenn sie möchten, können sie mir das übel nehmen. Ist nicht mein Problem und beim nächsten Mal denken sie dann vielleicht vorher besser nach.

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Re: Familienbesuch in den ersten Lebenswochen. Stress oder tut das gut?

Antwort von Dad2017 am 30.04.2017, 22:21 Uhr

Danke fürs Daumen drücken. Ich bin zwar auch noch ziemlich ratlos, aber es ist gut zu wissen, dass jemand mich versteht
Es sieht nun leider so aus, dass Hotelübernachtungen (auch wenn es nur 2-3 von 5 Übernachtungen wären) kategorisch abgelehnt wurden. O-Ton Schwiegermutter: "Dann komme ich erst gar nicht". Meine Frau ist leider unfähig, offen mit ihren Eltern zu sprechen und so werde ich es nun hinnehmen müssen. Aber ich werde sie auf das Thema ansprechen, wenn sie hier sind. Und es war das lezte Mal, dass ich mir das bieten lasse. Die Ehe meiner Schwägerin, also der Schwester meiner Frau, hat schon massiv darunter gelitten, dass sich der Vater dort ständig wochenlang einquartiert. Ähnliche Verhältnisse konnte ich bei uns allerdings verhindern, weil ich mich von Anfang an konsequent dagegen gesperrt habe. Irgendwie haben die Eltern es geschafft, dass ihre Töchter das alles so hinnehmen und dafür sogar schweren Unfrieden in der eigenen Ehe in Kauf nehmen. Nach der ganzen Schwangerschaft und der Geburt, in die ich voll eingebunden war und alles gegeben habe, meine Frau zu unterstützen, fände ich es momentan sehr wichtig, dass wir uns in unsere neue Situation einfinden könnten. Als Eltern sind wir glaube ich schon ganz gut. Aber man muss sich ja auch als Paar irgendwie neu finden und das wird doch sehr stark gestört durch den ganzen Ärger über diese unleidige Geschichte. Es regt mich nun schon seit zwei Wochen auf und der Gau kommt ja erst noch. Schon ohne Kind hat es immer einige Zeit gedauert, bis meine Frau und ich nach einem Besuch bei Ihrer Familie wieder auf einem guten Level waren wie vorher. Sie verändert sich nämlich auch immer sehr stark dadurch und zum Schluss redet sie nur noch Mist durch die ganze Anspannung und das krampfhafte Suchen nach Gesprächsthemen in den endlosen Stunden des stumpfen aufeinander Sitzens. Naja, ich bin schwer enttäuscht, dass sie uns das Ganze in dieser zerbrechlichen Phase zumutet. Vielen Dank für Dein Ohr, das verstehen die meisten Leute nicht, weil sie diese Erfahrung nicht selbst gemacht haben.

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umdrehen

Antwort von Sternenschnuppe am 01.05.2017, 22:51 Uhr

Lässt sie kommen, gebt ihnen Euer Schlafzimmer.
Am Abend geht ihr ins Hotel gegenüber.
Du kannst zwischendrin flüchten, oder mit dem Zwerg einen Spaziergang machen.

Wie groß ist Eure Wohnung ?

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