zurück| Geschrieben von kia-ora am 12.11.2012, 9:17 Uhr |
Angst vorm Ref
Im März 2013 soll meine letzte Examensprüfung sein und ab November soll dann das Refrendariat los gehen. Aber ich habe totale Angst davor, dass ich das Ref und die Kids nicht packe. Hier sind ja schon einige Lehrerinnen. Und ich wollte mal fragen, wie schlimm das Ref nun ist. Ich habe zwei Kids (4 und 1 Jahr) und mein Mann existiert in punkto Kinderbetreuung nicht. Ich muss also alles alleine stemme. Insbesondere habe ich Angst, vor Schulbesuchen, die weiter weg sind und dem frühen Aufstehen. Ne Bekannte von mir muss jetzt für ne Woche nach Bochum, obwohl sie sich dafür extra ne Unterkunft suchen muss. Für sie zwar unangenehm, aber machbar, da ihr Mann und die Großeltern das Kind problemlos nehmen können. Bei mir sieht es da nicht so rosig aus. Auch weiß ich nicht, ob der KiGa früh genug auf hat und ich den Weg bis zur Schule/Seminarort noch rechtzeitig meistern kann. Kann man das Ref schaffen, nur mit KiGa als Betreuungsmöglichkeit? Würde für beide Kids 45 Stunden beantragen und meistens geht das hier im Ort ganz gut. Oder wäre ein Aupair unerlässlich?
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Re: Angst vorm Ref
Antwort von speedy am 12.11.2012, 10:58 Uhr
Hi,
ich denke nicht, dass du Angst haben musst, nur solltest du dich sehr gut informieren (z.B. bei derzeitigen Referendaren), um ggf. die geforderte Flexibilität aufbringen zu können. Mit einem Aupair legst du dich halt schon für eine lange Zeit (1 Jahr) fest, daher würde ich zunächst nach einer Tamu od. Kinderfrau suchen, die spontan einspringen kann, wenn dein Mann nicht genügend flexibel ist in seiner Arbeitseinteilung. Nach den ersten Monaten wirst du dann einschätzen können, was du wirklich brauchst und dann planst du neu/ um.
Für den Anfang würde ich mich niemals alleine auf die Kita verlassen - du brauchst noch ein Backup, denn die Kita-Zeiten passen bei kaum einem 1:1.
Gruß, Speedy
Re: Angst vorm Ref
Antwort von jori am 12.11.2012, 12:40 Uhr
Ich habe Ref ohne Kinder gemacht, aber eine Freundin im Ref mit drei kleinen Kindern unterstützt. Die hatte eine Tagesmutter für die Kleinste, die die Großen dann mittags vom Kiga abgeholt hat, so war sie flexibel für Nachmittagstermine, ihr Mann hat sie unterstützt und sie hatte Freunde wie mich eben, die ihre Kinder auch mal nachmittags genommen haben. Grad in Zeiten mit vielen Unterrichtsbesuchen, Hausarbeit, Prüfung war das in ihrer Situation ganz wesentlich.
Vielleicht wäre ja Tagesmutter was, Babysitter für Termine am Nachmittag/ Abend, Netzwerk im Kiga aufbauen mit Freunden? Wenn du morgens zum Seminar früher los musst .... ist es doch unumgänglich, dass dein Mann die Kinder zum Kindergarten bringt? Ich drücke alle Daumen, dass sich das bei euch einspielt! Du schaffst das!!!!
In der Schule kannst du ja zB auch nachfragen, ob du an den Tagen ohne Seminare immer zur 2. kommen kannst!
Alles Gute!
Re: Angst vorm Ref
Antwort von Caitryn am 12.11.2012, 13:22 Uhr
Ich weiß nicht, wie das Ref bei dir organisiert ist. Ich kann nur sagen, dass es machbar ist. Ich denke, dass du mit offenen Karten spielen solltest: Informiere deine Seminarleiter, deine Schule. Zeige aber absolutes Interesse und Motivation.
Was ABSOLUT wichtig ist, dass du dich gut organisierst in deiner Arbeit. Mach dir bereits Pläne, wann was kommt. Arbeite nicht von Stunde zu Stunde, sondern habe einen guten Überblick, was kommt. Du musst schließlich bedenken, dass du dich nicht immer hinsetzen kannst, wenn du es willst, sondern, Rücksicht auf deine Kinder üben musst. Sprich mit deinen Seminarleitern und MItrefs. Informationen solltest du einholen.
Lehrer sind Jäger und Sammler. Mach das stets.
Aber versuche, dich auch an Stellen zu entlasten, wo es möglich ist, damit du noch ein bisschen Leben bekommst. Das wird die Herausforderung sein, Abstriche zu machen um alles unter einen Hut zu bekommen.
Du wirst es schon schaffen, weil du die Probleme schon erkennst und dir Hilfe suchst. So hast du den richtigen Weg bereits eingeschlagen.
Re: Angst vorm Ref
Antwort von momworking am 12.11.2012, 19:23 Uhr
Willst ne ehrliche Antwort?
Dann lies weiter...
Es ist quasi UNMÖGLICH ein Referendariat nur mit KiGa als Betreuungsmöglichkeit zu wuppen.
Was machst du zu Konferenzen? Elternabenden? Wanderwochen? Arbeitskreisen?
Und: Was machst du wenn ein Kind krank wird?
Im Referendariat bist du Beamtin auf Widerruf, d.h. dir stehen üppige 4 Tage Kindkrank pro JAHR zu.
Welcher Schultyp?
Grundschule als Halbtagsschule würde ja vielleicht noch gehen, aber alle anderen Schulformen? Nachmittagsunterricht?
Ich war allein erziehend mit nur einem Kind und es war die HÖLLE. Obwohl meine Eltern (trotz eigener Berufstätigkeit) zumindest am Wochenende da gewesen sind/wären.
Meine Tochter war bei einer Tagesmutter und dort das einzige Kind, daher hat die TaMu sie auch genommen, wenn mein Kind nicht ganz fit war. Und sie hat auch alle Randzeiten abgedeckt.
Ich kann mich an Tage erinnern, da habe ich meine Zwergin um 6 Uhr morgens abgegeben und um 18 Uhr abends geholt...
Und bisher sprachen wir NUR von den organisatorischen Schwierigkeiten.
Bedenke:
Mit dir gemeinsam treten ne Menge hoch motivierte, ehrgeizige, KINDERLOSE Referendarinnen an, an denen du gemessen wirst.
Es juckt KEINEN EINZIGEN Ausbildungsleiter, was du privat um die Ohren hast. Vielleicht nicken sie verständnisvoll, aber am Ende des Tages steht da dann doch eine entsprechende Note.
In meinem Jahrgang (ok, das ist schon ne Weile her) waren wir von 12 Müttern, die das Ref gemeinsam angefangen hatten oder sehr fix Mutter wurden nur 2 (!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!) die es auch abgeschlossen haben. 10 haben die Segel gestrichen.
Und das ist keine Seltenheit, sondern die Regel.
Im Jahrgang meiner Schwester (Berufsschule) hat KEINE EINZIGE mit Kindern das Ref zu Ende machen können.
Bange machen?
Nein.
Augen öffnen.
Es wird die Hölle und du wirst 15 kg abnehmen und dich immer wieder fragen: Ist eine Beamtenstelle das wert?
Diese Frage kannst nur du dir beantworten.
Ganz ehrlich:
Wenn es einen Vater zu den Kindern gibt, dann ist JETZT der Zeitpunkt gekommen, dass er sich engagiert.
Ich drück dir alle Daumen und wünsch dir alles Gute,
Annette
Re: Angst vorm Ref
Antwort von ichou am 12.11.2012, 19:35 Uhr
Mich hat das Referendariat schon kinderlos an den Rand der Belastbarkeit gebracht und ich habe genau die 15kg abgenommen, die momworking angesprochen hat.
Such dir vorher Unterstützung, gewöhn dein Kind dran, du wirst viel Stress haben. allein packst du das nicht!
Danke ABER
Antwort von kia-ora am 12.11.2012, 20:00 Uhr
Ich bin dankbar für die ehrlichen Antworten, aber wenn das Ref so schlimm wird wie von mir befürchtet und von euch beschrieben, dann wäre es wirklich besser, wenn ich bei der Prüfung im März versage. Dann habe ich es wenigstens hinter mir. Allerdings fehlt mir dann ein Plan C, was ich beruflich machen soll. (Lehrer ist bereits Plan B, weil ich mit dem ersten Studium keine Anstellung gefunden hab.) 15kg abnehmen??? Ich habe keine 5 kg auf die ich verzichten könnte. Wiege 55kg bei 174cm. Also danke für die Ehrlichkeit, aber große Hoffnung habe ich jetzt nicht mehr auf ein gutes/machbares Ende.
Re: Danke ABER
Antwort von cosma am 12.11.2012, 20:23 Uhr
Gibts nicht die Möglichkeit das reduziert zu machen ?
Selbst im Medstudium kann ich mittlerweile zu reduzierten Prozentzahlen ins PJ gehen, es dauert dann nur entsprechend länger, was man sich gut überlegen muß ... auch im Hinblick auf Examensgruppe etc.
Aber bevor du dein GANZES Studium hinschmeisst muß es doch noch ne andere Lösung geben ...
vielleicht doch au pair ?
oder die prüfung nochmals verschieben ?
Wünsch dir ne gute Entscheidung,
LG
gerade fertig
Antwort von 2Seesterne am 12.11.2012, 20:24 Uhr
Hallo, ich bin gerade mit dem Ref fertig: Lehramt für Gymnasium/Bayern.
und es ist nicht der Vorhof zur Hölle. Es ist die Hölle.
Ich habe gearbeitet. Rund um die Uhr. d.h. 5 Uhr aufstehen, spätestens 6:30 zur Seminarschule, Parkplatz suchen, kopieren, VErsuche vorbereiten, Unterricht halten, allgemeine Sitzungen, Prüfungen, Lehrproben, unangekündigte Unterrichtsbesuche, motivierte Zusatzsachen (Exkursionen, Schaukästen, Unterrichtsgänge, freiwillige Angebote für Schüler, Gruppenarbeiten und Lernzirkel gestalten, Referate halten über eigene Themen, Exen und Schulaufgaben vorbereiten und korrigieren, Seminarfachsitzungen, Chemieübungen, Hausarbeit schreiben, Tätigkeitsberichte abliefern ... - um jetzt nur mal das Gröbste zu nennen).
Arbeiten bis min. 24 Uhr - in der Regel länger, durchschnittlich bis 1 Uhr.
Wochenende - vergiss es! Arbeiten- arbeiten- arbeiten- arbeiten
gelegentlich mal ne Tüte Kekse Essen oder Duschen (muss als Freizeit reichen)
ohne Hilfe von außen - vergiss es! Nimm jede Hilfe in Anspruch, die du kriegen kannst!
Gesundheit - hat bei mir sehr gelitten. Hoffe gerade, dass es sich nicht chronifiziert.
Aber - und jetzt kommt das Beste - es ist machbar mit KInd :) Und ich bin sogar mit meiner Fächerkombi in Bayern unter den ersten drei
Viel Erfolg
2 seesterne
Für mich war es machbar...
Antwort von sun1024 am 12.11.2012, 22:42 Uhr
... mein erstes Kind war ein knappes Jahr alt, als ich das Ref angefangen habe, und das zweite wurde im Ref geboren - beide ohne KiTa-Platz, ohne Tagesmutter, ohne Au Pair und ohne Verwandte in der Nähe.
Aaaaaber ich hatte einen Mann, der in seinem Beruf ausgesetzt hat, bis die Kinder in die KiTa kamen - das ist Gold wert!
Diese rund-um-die-Uhr-Lernerei-und-Vorbereiterei fand ich immer schon übertrieben und lebensfremd. Gut, vielleicht wäre eine Note mal einen Tacken besser ausgefallen, wenn ich die doppelte Zeit investiert hätte - wäre es das Wert gewesen? Hm. Ich fand die eingebaute Bremse durch meine Kinder gar nicht so verkehrt - so lernt man, dass es auch noch anderes Wichtiges als RefRefRef rund um die Uhr gibt.
Ich würde mir an deiner Stelle zusätzlich zum KiGa eine flexible Babysitterin (vielleicht eine Freundin, die noch studiert? Oder gibt es eine schon pensionierte Oma?) suchen, die mal zusätzlich einspringen kann. Und den Vater zumindest für bestimmte Zeiten in die Pflicht nehmen.
Was hattest du denn für einen Erstberuf? Und was hast du auf Lehramt studiert?
LG sun
Re: Angst vorm Ref
Antwort von knuffelbär am 12.11.2012, 23:02 Uhr
Oh man, nun bekomme ich auch richtig bammel, wenn ich das lese. Genau das habe ich ab Februar auch vor mit (Gym. Bayern, Mathe/Theologie). habe noch 3 Wochen Prüfungen und bin dann froh endlich damit durch zu sein (letztes Jahr war schon sehr stressig, da ich mit den Kindern nicht so beurlaubt habe wie es mir zugestanden hätte, kam ich an die Zeitgrenze und habe keine einzige Pause seit Januar um noch alle Leistungen Fristgerecht zu erbringen). Ich sehne ehrlich den Dezember herbei, denn da beginnen zweieinhalb Monate Pause, von denen auch mein Mann einen frei hat, den wollen wir zusammen erholen.
Bei uns sieht der Plan so aus, dass mein Mann die Kinder morgens in den KiGa bringt und ich sie an mindestens drei Tagen die Woche um 17 Uhr abhole (welche ist recht flexibel) an den anderen beiden schafft das auch mein Mann, wenn ich es an vier Tagen schaffe wäre allerdings besser...
Wenn es zu stressig wird könnte mein Mann allerdings auf 30 Stunden reduzieren, wobei das die absolute Notlösung ist, denn ganz ehrlich, dann büßt er genau so viel ein vom Gehalt her, wie ich verdiene und da mein Hiwi Job wegfällt wäre das schlecht machbar...
Er hat zum Glück einen verständnisvollen Chef, wenn unsere Kinder krank sind kann er in den allermeisten Fällen auch mal einen Tag Homeoffice mehr machen oder kurzfristig Überstunden abbummeln, aber wenn ich sehe wie meine Kinder unter dem Staatsexamen gerade leiden (wenig Freunde besuchen, sie Klammern beide sehr viel) dann graut mir auch schon sehr vorm Ref...
Meine sind übrigens dann 3 und 5, ich hoffe auch, dass die ein oder anderen Freunde sie notfalls mal einen Nachmittag nehmen können, mal sehen...
Was ich mir noch vorgenommen habe ist gerade für Theologie schon vorm Ref anzufangen Arbeitsblätter zu sammeln, die ich dann nur noch überarbeiten muss und nicht mehr alles suchen, ich hoffe dass es einfacher wird, wenn man aus einem (wenn auch kleinem) Fundus schon schöpfen kann und in der Zeit habe ich dafür ja doch etwas mehr Ruhe und Zeit. Wobei ich mir da nicht zu viel Zeit verplanen will, denn die 2,5 Monate sollen meine Kinder mal an Nummer eins stehen, Mittags heim dürfen und nachmittags zu ihren Freunden!
Wer Fehler findet kann sie behalten ;-) es ist wirklich spät!
Re: Angst vorm Ref
Antwort von bobcat am 13.11.2012, 0:19 Uhr
Hallo,
es ist schaffbar, aber nicht nur mit dem Kiga als Betreuung.
Die Nachmittags- und Abendtermine bekommst Du damit nicht abgedeckt. Wieviele Termin das sind, hängt stark von der einzelnen Schule ab. Bei mir waren es geschätzt nur 12-15 Nachmittage im Jahr und dazu einige Elternabende.
Je nach Schulweg klappt es mit dem morgens hinbringen, dann Schule, Nachmittags hoffentlich Kinder und ab 21 Uhr ging es bei mir an den Schreibtisch. Privatleben fast gleich null und abgenommen habe ich auch nicht :-(
Versuche es doch! Du hast nichts zu verlieren.
LG,
bobcat
PS: Wenigstens am Wochenende kann Dein Mann doch die Kinder übernehmen, oder?
Nicht durchfallen!
Antwort von Caitryn am 13.11.2012, 8:41 Uhr
Es steht und fällt mit deiner Organisation (Freunde, Verwandte, Mann einbeziehen) und deinen eigenen Anspruch. Nutze deine Zeiten - bereits jetzt. Kommuniziere und denke nach, was wichtig ist. Setze dir Prioritäten. Es ist machbar - davon bin ich überzeugt. Schließlich hast du auch "Ferien", die keine freien Zeiten für dich sein werden. Und dann gibt es Wochenenden. Es wird hart werden, gar keine Frage.
Ich habe mein Ref. ohne Kind gemacht, habe aber noch 7 Chorgruppen geleitet, in ner Band, 2 Chören und 1 Ensemble gesungen. Zeit war also da. Es gab Wochen, in denen ich fertig war, aber auch Zeiten, in denen ich wieder atmen konnte.
Du musst im Ref. nicht jede Sache mitmachen. In der GEW fordern sie gerade, dass Lehrer nicht jeden Eifer mitmachen, den die Schulen vorgeben. Lehrer sollen Möglichkeit haben sich zu fokussieren, ihre Schwerpunkte zu finden. Es kann nicht sein, laut GEW, dass das Nebenher mehr Kräfte raubt, als das Unterrichten.
Mach das Ref und fall nicht extra durch (Macht sich nicht gut für die Vita).
Und übrigens, warum kann dein Mann nicht? Bist du alleinerziehend?
Durchfallen ist keine Lösung...
Antwort von speedy am 13.11.2012, 14:04 Uhr
Hi,
jetzt mach auf jeden Fall erstmal die Prüfungen - absichtlich durchfallen ist niemals eine Lösung. Niemand zwingt dich, das Ref sofort anzutreten, wenn es wirklich zu großen, unüberwindbaren organisatorischen Problemen kommt.
Ich habe ein Kind im Ref und eines 4 Wochen nach dem 2. Staatsexamen bekommen und habe es auch durchgestanden. War allerdings kein Lehramt, sondern Jura, da ist man etwas freier in der Zeiteinteilung und etwas weniger fremdbestimmt, der Gesamtaufwand dürfte aber ohne weiteres vergleichbar sein, insbesondere mit der Mammut-Prüfung am Schluss.
Gruß, Speedy
Ich sagte ja nicht, dass es UNMÖGLICH mit Kindern ist...
Antwort von momworking am 13.11.2012, 18:53 Uhr
Es ist nur unmöglich, wenn du als einzige Kinderbetreuung die KiTa hast!
Wenn dein Mann so viel arbeiten will/muss, dann müsst ihr eben in den sauren Apfel beißen und jemanden engagieren, der sich um die Kinder (und den Haushalt, sorry, noch ne Baustelle...) kümmert.
Und zwar verlässlich.
Da wird finanziell gar nüscht mehr rumkommen.
Meine ganz persönliche Meinung dazu?
MACH ES!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
WENN du diese zwei Jahre durchhälst und einen guten/sehr guten Abschluss (je nach Einstellungsanforderungen) hinlegst und wirklich noch in die Verbeamtung rutschst, ehrlich, dann war es das alles wert, glaub es mir!
Und das solltest du auch deinem Mann klar machen.
DU hättest einen krisensicheren Job, den dir niemand mehr nehmen kann, der mit Schulferien kompatibel ist und euch in jedem Fall ein sicheres Auskommen beschert.
Und du solltest es für DICH tun!!! Es ist DEIN Leben, DEINE Zukunft und DEINE Absicherung.
5 Tage vor meiner zweiten Staatsexamensprüfung bin ich mit einem Nervenzusammenbruch ins Krankenhaus gekommen. Fertig war kein Ausdruck mehr für meinen Zustand.
ABER: Die Aussicht auf das, was ich erreichen könnte, für mich und meine Tochter hat gereicht, dass ich am Tag der Prüfung top vorbereitet und mit perfekten Materialien parat stand.
Und, falls du das wissen möchtest:
Meine Tochter weiß heute nix mehr davon, dass ich damals so wenig Zeit für sie hatte. Sie ist vollkommen normal entwickelt und alles ist gut.
Nur MUT!!!
Alles Liebe,
Annette
Re: Angst vorm Ref
Antwort von novemberfee am 13.11.2012, 19:48 Uhr
Hallo auch von mir,
aaalso,
ja es war sehr anstrengend, hat mich an meine Grenzen gebracht, ich habe ein halbes Jahr lang nach er Schule Baldrian eingenommen um runterzukommen. Es lag nicht an den Kinern, das Unterrichten, en Kollegen...nein, es lag an dieser Situation ständig von Seminarleitern beurteilt zu werden und immer andere Möglichkeiten finden zu müssen, wie man es noch hätte anders machen können,wobei man schon sein Bestes gab. Man muss schon kritikfähig sein un en Seminarleitern nach den Mund reden, sonst schneidet man (meine Erfahrung) schlechter ab - denn Mund aufmachen ist nicht gewollt.
Nun zurück zu deiner Frage - bei uns im Jahrgang war die beste Referendarin eine alleinerziehende Mutter. Es heißt oft, dass Mütter gelernt haben, sich zu organisieren und ihre Arbeitszeit demnach effektiver gestalten.
Viel Glück...es lohnt sich, das Gefühl nach bestandener Prüfung , wenn alles ,die monatelange Plagerei von einem abfällt, ist hm..jo...wie ach einer Geburt:))))
Interessante Foren zum Austausch wären
referendar.de
lehrerforen.de
keine Bange-nur Mut!!!!
Antwort von pestef am 14.11.2012, 20:22 Uhr
Hallo,
ich habe mir eben auch die vorherigen Posts durchgelesen und bin erstaunt.
Ich habe in BW das Ref für Lehramt an Gymnasien gemacht und wir hatten sehr, sehr viele Reffis mit Kindern. Freiburg als Seminarstandort ist aber wohl bekannt dafür.
Fazit: die mit Kindern waren wesentlich entspannter als die ohne!
Warum? Ganz einfach: Kinderlose haben die Zeit bis nachts um 2 vorzubereiten. Die mit Kindern nicht, weil sie sonst innerhalb von 3 Monaten am STock gehen. Dh man setzt seine Prioritäten ganz anders und macht auch mal einen Punkt in der Vorbereitung. Du kennst die 20/80 Regel? In 20% der Zeit hat man 80%der Vorbereitung erledigt. Der Rest ist Kür und wird schnell zum Krampf.
Das muss man sich immer wieder bewusst machen. Im Alltag reichen 80% völlig, bei Lehrproben halt mehr, das ist klar. Aber mit dem Wissen im Hintergrund ging und gehe ich immer um 22 Uhr ins Bett. Ist auch heute noch meine Regel - nach 21 Uhr nichts mehr für die Schule und nach 22 Uhr ins Bett.
Und ja, das geht!!!!! Man muss halt den Mut haben, das auch durchzusetzen. Aber so behält man sich die geistige und körperilche Gesundheit, die es einem dann ermöglicht den Rest der Reffis am Schluss notenmäßig abzuhängen. Man gewinnt so Routine im improvisieren, goldwert im Schulalltag.
Mir hat mal eine Kollegin gesagt (die auch kleine Kinder hatte): Denk immer dran, gut ist gut genug.
Das habe ich mir zu Herzen genommen und sage es mir auch heute manchmal leise vor.
Klar ist das Ref stressig, aber es ist nur ein überschaubarer Zeitraum. Klar ist es stellenweise (Konferenzmarathon vor den Zeugnissen, Prüfungen etc,) auch SEHR STRESSIG.
Aber: wir Mütter können organisieren. Das machen wir jeden Tag. Dieses ständige "kritisiert werden", perlt an den Reffis mit Kindern viel mehr ab als an den Kinderlosen. Weil es denen eben wichtiger ist, was das eigene Kind von einem hält als so ein blöder Fachleiter. Ich habe immer genickt, freundlich gelächelt und in den Lehrproben halt das gezeigt, was der jeweilige FL methodisch oder didaktisch sehen wollte, ansonsten habe ich meinen eigenen Stiefel gemacht. Das braucht Selbstvertrauen. Aber das können wir uns leisten. Wir haben nömlich schon was geleistet - das erste Examen und unsere Kinder, die uns wunderbar erden. Das habe ich mir immer gesagt. Die Kritik eines FL sagt nichts über mich als Mensch aus.
Am Ende war es diese lockere Einstellung auch, die meinen Schulleiter so von mir überzeugt hat, dass er für mich eine STelle ausgeschrieben hat und für meine 9 Ref-Kollegen an der Schule nicht. Auch vom Seminar bekam ich ähnliche Rückmeldung. Die suchen nämlich Leute, die sich nicht kleinmachen lassen, sondern auch in Krisensituationen wissen, wer sie sind.
Daher: Mut zum Selbstvertrauen, Mut zur 20/80 Regel, Mut zum Fehler machen, Mut zum Fünfe-grade -sein-lassen. Mut zur Erkenntnis "Gut ist gut genug im Alltag"
Du hast Anspruch auf familiengerechte Arbeitszeit. Stelle den Antrag auf §13 des CGG rechtzeitig vor ERstellung des STundenplans im selbstständigen Unterricht. Ich bin mittlerweile BfC bei uns an der Schule und kann DIch da beraten. Wenn es betreuungstechnisch nicht geht, dann musst Du mit Kleinkind nicht nachmittags unterrichten. Bleiben natürlcih noch die Konferenzen und Seminarveranstaltungen etc. Da greift das Chancengleichheitsgesetz nicht.
Zu mir: ich habe mein Ref gemacht als mein SOhn gerade 6 Monate alt war. Er war bis 14 Uhr bei einer Tagesmutter. Mein Mann ist Ingenieur, hat Gleitzeit und ist dann oft eingesprungen nachmittags.
Ich fand das Ref im Vergleich zum ersten Jahr NACH dem Ref total entspannt. Dann kommt nämlich der Realitätsschock, wenn man plötzlich höheres Deputat hat.
Ich habe nach dem Ref mit 21 Stunden angefangen. Wurde nach dem 1. Jahr schwanger, habe mein 2. Kind bekommen und bin nach 8 Wochen Mutterschutz wieder eingestiegen. Auch hier war die Reaktion der lieben Mitmenschen "Wie willst Du das schaffen?"
Ich habe auf 13h reduziert und es war ein Klacks. Wahrscheinlich weil einfach nicht zugelassen habe, das mich das Ref verrückt macht. Ich war also erprobt. Als Nr.2 9 Monate alt war, habe ich wieder auf 18h aufgestockt und bin jetzt wieder ein Jahr später mit Nr. 3 schwanger. Und ich werde wieder nach 8 Wochen einsteigen und freu mich drauf.
Ich bin sicher nicht Superwoman. Aber ich bin nicht perfekt und will es gar nicht sein. Die Einstelllung hilft so sehr. Mit Ruhe läuft dann auch das Examen ganz gut. Hab ein "sehr gut" was deutlich besser ist als das meiner hysterischen Mitreffis ohne Kinder. Und eben diese Ausgeglichenheit und die Fähigkeit zu alles zu koordinieren hat mir auch die Stelle an einer super Stadtschule verschafft.
Also, immer tief durchatmen und dran denken, das wichtige ist Deine Familie. Der Rest ist nur ein Teil Deines Lebens. Nicht Dein Leben.
Alles Gute
was ist cgg?
Antwort von Caitryn am 15.11.2012, 10:06 Uhr
Was ist CGG? Finde nichts im Internet. Würde mich sehr interessieren, da ich nächstes Jahr wieder arbeiten möchte - halbe Stelle und befürchte, wieder viele Freistunden zu haben (1,2 + 8,9 - wie doof ist das denn?)
Chancengleichheitsgesetz
Antwort von pestef am 15.11.2012, 14:06 Uhr
Wenn die SL Deinem Antrag auf familiengerechte Arbeitszeit nicht entsprechen kann, muss sie das schriftlich gegenüber der BFC begründen.
Daher läuft das meistens.
Antrag ist formlos zu stellen.
Re: Chancengleichheitsgesetz
Antwort von pestef am 15.11.2012, 14:10 Uhr
http://www.rp.baden-wuerttemberg.de/servlet/PB/show/1301300/rpt-bfc-chancen-gg.pdf
Hier der Link mit Erläuterungen für BaWü.
Lasst mal die Kirche im Dorf!
Antwort von morfer am 08.12.2012, 12:21 Uhr
Liebe Kia-Ora!
Lass Dich nicht verrückt machen. Es geht um kein Strafgefangenenlager sondern um ein Referendariat. Du bist ein mündiger Mensch und kannst doch sagen, was für Dich machbar ist. Meine Kinder sind genauso alt wie Deine und ich würde mir das Ref mit ihnen jederzeit nochmal zutrauen.
Was ist eigentlich mit dem Papa? Kann er wirklich gar nichts übernehmen?
Du schaffst das!
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