Trennung - aber nur wegen der Kinder zusammenbleiben? Ohne Liebe?

Hallo Lotte,

ich war mit dem Vater meiner Tochter nicht verheiratet. Aber ich habe den Schritt zur Trennung gewagt, nachdem sich nach der Geburt herausstellte, daß sein Leben sich nicht änderte, meines aber drastisch. Es war auch kein In-Kongruenz-Bringen beider Lebensansichten möglich.

Es hat zwar einige Zeit gedauert, bis der Entschluß stand - schaff ich das alleine etc pp. Ich habe mich dann für die Trennung entschieden, trotz eines sehr gut verdienenden Mannes (meine Mutter war recht entsetzt), aber allein die finanzielle Sicherheit und einen Vater für mein Kind erhalten, der mittlerweile nicht die Vaterqualitäten aufwies, die ich vorher in ihm vermeinte zu sehen, nur um der männlichen Bezugsperson willen - nein, das war mir nichts. Dann lieber alleine mit Kind als mit einem Mann, den ich nicht mehr liebte und mit dem Leben nur nach seinen Vorstellungen möglich wäre.

Die Entscheidung war richtig, auch wenn es etliche Jahre dauern sollte, einen Mann zu finden, der die Elternrolle gegenüber meiner Tochter und die Partnerrolle mir gegenüber wahrzunehmen vermag. Für mich hat sich die Entscheidung und die Suche nach Mr. Right gelohnt.

Anders mein Onkel und meine Tante, die Ehe war - hm - schwierig. Meine Tante ist halt etwas besonders. Dennoch blieben sie zusammen, bis die Kinder aus dem Haus waren. Dann waren sie allein auf sich gestellt, mit Haus und sie als Hausfrau und er als selbständiger Unternehmer. Er hat dann sich in die Sekretärin verliebt, sich getrennt und das Haus wurde verkauft. Er zog zur Sekretärin und meine Tante in eine kleine Wohnung.

Im Endeffekt ist es das Beste, was beiden passieren konnte. Meine Tante wurde selbständiger und mein Onkel ist jetzt endlich glücklich. Aber beide waren natürlich schon Ende 40 und ich denke, die Kinder hätten von glücklichen Eltern sehr profitiert.