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Geschrieben von rabukki am 17.05.2011, 12:58 Uhr

Papatage ohne Mama

Hallo zusammen,

beim letzten Besuchstag hatten wir ein wenig Stress. Der Papa meiner Tochter kommt meist zu uns nach Hause, nimmt sie aber gerne mit in die Stadt, ins Schwimmbad, etc. Es ist ihm wichtig, fern meiner Einflusssphäre etwas zu unternehmen, ich finde es auch gut, wenn die beiden mal für sich sind. In letzter Zeit möchte meine Tochter aber oft, dass ich mitkomme, bzw. will bei mir bleiben. Natürlich will sie auch, dass der Papa bleibt, aber ich soll eben dabei sein. Ich kann das auf Dauer nicht einfach so ignorieren, schließlich habe ich auch unter der Woche wenig Zeit für sie, bzw. sie ist durch die Krippe ziemlich fremdbestimmt. Am Wochenende finde ich es deshalb gut, wenn sie selber bestimmen darf, was sie will. Und ic will - trotz Papatag - auch mitbestimmen können, schließlich gebe ich das Sorgerecht an dem Tag nicht einfach ab, sondern wir teilen es nach wie vor.

Mein Ex sieht das anders, er meint es sei ja schließlich meine Sache, was ich die Woche über mit ihr mache. Dass ich - genauso wie er - arbeiten und studieren muss, blendet er irgendwie aus. Immer fühlt er sich von mir dominiert, wenn ich z.B. sage "dann lass uns halt mal was zusammen machen!" Was spricht denn dagegen? Wir verstehen und doch an sich gut.

Jetzt am Wochenende musste ich kurz in die Stadt zur Arbeit und hatte geplant, dass die beiden so lange etwas unternehmen. Da ich für einen Zeitungsbericht über den Familientag unterwegs war, hätten sie aber auch prima mitkommen können. Das wollte er nicht. Als meine Tochter immer wieder sagte, sie wolle mit mir mitkommen, setzte ich sie halt irgendwann in den Buggy und weil er beleidigt nach Hause fahren wollte, nahm ich sie mit. Unterwegs fragte sie natürlich ständig nach dem Papa und wollte, dass er dabei sei. Als ich ihn dann anrief, kam er doch hinterher und alles war OK. Bis auf die Tatsache, dass unsere Tochter den Streit voll abbekommen hat. Irgendwie musste ich ihr auch erklären, weshalb der Papa nicht mitkommen will, dass er eben lieber etwas mit ihr alleine machen will, ohne mich. Wir haben uns auch etwas gestritten, ich sagte ihm, er solle doch mal über seinen Schatten springen. Schließlich plant er mich auch immer wieder für Besuche bei seiner Mutter ein und ich komme mit. Hätte auch besseres zu tun, aber das mache ich eben fürs Kind. Schließlich sieht sie diese Oma noch viel seltener als den Papa und sie ist noch nicht mal drei, bis zur Oma fährt man eine gute Stunde, das wäre ein ganzer Tag für sie quasi bei fremden Leuten. Das KANN ich nicht bringen, zumal sie das nicht will. Wenn ich ihm aber sage, dass ich das auch ihm/seiner Familie zu liebe tue, fühlt er sich von mir erpresst. Zu recht?

Denkt ihr, ich hätte anders reagieren sollen und das Kind, das ihn zwei Wochen wieder nicht gesehen hatte, einfach per Holzhammermethode bei ihm lassen?

In zwei Wochen muss ich Sonntagmorgens auf eine Messe und er wäre da um auf sie aufzupassen, allerdings in fremder Umgebung bei einem Freund von ihm, den sie gar nicht kennt. Soll ich oder nicht? Könnte sie auch bei meinen Großeltern lassen, die sind so gut wie ihre Kernfamilie. Allerdings ist das ein halber Tag und für meine Großeltern recht anstrengend, auch wenn sie es sehr gern machen. Also, stelle ich mich an, oder sind meine Bedenken berechtigt? Eigentlich will ich den Papa als vollwertige Erziehungsinstanz betrachten, aber so eigennützig und sprunghaft, wie er denkt, muss ich ihn, zumindest als zuverlässige Betreuung für Wochenendarbeit, wohl streichen, oder? (Wie) bringe ich ihm das nahe?

Was meint ihr? Soll ich mich an Papatagen komplett raushalten?

Eine Schwierigkeit bei meinem Ex ist, dass er die Dinge hinterher oft einsieht und dann doch mitspielt - aber immer erst, wenn es eskaliert ist. Und die Eskalation geht dann zu Lasten des Kindes. Das wird sich aber nicht ändern, oder?

 
7 Antworten:

Re: Papatage ohne Mama

Antwort von Joni76 am 17.05.2011, 13:28 Uhr

Hm ich kann das schwierig einschätzen, weil wir ja keinen Kontakt zum KV haben. Aber ich schreib mal meine spontanen Gedanken..

1. Kann es sein, dass er sich als Kindermädchen fühlt, wenn Du am WE beruflich was machen musst? Du musst was erledigen und er soll in der Zeit gefälligst was mit ihr unternehmen..

2. Ich finde, als Mama sollte man sich raushalten an den Papa-Tagen. Ich fände es etwas schräg, wenn man quasi als "Familie" was unternimmt und könnte mir auch vorstellen, dass das Kind daduch verwirrt wird.

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Re: Papatage ohne Mama

Antwort von +emfut+ am 17.05.2011, 13:35 Uhr

Ich finde, er hat das "Recht", Dich nicht dabeihaben zu wollen. Es sind SEINE Umgangstage und er darf sie gestalten, wie er möchte. Wenn Du das Gefühl hast, an DEINEN Umgangstagen nicht genug von Deinem Kind zu haben, dann ist das - so leid es mir tut - Dein Problem.

Kinder wollen öfter mal Dinge, die man aus irgendwelchen Gründen nicht erfüllen kann oder will. Und das Problem ist: Wenn Du nachgibst, wird sie erst recht nicht aufhören, das so zu wollen.

Ich habe gerade das umgekehrte Problem bei einer Freundin: Ihr Ex will sie immer dabeihaben, wenn er die beiden gemeinsamen Kinder (eineinhalb und drei Jahre alt) abholt. Die beiden Kinder zusammen sind ihm sonst zu viel. Sie ist da selber sehr zwiegespalten, weil sie ihn noch liebt (er hat sich wegen einer anderen von ihr getrennt), und läßt sich fast immer breitschlagen. Aber im Endeffekt quält sie sich dabei nur, weil sie jedes nette Wort von ihm auf die "vielleicht mag er mich ja doch noch"-Goldwaage legt und nachher zu Hause in ein "so schön könnten wir es als Familie haben"-Loch fällt. Ich habe ihr geraten, sich nicht mehr breitschlagen zu lassen - er soll alleine mit den Kindern klarkommen. Die Kinder werden es überleben, auch wenn die Windel mal länger ungewechselt bleibt oder so, und auch sie hat das Recht, mal einen Tag für sich zu haben.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Papatage ohne Mama

Antwort von chartinael am 17.05.2011, 13:41 Uhr

Also, hm, wie alt ist denn das Kind? Ansonsten, ja, Papatage sind seine Tage und auch wenn das Kind will, daß Du mitmachst, sag ihr, daß das der Papatag ist und Du was anderes geplant hast und daß der Papa sich doch schon soooo lange auf sie gefreut hat und sie es mit Papa doch immer schön findet und er sie doch schließlich sehr lieb hat und so.

Aber, dem steht natürlich gegenüber, daß Du auch gerne mal einen "Sonder"-Elterntag anleiern könntest. Wir haben dann zB immer mal einen Zoobesuch oder Kinobesuch oder ein Eisessen gemeinsam eingeplant, als unsere Tochter klein war. Sozusagen einen zusätzlichen Tag, an dem auch der Vater dabei ist. Allerdings muß ich sagen, fand ich diese gemeinsamen Aktivitäten immer recht anstrengend.

Gruß

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Überzogen

Antwort von Mucki+Ninchen am 17.05.2011, 13:56 Uhr

Hallo,

ich finde deine Ansicht überzogen. Nur weil ihr euch "an sich gut versteht" muss er doch nicht mit dir seine Freizeit verbringen wollen. Mit dem Kind ja - das macht er offensichtlich auch gerne. Mit dir nein - wozu?

Du machst unter der Woche was ihr wollt. Dass du dann arbeitest, ist - direkt ausgedrück - nicht sein Bier oder sein Problem. Du hast trotzdem mehr Kind-Zeit als er Kind-Zeit hat. Von daher würde ich ihm am Wochenende die Freiheit ruhig lassen. Es sind ja auch nicht mehrere TAge am Stück, sondern scheinbar nur ein oder ein halber Tag.

Davon abgesehen machen Kinder immer mal wieder Anstalten, genau das Elternteil zu wollen, was grad nicht da ist. Oder eben beide zusammen.

Aber da liegt es an dir, deiner Tochter zu vermitteln, dass es völlig in Ordnung ist und der Papa sie liebt und sehr gern was mit ihr unternimmt und so weiter.

Ich sehe das so wie dein Ex.

Kann es sein, dass du gern was mit ihm unternehmen willst? Und das Kind der (vorgeschobene) Grund ist?

Gruß, M

P.S. Ich verstehe mich auch mit meinem Ex, aber beide würden wir nie auf Idee kommen, gemeinsam was zu unternehmen. Wozu? Einschulung, Taufe oder Konfirmation des Kindes sind die Ausnahmen - aber das zähle ich nicht zu "Unternehmungen" oder Besuchstagen.

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Re: Überzogen

Antwort von rabukki am 17.05.2011, 14:23 Uhr

Danke für Eure Einschätzungen. Das mit dem Sonder-Elterntag ist eine gute Idee.
So wie es im Moment läuft, verbringen wir immer einen Teil der Papatage gemeinsam, weil er sie bei mir abholt und erst nach einiger Zeit mit ihr losdüst. Letztes Mal habe ich sie bei ihm abgeholt, da wollte er, dass ich noch bleibe. Diesmal war ich offenbar eher wieder Störfaktor. Da werd ich nicht so schlau draus, aber ist eigentlich egal. Ich mag ihn und finde es gut, auch als getrennte Eltern gemeinsam zu entscheiden und sich mal zusammen zu setzen.

Meine Tochter ist Zweieinviertel. Sie hat sehr viele Bezugspersonen, neben mir, den Erzieherinnen aus der Krippe die Groß- und die Urgroßeltern, Tanten, usw. die zu Besuch kommen. Da ist der Papa einfach ein weiterer netter Mensch, den sie aber wesentlich seltener trifft, als die anderen. Manchmal denke ich einfach, es ist zu viel verlangt, nach einer anstrengenden Woche dann noch mit ihm losziehen zu MÜSSEN. Zumal sie diesmal geweint hat, als ich los musste. Morgens in der Krippe kommt es vor, dass sie etwas an mir klebt, aber in der Form wie beim Papatag letztens kommt das nie vor, bei den Verwandten schon gar nicht. Deswegen bin ich verunsichert... Aber es ist sowieso gerade ein wenig Trotzphase angesagt, vllt. hängt das damit zusammen.

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Re: Überzogen

Antwort von rabukki am 17.05.2011, 14:32 Uhr

Beim Nachdenken merke ich gerade, dass das Problem vielleicht daher rührt, dass er manchmal recht lange nicht kommt. Eigentlich war das alles schon gut gelöst, aber als er mal sechs Wochen nicht da war, musste unsere Tochter sich erstmal wieder an ihn gewöhnen und dadruch war ich wieder öfter dabei. Vielleicht sind wir durch diese Pause wieder in diese blöde Situation reingerutscht.
An für sich bin ich auch dankbar für einen Tag mit mir allein und ob ich etwas mit ihm unternehmen will, hängt stark von seiner gegenwärtigen Laune ab :) Wenn er gut drauf ist, ist er schon sehr unterhaltsam

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Re: Überzogen

Antwort von -Ursula- am 17.05.2011, 20:05 Uhr

es ist immer schwer, einschätzungen über fremde menschen zu geben.
ich kann nur sagen, wie es bei uns ist.
bei uns ist der umgang absolut erschwert, da der papa von meinem sohn (gerade 3 geworden) die abmachungen nicht einhält.
so kommt es vor, dass er wochenlang nicht kommt, und dann plötzlich wieder da ist, aber eben zu besuch.. wenn er dann ein paar mal hintereinander auch kam, kann ich meinem sohn zutrauen mit ihm allein zu sein. er gibt auch oft an, dass ich bleiben soll (wenn betreuung bei uns) ..
ich achte genau auf sein verhalten.. manchmal hat mein sohn geweint, WENN PAPA REINKAM, bzw ihm näher kam. da war klar, dass ich das meinem (sehr sensiblen) kind nicht antuen kann.
man muss als mama immer abwägen..
mittlerweile arbeiten wir daran, dass der papa unser kind ausserhalb meiner wohnung allein betreut. seitdem das im gespräch ist, taucht der papa GARNICHT mehr auf..
er sagt, er will.. aber er bekommt es nicht auf die reihe ..

bei uns ist es auch so, dass etliche bezugspersonen meinem sohn vertrauter sind.. gerade, wenn der papa unzuverlässig ist, ist es schwer für ein kind vertrauen zu fassen. dazu kommt dann evtl. noch der ärger, der in der mama steckt.. und die traurigkeit, darüber, dass das kind keinen zuverlässigen papa mit ernsthaftem interesse hat.. und das spüren die kleinen auch ganz genau..
das erschwert das ganze.

achte genau auf dein kind.. ihr könnte ja darauf hinarbeiten, dass der umgang dann irgendwann ganz allein zw. den beiden stattfindet.
schau auf dein kind, und entscheide.

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