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Geschrieben von Rabenmutter am 14.05.2013, 8:28 Uhr

Mir tut mein Kind so leid

Hallo,

nach dieser Hortgeschichte am Freitag kommt mein Sohn gestern total fertig nach Hause und rückt erst heute morgen mit der Sprache raus.

Die Betreuerin gibt IHM die Schuld und hat ihn wohl total angemeckert, er hätte sich mit Absicht sie ausgesucht, um sie zu fragen, ob er seinen Freund mitnehmen darf, weil sie neu sei. (Die Kinder sind 9 und nicht doof, aber soviel an taktischen Überlegungen zu unterstellen, na ja, dafür müssten sie schon ziemlich abgebrüht sein, was sie nicht sind).

Und als ob die Tatsache dass sie neu sei, eine Entschuldigung ist, sich nicht an die Regeln zu halten. Die Regeln sind klar: kein Kind was in der Kantine/Hort angemeldet ist geht mit irgendeinem anderen ERWACHSENEN (hier hat sie ja nicht mal irgendeinen Erwachsenen zu Gesicht bekommen, geschweige danach gefragt, einen zu sprechen) raus der nicht auf der Liste er erlaubten Abholpersonen steht, oder von bei dem die Eltern telefonisch/schriftlich ihr Einverständnis gegeben haben. Das sind die Richtlinien, die der Hort vorgibt!

Wir Eltern werden ständig mit irgendwelchen Erklärungen zu Sicherheitsbestimmungen bombardiert, die wir unterschreiben müssen. In den Hort ist wegen eines elektronischen Sicherheitssystems kaum rein- und rauszukommen, wenn grad wenig Betreuuer da sind, weil es keine Möglichkeit gibt, dass jemand die Tür öffnet, aber gut...

Ich habe nochmal meine beiden Jungs befragt: sie war die einzig greifbare Betreuerin weit und breit, die drei Jungs konnten von ihren üblichen Betreuern niemanden finden.
Und das glaube ich ihnen auch dass sie da nicht schwindeln. Sie waren halt aufgedreht weil Papa sie reingeschickt hat und gesagt hat: "Nehmt Euren Freund halt mit" und sind nicht durch drei Stockwerke des Gebäudes gelaufen um einen Betreuer zu finden und ihn zu fragen: Sind Sie denn jetzt für uns zuständig oder an wen muss ich mich wenden?

Die andere Mutter hatte wohl schon öfter ähnliche Vorfälle und hat einen scharfen Brief an die Hortleitung geschrieben.
Sie sagt aber auch, dass es wohl üblich ist, den Kindern die Schuld in die Schuhe zu schieben und das Personal zu schützen, egal was grad passiert ist.

Ich möchte jetzt eigentlich zur Hortleiterin gehen, und ein klärendes Gespräch führen. Aber mein Sohn, der eh schon ein Problem mit seinem Selbstwertgefühl hat und sich eh unwohl fühlt im Hort fleht mich an, nur ja nichts mehr zu sagen, damit er von den Betreuern nicht noch mehr Ärger bekommt...

Ich weiss wirklich nicht, was ich tun soll. Ich habe ihm erklärt, dass es ungerecht von den Erwachsenen ist, ihm die Verantwortung dafür dass sie einen Bock geschossen haben, in die Schuhe zu schieben. Aber ich verstehe natürlich auch, wie das ist. Wenn er jetzt als "troublemaker" (oder vielmehr ich als Mutter meckere) abgestempelt wird, dann kriegt er jede Kleinigkeit auszubaden, selbst wenn er nichts getan hat.

Und er ist wirklich ein zurückhaltendes, braves Kind das sich (zu sehr) anpasst.

Mann, alles kacke...

Wenn jemand weiss, wie ich eine Lösung finde, die dem Kind nicht schadet, sagt mit bitte Bescheid.

Davon ausgehen, dass die Erwachsenen Verantwortung übernehmen und sich auch benehmen wie Erwachsene kann man im luxemburgischen Schul- und Betreuungssystem leider nicht.
Diese Erfahrung haben wir ja schon im Kindergarten gemacht und auch schon im Kindergarten die Erfahrung dass die Tatsache, sich an die Vorgesetzten zu wenden die Situation für's Kind eher schlimmer macht als irgend etwas klärt.

Und ich bin wirklich ein Mensch der sehr diplomatisch ist, weil ich meine Wut, Empörung und was immer erstmal da ist, zuerst mit mir alleine kläre und mir dann mit kühlem Kopf einen Plan vorbereite, bevor ich zu solchen Gesprächen gehe, weil ich weiss, wie unglaublich heikel sie sind.
Bei uns sind immer die Kinder schuld - und das ist nicht nur an unserer Schule so (ich kenne persönlich mindestens ein halbes Dutzend ähnlich gelagerter Fälle an allen möglichen staatlichen Schulen). Das ist ein systeminhärentes Problem das aber von der Politik einfach totgeschwiegen wird, weil es nicht ins Konzept passt.

Ich dachte immer, es bezieht sich nur auf die Schule, und beim Hort wäre es besser, weil da ja ein anderer Träger ist, aber die Mentalität scheint wohl die gleiche zu sein...

Also: stillhalten und dem Kind beibringen, dass man nicht für sich einstehen darf, selbst wenn man sich nach bestem Wissen und Gewissen an die Regeln gehalten hat, oder die Hortleitung ansprechen und Gefahr laufen, dass der Junge dann auf unbestimmte Zeit gepiesakt wird?

Vielen, vielen Dank Herr Papa! Es ist ja nicht so, als ob er über all diese Dinge nicht informiert worden wäre. Nur wenn man halt nicht hören will...


LG

Rabenmutter

 
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