Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von charty am 06.01.2010, 23:33 Uhr

Mir geht es besch*** und ich brauche Euren Rat

Hallo Ihr Lieben,

einen guten Start in 2010 habe ich Euch gewünscht und nun wünsche ich Euch auch noch ein tolles 2010!

Auch wenn ich nur noch zeitweise hier unterwegs war und weiß, dass viele von Euch mehrere Kinder haben, habe ich trotzdem ich nur ein Kind habe, wieder einmal das Gefühl ich kann nicht mehr. Tretet mir jetzt bitte in den Ar***, gebt mir Tipps, egal wie.

Seit meinem Burnout im Sommer 2006 und vorhergehenden ziemlichen Mobbing-Situationen in meiner alten Firma über 4 Jahre (nachgewiesen) komme ich trotz Psychotherapie (geendet in 11/2009) nicht mehr richtig auf die Beine. Es ist ein permanentes Auf und Ab und ich habe das Gefühl ICH existiere nicht mehr, nur mehr für andere und jeder erwartet, dass ich stark bin, funktioniere, auch meine Familie. Irgendwie lebe ich nur noch für andere.

Als Feli noch im KiGa war und ich bis 06/2007 in meiner alten (Mobbing-)Firma gearbeitet habe hatte ich noch irgendwie Freiraum für mich, meine Unterlagen, Schriftverkehr Steuern, etc. aber jetzt seit ich in der Firma meines Stiefvaters (für mich mein richtiger Vater) arbeite und insbesondere seit der Schule habe ich das Gefühl ich existiere gar nicht mehr. Die Arbeit macht mir Spaß, aber so wie die Situation ist, müsste ich gar nicht so viel arbeiten. Mein Vater hat mich ja in die Firma (eigentlich sind wir nur zu Zweit) geholt, weil meine Mama so krank ist und sie kürzer treten musste und weil er durch die Krankheit meiner Mama sein Alter (09 70 geworden) registriert hat, dass er sein Leben nie gelebt hat und auch die Frage nach der weiteren Existenz seiner Firma. Meine Mama hat ihn seit Jahren gebeten mich in die Firma zu holen, damit ich häppchenweise eingearbeitet werden kann, aber er wollte sich nie in die kompletten Karten der Geschäfte (legal aber teilweise besonders) schauen lassen. Er weiß um meine Fähigkeiten, die ich ja auch in meinem anderen Job über 16 Jahre gezeigt habe und nun habe ich neben dem alltäglichen das Gefühl, dass mich diese Erwartungshaltung zerfrisst. Dass für mein - für die wenigstens Menschen offensichtlich - nicht besonders großes Selbstbewußtsein insbesondere meine Mutter, aber auch mein leiblicher Vater verantwortlich sind, weiß ich durch meine Psychotherapie und habe auch hart daran gearbeitet. Aber meine Fehler oder Schwächen will mein enges Umfeld einfach nicht sehen, auch wenn ich versuche diese anzusprechen. Jeder will in mir die Starke, die immer gut Gelaunte sehen, die alles schafft. Auch wenn sie mir immer wieder sagen, dass sie mich bewundern wie ich mein Leben meistere und wie ich das mit Feli schaffe, die permanenten Auseinandersetzungen mit meinem Ex, der Alltag, Feli`s immer noch problematische Psyche etc . Aber die Kraft, die dahinter steckt, sieht insbesondere mein Vater nicht und meine Mama sieht es zwar, nimmt aber im Alltag keine Rücksicht darauf. Neben all dem bin ich auch immer noch der erste Ansprechpartner meiner Mutter für ihre Eheprobleme mit meinem Vater, der ein sozial sehr problematischer Mensch ist. Das weiß er selbst, aber kann auch nicht mehr aus seiner Haut, aber er hört mir zumindest in vielen Situationen zu.

Insbesondere seit der Schule (09/09) sieht mein Tagesablauf so aus, dass ich um 5.45 Uhr aufstehe, um 7.30 Uhr gehts in die Schule, um 8.30 Uhr bin ich im Büro. Mein Vater kommt so zwischen 9.30 Uhr und 11.00 Uhr und er erwartet, dass ich vorher da bin und so lange da bin bis ich Feli vom Hort abhole. In der ganzen Zeit, die ich im Büro anwesend bin, ist er max. 5 Stunden mit mir anwesend (sei ihm auch vergönnt, aufgrund seines Alters und der Tatsache, dass er gar nicht mehr da sein müsste). Aber immer gegen Ende, wenn er sein Mittagsschläfchen gehalten hat und er weiß, dass ich jetzt dann in ca. 30 Minuten gehen muss, kommt er mit den unmöglichsten Sachen und ich routiere. Eine halbwegs normale Tagesstruktur konnte ich ihm in den gut 2 Jahren nicht beibringen. Um 16.30 Uhr rausche ich Richtung Hort, hole Feli auf den letzen Drücker ab, dann Hausaufgabenkontrolle, dann spielen, lesen etc., Abendessen und um 19.15 geht sie ins Bett. Dann entspanne ich ca. 15-30 Minuten und mache dann meinen Haushalt. Aber meist 1 Stunde nach dem ins Bettgehen, kommt Feli wieder raus, muss aufs Klo, sucht meine Nähe etc. und das dann im Stundentakt. An Unterlagen etc. machen ist gar nicht zu denken, weil wenn ich so etwas vor habe, sie dann wirklich alle 15-30 Minuten rauskommt. Ich komme dann nicht runter, kann nicht entspannen, komme zu spät ins Bett. Freunde sehen, keine Chance, wenn dann telefonieren wir. Einmal die Woche gehe ich in Aqua-Fitness am Abend mit Babysitter. Aber kaum bin ich wieder daheim, tanzt die Maus wieder an, so der 7. Sinn. Es ist zum Haare raufen. Alleine jetzt kam sie innerhalb der letzten 2 Stunden 5x an aus irgendwelchen Gründen. Ruhig auf sie einreden hilft nicht, laut werden, sauer werden etc. hilft nicht. Nur mit ihr in mein Bett gehen und schlafen hilft, nur dann komme ich nicht mehr raus oder wache mitten in der Nacht auf, weil ich nicht mehr schlafen kann.
Jedes 2. Wochenende ist sie 1 Tag bei ihrem Vater, aber an dem Tag bin ich so ausgepowert, dass ich schlecht meinen Ar... hochbekomme, außer für den Haushalt. Alles andere bleibt auf der Strecke. Und da sie nach den Papa-Tagen meist total durch den Wind ist und ich Ihre Zerrissenheit dann immer voll abbekomme, wird der Tag immer sehr lang, da sie mich dann mit dem Bedürfnis nach Nähe immer total aussaugt. Und der zweite Wochenendtag gehört Feli und ihren Wünschen. An den Papa-freien Wochenenden geht sie aber auch nicht freiwillig mal zu meinen Eltern, da sie die permanenten Spannungen zwischen den beiden immer spürt und auch nicht mag, was ich auch verstehen kann.

Mal einen Urlaubstag außerhalb der Ferien habe ich nicht oder mal einen halben freien Tag, da mein Vater dafür kein Verständnis hat. D.h. alle meine Termine (Arzt oder Friseur oder mal einfach Zeit für mich) findet in den Mittagspausen oder am Wochenende statt und das immer unter Zeitdruck.

So sind in letzter Zeit, gerade auch durch meine langwierige Zahngeschichte, die mich für fast 2,5 Monate durch einen Zahnarztfehler fast komplett außer Gefecht gesetzt hat, viele Sachen komplett liegen geblieben, die aber wichtig wären. Unter anderem eine Sache, die auch meinem Vater privat sehr am Herzen liegt. Ich schaffe es einfach nicht, das auf die Reihe zu bringen, habe ihn dazu schon angelogen. Ich weiß nicht mehr wie ich aus dieser Spirale rauskomme?

Morgen habe ich einen der schwersten Gänge vor mir. Ich werde meinem Vater im Büro reinen Wein einschenken, auch wenn ich mir sicher bin, dass er es nicht verstehen wird. Ich werde ihm erklären wie es um mich steht, dass ich zumindest einen halben Tag in der Woche weniger arbeiten möchte (selbstverständlich unter Gehaltsverzicht), um diese brach liegenden Dinge erledigen zu können und dann künftig ein wenig mehr Freiraum zu bekommen. Da ich mittlerweile weiß, dass er selbst unter Depressionen leidet, habe ich die Hoffnung, dass er mich zumindest ein bißchen versteht. Ich muss eine Lösung finden, da auch manche Sachen in der Firma darunter leiden, wenn ich total am Boden liege, was er aber so nicht erkennt, da ich zumindest in der Firma immer irgendwie den Bogen rumreißen kann.

Ich weiß nicht, ob Ihr mich verstehen könnt, aber ich laufe hier echt am Limit. Vieles konnte ich durch die Psychotherapie in Angriff nehmen und ich habe auch vieles gelernt und geändert, aber es ist ein permanentes Auf und Ab und ich weiß nicht, wie ich das abstellen kann.

Danke Euch. Ich weiß, es ist jetzt mega lang geworden, aber ich wusste jetzt echt nicht mehr wohin mit meinen Gefühlen.

Danke fürs Lesen und auch schon mal für Tipps, falls welche kommen.

Vg Claudia

 
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