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Geschrieben von kuestenkind68 am 17.02.2019, 23:58 Uhr

@cube

Mein Sohn geht auch in eine Inklusionsklasse und alle Inklusionskinder haben hier eigene Integrationshelfer. Aber das löst bei weitem auch nicht alle Probleme.

So sieht es bei uns täglich aus:
Kind A hat Förderschwerpunkt Lernen, aber musste vermutlich auch sozial-emotional haben. Er wird auch aggressiv und laut, haut andere einfach so, wenn er meint, sie würden ihn provozieren. Ja, manche Schüler haben vor ihm Angst, weil er sehr groß und kräftig ist für sein Alter. Wenn A etwas macht, holt er sofort den Integrationshelfer und der schimpft immer mit den anderen Kindern. Die anderen Kinder sind immer Schuld. A erfährt also sogar durch den Integrationshelfer, dass er eigentlich im Recht ist und die anderen Kinder nicht. Gute Arbeit. Das erleichtert ja die Integration in der Klasse. A ist überhaupt nicht integriert. Er hat keine Freunde. Auf der Klassenfahrt weil keiner das Zimmer mit ihm teilen. Diejenigen, die das dann tun müssen, weinen bzw wollen nicht mitfahren. Ohne I-Helfer darf A nicht in die Schule kommen, hat die Schulleitung entschieden. Ist der I-Helfer krank, muss A zuhause bleiben. Integration? Sicher nicht.

Integrationskind B ist ein liebes nettes Kind mit Down-Syndrom. Der wird akzeptiert, weil er einfach nicht negativ auffällt. Leider verlässt er jetzt das Gymnasium und geht doch zur Förderschule, weil er dort besser gefördert werden kann. Obwohl er akzeptiert wurde, hatte auch er keinen einzigen Freund in der Klasse.
Integrationskind C ist Sehbehindert. Bekommt entsprechende Hilfsmittel. Kann intellektuell aber dem Unterricht problemlos folgen. Und was ist? Kein Problem. Er ist gut integriert, hat Freunde und wird sogar unterstützt, wenn er Hilfe braucht. Ist aber auch vom Verhalten halt ganz normal, wie die Mehrheit auch.

Gelungene Integration gibt es nur bei Kind C.
Warum? Weil er genauso tickt wie die anderen, aber halt bloß schlechter sieht. Das ist aber kein Grund, ihn auszuschließen. Genausowenig würde der Rolli-Fahrer ausgeschlossen (den hatten wir schon vor 30 Jahren bei uns an der Schule ohne großes Tamtam und ohne große Probleme).
Warum funktioniert es bei Kind A und B nicht? Ganz einfach, die sind einfach nicht auf dem gleichen Level. Und bei Kind A kommt halt auch Aggressivität hinzu. Und wenn Kinder Angst haben, dann geht eben keine Integration mehr.

Ach und die anderen Kinder sind super genervt, von der permanenten Geräuschkulisse, wenn die I-Helfer im Hintergrund leise reden,* davon, dass sie immer die Schuldigen sind, wenn A etwas anstellt,* davon dass sie ggf falls die Schule verlassen müssen, wenn die Leistungen zu schlecht sind, Kind A und B aber bleiben dürfen, obwohl sie auch nicht die Ansprüche erfüllen können * davon dass sie täglich mit Bauchschmerzen in die Schule gehen müssen, weil sie Angst vor Kind A haben usw usf.

Ach und noch was: da sich alles wieder nur auf die Integrationskinder fokussiert, werden die Bedürfnisse der anderen Kinder nicht befriedigt: Zeit die guten, schlauen Kinder zu fördern bleibt nämlich nicht mehr. Dabei sind das die eigentliche Zielgruppe am Gymnasium. Schade, so bleiben viele Top-Schüler unter ihrem Potenzial.

 
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