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Geschrieben von pauline-maus am 15.02.2019, 11:58 Uhr

frage an Inklusionseltern

wie gehen eure kinder mit der situation um , ein inklusionskind zu sein.
ich stelle es mir schwer vor, da die kinder ja merken, sie sind anders ( nicht negativ auslegen bitte) als die anderen kinder.
gerade im grundschulalter ist man doch lieber ein teil der menge und eher nicht gern anders
würden sie sich nicht wohler fühlen in einer klasse mit anderen , die ähnliche"probleme " haben?
es ist nur eine interessenfrage von mir, keinerlei wertung

 
6 Antworten:

Re: frage an Inklusionseltern

Antwort von memory am 15.02.2019, 12:56 Uhr

Ich denke das kann man nicht pauschal beantworten und ist auch sehr von der Art und Ausprägung der Defizite und auch vom Umfeld , Mitschüler , Lehrern , und dem Selbstbewusstsein und der Selbstwahrnehmung des Kindes abhängig.

Warum soll ein Kind sich dafür schämen eine Behinderung zu haben , warum soll es sich wünschen alle anderen Kinder in seinem Umfeld wären auch behindert? Nein so denken Kinder in der Regel nicht, das kommt eher von Erwachsenen.

Es gibt auch den Spruch , behindert ist man nicht , behindert wird man.
Mein Sohn hat selbst gemerkt, dass er "anders" ist! Stärken und Schwächen gehören aber zu jedem Menschen. Und ja manchmal muss mein Kind 150% geben um das zu erreichen was andere locker so schaffen (schwimmen , klettern , rennen ,Kunst z.b. oder auch best. Dinge in Literatur ) , manchmal muss er das nicht tun , weil es ihm einfach nicht möglich ist , trotz dieser Anstrengung ein passables Ergebnis zu erzielen , dank der Inklusion .

Manchmal ist er verzweifelt , weil er auf wenig Verständnis stößt ,oder das Leben an sich zum kotzen findet , (ja mei , wer ist schon gerne mit Defiziten geplagt) manchmal ist er sogar stolz anders zu "ticken" wie der Otto Normalo und ist eine Bereicherung , wie jedes andere Kind auch, in seiner Klasse.
Das gehört zu seinem Leben dazu und wird es immer und ja es hat auch psychologische Stützen gebraucht , bis er erkannt hat , das er wertvoll ist , so wie er ist und er nicht immer auf Verständnis stößt . Gerade Pubertät ist heikel. Aber auch das kann normale Kinder treffen.

Ich finde es ist wichtig , "besondere "Kinder nicht "weg oder in Watte zupacken" , bis sie dann im Leben selbst klar kommen müssen , um dann auf die Nase zu fallen. Wenn es gar nicht möglich ist , den angestrebten Abschluss zu schaffen , halt ich das auch für Blödsinn aber nur wegen ein paar Abstrichen, die für niemanden eine unüberwindbare Zumutung wären ( Lärmschutz , Kopfhörer , Rollstuhl , was weiß ich ) finde ich nicht, dass man solche Kinder prinzipiell von anderen "separieren" muss.

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Re: frage an Inklusionseltern

Antwort von Ellert am 15.02.2019, 13:53 Uhr

Strenggenommen hat jeder mit eienr Brille eine Sehbehinderung !
Und so lernen behinderte Kinder auch dass sie anders sind aber dazugehören, nicht alles können und dennoch ein wertvoller Teil der Gesellschaft sind.
Ich denke bei nicht zu extremen Behinderungen ist wegsperren auf Sonderschule eine echte Bestrafung, das Nachbarskind darf zur normalen Schule, ich nicht ?

Kinder wachsen auf und erleben schon früh dass sie anders sind
Aufgabe von usn Eltern oder des Umfeldes ist es ihnen klarzumachen dass anders nicht schlechter oder minderwertiger bedeutet. Da bist Du bei der Grantwanderungwelches Kind bei Inklusion sinnvolle Chancen hat und welches nicht.

ich bin froh dass wir die Schulwahl hatten und eine christliche KB-Schule fanden die auch GB Kinder genommen hat, meienr wäre niemals in einer Regelschule zurechtgekommen

dagmar

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Re: frage an Inklusionseltern

Antwort von Finale am 15.02.2019, 14:54 Uhr

Ich antworte mal obwohl ich keine persönlichen Erfahrungen habe. Ich habe aber vor einiger Zeit mit einem betroffenem Vater gesprochen.
In der Grundschule meiner Tochter gab es in der Parallelklasse ein Mädchen mit Down Syndrom. Was ich da mitbekommen habe, hat mich erschüttert. Das Kind wurde massiv ausgegrenzt und ausgelacht. Einmal hat sie sich in die Hose gemacht und ein Kreis von Kindern ist um sie herum gehüpft und hat gerufen:" xxx hat in die Hose gepinkelt". In der Pause war das Kind nur mit der Betreuerin zusammen. Ich habe das dann dem Vater erzählt, auf die Gefahr hin, dass er mir deutlich zu verstehen gibt, dass es mich nichts angeht. Er hat mir erzählt, dass seine Tochter wahnsinnig unglücklich sei und dass sie eine andere Loesung suchen wuerden. Was daraus geworden ist, weiß ich nicht, meine Tochter ist nicht mehr an der Schule.

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Re: frage an Inklusionseltern

Antwort von HeyDu! am 15.02.2019, 14:57 Uhr

Meine kleine Behinderung (körperlich) ist nicht der Rede wert. Sah man nie. Sie grenzte mich aber aus, denn ich konnte nicht so aktiv sein, wie die anderen Kinder.

Eine Zahnspange, eine Brille oder ein dicker Kugelbauch können in der Grundschule aber genauso ausgrenzen.

Wichtig ist was wir den Kindern vermitteln und vorleben. Dann wird vieles leichter...

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Re: frage an Inklusionseltern

Antwort von kügelchen12 am 15.02.2019, 17:20 Uhr

Ich sag mal so, es kommt doch auf die Behinderung und deren (GdB) drauf an.

Ich kann nur für Hörgeschädigte sprechen. Selbst da gibt es zwiegespaltene Meinungen.

Als Kind gehörloser Eltern und selbst hörgeschädigt, war ich in einer Schule mit gleichgesinnten und war sehr sehr gut dort aufgehoben und auch glücklich.
Wäre ganz sicher nicht auf einer "normalen" Schule zurecht gekommen.

Ein Kind einer Bekannten ist hochgradig schwerhörig und durfte die "Inklusion" miterleben. Diese war ständig darauf angewiesen, zu Hause nachzuarbeiten, zu hoffen das Mitschüler mitschreiben...

Im Zuge der Inklusion sind wir nämlich nicht "behindert" genug einen Gebärdensprachdolmetscher finanziert zu bekommen.

Andererseits weiß ich von Kindern, die spätertaubt sind, sprich waren hörend, verloren ihr Hörvermögen durch Krankheit, Unfall.. Diese hatten Kenntnisse aller Geräusche und bereits Sprachkenntnisse, die kamen in der "normalen" Schule bestens zurecht und waren dort sehr gut aufgehoben.

Leider wird immer wieder "unbewusst?" zwischen sichtbaren und unsichtbaren Behinderungen unterschieden und auch unterschiedlich gefördert oder auf Grund von Unkenntnis "überfordert?"

Keiner mag ausgrenzen, am besten lernen und leben alle unter einem Schuldach, aber das da auf die Bedürfnisse und Probleme eines einzelnen individuell eingegangen wird, ist längstens passe und leider das Konzept für mich eher "Gegeninklusion" eingerichtet.

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Re: frage an Inklusionseltern

Antwort von Winterkind09 am 16.02.2019, 10:27 Uhr

Bisher kannte ich Inklusion nur aus umgekehrter Sicht, die großen Kinder haben jeweils I- Kinder in der Klasse (Grundschule). In beiden Klassen sind mehrere Kinder mit Förderbedarf.
Meine Kinder waren erstmal mäßig begeistert: Kind 1 ist ziemlich schnell im Lernen, in Mathe und auch Naturwissenschaften ziemlich gut. Er hat immer das Gefühl ausgebremst zu werden, auch wenn es einmal wöchentlich eine Stunde Förderung für die sehr guten Schüler gibt- Förferunterricht für die anderen gibt es je nach Fach täglich... Er sagt aber auch, dass ein geistig behindertes Mädchen inzwischen richtig gut in der Klasse angekommen ist und im Rahmen ihrer Fähigkeiten gut mitarbeitet. Diesen Eindruck hatte ich bei Bastelaktionen/ Ausflügen auch.

Durch meinen Kleinen kenne ich inzwischen auch die andere Seite: er ist körperlich und sprachlich eingeschränkt, dazu kommen noch einige Zusatzbaustellen. Kognitiv ist er aber topfit.
Er sieht mit seinen drei Jahren wohl auch, dass er bei den anderen Kindern in seiner Kindergartengruppe (1-3 Jährige) nicht mithalten kann. Das frustriert ihn und er verweigert auch Dinge die er mitmachen könnte.
Für ihn ist es warscheinlich besser, wenn er auch mal andere Kinder sieht, die auch Probleme haben und genauso langsam sind wie er. Warscheinlich kommt er in einer kleineren Gruppe auch besser klar. Deswegen versuche ich bei meinem Sohn eine kleine Pause von der Inklusion zu machen

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