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Geschrieben von Flirrengel am 16.02.2019, 18:07 Uhr

Inklusion und Freundschaften

Ich finde, man muß das Wort Inklusion sehr differenziert betrachten. Es gibt ja soviele Behinderungen......

Ich finde es zum Beispiel ein Unding, dass körperbehinderte Menschen keine Regelschule besuchen sollen, doch das muss doch gehen! Warum soll ein Mensch im Rollstuhl, oder mit einer Spastik, auf eine "Sonderschule"? Das Sprachliche und der Kopf funktionieren ja. Ich denke, dass hier auch im Teeniebereich gute Freundschaften zustande kommen können.

Ebenso wie bei manchen Autisten - aber eben nicht bei allen. Da kommt es schon wieder darauf an, wie ausgeprägt das Ganze ist. Aber da ist es bestimmt sozial schon wieder nicht ganz so einfach.

So, dann hätten wir aber auch Blinde, oder Gehörlose...........da finde ich es schon wieder schwieriger, dass das in einer "Regelschule" funktioniert, weil diese ja doch irgendwie sehr speziell gefördert werden müssen, anders lesen lernen, Gebärdensprache, fühlen, wie bewege ich mich im Verkehr ect...... - die Regelschule wird das so im Speziellen sehr schlecht fördern können. Aber ich denke, dass diese Kinder bestimmt auch gleichwertige Freundschaften aufbauen können - sie sind ja geistig oft schon normal entwickelt.

So, dann kommen die lern- und geistig behinderten Menschen - ja, da muß dann sehr genau geschaut werden..............
Aus meiner eigenen Kindheit kenne ich es auch genauso wie du - ein Mädchen im Dorf, dass zwar immer dabei war, aber im Teenageralter haben wir dann begonnen, das total auszugrenzen - die konnte nicht mit weg gehen usw. War also nicht mehr gleichwertig, obwohl wir immer "nett" zu ihr waren, aber die Unterschiede wurden dann einfach zu groß.

Da ich einen sozialen Beruf gelernt habe, würde ich sie heute als zu Betreuuende einstufen. Ist leider so.
Einem anderen Kind, dass ich kenne ergeht es derzeit leider genauso. Die Eltern wollen kein behindertes Kind, aber leider ist sie das und leidet sehr darunter eine Regelschule mit Inklusionshelfer zu besuchen, sie merkt halt selber, dass sie "zurückgeblieben" ist, hat null Freundschaften, kann sowas auch nicht aufbauen, nix mit Disco, weil immer alleine - würde sie die "L-Schule" besuchen, dann würde sie bestimmt sofort einen Freundeskreis aufbauen können, und im geschützten Rahmen auch alterangemessene Unternehmungen haben.

Andererseits denke ich, dass frühe Inklusion von geistig Behinderten Menschen schon etwas bringt - die "Normalen" lernen Behinderung kennen und auch aktzeptieren - Ängste werden davor abgebaut.
Die behinderten Kinder dürfen Ihre - wie soll ich sagen - Stereotypien, "Spleens"....- nicht so ausleben, lernen was "normal" ist (hört sich blöd an)........ein Beispiel, ich kenne einen Jungen, der war zuvor sonderbeschult, wurde dann aber in der Grundschule in die Regelschule inkludiert - und schwupps - er bekam mal einen ganz normale Mimik, konnte sich besser in den Griff kriegen, gab sich viel Mühe beim Sprechen - er hat für sich da eine Menge gelernt. Aber zur Pubertät hin kamen dann wieder die Freundschaftsprobleme, diese Menschen reflektieren sich ja auch durchaus. So ginge er wieder auf eine Sonderschule und war und ist dort wieder sehr glücklich, weil er gleichwertigen Umgang haben kann.

Also, ich meine es muß sehr genau hingeschaut werden bei diesem Thema, es sollte keinem Abgesprochen werden, aber es muß auch für alle Beteiligten Sinn machen.

 
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