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Geschrieben von Johanna3 am 16.02.2019, 16:48 Uhr

Inklusion und Freundschaften

Als Hintergrund für die Inklusion von geistig Behinderten wurde genannt, dass hier Freundschaften geschlossen werden - da diese nicht abhängig vom IQ sein sollen.

Aber sind sie es nicht letztlich doch? Bei uns in der Straße wohnte ein geistig behindertes Mädchen. Und es fand sich immer jemand, der mit ihr spielte - aber es war kein echtes Spiel unter Gleichaltrigen. Die anderen Kinder stellten eher ältere Geschwister dar - die die Interessen der Jüngeren aufgreifen - obwohl sie fast gleichaltrige waren. Wir luden sie alle zu Geburtstagen ein, wussten, dass A. nicht alleine zum Kiosk laufen durfte. Wir passten alle ein bisschen auf sie auf. Und das nicht ungern.

Aber ich denke nicht, dass wir sie wirklich integrieren konnten. Wir hatten zu unterschiedliche Interessen. Und umso älter wir wurden, desto mehr wurde das deutlich.

Ich glaube, dass Nett-sein und Rücksichtsnahme oft fälschlicherweise als inklusiver Fortschritt angesehen wird.

Mir scheint es tabu zu sein, diesbezügliche Problematiken zu benennen. Erstaunlich finde ich auch, wie oft behinderte Menschen in Filmen einen "Heldencharakter" bekommen - oft, nachdem sie zuvor gemobbt wurden.

 
66 Antworten:

Re: Inklusion und Freundschaften

Antwort von Flirrengel am 16.02.2019, 18:07 Uhr

Ich finde, man muß das Wort Inklusion sehr differenziert betrachten. Es gibt ja soviele Behinderungen......

Ich finde es zum Beispiel ein Unding, dass körperbehinderte Menschen keine Regelschule besuchen sollen, doch das muss doch gehen! Warum soll ein Mensch im Rollstuhl, oder mit einer Spastik, auf eine "Sonderschule"? Das Sprachliche und der Kopf funktionieren ja. Ich denke, dass hier auch im Teeniebereich gute Freundschaften zustande kommen können.

Ebenso wie bei manchen Autisten - aber eben nicht bei allen. Da kommt es schon wieder darauf an, wie ausgeprägt das Ganze ist. Aber da ist es bestimmt sozial schon wieder nicht ganz so einfach.

So, dann hätten wir aber auch Blinde, oder Gehörlose...........da finde ich es schon wieder schwieriger, dass das in einer "Regelschule" funktioniert, weil diese ja doch irgendwie sehr speziell gefördert werden müssen, anders lesen lernen, Gebärdensprache, fühlen, wie bewege ich mich im Verkehr ect...... - die Regelschule wird das so im Speziellen sehr schlecht fördern können. Aber ich denke, dass diese Kinder bestimmt auch gleichwertige Freundschaften aufbauen können - sie sind ja geistig oft schon normal entwickelt.

So, dann kommen die lern- und geistig behinderten Menschen - ja, da muß dann sehr genau geschaut werden..............
Aus meiner eigenen Kindheit kenne ich es auch genauso wie du - ein Mädchen im Dorf, dass zwar immer dabei war, aber im Teenageralter haben wir dann begonnen, das total auszugrenzen - die konnte nicht mit weg gehen usw. War also nicht mehr gleichwertig, obwohl wir immer "nett" zu ihr waren, aber die Unterschiede wurden dann einfach zu groß.

Da ich einen sozialen Beruf gelernt habe, würde ich sie heute als zu Betreuuende einstufen. Ist leider so.
Einem anderen Kind, dass ich kenne ergeht es derzeit leider genauso. Die Eltern wollen kein behindertes Kind, aber leider ist sie das und leidet sehr darunter eine Regelschule mit Inklusionshelfer zu besuchen, sie merkt halt selber, dass sie "zurückgeblieben" ist, hat null Freundschaften, kann sowas auch nicht aufbauen, nix mit Disco, weil immer alleine - würde sie die "L-Schule" besuchen, dann würde sie bestimmt sofort einen Freundeskreis aufbauen können, und im geschützten Rahmen auch alterangemessene Unternehmungen haben.

Andererseits denke ich, dass frühe Inklusion von geistig Behinderten Menschen schon etwas bringt - die "Normalen" lernen Behinderung kennen und auch aktzeptieren - Ängste werden davor abgebaut.
Die behinderten Kinder dürfen Ihre - wie soll ich sagen - Stereotypien, "Spleens"....- nicht so ausleben, lernen was "normal" ist (hört sich blöd an)........ein Beispiel, ich kenne einen Jungen, der war zuvor sonderbeschult, wurde dann aber in der Grundschule in die Regelschule inkludiert - und schwupps - er bekam mal einen ganz normale Mimik, konnte sich besser in den Griff kriegen, gab sich viel Mühe beim Sprechen - er hat für sich da eine Menge gelernt. Aber zur Pubertät hin kamen dann wieder die Freundschaftsprobleme, diese Menschen reflektieren sich ja auch durchaus. So ginge er wieder auf eine Sonderschule und war und ist dort wieder sehr glücklich, weil er gleichwertigen Umgang haben kann.

Also, ich meine es muß sehr genau hingeschaut werden bei diesem Thema, es sollte keinem Abgesprochen werden, aber es muß auch für alle Beteiligten Sinn machen.

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Re: Inklusion und Freundschaften

Antwort von hubert am 16.02.2019, 18:36 Uhr

Das stimmt. Es gab ja diesen jungen mit down syndrom der unbedingt aufs Gymnasium sollte..... Da hätte man auch den Eindruck die Eltern wollten eigentlich kein behindertes Kind. Dabei sein dort wo es geht so viel wie möglich da bin ich dafür. Das Gymnasium hat aber den Sinn die Schüler zum Abitur zu bringen und das hatte man zuvor schon festgestellt dass der das vermutlich nicht schaffen würde. Insofern wäre dann die Ablehnung vom Gymnasium auch schon wieder Inklusion denn er würde dann genauso abgelehnt wie weniger schlaue Schüler mit schlechten Noten.

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Asperger/Autismus

Antwort von Christine70 am 16.02.2019, 19:58 Uhr

Ganz aktuell ist ein Junge bei meinem Sohn in der Klasse mit Asperger/Autismus. Es ist die 9. Klasse Realschule.
Der Junge ist keineswegs dumm, im Gegenteil, aber es leidet die ganze Klasse unter ihm :( Leider auch der Klassenlehrer!

Es darf zB. nie ein Fenster geöffnet werden. weil er dann austickt und schreiend rausrennt. Klar daß der jeweilige Lehrer dann hinterher muß. Unterricht ist dann erstmal unterbrochen.

Dann darf sich keiner in seiner Umgebung etwas schneller bewegen, auch dann dreht er durch :(

Der Lehrer wollte ihn zum Wandertag nicht mitnehmen, die Eltern bestanden aber darauf. Ergebnis: Er lief davon und war weg. Zwei Lehrkräfte waren dabei, keine Chance ihn einzuholen. Es mußten die Eltern anrücken und die machten erstmal die Lehrer blöd an. Gefunden wurde er dann am Bahnhof.

Letzter Vorfall am Donnerstag. Mein Sohn ist im Sanitätsdienst und mußte zu einem Einsatz. Er dachte nicht daran und rannte an dem Jungen vorbei. Als mein Sohn wiederkam, bekam er von dem Jungen dermaßen eine geballert :( Das konnte der Lehrer nicht vermeiden, so schnell ging das.

Wieder wurden am Freitag die Eltern in die Schule bestellt, mein Sohn mußte auch teilnehmen am Gespräch. Das Ergebnis: Die Eltern fordern Rücksicht auf ihren behinderten Sohn. Eine Begleitperson für den Unterricht lehnen sie auch ab. Für sie hat nicht ihr Sohn Probleme, sondern die Lehrer und Mitschüler.

Bin gespannt wie das Ganze ausgeht.

Nix gegen Behinderte und Inklusion. Es gibt auch ein Mädchen im Rollstuhl, bei ihr klappt alles wunderbar. Aber irgendwo gibt es auch Grenzen.

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Re: Asperger/Autismus

Antwort von kati1976 am 16.02.2019, 20:13 Uhr

Das läuft bei euch ja gar nicht gut,schade das DIE Eltern das Problem nicht sehen.

In der Klasse meiner Großen ist ja auch ein Asperger Autist und es klappt super. Alle Kinder und Lehrer wissen Bescheid.

Dann gibt es noch 2 weitere Klassen mit einem Asperger Autisten und die beiden haben eine Schulnegleitung. Die Kinder ziehen sich manchmal zurück und brauchen Ruhe. Aber auch da klappt es sehr gut.

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Re: Asperger/Autismus

Antwort von memory am 16.02.2019, 20:21 Uhr

Der arme Junge. Da haben aber viele Stellen schlicht weg versagt , da mal einzugreifen.

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Re: Inklusion und Freundschaften

Antwort von Jana287 am 16.02.2019, 20:38 Uhr

Nur mal interessehalber, in welchen Filmen werden Behinderte zu Helden?
Ausser Forrest Gump fällt mir da grad nix ein.

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Re: Inklusion und Freundschaften

Antwort von Tini_79 am 16.02.2019, 20:49 Uhr

Rain Man
Gilbert Grape
Ich bin Sam

Und es gibt sicher noch andere...

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Re: Inklusion und Freundschaften

Antwort von Jana287 am 16.02.2019, 20:59 Uhr

Hm, dann verstehe ich nicht, was mit Heldencharakter gemeint sein soll. Und was Johanna daran bemängelt, keine Ahnung.

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Re: Inklusion und Freundschaften

Antwort von Schniesenase am 16.02.2019, 23:43 Uhr

Ich habe mal an einer weiterführenden Schule gearbeitet, in der in einer Klasse ein Kind, später Jungendlicher war, das nahe an der geistigen Behinderung war, was man aber anfangs in Klasse 5 eher in einer Lernschwäche wahrnahm. Der Junge konnte differenziert unterrichtet werden. Es waren fast immer zwei Lehrkräfte in der Klasse mit 20 Schülern, also für heutige Verhältnisse sehr gute Bedingungen mit I-Kindern. Anfangs klappte es auch sozial gut, aber wie hier schon geschrieben wurde, mit dem Übergang in die Pubertät wurde der Junge immer mehr isoliert, obwohl die anderen Kinder bemüht und sozial eingestellt waren. Sie halfen ihm, beschützten ihn auch nach außen, nahmen ihn unter ihre Fittiche, ABER ER WURDE NIEMANDES FREUND.

Das machte was mit ihm. Er war intelligent genug, um seine Sonderstellung wahrzunehmen und reagierte trotz wirklich liebenswerter und professioneller Betreuung durch den Förderschullehrer irgendwann trotzig und pampig gegenüber den anderen Kindern/Jugendlichen und machte sich unbeliebt.

Es wurde auch klar, dass er nicht so lernen konnte wie sie und am Ende vor allem die Basics im Lesen, Schreiben und Rechnen sowie vor allem lebenspraktische Dinge sein Lernfeld sein mussten, was dann immer mehr nur in Einzelarbeit mit dem Förderschullehrer ging. Das Ende vom Lied war, dass die Klassenlehrerin und der Förderschullehrer und alle anderen in der Klasse unterrichtenden Lehreren es für das Beste befanden, den Eltern eine Umschulung in die Förderschule zu empfehlen. Die war das Beste, was ihm passieren konnte. Auf der Förderschule entwickelte er sich toll, wurde wieder fröhlich und glücklich und fand sich selbst auch wieder gut.

Ich bezweifele, dass Inklusion von geistig stark einschränkten Schüleren an unseren allgemeinbildenden Schulen funktionieren kann, so lange die Bedingungen und Möglichkeiten nicht ganz anders sind, und da spreche ich von noch kleineren Klassen und noch intensiverer individueller Differenzierung, ganz anderem Arbeiten.

So lange das nicht so ist, tun wir vielen - sicher nicht allen - geistig behinderten Kindern wirklich keinen Gefallen, indem wir sie politisch korrekt inklusiv beschulen.

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Das kommt doch auf die Art der Behinderung an.

Antwort von emilie.d. am 17.02.2019, 1:02 Uhr

Wir haben ein Down Kind in der Familie, die ist ein bissel so, wie Du das Mädel aus Deiner Bekanntschaft beschreibst.

Aber der Rest der Autisten (mindestens eine mit Schwerbehindertenausweis, sprich geistig behindert) ist eben nicht so. Verrückt, die von der Regelschule auszuschließen und zu behaupten, sie fänden keine 'normalen' Freunde. Haben sie, reichlich.

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Re: Das kommt doch auf die Art der Behinderung an.

Antwort von Johanna3 am 17.02.2019, 5:26 Uhr

"Aber der Rest der Autisten (mindestens eine mit Schwerbehindertenausweis, sprich geistig behindert) ist eben nicht so. Verrückt, die von der Regelschule auszuschließen und zu behaupten, sie fänden keine 'normalen' Freunde. Haben sie, reichlich."

Ein Schwerbehindertenausweis bedeutet nicht unbedingt, dass eine geistige Behinderung vorliegt. Das ist sicher nicht der Fall, wenn sie in einer Regelschule dahingehend unterrichtet werden können, dass sie das Klassenziel erreichen.

Niemals würden ich unterstellen, dass sie keine Freunde fänden. Oder "nur unnormale". Geschweige denn, dass ich befürworten würde, sie von dem Besuch einer Regelschule auszuschließen.

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Re: Inklusion und Freundschaften

Antwort von cube am 17.02.2019, 8:13 Uhr

In der Klasse unseres Kindes ist ein Kind mit sozial-emotionalem Förderbedarf, ein Kind mir einer körperlichen Behinderung.
Fast jeden Tag höre ich "x ist so blöd! Mit x kann man nicht spielen, man wird immer gekratzt, gekniffen etc" oder "x macht mich total unruhig - ständig springt x auf und rennt durch die Klasse". Und ja, unser Kind und alle anderen wissen natürlich das x es schwerer hat, Dinge/Regeln zu verstehen bzw. umzusetzen - das ändert aber eben nichts daran, dass irgendwann das Maß voll ist und alle Toleranz flöten geht. Die Kids fragen auch "warum darf x das alles und wir nicht?" - denn sie tut es ja immer wieder und bekommt halt keinen Verweis oder was eben bei anderen eintreten würde.
Ja, natürlich hat x Anspruch auf einen I-Helfer - aber das ist eben das Problem mit der Inklusion - die paar lächerlichen Stunden in der Woche nützen niemandem wirklich etwas.

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Re: also

Antwort von cube am 17.02.2019, 8:15 Uhr

nein, dieses Kind hat keine echten Freunde. Und man kann sich nun fragen, ob das nicht auch dazu beiträgt, dass sich ihr Verhalten bislang nicht wirklich verbessert hat.

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Re: Inklusion und Freundschaften

Antwort von Johanna3 am 17.02.2019, 8:42 Uhr

"Ja, natürlich hat x Anspruch auf einen I-Helfer - aber das ist eben das Problem mit der Inklusion - die paar lächerlichen Stunden in der Woche nützen niemandem wirklich etwas."

Wobei ich es hier aus NRW so kenne, dass die Arbeitszeit des Integrationshelfers vollumfänglich dem Stundenplan des Kindes entspricht. Wenngleich es auch Kinder gibt, die nicht in jeder Stunde Hilfe benötigen.

Allerdings gibt es bezüglich der Schulbegleitung oft wieder einen Mangel an Personal.

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Re: Inklusion und Freundschaften

Antwort von Malus am 17.02.2019, 8:45 Uhr

Solch ein Kind hatten wir auch mal in der Gruppe. Zusätzlich zu 24 anderen Kindern,die von zwei Erzieherinnen betreut wurden, sowie einem Integrationserzieher,der genau 10 Stunden die Woche kam.

Nein. Er hatte keine Freunde. Er hatte keine Impulskontrolle.bei Wut flogen schon mal Stühle. Die Kinder hatten Angst.

Nachdem einer Kollegin die Nase gebrochen wurde, musste er gehen. Die zuständige Frau vom JA machte uns daraufhin Vorwürfe.

Inklusion von der Idee her gut. Von der Umsetzung ein Desaster. Freunde finden geschweige denn sich integrieren, wie gesagt, 10 Stunden kam ein Integrationserzieher in der Woche.....wir hatten, by the way, zu zweit " nebenbei " noch 24 andere Kinder.

Ich halte dieses Konzept für gescheitert. Hört sich nach Außen prima an. Ist in der Umsetzung eine Katastrophe.

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Re: Inklusion und Freundschaften

Antwort von memory am 17.02.2019, 8:50 Uhr

Es behauptet auch niemand , das die Inklusion an einer Regelschule alle Probleme lösen soll/ kann . Da gibt es noch viele andere Bausteine, die mit eingebaut werden müssen. Ob das eine Psychologische, Ergotherapeutische, Logopädische Hilfe , Elterncoachtraining , die Früh Förderung oder oder oder ist. Leider versagen da die Stellen viel zu oft, diese Kinder werden im Kiga schon auffällig sein aber da ist ja immer noch alles " im Rahmen, bissel aufgeweckt halt," verwächst sich noch" oh nie und nimmer hat der..." und dann stellt man in der Schule fest...Huch.....oh...das ist ja blöd so und 1 Lehrer soll es dann mit 25-30 anderen Kindern richten. Das kann so nat. nicht funktionieren.

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Re: Vollumfänglich dem Stundenplan?

Antwort von cube am 17.02.2019, 9:01 Uhr

Auch NRW - und ganz sicher nicht. Es gibt eine I-Kraft - die aber ist als Springer eingesetzt und ist da, wo es gerade am meisten Not tut. Vermutlich ist das Kind dazu noch nicht förderbedürftig genug um eine täglich vollumfängliche Begleitung zu haben?
Ich frage mich aber was passiert, wenn es einem anderenKind einfach dann wirklich mal reicht und es mal zurück tritt - nachdem es x-tausend mal schon Aufsicht gegangen ist? Bekommt dann das andere Kind einen Verweis - aber Förderkind nicht?
Ich finde es selbst schon schwierig- einerseits soll man natürlich nicht zurück schlafen/treten/kratzen, andererseits hat es irgendwann etwas von "sich alles gefallen lassen (müssen)". Erzieht man ein Kind, dass sie eh schwer damit tut, sich gegen andere durchzusetzen, dann nicht auch dazu, still zu halten?
Und bitte nicht falsch verstehen - ich will mein Kind keineswegs ermutigen, sich jetzt körperlich zu wehren, aber irgendwann wird es dazu kommen (vermutlich durch andere Kinder). Und dann? Sind die dann die "Bösen"?

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Re: Inklusion und Freundschaften

Antwort von kevome* am 17.02.2019, 9:31 Uhr

Gerade läuft auf ZDF ein interessanter Film dazu:

https://www.zdf.de/gesellschaft/sonntags/teilhaben----was-ist-es-uns-wert-102.html

Die interviewten Menschen (mit Behinderung) haben ziemlich deutlich den Finger auf die Wunden gelegt, die wir hier in Deutschland haben und auch auf andere EU Länder verwiesen, die deutlich weiter sind. Ich finde es ziemlich beschämend, dass hier so wenig getan wird.

Dazu auch noch ein Filmtipp "Die Kinder der Utopie"

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Re: Vollumfänglich dem Stundenplan?

Antwort von Shanalou am 17.02.2019, 9:32 Uhr

Wieso ermutigst du dein Kind nicht sich körperlich zu wehren??? Ich weiß, dass das etwas verpönt ist, aber ich habe meine Kinder immer dazu ermutigt, sich in bestimmten Situationen körperlich zu wehren (war aber nur sehr selten nötig). Wenn ein Kind andere körperlich verletzt, sollten die anderen Kinder auch körperlich reagieren dürfen. Ich bin sogar der Meinung, dass dies für das andere Kind sehr lehrreich ist und ihm hilft, sich zu kontrollieren. Solange es sich auf einer Ebene abspielt, also von Kind zu Kind, und nicht völlig eskaliert, ist das in meinen Augen nicht nachteilig. Viele Kinder brauchen den körperlichen Kontakt, um zu begreifen, was sie tun.

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Re: Asperger/Autismus

Antwort von Shanalou am 17.02.2019, 9:41 Uhr

Puh, das ist ganz schön heftig! Ohne Begleitperson ist so ein Kind ja wirklich eine Gefahr für andere und sich selbst. Wie ist denn da die Stimmung unter den anderen Eltern? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das noch lange gut geht.

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@cube

Antwort von Johanna3 am 17.02.2019, 9:42 Uhr

"Auch NRW - und ganz sicher nicht. Es gibt eine I-Kraft - die aber ist als Springer eingesetzt und ist da, wo es gerade am meisten Not tut. Vermutlich ist das Kind dazu noch nicht förderbedürftig genug um eine täglich vollumfängliche Begleitung zu haben? "

Nein. In Fällen wo das Kind (nicht unbedingt in leichtesten Ausprägung) autistisch ist oder eine geistige Behinderung hat o.ä. bekommt es eine Schulbegleitung. An manchen Schulen sind über 20 Schulbegleiter.

Es gibt natürlich Kinder, die keine vollumfängliche Begleitung benötigen. Z.B. in den Pausen und im Kunstunterricht gut alleine zurechtkommen. Und auch in anderen Stunden (mit Hilfe der Integrationskraft) gelernt haben, wie sie sich ihre Arbeitssituation eigenständig gestalten können.
Mit aggressiven Kindern ist das etwas anderes. Da ist engmaschige Betreuung nötig - was aber quasi nie heißt, dass die I-Kraft am Kind "kleben" soll.
Ob ein Kind mit Förderstatus bei Fehlverhalten ebenfalls einen Verweis bekommt, sollte vom Einzelfall abhängen. Dieser soll ja eine Wirkung haben - und auf viele Kinder hätte er keine.

Eine Aufgabe der Integrationskraft kann auch darin bestehen, die anderen Kinder zu "schulen", d.h. zu erklären, warum xy besondere Hilfe braucht. Und es für ihn bspw. wichtig ist, dass er seine Jacke immer an den gleichen Haken hängen kann. Oder warum er manche Situationen nicht erfasst, bzw. falsch interpretiert.

Allerdings gibt es auch im Bereich der Schulbegleitung ein Personalproblem.

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Re: Inklusion und Freundschaften

Antwort von Malus am 17.02.2019, 9:48 Uhr

Es scheitert dann halt am Geld.

Die Förderschulen, die ja fast überall abgeschafft wurden, kosteten auch viel Geld. Und ich unterstelle jetzt dass dies bei der Einführung der Inklusion auch eine große Rolle gespielt hat.

Natürlich ist es billiger ein Kind in eine (volle)Regelklasse zu stecken und ein paar Std pro Tag von einem Integrationslehrer betreuen zu lassen.

Ob es wirklich sinnvoll ist?

Ich fände es sinnvoll wenn diese Kinder intensiver von Fachpersonal begleitet werden würden.

Erzieher und Lehrer sind sowieso schon überlastet.das ist alles nicht so einfach. Die Idee ist ja gut.....

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Relativ einfacher Sachverhalt:

Antwort von AndreaL am 17.02.2019, 10:01 Uhr

Kindergarten und Grundschule:
Oftmals gesteuert durch die Eltern nehmen Kinder mit dem Förderbedarf GE noch an Geburtstagsfeiern und am Verabredungsmarathon teil. Das Spielen steht im Vordergrund, nicht das Reden...

Ab Klasse 5:
Das Spielen tritt mehr und mehr in den Hintergrund, es werden Gespräche geführt, die Freundschaften bekommen einen anderen Charakter. Kinder mit dem Förderbedarf GE werden nicht mehr als Partner für gleiche Interessen wahrgenommen und erlebt. Freundschaften werden weniger und laufen aus... Eltern können das nicht mehr steuern.

Kinder und Jugendliche mit dem Förderbedarf Lernen können Freundschaften länger halten, wenn ihr Sozialverhalten zu dem der anderen Kinder passt. Die Inklusion ist hier hilfreich, weil die Kinder mit dem Förderbedarf LE und ES von Anfang an sich Verhalten 'abgucken' und in ihr Leben integrieren können.

Vorteile der Inklusion sind eher woanders zu suchen. Und sollten m.M. nach verschärfter darauf überprüft werden, ob die Nachteile auf der anderen Seite nicht zu groß werden. Leider ist es politisch nicht opportun, darauf zu verweisen.

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Re: Vollumfänglich dem Stundenplan?

Antwort von cube am 17.02.2019, 10:26 Uhr

Weil es die Regel gibt, sich erst verbal zu wehren bzw. "Stop" zu sagen, "Stop, oder ich gehe zur Aufsicht" und dann eben "jetzt gehe ich zur Aufsicht".
Heißt: würde Kind sich einfach wehren, würde es genau so den Anschiss bekommen weil es sich eben nicht an die Regeln bzgl. "gewaltfreie Konfliktlösung" gehalten hat.
Ich bin mir sicher, dass die Kinder sich schon wehren und auch mal zurück schubsen - aber eben nicht so, dass es wirklich bei ihr ankommt. Letztendlich muss immer die Aufsicht eingreifen, Kind x also dann bei dieser bleiben.
Ich weiß aber für mich ganz sicher, würde sich unser Kind mal körperlich so wehren, dass dieses andere Kind Grund hätte, sich zu beschweren, würde ich definitiv mit einer Verwarnung oder sonst etwas unseres Kindes nicht einverstanden sein.
Ich habe das Kind selbst schon erlebt - es ist nicht hochaggressiv, aber interpretiert auch einen zB versehentlichen Anrempler als Aktion gegen sie und tritt dann eben zB vors Schienbein. Bin selbst schon von ihr verbal "angepfiffen" worden, weil ich etwas angefasst habe, was ihrer Meinung nach nicht sollte ("hey! lass das!! das darfst du nicht!" - in einer Art und Weise, die erkennen lässt, Kind ist sofort im Angriffsmodus, fühlt sich selbst absolut im Recht).

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Re: @cube

Antwort von cube am 17.02.2019, 10:31 Uhr

Ja, natürlich wissen die anderen Kinder Bescheid und nehmen ja dementsprechend Rücksicht. Aber es kann doch auch nicht sein, dass alle Rücksicht nehmen müssen/sollen - Kind x aber nicht mal einen Verweis bekommt, weil es den ja eh nicht versteht?
Sorry, aber da habe ich spontan den Eindruck, die "normalen" Kinder werden da gerade benachteiligt.
Dieses Kind ist weder autistisch, noch hat es eine geistige Behinderung - es hat sozial-emotionalen Förderbedarf.
Und es mag ja sein, dass es so geplant ist, dass gaaanz viele I-Helfer da sein sollten - sind es aber nicht. Und das ist doch das Problem! Hätte, sollte, müsste - ist aber nicht.

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Re: @cube

Antwort von cube am 17.02.2019, 10:31 Uhr

Ja, natürlich wissen die anderen Kinder Bescheid und nehmen ja dementsprechend Rücksicht. Aber es kann doch auch nicht sein, dass alle Rücksicht nehmen müssen/sollen - Kind x aber nicht mal einen Verweis bekommt, weil es den ja eh nicht versteht?
Sorry, aber da habe ich spontan den Eindruck, die "normalen" Kinder werden da gerade benachteiligt.
Dieses Kind ist weder autistisch, noch hat es eine geistige Behinderung - es hat sozial-emotionalen Förderbedarf.
Und es mag ja sein, dass es so geplant ist, dass gaaanz viele I-Helfer da sein sollten - sind es aber nicht. Und das ist doch das Problem! Hätte, sollte, müsste - ist aber nicht.

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@cube

Antwort von Johanna3 am 17.02.2019, 11:20 Uhr

"Ja, natürlich wissen die anderen Kinder Bescheid und nehmen ja dementsprechend Rücksicht. Aber es kann doch auch nicht sein, dass alle Rücksicht nehmen müssen/sollen - Kind x aber nicht mal einen Verweis bekommt, weil es den ja eh nicht versteht?"

Wirklich? Es ist schön, wenn alle Kinder sich in Rücksichtsnahme üben. Aber: Es kommt durchaus vor, dass Kinder, denen der Unterricht gerade zu langweilig ist, wissen, wie sie xy triggern können, damit er für Abwechslung sorgt.

Darin, dass die Situation insgesamt nicht gut ist, stimme ich dir zu. Selbst mit vollumfänglicher Begleitung können viele Regelschulen den Kindern nicht gerecht werden.

Aber einem Kind, dass sich unter einem Verweis nichts vorstellen kann,einen zu erteilen, ergibt keinen Sinn.

Das wäre in etwa so, als würde ich einen Analphabeten auffordern mir einen Aufsatz zu schreiben.

Die Schuld an sich würde ich weder bei den Kindern mit Förderschwerpunkt suchen, noch bei den regulären. Sondern im System. Klassen mit bis zu 30 Kindern, darunter Schüler, die einen sonderpädagogischen Förderbedarf haben. Zu kleine Klassenzimmer, zu kleine Pausenhöfe, und teilweise Unterricht in Containern. Zu Klassenzimmer umfunktioniert Nebenräume.

Mir tun die Kinder leid.

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Re: Inklusion und Freundschaften

Antwort von Rosewill am 17.02.2019, 11:42 Uhr

Man sollte sich einfach eingestehen dass Inklusion keine Lösung ist sondern nur für noch mehr Probleme sorgt.
Ein Teil der Körperbehinderten könnte auch ohne Inklusion an ganz normale Schulen gehen.
Für alle Anderen sollten wieder Förderschulen aufgemacht werden.

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Re: Inklusion und Freundschaften

Antwort von Malus am 17.02.2019, 13:23 Uhr

Danke für den Tipp. Das kann man sich sicher in der Mediathek anschauen. Ich finde dieses Thema sehr spannend.

Was ich gerne loswerden will:behinderte Menschen werden immer etwas mit Mitleid betrachtet, vielleicht auch als Last empfunden. Dabei sind sie eine Bereicherung für die Gesellschaft.

Das ist mir wichtig. Ich habe so tolle, fröhliche Kinder kennen gelernt, trotz ihrer Behinderung.

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Re: Inklusion und Freundschaften

Antwort von Johanna3 am 17.02.2019, 13:38 Uhr

"Was ich gerne loswerden will:behinderte Menschen werden immer etwas mit Mitleid betrachtet, vielleicht auch als Last empfunden. Dabei sind sie eine Bereicherung für die Gesellschaft. "

Den letzten Satz betrachte ich mit Skepsis. Ich habe kein Mitleid mit behinderten Menschen. Davon haben weder sie noch ich etwas. Als Last sehe ich sie aber auch nicht - und als Bereicherung auch nicht.

Den Film werde ich mir auch ansehen.

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Re: @Johanna

Antwort von Jana287 am 17.02.2019, 14:12 Uhr

Sag mal bist Du nicht im pädagogischen Bereich tätig? Mir stellen sich hier alle Nackenhaare auf, jemandem mit Deiner Einstellung werde ich hoffentlich nie eins meiner Kinder anvertrauen müssen.

Und vergiss nie, eine Behinderung kann Dich oder jemanden aus Deiner Familie jederzeit treffen. Fühl Dich nicht zu sicher, Du kannst Dich ganz schnell auf der anderen Seite wiederfinden.

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Re: Relativ einfacher Sachverhalt:

Antwort von Jana287 am 17.02.2019, 14:27 Uhr

In Italien gibt es praktisch keine Förderschulen. Dort werden alle Kinder in Regelschulen beschult. Dadurch ist das Kind dann vielleicht nicht mehr Sonderling, weil es eben viele Kinder mit diversem Förderbedarf an einer Schule gibt.

Tatsächlich empfinde ich es als Luxus, dass es bei uns in D beides gibt. Dass Inklusion möglich ist, wo es Sinn macht. Und dass es für die anderen die Förderzentren gibt.
Für mein eigenes Kind sehe ich den Mehrwert einer inklusiven Beschulung nicht, daher hoffe ich auf einen Platz am Förderzentrum. Ich bin aber ganz bei Euch, insgesamt müsste in das Thema Bildung sehr viel mehr investiert werden.

Ein Gedanke noch zu den Freundschaften. Wenn ich zurückdenke, gab es in meiner Klasse bzw im Dorfleben immer Aussenseiter. Auch ohne Behinderung, einfach weil sie selbst eher introvertiert waren oder vielleicht auch etwas sonderbar. Für mich wäre inklusive Beschulung schon geglückt, wenn alle gemeinsam lernen und ein freundlicher respektvoller Umgang herrscht. Freundschaften wären für mich gar nicht zwingend Inhalt inklusiver Beschulung, da könnte mein Kind in der Freizeit engere Kontakte haben.

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Re: @Johanna

Antwort von Rosewill am 17.02.2019, 14:47 Uhr

Hat sie denn Unrecht?

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Re: @Johanna

Antwort von kati1976 am 17.02.2019, 15:03 Uhr

Ich bin ja sonst nicht deiner Meinung aber hier schon.

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Re: @Johanna

Antwort von Jana287 am 17.02.2019, 15:23 Uhr

Ja, hat sie.

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Re: Inklusion und Freundschaften

Antwort von golfer am 17.02.2019, 15:31 Uhr

Johanna du hast es genau so gesagt wie es ist...ich danke dir...ich bin fast immr genau bei Dir

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Re: Inklusion und Freundschaften

Antwort von kevome* am 17.02.2019, 16:21 Uhr

Wenn ich mir hier die Beiträge durchlese, dann frage ich mich, ob wir eigentlich über Inklusion oder Assimilation sprechen.

Bei Inklusion geht es um Wertschätzung des "Anders" seins, nicht um Anpassung und Gleichschaltung. Wertschätzung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Gewünscht wird aber Ausgrenzung, sofern es nicht geschafft wird sich dem "Normalen" anzugleichen.

Ich finde das ganze ziemlich traurig.

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@Jana

Antwort von Johanna3 am 17.02.2019, 17:01 Uhr

"Sag mal bist Du nicht im pädagogischen Bereich tätig? Mir stellen sich hier alle Nackenhaare auf, jemandem mit Deiner Einstellung werde ich hoffentlich nie eins meiner Kinder anvertrauen müssen.

Und vergiss nie, eine Behinderung kann Dich oder jemanden aus Deiner Familie jederzeit treffen. Fühl Dich nicht zu sicher, Du kannst Dich ganz schnell auf der anderen Seite wiederfinden."

Da ich weder auf einer geschlossenen Station, noch in einer Vollzugsanstalt arbeite, ist es wohl ausgeschlossen, dass du mir ein Kind anvertrauen "musst".

Dass eine Behinderung jeden jederzeit treffen kann, ist mir völlig klar.

Aber sollte ich später beispielsweise dement werden, würde ich ein Pflegeheim bevorzugen, dass darauf spezialisiert ist. Dort würde ich sicher bessere Pflege und angemessenere Betreuung und Ansprache finden, als dort, wo "lediglich" gebrechliche Menschen wohnen.

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@Jana

Antwort von Johanna3 am 17.02.2019, 17:01 Uhr

"Sag mal bist Du nicht im pädagogischen Bereich tätig? Mir stellen sich hier alle Nackenhaare auf, jemandem mit Deiner Einstellung werde ich hoffentlich nie eins meiner Kinder anvertrauen müssen.

Und vergiss nie, eine Behinderung kann Dich oder jemanden aus Deiner Familie jederzeit treffen. Fühl Dich nicht zu sicher, Du kannst Dich ganz schnell auf der anderen Seite wiederfinden."

Da ich weder auf einer geschlossenen Station, noch in einer Vollzugsanstalt arbeite, ist es wohl ausgeschlossen, dass du mir ein Kind anvertrauen "musst".

Dass eine Behinderung jeden jederzeit treffen kann, ist mir völlig klar.

Aber sollte ich später beispielsweise dement werden, würde ich ein Pflegeheim bevorzugen, dass darauf spezialisiert ist. Dort würde ich sicher bessere Pflege und angemessenere Betreuung und Ansprache finden, als dort, wo "lediglich" gebrechliche Menschen wohnen.

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@Jana

Antwort von Johanna3 am 17.02.2019, 17:01 Uhr

"Sag mal bist Du nicht im pädagogischen Bereich tätig? Mir stellen sich hier alle Nackenhaare auf, jemandem mit Deiner Einstellung werde ich hoffentlich nie eins meiner Kinder anvertrauen müssen.

Und vergiss nie, eine Behinderung kann Dich oder jemanden aus Deiner Familie jederzeit treffen. Fühl Dich nicht zu sicher, Du kannst Dich ganz schnell auf der anderen Seite wiederfinden."

Da ich weder auf einer geschlossenen Station, noch in einer Vollzugsanstalt arbeite, ist es wohl ausgeschlossen, dass du mir ein Kind anvertrauen "musst".

Dass eine Behinderung jeden jederzeit treffen kann, ist mir völlig klar.

Aber sollte ich später beispielsweise dement werden, würde ich ein Pflegeheim bevorzugen, dass darauf spezialisiert ist. Dort würde ich sicher bessere Pflege und angemessenere Betreuung und Ansprache finden, als dort, wo "lediglich" gebrechliche Menschen wohnen.

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@Jana

Antwort von Johanna3 am 17.02.2019, 17:02 Uhr

"Sag mal bist Du nicht im pädagogischen Bereich tätig? Mir stellen sich hier alle Nackenhaare auf, jemandem mit Deiner Einstellung werde ich hoffentlich nie eins meiner Kinder anvertrauen müssen.

Und vergiss nie, eine Behinderung kann Dich oder jemanden aus Deiner Familie jederzeit treffen. Fühl Dich nicht zu sicher, Du kannst Dich ganz schnell auf der anderen Seite wiederfinden."

Da ich weder auf einer geschlossenen Station, noch in einer Vollzugsanstalt arbeite, ist es wohl ausgeschlossen, dass du mir ein Kind anvertrauen "musst".

Dass eine Behinderung jeden jederzeit treffen kann, ist mir völlig klar.

Aber sollte ich später beispielsweise dement werden, würde ich ein Pflegeheim bevorzugen, dass darauf spezialisiert ist. Dort würde ich sicher bessere Pflege und angemessenere Betreuung und Ansprache finden, als dort, wo "lediglich" gebrechliche Menschen wohnen.

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@Jana

Antwort von Johanna3 am 17.02.2019, 17:02 Uhr

"Sag mal bist Du nicht im pädagogischen Bereich tätig? Mir stellen sich hier alle Nackenhaare auf, jemandem mit Deiner Einstellung werde ich hoffentlich nie eins meiner Kinder anvertrauen müssen.

Und vergiss nie, eine Behinderung kann Dich oder jemanden aus Deiner Familie jederzeit treffen. Fühl Dich nicht zu sicher, Du kannst Dich ganz schnell auf der anderen Seite wiederfinden."

Da ich weder auf einer geschlossenen Station, noch in einer Vollzugsanstalt arbeite, ist es wohl ausgeschlossen, dass du mir ein Kind anvertrauen "musst".

Dass eine Behinderung jeden jederzeit treffen kann, ist mir völlig klar.

Aber sollte ich später beispielsweise dement werden, würde ich ein Pflegeheim bevorzugen, dass darauf spezialisiert ist. Dort würde ich sicher bessere Pflege und angemessenere Betreuung und Ansprache finden, als dort, wo "lediglich" gebrechliche Menschen wohnen.

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Sorry für den Mehrfachpost owt.

Antwort von Johanna3 am 17.02.2019, 17:05 Uhr

.

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Re:

Antwort von Jana287 am 17.02.2019, 18:07 Uhr

Wie kannst Du Kinder mit Handicap mit dementen Senioren vergleichen? Verächtlicher geht's ja fast nicht mehr. Sag mal, Du hast nicht wirklich mit Kindern mit Handicap zu tun oder? Deine Argumentation kommt eher von Leuten, die nur von weitem gucken.

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Re: Inklusion und Freundschaften

Antwort von Silvia3 am 17.02.2019, 18:16 Uhr

Menschen suchen sich ihre Freunde nach Sympathie und gleichen Interessen aus. Meine Freundinnen haben ähnliche Interessen, wir können gute Gespräche führen und machen gemeinsam Sport, verreisen gemeinsam usw.

Wieso geht man davon aus, dass Kinder sich da anders verhalten? Warum sollte eine gesunde 15 Jährige sich als Freundin ein Mädchen mit stark eingeschränkten geistigen Fähigkeiten auswählen, das vielleicht auch noch "komisch" aussieht? Wer glaubt, das würde passieren, ist einfach naiv.

Ganz krank finde ich es, dass jetzt auch Kinder mit eingeschränkten geistigen Fähigkeiten aufs Gymnasium gehen sollen. Was das soll, wird sich mir nie erschließen.

Ich rede hier nicht von Autisten, sondern von Kindern, die wirklich geistig eingeschränkt sind (niedriger IQ).

Silvia

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@Jana

Antwort von Johanna3 am 17.02.2019, 18:22 Uhr

"Wie kannst Du Kinder mit Handicap mit dementen Senioren vergleichen? Verächtlicher geht's ja fast nicht mehr."

1.) Ich vergleiche KEINE Kinder mit Senioren!

Ich habe lediglich angegeben, dass, sollte ich je auf umfängliche Hilfe angewiesen sein, hierfür gerne in einer adäquaten Einrichtungen unterkommen wollen würde.

2.) Ich verachte keine Kinder! Senioren übrigens auch nicht!

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Re: @Johanna

Antwort von Malus am 17.02.2019, 18:40 Uhr

Wer?

Ich versuche gerade den Threadverlauf zu verstehen. Wer hat unrecht?

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Re:hat sich erledigt.

Antwort von Malus am 17.02.2019, 18:42 Uhr

Ich komme manchmal nicht mit, sorry, hab's jetzt.

Liebe Grüße

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Re:

Antwort von Jana287 am 17.02.2019, 18:57 Uhr

Dann ist es mir leider nicht möglich, Deine Intention zu erfassen.
Dann komm doch mal zum Punkt.
Um was geht es Dir denn? Was hältst Du denn für eine praktikable Lösung, um die UN-Behindertenrechtskonvention im Bereich Bildung umzusetzen?

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Re: Inklusion und Freundschaften

Antwort von Malus am 17.02.2019, 19:02 Uhr

Hmmm

Vielleicht, so sehe ich das, entsteht aber eine Überforderung auf beiden Seiten.

Inklusion ist eine gute Idee, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

Wenn man diese Kinder aber einfach nur damit sie wie "normale kinder "aufwachsen in "normale Klassen "steckt ohne dies ausreichend zu betreuen, zu Erziehern und Lehrern, die sowieso schon arg überlastet sind, sehe ich überhaupt keinen Vorteil. Im Gegenteil!

Da ist mir der geschützte Rahmen und die adäquate Betreuung durch quslifizierte Sonderpädagogen ehrlich gesagt sinniger.

Das hat nichts mit Ausgrenzung zu tun. Ich fürchte nur dass diese Kinder, die eben doch anders sind, in unserem System untergehen.

Das würde ich ganz anders beurteilen, wenn es in den Regrlschulen optimale Betreuung durch Sonderpädagogrn gäbe.
Dann sähe ich Inklusion positiv.

So, wie es ist, sehe ich für alle nur Nachteile.

Liebe Grüße

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@Jana

Antwort von Johanna3 am 17.02.2019, 19:29 Uhr

"Dann ist es mir leider nicht möglich, Deine Intention zu erfassen."

Musst du ja auch nicht. Ich habe es ja auch gemerkt, ansonsten hättest du gewiss darauf verzichtet, mir völlig absurde Dinge zu unterstellen.

Ich nehme dir nach deinen Anschuldigungen nicht ab, dass du an meinen Antworten auf deine Fragen interessiert bist. Andernfalls hättest du dich sicher anders ausgedrückt.

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Re:vergessen?

Antwort von Jana287 am 17.02.2019, 19:42 Uhr

"Ich finde, wenn geistig behinderte Schüler auf einem Gymnasium unterrichtet werden, hat das mit Inklusion nichts zu tun. Das Gleiche gilt aber auch für die Realschule - und in vielen Fällen auch für die Hauptschule. Traurig finde ich es, dass so viele Förderschulen abgeschafft wurden."

Das war Deine Meinung. Und ich habe Dich gefragt, wie Du dann Inklusion umsetzen möchtest. Offenbar gar nicht, Du befürwortest Exklusion. Dann steh doch dazu.
Du möchtest geistig behinderte Menschen nicht an Regelschulen haben. So einfach.

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@Jana

Antwort von Johanna3 am 17.02.2019, 20:12 Uhr

"Offenbar gar nicht, Du befürwortest Exklusion. Dann steh doch dazu.
Du möchtest geistig behinderte Menschen nicht an Regelschulen haben. So einfach."

Weil ich nicht absolut jede Form der "Inklusion" gutheiße, soll ich die Exklusion befürworten? Was für eine These!

Es geht nicht darum, dass ich geistig behinderte Kinder nicht an Regelschulen "haben möchte". Aber ich bin mir sicher, dass man diesen Kindern keinen Gefallen damit tut. (Wozu ich übrigens in zahlreichen Beiträgen "stehe".)Viele Kinder kommen mit der Klassenstärke nicht zurecht. Brauchen intensivere Betreuung durch Lehrkräfte. Und ich finde es falsch, ihnen diese nicht zu geben.

Sie können auf einer Förderschule intensiver gefördert werden, als es in einer regulären Schule je der Fall sein könnte.

In fast allen anderen Fällen bin ich absolut FÜR Inklusion.

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Re: @Jana

Antwort von Jana287 am 17.02.2019, 20:33 Uhr

Siehst Du, und hier kommen wir zusammen. Ich wiederhole mich gern, ich empfinde Förderzentren für diejenigen Kinder, denen inklusives Lernen nicht nutzt, als echten Luxus hier in Deutschland. Dennoch garantiert der Artikel 24 der UN-Behindertenrechtskonvention gemeinsames, gleichberechtigtes, lebenslanges Lernen auch an weiterführenden Schulen für behinderte Menschen. Wer dies möchte, für den muss es möglich sein bzw mögluch gemacht werden. Was mich sehr stört, ist Dein pauschales Urteil über Menschen mit geistiger Behinderung.
Es geht nicht darum, ob sie den Abschluss schaffen können. Es geht um das gemeinsame Lernen. Wenn die Option auf den Abschluss eine entscheidende Rolle bei der Beschulung spielte, müssten wir ja Kinder mit degenerativen Erkrankungen bzw lebensverkürzenden Erkrankungen auch nicht beschulen...

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@Jana

Antwort von Johanna3 am 17.02.2019, 21:23 Uhr

" Dennoch garantiert der Artikel 24 der UN-Behindertenrechtskonvention gemeinsames, gleichberechtigtes, lebenslanges Lernen auch an weiterführenden Schulen für behinderte Menschen. "

Denjenigen, die wollen, muss das möglich gemacht werden? Die Förderschulen wurden aber nicht erst nach Zustimmung der betroffenen Kinder (bzw. Eltern) zu großen Teilen geschlossen.

Den Begriff "lebenslang" finde ich auch unpassend. Demzufolge könnte man glatt überlegen, ob die Inklusion nicht im Medizin- oder Jurastudium fortgesetzt werden sollte. Es geht ja nur um die Gemeinsamkeit, und nicht etwa darum, Arzt oder Anwalt zu werden.


"Es geht nicht darum, ob sie den Abschluss schaffen können. Es geht um das gemeinsame Lernen. Wenn die Option auf den Abschluss eine entscheidende Rolle bei der Beschulung spielte, müssten wir ja Kinder mit degenerativen Erkrankungen bzw lebensverkürzenden Erkrankungen auch nicht beschulen..."

Das Kind mit der lebensverkürzenden Erkrankung kann im Regelfall tatsächlich gemeinsam mit seinen Mitschülern lernen. Es handelt sich aber nicht um gemeinsames Lernen, wenn die Klasse Kant liest, und die Kinder mit geistiger Behinderung vielleicht das Sams. Wenn in Mathematik Kurvendiskussion Thema ist - und sie in ihrem Förderheft "Grundrechenarten" arbeiten. Gemeinsames Lernen setzt auch gemeinsame Themen voraus. Und gemeinsame Themen sind in diesem Fall ein Problem.

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Re: @Jana

Antwort von golfer am 17.02.2019, 21:34 Uhr

jana will dich nicht verstehen Johanna....gemeinsam lernen ja nciht mal die sogenannten normalen Kinder....der geistig nciht folgen kann soll auf Gym...der durchschnittlich begabte darf das dann nicht...mmmhhh...komisch ...keine incklusion für durchschnittliche ...jana merkst was...jeder soll nach seinen möglichkeiten bestens gefördert werden

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Re: @Jana

Antwort von memory am 17.02.2019, 22:04 Uhr

Nach Abschaffung der verbindlichen Weiterempfehlungen steht es doch jedem Elternteil frei sein durchschnittlich begabten Schratz auf dem Gym. anzumelden. Da brauch man nun wirklich nicht neidvoll auf Behinderte schielen.

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@memory

Antwort von Johanna3 am 17.02.2019, 22:44 Uhr

"Nach Abschaffung der verbindlichen Weiterempfehlungen steht es doch jedem Elternteil frei sein durchschnittlich begabten Schratz auf dem Gym. anzumelden."

Kommt auf das Bundesland an... Es kann tatsächlich sein, dass ein Gymnasium verpflichtet ist bzw. war, geistig behinderte Schüler zu integrieren. Jedoch keine mit einer Hauptschulempfehlung.....

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Re: @Jana

Antwort von Malus am 17.02.2019, 23:05 Uhr

Hmm.....

Muss jeder, egal ob intelligent genug oder nicht, auf dem Gymnasium mitgeschleift werden?

Was macht das mit dem Selbstbewussten?

Ich glaube nichts Gutes.

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Re: @cube

Antwort von kuestenkind68 am 17.02.2019, 23:58 Uhr

Mein Sohn geht auch in eine Inklusionsklasse und alle Inklusionskinder haben hier eigene Integrationshelfer. Aber das löst bei weitem auch nicht alle Probleme.

So sieht es bei uns täglich aus:
Kind A hat Förderschwerpunkt Lernen, aber musste vermutlich auch sozial-emotional haben. Er wird auch aggressiv und laut, haut andere einfach so, wenn er meint, sie würden ihn provozieren. Ja, manche Schüler haben vor ihm Angst, weil er sehr groß und kräftig ist für sein Alter. Wenn A etwas macht, holt er sofort den Integrationshelfer und der schimpft immer mit den anderen Kindern. Die anderen Kinder sind immer Schuld. A erfährt also sogar durch den Integrationshelfer, dass er eigentlich im Recht ist und die anderen Kinder nicht. Gute Arbeit. Das erleichtert ja die Integration in der Klasse. A ist überhaupt nicht integriert. Er hat keine Freunde. Auf der Klassenfahrt weil keiner das Zimmer mit ihm teilen. Diejenigen, die das dann tun müssen, weinen bzw wollen nicht mitfahren. Ohne I-Helfer darf A nicht in die Schule kommen, hat die Schulleitung entschieden. Ist der I-Helfer krank, muss A zuhause bleiben. Integration? Sicher nicht.

Integrationskind B ist ein liebes nettes Kind mit Down-Syndrom. Der wird akzeptiert, weil er einfach nicht negativ auffällt. Leider verlässt er jetzt das Gymnasium und geht doch zur Förderschule, weil er dort besser gefördert werden kann. Obwohl er akzeptiert wurde, hatte auch er keinen einzigen Freund in der Klasse.
Integrationskind C ist Sehbehindert. Bekommt entsprechende Hilfsmittel. Kann intellektuell aber dem Unterricht problemlos folgen. Und was ist? Kein Problem. Er ist gut integriert, hat Freunde und wird sogar unterstützt, wenn er Hilfe braucht. Ist aber auch vom Verhalten halt ganz normal, wie die Mehrheit auch.

Gelungene Integration gibt es nur bei Kind C.
Warum? Weil er genauso tickt wie die anderen, aber halt bloß schlechter sieht. Das ist aber kein Grund, ihn auszuschließen. Genausowenig würde der Rolli-Fahrer ausgeschlossen (den hatten wir schon vor 30 Jahren bei uns an der Schule ohne großes Tamtam und ohne große Probleme).
Warum funktioniert es bei Kind A und B nicht? Ganz einfach, die sind einfach nicht auf dem gleichen Level. Und bei Kind A kommt halt auch Aggressivität hinzu. Und wenn Kinder Angst haben, dann geht eben keine Integration mehr.

Ach und die anderen Kinder sind super genervt, von der permanenten Geräuschkulisse, wenn die I-Helfer im Hintergrund leise reden,* davon, dass sie immer die Schuldigen sind, wenn A etwas anstellt,* davon dass sie ggf falls die Schule verlassen müssen, wenn die Leistungen zu schlecht sind, Kind A und B aber bleiben dürfen, obwohl sie auch nicht die Ansprüche erfüllen können * davon dass sie täglich mit Bauchschmerzen in die Schule gehen müssen, weil sie Angst vor Kind A haben usw usf.

Ach und noch was: da sich alles wieder nur auf die Integrationskinder fokussiert, werden die Bedürfnisse der anderen Kinder nicht befriedigt: Zeit die guten, schlauen Kinder zu fördern bleibt nämlich nicht mehr. Dabei sind das die eigentliche Zielgruppe am Gymnasium. Schade, so bleiben viele Top-Schüler unter ihrem Potenzial.

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Re: @memory

Antwort von memory am 18.02.2019, 6:33 Uhr

Das bezweifle ich. Unser Gym. hätte auch trotz verbindlicher Empfehlung mein behindertes Kind NICHT nehmen müssen. Mal abgesehen davon , dass deine Einzelfall Beispiele nun wirklich kein Maßstab sind um die gesamte Sit. zu beurteilen.

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@memory

Antwort von Johanna3 am 18.02.2019, 6:51 Uhr

"Das bezweifle ich. Unser Gym. hätte auch trotz verbindlicher Empfehlung mein behindertes Kind NICHT nehmen müssen. Mal abgesehen davon , dass deine Einzelfall Beispiele nun wirklich kein Maßstab sind um die gesamte Sit. zu beurteilen."

Das war kein Einzelfall, memory. Das Thema ging groß durch die Medien. Es wurde dagegen geklagt, geistig Behinderte auf dem Gymnasium aufnehmen zu müssen. Wurde abgewiesen. Sie mussten (!) diese Schüler aufnehmen.

Nein, es werden dort nicht alle Schüler mit geistiger Behinderung aufgenommen. Aber die Quote an Kindern mit Förderbedarf muss eingehalten werden.

In dem Thread "Rückzug aus der Inklusion" schrieb ich darüber. Und was passierte, nachdem Gymnasien künftig keine Schüler mit geistiger Behinderung aufnehmen müssen? Real- und Hauptschulen müssen noch mehr Kinder mit Förderstatus aufnehmen... Der Protest hier ist groß, es herrscht Verstimmung darüber, dass Gymnasien sich hier entziehen dürfen.

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Re: @golfer

Antwort von Jana287 am 18.02.2019, 7:42 Uhr

Ja da hast Du Recht, in unserem Bildungssystem liegt einiges im Argen. Dafür können aber die Behinderten nichts!

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Re: @Johanna

Antwort von Jana287 am 18.02.2019, 7:53 Uhr

Dann solltest Du Dich dringend zum Thema Inklusion belesen. Dir ist augenscheinlich der Inhalt der UN-konvention nicht bekannt.
Wenn Dir der Inhalt des Regelwerks (welches 2008 unterschrieben wurde )nicht passt, dann beschwere Dich bitte nicht bei mir sondern beim richtigen Adressaten.

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Re: Inklusion und Freundschaften

Antwort von Daffy am 18.02.2019, 8:34 Uhr

Es kann keine sozialen Gruppen außerhalb der Familie geben ohne Normen, die festlegen, welches Verhalten akzeptabel ist oder nicht.
Akzeptierst Du grenzenloses Anderssein an Deinem Arbeitplatz? Körperliche Übergriffe, obszöne, sexistische, rassistische Äußerungen, ob nun weil der Empfänger sich evtl. ´falsch` bewegt hat oder einfach ins Blaue hinein, aufgrund einer angeborenen oder erworbenen Besonderheit (wer will da eigentlich die Grenze ziehen zwischen Nicht-kontrollieren-können und Nichtwollen, man steckt schließlich nicht in den Mokkassins des anderen)?

Kinder müssen in der Schule mit der Angst leben, durch Mitschüler angegriffen zu werden, die sozial-emotional gestört sind, weil das der Entwicklung der Angreifer dient? Im Leben nicht. In meinen Augen ist das der totale Rückzug der Erwachsenen, speziell der mit Lehre und Erziehung beauftragten, aus ihrer Verantwortung für die Kinder. Mir tun die Kinder leid, deren Eltern diese Zustände hinnehmen. Das ´Wir brauchen halt mehr Geld und Personal`-Argument mag richtig sein; es ändert nichts daran, dass es in absehbarer Zeit beides nicht geben wird, dafür aber die Zahl der verwahrlosten, mit Gewalt und Missbrauch konfrontierten Kinder gestiegen ist (beklagen zumindest immer wieder Lehrer, die sich anscheinend als die eigentlichen Opfer sehen).

Den von Dir verlinkten Film habe ich mir abgeschaut. Es wurden Länder genannt, in denen angeblich alles besser ist, aber nicht weiter drauf eingegangen. Ob die Betroffenen in Italien dem zustimmen würden wäre interessant zu wissen. Außerdem hat die Journalistin wirklich jede kritische Frage an ihren Gast vermieden (z.B. zur UN Behindertenkonvention - ging es da wirklich um die Abschaffung des gegliederten Schulsystems in D). Einem armen Behinderten im Rolli widerspricht man nicht - war mein Eindruck. Dann noch der spastisch gelähmte junge Mann, der für die Kostenübernahme der 11(!) Asssistenzpersonen demonstriert, die er für sein selbstbestimmtes Leben braucht und behauptet, ansonsten würde ihm die Gesellschaft seinen Lebenswert absprechen - die Verhältnismäßigkeit ist da in meinen Augen komplett abhanden gekommen.

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Re: Inklusion und Freundschaften

Antwort von Johanna3 am 18.02.2019, 12:01 Uhr

"Dann solltest Du Dich dringend zum Thema Inklusion belesen. Dir ist augenscheinlich der Inhalt der UN-konvention nicht bekannt.
Wenn Dir der Inhalt des Regelwerks (welches 2008 unterschrieben wurde )nicht passt, dann beschwere Dich bitte nicht bei mir sondern beim richtigen Adressaten."

Du bist ernsthaft davon ausgegangen, dass ich mich bei dir darüber beschwere? Okay. Dann fasse weiter Beiträge von mir bitte nicht als an dich gerichtete Beschwerde auf.

Ja, es gibt durchaus Dinge die gesetzliche Vorgaben einhalten und trotzdem als wenig gelungen angesehen werden.

Die Kritik kommt eher von denjenigen, die mit dem entsprechenden Klientel arbeiten - und sich nicht nur theoretisch damit befassen.

Ich habe oft gestaunt, wie einfach zu Lasten der Kinder völlig legitim Vorschriften geändert werfen durften. Es war kein Problem festzulegen, dass Kinder auf wesentlich weniger Quadratmetern betreut werden als zuvor. Es ging mir GAR NICHT um den Inhalt der UN Konvention von der du schreibst. Ich beanstande die Situation in der sich nun viele Kinder befinden. Das tue ich, weil ich mich mit dem Thema Inklusion beschäftige.

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