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von Leena  am 27.02.2016, 15:29 Uhr

Verbale Herabsetzung und das Messen mit zweierlei Maß...

...ja, genau darum ging es mir!

Ich finde es unpassend und respektlos, dass Bedürfnis anderer z.B. aus religiösen Gründen nach Halal-Ernährung oder auch aus innerer Überzeugung nach vegetarischer oder veganer Ernährung als "Scherz" zu titulieren und es bewusst oder fast demonstrativ nicht ernst nehmen zu wollen (ich hab aber auch generell kein Grundsatzproblem mit Religionen). Im Gegenzug aber zu fordern, dass man selbst sich selbst bitte beim Essen "frei entfalten" können möchte, schließlich wird man doch wohl als Deutscher in Deutschland noch seine gegrillte Schweinswurst beim Grillfest fordern dürfen...das finde ich schräg. Verbale Herabsetzung und das Messen mit zweierlei Maß... genau.

Äußererungen wie "Halal Wünsche sind für mich nicht bindend" empfinde ich grundsätzlich als arrogant. Wer bin ich, dass ich entscheiden darf, welche Wünsche / Bedürfnisse anderer Menschen für mich Gewicht haben und welche ich freudig ignoriere? Klar, man kann nicht immer alles realisieren und umsetzen, das sehe ich ein. Aber zumindest bemühen kann man sich doch?!? Und nicht von vornherein erst als "Scherz" abtun und gleich die Schotten dicht macht.

"Derjenige möge bitte das Fleisch weglassen, ob in der Kita oder im Gefängnis." Ja, genau so hat meine Großmutter seligen Angedenkens auch geredet - und dann dem überzeugten Vegetarier einen Fleischeintopf mit Kartoffeln und Karotten vorgesetzt mit den Worten "Sie können sich's Gemüse ja raussuchen!" Und hinterher war sie beleidigt, dass er von ihrem "guten Eintopf" partout nichts essen wollte.

"Halal" bedeutet übrigens nicht, dass man "auf Schweinefleisch verzichtet", da gehört noch mehr dazu! Sicher gibt es auch genug Muslime, die mit "kein Schweinefleisch, Rest egal" für sich zufrieden sind - wenn das für sie passt, wunderbar! Aber von anderen zu erwarten, sich quasi das Fleisch aus dem Essen zu picken und ansonsten sollen sie sich gefälligst nicht so anstellen... das ist für mich respektlos.

Das geforderte "breite Angebot beim Essen" impliziert für mich eben auch, dass für jeden etwas da ist, was er guten Gewissens essen kann. Und eben nicht "dann such dir halt das Gemüse aus dem Eintopf". Oder "dann iss halt nur die Beilagen!" Klar, mal geht das mit den Beilagen - aber als Dauerzustand geht es für mich eben nicht, zumindest dann nicht, wenn die Beilagen nicht entsprechend ausgelegt sind.

Wenn ich Respekt fordere, muss ich auch bereit sein, anderen respektvoll zu begegnen...

 
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