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Geschrieben von Elisabeth mit Fumi & Temi am 13.02.2006, 14:57 Uhr

*UndnocheinenDiskussionsstoffindieRundewerf*: Lehrerhasserbuch

Ja, da hat er sich gleich bei seinem Einleitungssatz disqualifiziert :-(. Der kam sowieso blöd rüber. Wenn der die Lehrer repräsentieren soll, habe die sich einen Bärendienst erwiesen.

Frau Unverzagt kam hingegen schon sehr kompetent und ruhig rüber. Schon von daher stand es 1:0 für sie ;-).

Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, bevor es überhaupt in die Schlagzeilen kam, und es seitdem 2 mal verschenkt und drei weitere Male empfohlen ;-). Meine Gedanken waren: Die Frau kennt uns und unsere Probleme.

Fumis Lehrerin ist sehr nett, wirklich, und auch durchaus engagiert. Aber wenn sie mir quasi zu verstehen gibt, ich würde mein Kind nicht ausreichend fördern, weil ich mit Fumi und Temi lieber ins Museum gehe als das Einmaleins zu pauken - sorry, da haben wir grundsätzlich andere Vorstellungen von den Aufgaben der Eltern und den Aufgaben der Lehrer. Meine Schwester - immerhin selber Hauptschullehrerin - ist da im übrigen mit mir einer Meinung. Zu Hause findet Erziehung statt, in der Schule wird gelernt. Eltern schaffen durch Erziehung eine positive Grundlage für die Lehranstrengungen der Schule. Aber sie sind als Hilfslehrer völlig ungeeignet, weil die emotionale Beziehung zwischen Eltern und Kindern einen konstruktiven Unterricht praktisch ausschließt.

Ich habe am Donnerstag ein Gespräch mit einem Sonderpädagogen, der Schulhilfe anbietet. Das soll über den Nachhilfeunterricht hinausgehen. Am Telefon sagte er: "Sie wollen das Lernen mit Ihrer Tochter outsourcen." Ich dachte: "Genau!!!! Aber ich dachte immer, ich source das an die Schule aus und zahle dafür Steuern. Warum muß ich bei einem überdurchschnittlich begabten und auch durchaus willigen Kind noch zusätzlich 40,- Euro die Stunde berappen, damit es die Grundschule schafft? Liegt es an mir, an dem Kind, oder vielleicht doch an der Schule?"

Was mich nervt: Ich pauke mit Fumi den Wasserkreislauf und denke, daß ich ihr das durch Besuche in entsprechenden Museen oder ähnliche Aktionen besser hätte beibringen können, als sie es in der Schule gelernt hat. Aber den Wasserkreislauf interessiert in 20 Jahren kein Mensch mehr. Was die Schule ihr bis heute nicht geschafft hat zu vermitteln, sind die Grundlagen des Lernens: Wie motiviere ich mich, wie organisiere ich mich, wie übe ich einen Lernstoff. DAS ist das, was Kinder für's Berufsleben brauchen, nicht die Orte, von denen München sein Trinkwasser bezieht.

Ich war letzte Woche in Fumis Klasse, weil sie ein Referat über Zwergkaninchen gehalten hat und ich ihr unsere beiden als "Anschauungsmaterial" gebracht habe. Da habe ich zufällig gesehen, daß die Kinder tatsächlich solche Lern-Karteikästen haben. Fumi hat ihren bisher noch nicht ein einziges Mal zu Hause dabeigehabt. Aber ich verzweifle daran, daß ich nicht weiß, wie ich ihr das Lernen beibringen soll. Da läuft doch was schief, oder????? (In dem Referat hatte Fumi übrigens eine 1. Ich habe das Referat mit ihr gemeinsam vorbereitet und ihr ein paar Tipps aus meinen 3 Rethorikseminaren gegeben. Sie hatte die Aufgabe bekommen: "Halte ein Referat!" Keine Erklärungen, keine Tipps, keine Hilfen, nichts. In der Schule wird offensichtlich nur abgefragt, was die Kinder zu Hause beigebracht bekommen haben. Ist das der Sinn einer Schule?)

Ahhh, ich steigere mich schon wieder rein. Lies das Buch. Ich leihe es Dir gerne (aber nicht vor Wut zerreißen *grins*).

Gruß,
Elisabeth.

 
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