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Geschrieben von Hashty am 24.07.2016, 21:51 Uhr

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In einem türkischen Restaurant gerät ein 21-jähriger Mitarbeiter in Streit mit einer Kollegin. Er greift sich ein 80 Zentimeter langes Messer und bringt sie damit um. Außerdem verletzt er eine weitere Frau und einen Mann. Die Polizei fasst ihn in der Nähe des Tatorts.

Der Täter ist verletzt, die Polizei kann ihn ganz in der Nähe des Tatorts festnehmen. Foto: 7aktuell/Zahn
Der Täter ist verletzt, die Polizei kann ihn ganz in der Nähe des Tatorts festnehmen. (Foto: 7aktuell/Zahn)
Reutlingen - In der Reutlinger Innenstadt flattern rot-weiße Absperrbänder, die Polizei ist mit Dutzenden von Kräften im Einsatz, ein Hubschrauber kreist über den Dächern. In der Nähe des Zentralen Omnibusbahnhofes sind am Sonntagnachmittag ein 21-jähriger Asylbewerber und eine Frau, die im gleichen Imbiss gearbeitet hat, in Streit geraten. Der junge Syrer hat die Frau mit einem rund 80 Zentimeter langen Messer aus dem türkischen Restaurant attackiert und tödlich verletzt. Sie lag ein Stück von dem Lokal entfernt auf der Straße.

Die Polizei konnte den jungen Syrer wenige Minuten später ganz in der Nähe des Tatorts festnehmen. Er hatte im Laufe des Tatgeschehens eine weitere Frau und einen Mann verletzt. „Es handelt sich um einen Einzeltäter“, sagt Björn Reusch, Sprecher des Polizeipräsidiums Reutlingen. Allerdings kannte die Polizei den Mann schon wegen diverser Körperverletzungen.


Kollege: Er ist ein freundlicher Kerl
„Er ist mit dem Hackmesser durch das Restaurant gerannt und hat es über dem Kopf geschwungen“, sagt Mohammad Alhelo. Der 20-jährige Kollege des Täters war gerade dabei, den Getränkeautomaten mit Cola aufzufüllen, als der Amokläufer mit dem Messer um sich schlug. „Ich hatte Angst und bin auf die Straße gerannt“, erzählt Alhelo. Er beschreibt den Täter als einen freundlichen Kerl, der vor eineinhalb Jahren allein aus Aleppo nach Deutschland gekommen sei. Er habe sich in dem Lokal in die Frau verliebt, die er nun getötet habe, sagt Alhelo. „Sie war Polin und hat bei uns das Geschirr abgeräumt.“

Absolut unverständlich ist die Tat für Nihat Yildirim, er ist der Onkel des Restaurantbesitzers und kennt den Täter seit einigen Wochen. Nach Ramadan sei das Personal komplett ausgetauscht worden, um wieder Schwung in das Lokal zu bringen. Der Syrer habe sich um den Job beworben, er sei einer von vielen Interessenten gewesen. „Er hieß Mohamed und hat bei uns im Service geholfen, er hat einen guten Eindruck gemacht“, sagt der 46-Jährige.

„Ein weißer BMW stoppt den Täter“
Am Tatort liegen umgefallene Stühle auf dem Bürgersteig, die Polizei lenkt den Verkehr großräumig um. Der Imbiss befindet sich zwischen einer Currywurstbude und einem Kleidergeschäft an der Reutlinger Hauptdurchgangsstraße, der Karlstraße. Auf seiner Flucht rannte der Täter in Richtung eines weiteren Kebab-Lokals und warf dort Stühle um. Daraufhin sei der 21-Jährige quer über die vierspurige Straße gerannt, erzählt ein Augenzeuge. „Ein weißer BMW hat ihn gestoppt, da hat ihn jemand gezielt angefahren“. Fahrer des BMW soll ein 21-jähriger Türke gewesen sein, sagt ein Augenzeuge. Zwei weitere Autos, eines davon ist komplett demoliert, stehen am Straßenrand. „Folgeschäden“, sagt ein Polizist, der Neugierige vom Tatort fernzuhalten versucht. Helfer eines Kriseninterventionsteams betreuen Augenzeugen. Hunderte Menschen säumen die Straße, etliche mit gezücktem Handy. Einer zeigt ein Foto, das auf Twitter die Runde macht. Es zeigt den Täter auf dem Asphalt liegend, am Kopf und den Händen blutend.

In einer Asylbewerberunterkunft im Süden der Stadt ist der Syrer auch bekannt: Dort hängt ein Foto von ihm an der Eingangstür. Er hat Hausverbot, darüber informiert der Zettel in mehreren Sprachen. „Er durfte nicht mehr rein, er hat immer Probleme gemacht“, sagt Nadeem A., der für die Sicherheit zuständig ist. Ständig habe er geprügelt und Stress gemacht. Er habe gerade die Männer im Haus über die Tat informiert, so der Wachmann, alle seien erschrocken gewesen. „Das wirft ein schlechtes Bild auf die Syrer“, sagt Nadeem A., „dabei gibt es hier kaum Ärger.“

 
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