Forum Aktuell

Aktuelles und Neuigkeiten

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Bobby Mc Gee am 05.01.2018, 18:40 Uhr

Begriffsunschärfe

Ich stehe ja voll dahinter dass Eltern arbeiten. Das ist i. O.
Ich arbeite ja auch in einer Krippe.

Ich sehe aber mit Sorge, wohin das geht. Erstens sind die Krippen ja massiv ausgebaut worden. Und der gesellschaftliche Druck dass alle Mütter möglichst früh wieder arbeiten gehen sollen, steigt auch. Viele müssen ja auch arbeiten.

Dann hat aber der Staat gemerkt dass er es gar nicht geschafft hat, genug Krippen hinzustellen. Das kostet natürlich ein Schweihegeld. Und der Betreuungsschlüssel wurde immer mehr "angepasst"

Was Bindungsforscher für U Drei Kinder fordern, ein eins zu drei Schlüssel, ich glaube das wird nirgends eingehalten. Es gibt riesige Unterschiede in den verschiedenen Bundesländern. Es gibt BL mit einem eins zu elf Schlüssel. Das ist Wahnsinn! Das hat überhaupt nichts mehr mit Kindeswohl zu tun.

Bei uns ist es gar nicht so schlecht. Eins zu vier Komma fünf. Auch nicht ideal aber o.k.

Wenn wir also über Krippenbetreuung reden, haben wir vollkommen unterschiedliche Vorstellungen, Standards und Erfahrungen, würde ich sagen.

Dann geht der Trend definitiv dahin dass Mütter am besten gar nicht mehr zu Hause bleiben, wenn das Kind erkrankt ist und die Erzieher betreuen zusätzlich kranke Kinder. Und der Trend geht zu Vollzeit und sogar zu Nachtvetreuung. Das ist am Kommen!

Gleichzeitig findet man zu wenig Erzieher. Die Kosten auch Geld und es gibt immer weniger, die diesen Beruf machen wollen. Denn seien wir ehrlich, man verdient in der Ausbildung gar nichts, als Berufsanfänger sehr wenig, die Bedingungen sind in den Jahren immer schwieriger geworden, die Anforderungen immer höher und Aufdtiegsmöglichkeiten gibt es eigentlich auch kaum.

Folge :sehr hohe Anzahl an Burnout gerade in diesem Beruf, hohe Fehlzreiten wegen Krankheit. Auch weil die Kinder dauernd krank sind.

Was macht der Staat? Er stellt Quereinsteiger ein. Muss nicht zwangsläufig schlecht sein. Er senkt die Standards, noch mehr Kinder auf noch weniger Erzieher, er überlegt Erzieher aus anderen Ländern zu nehmen, die kaum Deutsch können. Das ist irre! Vollkommen irre.

Wir dürfen nicht vergessen, es geht hier um unsere Kinder, das wichtigste, liebste und wertvollste was wir haben.

Wenn ich höre dass Krankrnstationen jetzt eine super Idee sind, damit der Arbeitnehmer noch effektiver zum Bruttosozialprodukt beitragen kann, dann wird es mir flau im Magen. Richtig flau.

Ich will einfach nur immer und immer wieder betonen dass Kleinkinder besondere Bedürfnisse haben. Sie brauchen Liebe, Fürsorge und Zuwendung. Sie sind keine Maschinen die irgendwie in das derzeit gesellschaftlich geforderte Modell gepresst werden können, egal wie.

Das ist mir wichtig.

Eine gute Krippe mit liebevollen Erziehern, einem guten Betreuungsschlüssel und Eltern, die für ihr Kind da sind, wenn es sie braucht, kein Problem.

Ich sehe aber eher dass es in die andere Richtung steuert. Auf jeden Fall so früh wie möglich in die Krippe, natürlich auch krank, man stellt halt Kinderkrankenschwestern ein, warum nicht auch über Nacht. Vielleicht auch am Wochenende.....


Nein. Das macht mir Angst. Das sind kleine, liebesbedürftige Kinder. Sie brauchen Vertrauen in die Welt. Vertrauen dass sie wichtig sind und geliebt werden.

Wenn Sie Magen Darm Grippe haben brauchen Sie keine Kinderkrankenschwester die zwischen Betten mit fünfzehn anderen Kindern herum rennt.

Wenn der Staat will dass alle möglichst früh und möglichst lange arbeiten, dann muss er für optimalste Betreuung für die Kinder sorgen. Und die Eltern sollten trotzdem für Ihr Kind da sein dürfen wenn die Situation es erfordert. Anders geht das nicht.

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.