zurück| Geschrieben von syko am 28.11.2010, 11:57 Uhr |
Zwischenbericht: Ganztagsschule
Hallo,
ich hatte ja vor einiger zeit wegen Erfahrungen mit Ganztagsschulen angefragt und kann inzwischen mit eigenen Erfahrungen aufwarten:
Der Start war super!
- Es handelt sich um ein geschlossenes Konzept, die Kinder gehen Mo-Do von 8.00 Uhr bis 15.30 Uhr hin, freitags bis 13.00 Uhr.
- Der Unterricht ist rythmisiert (vormittags und nachmittags) und zweimal in der Woche finden AGs (Musical und AG Natur bzw. Englisch) statt. Das ganze wird sehr flexibel mit reichlich Abwechslung/Freiraum zwischendurch gehalten.
- An drei Tagen wird die Klasse vormittags von zwei Lehrkräften gleichzeitig betreut.
- Hausaufgaben gibts nur Freitags (in vertretbarem Rahmen)
- Zwischendurch gehen sie mit den Kindern auf den Spielplatz, in den Wald oder mal in den Obstladen/Supermarkt etc.
Keine meiner Befürchtungen (dass es zu anstrengend ist, dass er den Kontakt zu seinen *alten* Freunden verliert etc.) hat sich bewahrheitet. Der Bub kommt nachmittags voller Tatendrang nach Hause und ist meist schon mit irgendwem verabredet ;-)
Und er geht wirklich gern hin. Als Herbstferien waren hat er sich zwar auch drauf gefreut, war dann aber auch ganz froh, als die Schule wieder losging.
Viele Grüße
Susanne
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Re: Zwischenbericht: Ganztagsschule
Antwort von Hase67 am 29.11.2010, 14:06 Uhr
Hi,
die geschlossene (hier: gebundene) Ganztagsschule ist auch ein tolles Konzept. Kritikwürdig ist allein das wesentilch billigere Modell der offenen Ganztagsschule, auf das hier in zunehmendem Maße umgestellt wird (ohne entsprechend qualifiziertes Personal, Raum- und Beschäftigungsangebot). Leider gibt es die gebundenen Ganztagsschulen hier kaum, weil politisch nicht gewollt und von vielen (unerfahrenen) Eltern abgelehnt :-(
LG
Nicole
Bei uns gibts nur die geschlossene (hier: verpflichtende) Ganztagsschule
Antwort von mozipan am 29.11.2010, 17:41 Uhr
und ich will sie für meine Kinder nicht. Ich habe Erfahrung damit und finde das Konzept nicht schlecht, will es für meine Kinder aber dennoch nicht.
Meine müssten dann mind. 3 ihrer nebenschulischen Aktivitäten aufgeben und da wir nicht auf das Ganztagsangebot angewiesen sind, weil ich an 4 Tagen in der Woche nur vormittags arbeite und den einen NAchmittag die Großeltern abdecken, werden meine Kinder keine Ganztagsschule besuchen. Sie sind auch beide arg froh, dass sie nicht müssen. Einige Kinder im Bekanntenkreis besuchen sie und fühlen sich auf den Schulen wohl, wäre aber lieber auf der Schule meiner Kinder und meine Kinder beneiden die anderen wirklich nicht.
Nachtrag
Antwort von mozipan am 29.11.2010, 17:48 Uhr
Das ist hier bei uns aber nur aus einem Grund ein diskutiertes Thema: Die örtliche Grundschule, wo fast alle hingehen ist keine Ganztagsschule. Daher sind die meisten Kinder nachmittags zu Hause bzw. im Sport oder Instrumentalunterricht oder bei Freunden und die Ganztagsschulkinder sind da ein bissl außen vor.
In Gegenden wor die Ganztragsschule vorherrschend ist, wie bei meiner Freundin, ist das genau umgekehrt und die "nicht-Ganztagskinder" finden nachmittags keinen zum Spielen, weil alle anderen in der Schule sind. Das war der einzige Grund, warum meine Freundin ihre Tochter in der Ganztagsschule angemeldet hat.
Der Bruder meines Patenkindes ist ebenfalls in der Ganztagsschule, weil es in der Familie betreuungstechnisch nicht anders geht. Die Eltern hätten den Jungen lieber in die Halbtagsklasse (gibts an der selben Schule auch) gegeben. Aber man muss auch da sagen, dass er sich sehr wohl in der Schule fühlt und die Eltern bisher (ist erst im 1. Schj.) sehr zufrieden mit der Umsetzung sind.
Daher würde ich die Qualität unserer 4 vier verpflichtenden Ganztagsgrundschulen im Einzugsgebiet als sehr gut bezeichnen. Die Kinder fühlen sich wohl, gehen gerne hin und das Angebot ist gut. Aber für uns ist die Halbtagsschule im Dorf immernoch das schönste und wir sind alle 4 froh, dass unsere Mädels dahin gehen können und weiter Klarinette, Flöte, Handball, Karate und Tanz machen können.
Wäre meine Große beispielsweise in der Ganztagsschule könnte sie lediglich noch Karate machen und evtl. ließe sich der Klarinettenleherer auf einen späteren Unterrichtstermin ein.
Re: Zwischenbericht: Ganztagsschule
Antwort von carla72 am 29.11.2010, 19:50 Uhr
Freut mich, dass Ihr einen guten Start hattet. Ich finde das Konzept auch gut.
@mozipan
Antwort von Carmar am 29.11.2010, 22:15 Uhr
Wo wohnst du bzw. wo gibt es verpflichtende Ganztagsgrundschulen?
Und wie konntest du drumherum kommen?
Durftet ihr dann doch eine andere Grundschule wählen, die weiter weg ist oder sind die Kinder auf einer Privatschule?
Ich bin auch gegen eine verpflichtende Ganztagsgrundschule und möchte nicht in Verlegenheit kommen, in eine solche Gegend zu ziehen (mein Mann ist auf Arbeitsuche).
@carmar Noch was:
Antwort von mozipan am 30.11.2010, 8:07 Uhr
Du hast ja die Möglichkeit, wenn dein Mann Arbeit gefunden hat, dir die GS in der Umgebung genau anzusehen und dann zu Schauen, dass du im Sprengel der Wunschschule eine Wohnung findest.
Frage: Was bedeutet das genau...
Antwort von MM am 30.11.2010, 10:30 Uhr
... diese zwei Konzepte "gebundene/geschlossene" vs. "offene" Ganztagsschule?
Ich kenne das in der Form nicht, bin deshalb neugierig ;-).
Hier in Tschechien sind (Grund-)Schulen insofern "ganztägig", als der Hort i.d.R. in die Schule integriert ist, einfach dazugehört, dort auch AGs usw. stattfinden und die Kinder also im "Extremfalkl" von 7-17 Uhr in der Schule (+Hort) bleiben KÖNNEN (aber nicht müssen!).
Das heisst i.d.R. vormittags Unterricht, dann Mittagessen, dann Hort bzw. in dessen Rahmen auch AGs. Abholen/heimgehen entweder nach dem Mittagessen oder dann zwischen 15 und 17 Uhr (um 17 Uhr macht Schule und Hort zu). Ein Betreuungsproblem hat wegen der Schule also eigentlich niemand (Mittagessen und Hort ist auch nicht teuer, wird bezuschusst).
Aber das, was Ihr beschreibt, ist ja anscheinend nochmal was anderes - deshalb meine Frage... ;-)
gelesen --- o.w.T.
Antwort von Carmar am 30.11.2010, 13:21 Uhr
ohne weiteren Text
@MM
Antwort von RR am 30.11.2010, 20:18 Uhr
Hallo
geschlossene Ganztagsschule = Schule an der es wie von der Ausgangsposterin beschrieben zugeht, also zwischendurch wird gespielt u. Freizeit "erlebt", am Ende keine Hausis etc. Diese Schule gibt es hier in meiner Umgebung in dieser Form nicht.
in der "Offenen" (gibt es hier bei mir in der Gegend) gehen ALLE zusammen vormittags in die Schule, dann gehen die "normalen" gegen 12 h heim, die "Ganztägler" bleiben u. haben 1 h Zeit fürs Mittagessen, danach 1 h für die Hausis, danach 2 h die sie in "AG's" verbringen. Um 16 h ist auch für sie Schluss. Ob sie dann aber wirklich "Fertig" sind o. noch die Hausis machen müssen ist oft fraglich, unser Nachbarskind kommt oft nach 16 h heim u. muss noch den größten Teil der Hausis nachholen....
viele Grüße
@RR, danke...
Antwort von MM am 01.12.2010, 8:32 Uhr
... für die Info!
Dann ist das, was es hier gibt, also quasi eine Variant der "offenen Ganztagsschule" - nur dass auch die "Normalen" (naja, hier ist es eher "normal", nachmittags dazubleiben - zumindest an manchen Tagen) in der Schule zu Mittag essen und dann erst heimgehen. Nachmittags ist für die übrigen Hort/Betreuung (aufgeteilt in mehrere "Klassen"/Gruppen), da gehen sie zuerst i.d.R. raus (Wald, Spielplatz, Schulgarten, jetzt im Winter Bobfahren etc.) und es gibt dann auch AGs im Rahmen dessen (das Kind geht jeweils dahin, wozu es angemeldet ist).
Man kann es aber kombinieren - das Kind KANN an manchen Tagen nachmittags bleiben, an anderen MUSS es nicht, je nach seinem bzw. Elternwunsch, bzw. Tagesplanung und zeitlichen Möglichkeiten. Unserer bleibt meist 2x die Woche nachmittags - einmal spielt er "nur" mit seinen Freunden, das andere mal hat er Flöte-AG und spielt dann noch mit den Kindern, bis ich ihn cca. 15-15:30 abhole.
Hausaufgaben werden aber im Hort nicht gemacht (es ist dort zu laut, sie bräuchten einen Extraraum und extra Betreuer/in, die haben sie wohl nicht - ausserdem geht man wohl irgendwie davon aus, dass HA zu Hause gemacht werden sollen, ob das Kind nun in den Hort geht oder nicht... keine Ahnung). Die Kinder, die bis zum Ende dableiben (17 Uhr), z.B. weil beide Eltern lange arbeiten, müssen die Hausis dann erst danach zu Hause machen - das ist etwas blöd. Bei uns ist es OK, er macht sie gleich nach dem Heimkommen und ist spätestens um 4 fertig, um zu spielen oder sonstwas.
@MM Nachtrag:
Antwort von RR am 01.12.2010, 11:04 Uhr
Hallo
bei uns gibt es zusätzlich noch die "betreute Grundschule", d. h. sie bleiben um 12 h noch da zum Mittagessen u. dann noch eine h zum Hausaufgaben machen (allerdings auch so dass sie dann oft nicht fertig sind) u. danach so gegen 14 h werden sie abgeholt. Da gibt es natürlich viel mehr Plätze als bis um 16 h dann.
Aber hier an unserer Schule herrscht die Regel wer angemeldet ist muss auch täglich bis 16 h da bleiben, also höchstens mal wegen Arztbesuch o. einer Familienfeier wird ne Ausnahme gemacht. Also es geht nicht, dass man dann sagt immer z. B. Mo u. Die bin ich mittags daheim da kann das Kind dann früher heim. Wird hier auch oft bemängelt. Freitags dürfen nur die "Betreuten" bis 14 h da bleiben, die "Ganztägler" müssen um 12 h heim. .....
Also irgendwie ist das noch alles in den Kinderschuhen hier.....
viele Grüße
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