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Geschrieben von svenja32 am 24.11.2010, 19:31 Uhr

Soll ich das ansprechen oder lieber nicht?

Hallo!
Meine Tochter geht noch in den Kiga; altersmäßig passt sie aber eher hierher, da sie schon 6 ist. Also ein Vorschulkind.

Ich habe ein Problem mit ihrer Kindergartenfreundin. Die Familie ist freikirchlich, und für die hat Glauben einen enormen Stellenwert. Jetzt nicht gleich falsch verstehen: jeder wie er will und wie er mag. Problem ist, dass besagte Freundin von nichts anderem mehr redet, und meine Tochter langsam auch keinen anderen Gesprächsstoff hat als Gott und Jesus...der liebe Gott möchte nicht, dass wir Tiere essen, der liebe Gott will nicht, dass man Halloween feiert und und und...offensichtlich wird hier auch Druck auf das Kind ausgeübt, so kommt es mir vor. Und ich möchte eigentlich, dass sich meine Tochter frei von so starken Beeinflussungen entwickeln und selbst für einen (oder eben auch keinen) Glauben entscheiden kann.

Mir stinkt das Ganze, aber ich möchte nun die Freundschaft auch nicht verbieten. Soll man das mal im Kindergarten ansprechen? Bei den Eltern brauche ich damit nicht kommen, die sind so in dem Glauben "verstrickt" und reden ja selber nur dadrüber.

 
9 Antworten:

Und was soll der Kindergarten da machen?

Antwort von Phase1 am 24.11.2010, 20:13 Uhr

Das grenzt ja schon an Terrorismus, was die sich erlauben, aber hierzulande herrscht ja nunmal Religionsfreiheit und keine Gesinnungsüberwachung durch die Einrichtungen. Was soll das also bringen, dass du das im Kindergarten ansprichst?

Also an deiner Stelle würde ich schon selber versuchen, den Kontakt sanft aber effektiv zu unterbinden. Denn bestimmt sagt jenes Kind auch so böse Sachen wie: der liebe Gott will nicht, dass im Irak und in der Türkei Christen abgeschlachtet werden. Und sowas wollen wir ja nun wirklich nicht hören, denn Christen gehören doch - (da sag ich jetzt mal insgeheim, was wir doch alle am liebsten hätten) - mit Stumpf und Stiel ausgerottet, so eine Plage wie das andauernd mit denen ist.

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Re: Und was soll der Kindergarten da machen?

Antwort von svenja32 am 24.11.2010, 22:32 Uhr

War der Beitrag ironisch gemeint?

Falls ja kann ich nur noch mal betonen, dass selbstverständlich ein jeder glauben kann, was er möchte.
Hier gehts mir nur darum, dass wir kaum noch ein anderes Gesprächsthema haben zu Hause und meine Tochter bereits Ängste entwickelt. Heute meinte sie z.B., sie fühle sich so schlapp und wäre gerne bei Jesus im Himmel, und ich könne ja mitkommen...sorry, aber das finde ich für eine 6-jährige nicht normal.

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Re: Soll ich das ansprechen oder lieber nicht?

Antwort von Isabell01 am 25.11.2010, 8:02 Uhr

Ehrlich gesagt, denke ich nicht, dass Du in irgendeiner Form Erfolg erzielen wirst, wenn Du mit irgendwem sprichst. Das Kind wird in diese Religion rein geboren. Die Eltern sind davon überzeugt, da wird kein Kindergarten oder sonst wer was gegen tun können. Die Leute tun ja nichts verbotenes...

Ich habe zu Schulzeiten Kontakt zu einer Mitschülerin gehabt und meine damalige beste Freundin hatte einen Freund, der Freichrist war.
Wenn man von Beiden die Geschichten vereint hat (beide gingen in die gleiche Gemeinde), konnte man zum Schluss wirklich sagen, dass diese Religion Sektenähnliche Züge aufweist. Ich würde es wirklich mit Vorsicht genießen.

Die Menschen tun einem natürlich nichts und sind auch alle immer sehr freundlich. Aber wie Du schon gemerkt hast, alles dreht sich NUR um Gott. Und wenn was mal nicht positiv ist, dann ist es vom Teufel besessen. Und genau da, sehe ich persönlich die Gefahr.
Ich persönlich bin Atheist, glaube überhaupt nicht an Gott. Meine Schulkameradin meinte deswegen x-mal für mich beten zu müssen.

Es ist natürlich schwierig die Freundschaften der Kinder zu verbieten oder zu unterbinden. Dennoch sollte Dir auch bewußt sein, dass Deine Tochter noch ein Alter hat, wo sie SEHR beinflussbar ist und auch gewisse Dinge ständig in Frage stellen wird (wie z.B. dass sie plötzlich evtl. kein Fleisch mehr essen mag).
Die Eltern des Mädchens haben ihre Tochter nie anders erzogen, da sind solche Werte an der Tagesordnung. Dort wird ständig und für alles gebetet - ich glaube, die können gar nicht anders. Es läuft dort einfach nicht, wie bei anderen, "normalen" Familien, die ebenfalls sehr gläubig sind, ab. Es ist anders - extrem anders. Und wenn sich Deine Tochter dort aufhält, wird sie auch in deren Bann gezogen...

Versuch ein wenig auf Deine Tochter zu achten und vor Allem, erklär ihr, wie es eben normal läuft, wenn sie Dir davon erzählt.

Liebe Grüße
Isabell

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Re: Soll ich das ansprechen oder lieber nicht?

Antwort von Caot am 25.11.2010, 8:55 Uhr

Ich weiß nicht. Schwierig, würde ich sagen.

Meine Kinder gehen auch in einen christlichen Kiga, ich selber bin keiner. Sie reden auch von Gott.....das ist eben so. Da wir aber zu Hause weder beten noch anderen Dinge zelebrieren, verfliegt sich das dann meist. Wenn sie fragen, dann erkläre ich den unterschiedlichen Glauben und die Traditionen, erkläre warum dei einen das machen und die anderen nicht. Ein Buch kann man dazu in der Bibliothek ausleihen, wo man sehr viele Glaubensarten vielleicht beieinander hat. Erkläre, aber nicht negativ, warum ihr Fleisch esst und warum das andere Religionen verbieten. Ob diese Freikirche eine Sekte ist, davor warne ich, zu schnell Vermutungen anzustellen.

LG

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Aber wie soll der Kiga da helfen können?

Antwort von Booki am 25.11.2010, 9:04 Uhr

Hallo,

mich würde das auch total nerven, obwohl ich durchaus gläubige Christin bin. Aber ich stelle das nicht in den Vordergrund, wir beten auch nicht zu Hause oder so.

Nur was soll der Kindergarten da um Himmels Willen bewirken können?

Entweder musst Du damit leben (was ich wohl nicht könnte) oder aber Du musst den Kontakt unterbinden. Bzw. würde ich immer, wenn ich dabei bin, gegen halten....also nicht gegen Kirche und Glauben im Allgemeinen, sondern gegen solche Thesen wie " ist ja nicht schlimm, wenn ich sterbe, dann bin ich bei Jesus...". Da käme von mir ein ganz großes Veto!

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Re: Soll ich das ansprechen oder lieber nicht?

Antwort von marie74 am 25.11.2010, 9:17 Uhr

Ich würde versuchen, weitere Freundschaften deiner Tochter zu fördern. Nachmittags andere Kinder einladen, so dass sich das Spielen nicht nur auf dieses Kind beschränkt. Wenn sich die Freundschaft mit dem Mädchen dadurch vielleicht lockert, nimmt die Beeinflussung auch ab, die dir nicht gefällt.

Jeder soll glauben, was er mag, doch deiner Tochter würde ich erklären, dass ihre Freundin einen Glauben hat, den ihr nicht teilt! Und wirklich eindringlich sagen, dass manche Menschen -auch Erwachsene- Sachen glauben, obwohl sie nicht stimmen. Dann würde ich evtl. etwas nennen, von dem sie schon sicher weiß, dass es das nicht gibt z.B. dass manche ja an Gespenster glauben, an Feen, ans Sandmännchen oder an den Osterhasen o.ä. und dass es das trotzdem nicht gibt. Genauso glauben die Eltern ihrer Freundin, dass -wenn ich es richtig verstanden habe- Gott verärgert ist, wenn wir z.B. Halloween feiern. Sag deiner Tochter doch ruhig, dass sich die Eltern ihrer Freundin dabei irren, sie wissen es nicht besser, aber du weißt, dass die Eltern eben dort falsch liegen. Und viele andere feiern z.B. Halloween und essen Fleisch, das sind im Umfeld deiner Tochter sicher mehr als umgekehrt- da würde ich ihr sagen, die irren sich nicht alle, sondern die Eltern der Freundin. Ich würde wirklich vereinfacht sagen, die Eltern sind zwar nett, kennen sich aber mit dem Thema Gott/Glauben nicht so gut aus wie du (egal, ob es jetzt fachlich gesehen stimmt ;-), aber um klarzustellen, dass du der Ansprechpartner dafür bist und nicht andere Personen. Wenn deine Tochter größer ist, kann sie sich eine eigene Meinung zum Thema Glauben heranbilden, doch momentan ist es ja besser, dass du etwas vorgibst als die Freundin.

LG
Marie

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gleiche antwort vonmir wie im kigaforum;-)

Antwort von Zwillingsmama04 am 25.11.2010, 9:44 Uhr

das es nicht gesund ist,was da abläuft.

ich kenne es in dieser form auch nicht. meine kinder reden auch recht selbstverständlich über gott, aber sie gehen auch in eine kirchl. schule bzw vorher kiga, wo das eben auch mit dazu gehörte. kommt also nicht nur von uns.

meine 3 kinder dürfen alle feste feiern und ich bin fest davon überzeugt das gott sich freut, wenn die kinder spass haben.

es gibt aber einfach regeln in unserm leben an die wir uns halen, eben aus glaubensgründen. allerdings finde ich das man diese auch ohne glauben einhalten sollte;-)) wie zb nicht lügen,klauen usw.....

ich würde trotzdem versuchen mit den eltern zu reden und eine lösung zu finden. ich würde auch ganz klar stellung nehmen, wenn das kind mir zb erzählt gott will nicht das wir das und das feiern. ich würde ganz klar sagen das gott kein spassverderber ist und das er 100/tig nichts dagegen hat.

ich würde trotzallem das gespräch suchen;-)

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Genau so!

Antwort von Millefleurs am 25.11.2010, 14:01 Uhr

Ich möchte den Beitrag von Marie74 genau so unterschreiben.

Grüße
millefleurs

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ansprechen: ja, aber das kind

Antwort von Chatilia am 26.11.2010, 14:59 Uhr

ist doch prima, wenn sich die gelegenheit bietet, mit dem kind das thema glauben zu behandeln.

bei uns ging das auch im kindergarten los. ich fand es nicht ganz einfach, das ganze kindgerecht zu verpacken, aber es ging.

bei den eltern würde ich keineswegs intervenieren, beim eigenen kind würde ich eine philosophische fragestunde daraus basteln und wenn das andere kind bei uns zu hause wär, dann würde ich das ganze knapp behandeln mit einem "ach so, sagt man das bei euch so".

alles gute!

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