Über 18 ...

Über 18 ...

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

von reblaus  am 19.10.2022, 7:02 Uhr

Klasse wiederholen

Warum geht Ihr Alle davon aus, dass es an:

Mißerfolg, nicht Können, nich schaffen, schwer fallen oder so etwas liegt?
Oder gar fehlender Rückhalt in der Familie , der Schule etc.

Kommt Euch nicht in den Sinn , dass es seine bewusste Entscheidung war ein Jahr blau zu machen?

Nicht das sein gesamtes Umfeld ihn versucht hat zu bewegen weiterzumachen …
nö seine Entscheidung: semipresencial und eigenständiges Lernen auf Themen, die ihn nicht interessieren , da hat der Herr ganz sachlich erklärt , dass er das Jahr nicht in die Schule geht bzw nicht abschließt und jede Arbeit in blanco abgegeben hat , keine Hausaufgaben gemacht, sich nicht am Unterricht beteiligt ( zwei Fächer hat er aus Spaß gemacht - ohne etwas zu lernen und im Mittelfeld bestanden) .
Die Ansage von Schule , Psychologe und uns war, dann muss er wiederholen, und damit hatte er kein Problem, weil so keinen Bock auf die Schule hatte. ( man kann die Welt eben nicht so machen wie man will… - und die Bedingungen 2020/21 waren weltweit ausserhalb der Norm)

Tja, und wenn ich ihn abgeschrieben hätte … würde ich ihn sicherlich nicht in die Zukunfstplanung mit einbinden.

Nebenbei ist er nun consejo juvenal und für den Bereich Erasmus ausgewählt worden.

Und endlich scheint er Freunde zu finden.

 
47 Antworten:

Re: Klasse wiederholen

Antwort von cube am 19.10.2022, 10:04 Uhr

Na, dann scheint er das Jahr blaumachen ja doch gebraucht zu haben, um seinen Weg zu finden.
Ihn dann dafür, dass er sich danach gesammelt und wieder angestrengt hat mit dem Entzug eines Auslandssemesters zu bestrafen, finde ich dann immer noch nicht ok.

Hast du/ihr denn schon mal darüber nachgedacht, dass er evt. vorher so viel Druck verspürt hat, funktionieren zu müssen, dass er keinen anderen Ausweg gesehen hat als klipp & klar zu sagen "nein, ich mache jetzt mal nix"? Erst recht, wenn alle auf ihn einreden, wie schlimm es doch ist, dass er nicht einfach weiter macht?

Ich kann sehr gut verstehen, dass es als Eltern schwer ist, das zu akzeptieren und sich nicht in allen möglichen Ängsten oder auch Enttäuschung zu ergehen.

Aber wenn das Ergebnis des "Sabbat"-Jahres ist, dass er jetzt sogar für ein Erasmus-Programm ausgewählt wurde, scheint er ja damit die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Auch, wenn sie euch nicht in den Kram passt.

Erwachsene Arbeitnehmer landen meistens beim Psychologen, der ihnen dann erst mal klar machen muss, dass sie eine Pause brauchen, Bei einem Kind/Teenie gibt es auch Burn Out, zu viel Druck etc - ganz egal, wie gut die sonstigen Lebensumstände und die Fähigkeiten sind.
Du redest auch hier wieder von Norm, die doch erst recht nicht hoch war - ehrlich? Corona und alle Einschränkungen gerade auch in Spanien haben das Leben für junge Erwachsene einfacher gemacht? Weil eine Geschwister euer Norm entsprochen haben, muss erdas auch locker stemmen können?

Wie gesagt: man kann es auch anders sehen und sagen "Hut ab, dass er selbst "Stop" gesagt hat und daraus offenbar mit neuer Motivation hervorgegangen ist. Und seine Meinung zum "blaumachen" evt. nochmal revidieren.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Wieder befremdlich alles

Antwort von Tai am 19.10.2022, 10:44 Uhr

Gibt es denn ein Ranking zwischen gutem, akzeptiertem Wiederholen und absolut verwerflichem, bestrafenswertem Wiederholen?

Hat denn unten jemand gewertet?
Es ging doch jedem darum, dass man ein Kind nicht schlechter behandeln oder gar bestrafen darf, weil sein (schulischer) Weg nicht der erwünschten elterlichen Norm entspricht.
Die Gründe für das Wiederholen spielen doch gar keine Rolle. Jungen Menschen geht es nicht gut, sie haben Probleme und zeigen dies unterschiedlich. Bei deinem Sohn war es anscheinend einfach Leistungsverweigerung, die vermutlich auch nicht einfach aus einer albernen Laune heraus entstanden ist. Neben Corona hat er sicher noch manch anderes Päckchen zu tragen gehabt in seinem Leben.

Und anstatt nun glücklich und erleichtert zu sein, dass er den Weg aus dem Tief und mangelnder Motivation gefunden hat und die Schule beenden wird, anstatt ihm zu zeigen, wie toll er ist und wie stolz ihr auf ihn seid, bekommt er nun eins drauf, indem ihr ihm nicht die gleichen Möglichkeiten bieten wollt wie seinen Geschwistern.
Offenbar stellt ihr hohe Anforderungen, dass eure Kinder "funktionieren" sollen. Du erwähnst hier stolz sein ehrenamtliches Engagement, aber das reicht euch wohl nicht.
Das finden wohl alle hier fürchterlich und auch verachtenswert.

Übrigens, der Vater einer Mitschülerin meines Sohnes, der schon auf die gleiche Schule ging wie die beiden, hat einmal lachend berichtet, er habe irgendwann mal komplett gar nichts mehr gemacht in der Schule und alles komplett verweigert, leere Klassenarbeiten abgegeben usw. Er wollte damals einfach mal ausprobieren, was passiert, und Bock auf Schule habe er halt auch nicht gehabt.
Natürlich hat er dann die Klasse wiederholen müssen, sich wieder berappelt, Abitur gemacht, studiert und Karriere gemacht

Verrätst du uns jetzt noch zum unteren Strang. wie ihr darauf kommt und für eure Kinder wollt, dass sie alle irgendwie nach Asien gehen sollen? Und du schon jetzt zu wissen meinst, dass in drei Jahren alle irgendwo dort sein sollen? Ist das denn der ureigene Wunsch aller drei?
Vielleicht ist nicht dein Sohn der lebensfremde Träumer....

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Klasse wiederholen

Antwort von reblaus am 19.10.2022, 12:24 Uhr

Cube entweder habe ich so unverständlich geschrieben oder Einige haben es mißverstanden .

Er bekommt kein weiteres Jahr „ blaumachen“ bezahlt.
Aber natürlich darf er auch ins Ausland gehen ( nur muss er da mitarbeiten und sich nicht gemütlich ausruhen damit die Bissen mundgerecht in seine Futterluke fliegen - so hätte es es gerne)
Das wozu er sich entscheidet nach der Schule muss er durchziehen - egal was ob Studium, ob Ausbilung ( Berufsausbildungen in Spanien , muss man zum Großteil selbst bezahlen - nix wie in D mit Verdienen oder Titeln …ganz anderes System) , dann bekommt er auch von die Hilfen, die er braucht - egal ob er das danach weitermachen möchte oder etwas anderes lernen möchte.
Seine beiden Geschwister bekommen nach der Schule dann ihr Jahr „blaumachen“ bezahlt. Jedes Kind bekommt das Gleiche bezahlt.

Oh seine Schulauffassung hat er seit der ersten Klasse … seit dem ist es ein Kampf . Druck … ja das man im Leben auch mal Dinge lernen / machen muss zu denen man keine Lust hat oder sich man an Regeln halten muss um ein Zusammenleben zu gewährleisten…!
Glaub mir da seit dem einen Jahr im Kindergarten : seit dem will er die Welt verändern - ich hätte die Jungs da schneller rausnehmen müssen.

Das mit dem Erasmusprogramm und consejo juvenal unterstüten wir.

Außerdem hat er mit heute morgen nebenbei erzählt er ist Klassensprecher für Bac1Arte .
Das freut mich umso mehr.

Er ist wohl inselartig hochbegabt - dafür ist das ganze System hier nicht ausgelegt. Psychologe sagt er ist viel viel reifer als seine Umwelt : nicht er hat das eigentliche Problem , sondern 90% seiner Umwelt hat ein Problem mit ihm - meist aus Neid oder Unverständnis.

Er könnte es so einfach haben, wenn er ab und an über seinen Schatten springen würde.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wieder befremdlich alles

Antwort von ak am 19.10.2022, 14:06 Uhr

Natürlich wäre ich auch nicht begeistert gewesen-und sehr verärgert. Und in meinem ersten Ärger hätte ich wahrscheinlich genau so reagiert.

Aber.... ich bleibe dabei... das ist ziemlich gemein und sehr befremdlich was du da treibst.

Als Mutter kann man das eigentlich nicht bringen--- egal wie groß die Enttäuschung war oder ist.

Er ist und bleibt dein Kind- und alle sollten gleich behandelt werden... ( Aber das ist nur meine bescheidene Meinung )

Ich frage mich immer noch, wie es bei Dir angekommen wäre - wenn Deine Eltern so mit Dir verfahren wären ?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Klasse wiederholen

Antwort von cube am 19.10.2022, 14:08 Uhr

"Er könnte es so einfach haben, wenn er ab und an über seinen Schatten springen würde."

Das könnte ich auch von unserem Kind sagen :-)
Wenn er doch nur mal ein bisschen mehr Ehrgeiz? Oder doch Selbstbewusstsein? Oder was auch immer es ist entwickeln würde, könnte es so einfach für ihn und auch damit uns laufen.
Auch wir stehen immer wieder vor dem Dilemma: müssen wir mehr Druck machen, weil er es sich zu bequemmachen will oder mehr Verständnis dafür haben, dass er es sich offenbar nicht leichter machen kann? Und damit natürlich auch leichter, weniger konfliktreich für uns alle.
Unser Kind ist erst 10 - aber das zieht sich schon seit Kindergarten?, mindestens aber seit Schulbeginn so durch.
Und hat man eine Baustelle geschafft und alle sind happy, easy going - kannst du drauf wetten, 4 Wochen später hat sich die Ruhe um zB Schule wieder erledigt.
Er ist nicht dumm, im Gegenteil - und genau das macht es so schwer einzuschätzen, wo denn das Problem gerade liegt, ob es überhaupt wirklich eins für ihn gibt oder ob er nur einfach zu "verwöhnt" ist und meint, alle anderen müssten es ihm passend machen.

Bei euch ist es aber doch auch so, dass selbst ein Psychologe mit Blick von außen sagt, seine Umwelt neidet ihm Erfolg oder versteht ihn eben nicht mit seinen Problemen. Die sich möglicherweise genau aus seiner Intelligenz/Reife ergeben.
Das macht die Sache nicht einfacher - erklärt doch aber, warum er zB sagt "ihr könnt mich alle mal - ich mach jetzt gar nix mehr".
Es ist bestimmt schwierig, die Balance zwischen Anforderungen stellen und auf individuelle Charakterzüge einzugehen, ohne diese eben als "nicht der Norm entsprechend" abzuqualifizieren.
Inselbegabung und System dafür nicht passend ist doch dann eigentlich nur eine zusätzliche Begründung, warum er sich eben schwerer tut, als zB seine Geschwister.

Ja, es hörte sich so an, als wenn er nicht ins Ausland dürfte. Ok, das war ein Mißverständnis. Aber was bleibt ist ja, dass seine Geschwister das finanziert bekommen - er nicht. Seine Ehrenrunde hatte er ja schon. Das hört sich erst mal fair gegenüber den anderen Geschwistern an - jeder darf ein Jahr faulenzen.
Aber: hat er gefaulenzt? Oder hat er das Jahr nicht einfach gebraucht, um zu merken, was er doch erreichen will?
Ich persönlich finde das nach wie vor eine Strafe.
Mal angenommen, er hätte nicht mit Ansage nichts getan, sondern alles gemacht wie von euch erwartet und es dennoch nicht geschafft? Müsste er sich sein Jahr Ausland dann auch erarbeiten? Weil seine Bemühungen eben nicht gut genug waren?

Ich finde es ehrlich gesagt nicht bequem, sich den klar erkennbaren Ansprüchen seiner Eltern entgegen zu stellen. Ich glaube nicht, dass das einfach für ihn war. Zu wissen, dass ihr ihn dafür abstrafen werdet. Ihm das nachtragen werdet und ihn als Faulpelz anseht. Das war eher nicht einfach für einen 16?-jährigen.

Ich finde schon, dass ihr sehr leistungsorientiert seid im Sinne von "du bist schlau genug - wenn du daraus nichts machst, bekommst du von uns auch nichts".
Ihr sagt ja jetzt schon an: das, was du dir als Studium/Ausbildung aussuchst, ziehst du auch durch - selbst, wenn du darin später niemals arbeiten wirst.
DAS ist für mich vergeudete Zeit. Wenn Kind nach 2 Semestern merkt, das ist doch nichts für ihn, muss er noch 4 Semester weiter machen? Und dann - steht Kind da und hat Jahre vergeudet, es euch aber Recht gemacht.
Versteh mich nicht falsch: kurz vor Ende des Studiums nochmal neu anfangen wollen - da würde ich auch nicht mitspielen bzw. finanzieren.
Aber zu erwarten, dass ein gerade erwachsen gewordener Mensch schon ganz genau weiß, wie sein Leben aussehen soll... kann klappen. Aber ist es so verwerflich, wenn man sich geirrt ha und es dann korrigieren will?
Ich finde, ihr habt extrem hohe Erwartungen an eure Kinder - vielleicht auch deswegen, weil die beiden anderen so gut funktionieren. Zufällig genau euren Erwartungen bisher immer gerecht geworden sind.
Im Grunde erwartet ihr, dass keine Fehler gemacht werden.
Wer Fehler macht, muss die Konsequenzen tragen. Ohne Berücksichtigung dessen, dass wir hier von Menschen sprechen, die noch keinerlei echte Lebenserfahrung haben. Das sind Kinder. Und keine gestandenen Erwachsenen, die schon gelernt haben, was sie wollen und was doch nicht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wieder befremdlich alles

Antwort von cube am 19.10.2022, 14:14 Uhr

Ich vermute, die Eltern sind genau so verfahren. Und das meine ich nicht ironisch oder abwertend.
Wer mit großem Leistungsdruck groß wird und daran nicht zerbricht oder sich dem bewusst entzieht, wird später genau das weiter geben - es hat sich ja bewährt. "Meine Eltern haben mir auch nichts geschenkt und schau, was aus mir geworden ist". "ich musste mir auch alles hart erarbeiten" usw.
Da ist dann schnell vergessen, wie sehr man darunter vielleicht auch gelitten hat.

Und wenn man eh easy damit klar kam ist des Verständnis für Menschen, die das nicht in genau der gleichen Form können oder wollen, sehr gering.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Klasse wiederholen

Antwort von Reh77 am 19.10.2022, 15:41 Uhr

"...Er ist wohl inselartig hochbegabt - dafür ist das ganze System hier nicht ausgelegt. Psychologe sagt er ist viel viel reifer als seine Umwelt : nicht er hat das eigentliche Problem , sondern 90% seiner Umwelt hat ein Problem mit ihm - meist aus Neid oder Unverständnis. ..."

Klingt sehr danach als würden nicht einmal seine Eltern echtes Verständnis für ihren Sohn aufbringen.
Und nicht nur kein Verständnis haben, nein der Junge wird auch noch für sein Anders sein bestraft.

Wie fühlt es sich wohl für einen Menschen an, wenn 90% der Umgebung entweder Neid oder Unverständnis zeigen?
Dies gar auch im eigenen Elternhaus so ist.
Wieviel Kraft und Energie kostet es, wenn ein Mensch jeden Tag aufs Neue in einer Welt und Umwelt zurecht kommen muss, die einfach nicht passt?

Ach ja, soll er doch über den eigenen Schatten springen. Und das täglich, kostet ja nichts.
Vielleicht sollte der Gelähmte auch einfach mal aufstehen und laufen.

Es gibt Menschen, die daran komplett zerbrechen.
Sich entziehen.
Aufgeben.
Zu Drogen greifen.
Einmal richtig ausrasten.

Dein Sohn hat ein Jahr Auszeit gebraucht.
Für Außenstehende mag das nach Faulenzen und blau machen aussehen.
Aber war es das wirklich?
Könnte es nicht auch sein, dass er dies einfach gebraucht hat, um mit der Umwelt wieder einigermaßen klarzukommen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Klasse wiederholen

Antwort von 3wildehühner am 19.10.2022, 18:41 Uhr

Deine “Erklärungen” machen euer Handeln nicht besser- im Gegenteil!

Es gibt GRÜNDE -scheinbar psychischer Natur- für das Verhalten eures Kindes und ihr WISST darum. Und dennoch behandelt ihr es anders, als die Geschwister.
Dass es jetzt trotz aller Schwierigkeiten mit seiner Umwelt sich aufgerappelt und in die Schule zurückgekämpft hat und Abitur machen wird, ist ein Grund stolz zu sein und nicht für frühere “Fehler”( ICH sehe hier übrigens keinen Fehler, sondern entwicklungsbedingte Probleme, die in der Pubertät auftauchen können) zu bestrafen!!!!
Freut euch, dass die anderen beiden Kinder keine solch schwerwiegenden Probleme hatten und einen gradlinigen Weg gehen können.
Das ist eben nicht selbstverständlich.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Klasse wiederholen

Antwort von 3wildehühner am 19.10.2022, 20:11 Uhr

Noch eine Verständnisfrage:
Ist der “faule, sitzengebliebene Sohn”, der der vor ein, zwei Jahren Suizidgedanken hatte?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Klasse wiederholen

Antwort von linghoppe. am 19.10.2022, 21:48 Uhr

dies wollte ich auch gerade erwähnen,. er hatte Suizidgedanken und hat es geschafft
sein Leben wieder in den Griff zu bekommen..
und Ihr seid nicht Stolz auf Ihn .
https://www.rund-ums-baby.de/haustiere/Ein-Lebenszeichen-von-uns_70589.htm

sei doch Stolz auf Ihn .. er hat sich wieder gefangen ..
und bekommt keine Hilfe ie e verdient hat

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wow…

Antwort von cube am 19.10.2022, 22:20 Uhr

Leidet selbst unter Depressionen, kümmert sich aufopferungsvoll um streunende Katzen - die Suizidgedankes des Sohnes sind einen Nebensatz wert. Chapeau.
Der Junge hat sich aus dem Ganzen rausgezogen u sich offenbar selbst geholfen - zur Belohnung ist er das schwarze Schaf der Familie.
Krass. Ich bin gerade sprachlos…

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Drei Dringe…

Antwort von Jorinde17 am 20.10.2022, 8:56 Uhr

Drei Kommentare:

1. Der Ton macht die Musik. Einige Antworten auf Dein erstes Posting waren unfreundlich, aggressiv und belehrend. Das ist sinnlos, denn dann geht man automatisch in die Abwehr und kann nichts annehmen. Diese Art von Antworten ist komplett wertlos, weil sie nicht hilft.

Aber: 2. Viele APs schildern hier nicht den ganzen Sachverhalt. So wie Du erst jetzt einiges Wichtige an Informationen rausrückst, die Du vorher nicht gegeben hast. Dann kann man aber auch nichts Zuverlässiges sagen, weil man zuerst nur die Hälfte erfährt.

3. Die meisten APs hier erwarten Zustimmung oder einen gemütlichen, bequemen Rat. Sobald sie unbequeme Kommentare bekommen, gehen sie hoch. So ein Forum hier ist aber dazu da, dass man auch mal ehrliches Feedback oder Kritik bekommt. Was wäre, wenn an manchen Antworten etwas dran wäre…? Versuche doch mal, die Aggros zu überhören und von den anderen ein bisschen Kritik anzunehmen. Was wäre, wenn einiges davon einfach stimmt?

Manchmal ist man als Mutter einfach auf dem Holzweg, das geht jedem mal so. Man kann umlernen. Vielleicht hast Du tatsächlich ungute Erwartungen an Deine Kinder oder bist zu harsch oder streng…? Ich finde, man darf nicht starr werden, sondern muss als Eltern immer weiterlernen, flexibel bleiben, erkennen können, wenn man eine Kurskorrektur braucht. Sonst braucht man nicht hier zu posten, gell.

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Drei Dringe…

Antwort von ak am 20.10.2022, 13:27 Uhr

Na... da haben die Katzen aber die Priorität.

Jetzt tut mir der Sohn noch mehr leid.

Aber... man darf auch nicht vergessen, sie selbst hat ja auch Depressionen. Vielleicht ist da die Sichtweise ein wenig bei ihr eingeschränkt.

Na ja... sie will ja nicht mehr antworten. Schade....

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wow…

Antwort von kuestenkind68 am 20.10.2022, 22:02 Uhr

Ich auch...

Mein Sohn hat ja auch ein Jahr wiederholt. War auch die richtige Entscheidung. Niemals würde ich ihn dafür bestrafen. Ich bin froh, dass er nicht beschlossen hat, mit der Fachhochschulreife abzugehen sondern jetzt bis zum Abi durchzuziehen. Und egal, welchen Schnitt er am Ende haben wird, ich werde super stolz sein und ihn weiter unterstützen, egal wohin er dann gehen möchte...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wieder befremdlich alles

Antwort von kuestenkind68 am 20.10.2022, 22:06 Uhr

Genau, die Lebenswege sind nicht immer linear. Und oft sind es diejenigen mit dem nicht geradlinigen Weg, die am Ende glücklicher und erfolgreicher sind...

Mein Mann hat einen Schulfreund, der auch ein Jahr am Gymnasium wiederholt hat. Danach hat er BWL studiert und richtig Karriere gemacht, ist inzwischen im Vorstand eines DAX-Konzerns.

Nach dem Abi stehen den Kindern alle Wege offen, aber ich würde nie auf die Idee kommen, einem Kind zu sagen, es wird in seinem Berufswunsch nicht unterstützt, weil es ein Jahr wiederholen musste. Schon gar nicht wegen der ganzen furchtbaren Corona-Jahre. Dafür können die Kinder ja wirklich nichts und man muss eigentlich nur den Hut ziehen davor, wieviel alle trotzdem geschafft haben.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Klasse wiederholen

Antwort von Lewanna am 21.10.2022, 8:56 Uhr

Hallo,

ich finde ihr lest da Sachen heraus die da gar nicht stehen. Die Ap hat doch gar nicht geschrieben, dass sie auf ihren Sohn nicht stolz ist.

Sie hat nur geschrieben, dass sie jedem Kind ein Jahr „faul sein“ finanziert. Das hat der eine Sohn jetzt schon verbraucht, die Anderen machen es dann nach dem Abi.

Was würde das denn für Signale senden, wenn das „faul sein“ für den Sohn keine Konsequenzen hätte? Das würde ich als Geschwister-Kind auch nicht toll finden. Und wir kennen den Sohn doch gar nicht. Vielleicht würde er dann weiter faul sein, wenn er merkt dass es egal ist, Eltern zahlen ja weiter sein Leben.
Ins Ausland darf er auch, nur muss er dann mehr zu den Kosten betragen.

Auf Corona kann man auch nicht alles schieben. Schließlich haben wir alle die Situation mit erlebt. Ich fand es auch nicht einfach mit Homeoffice und gleichzeitig Homeschooling. Und mir zahlt jetzt auch niemand ein Jahr „faul sein“

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Klasse wiederholen

Antwort von lilly1211 am 21.10.2022, 9:26 Uhr

Du stellst wirklich 'faul sein' mit 'depressiv sein' auf eine Stufe?

Wer Suizidgedanken hat ist krank. Nicht faul.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Klasse wiederholen

Antwort von Lewanna am 21.10.2022, 9:33 Uhr

Ich habe jetzt nur das gelesen, was die Ap jetzt hier geschrieben hat und nicht, was sie vor einem Jahr mal in einem Nebensatz erwähnt hat.
Was jetzt wirklich wie war wissen wir ja nicht.
LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Nein, das hat sie nicht

Antwort von cube am 21.10.2022, 11:46 Uhr

Die Aussage aus einem Thread aus 2021 im einem anderen Forum "Sohn äußerst Suizidgedanken" fällt genau in die Zeit, in der er faul gewesen sein soll, weil er sich aus allem rausgezogen hat. Das einfach außen vor zu lassen, ist ein Schlag in´s Gesicht für alle Menschen, die unter Depressionen, depressiven Verstimmungen leiden oder Gefahr laufen, in eine Depression zu rutschen.

Aber selbst, wenn du das weg lässt, äußert die AP hier in beiden aktuellen Strängen sehr wohl, dass ihr Sohn auch laut Aussage Psychologe eben nicht einfach nur faul war/ist.

Und dazu stelle ich nochmal die Frage: hätte er sich weiterhin so verhalten, wie man es erwartet hat und dann dennoch nicht das Jahr geschafft - wäre er dann auch zu faul gewesen?

Rechtfertigt ein Jahr wiederholen - egal aus welchem Grund - tatsächlich, ihm im Gegensatz zu den Geschwistern, ein mögliches Auslandsstudium/Jahr nicht zu finanzieren?
Das er jetzt Gas gibt, einige tolle Dinge erreicht hat, scheint auch nicht dazu beizutragen, dass man ihm seine Ehrenrunde "verzeiht". Eher scheint sie ein weiterer Beleg dafür zu sein, dass er sich das Jahr "faul sein" offenbar auch hätte sparen können.

Hier wird ein Teenie, der ganz offensichtlich Probleme hatte, über einen Kamm geschoren mit denen, die trotzdem funktioniert haben.
Das ist dieses typische "ICH habe das doch auch hinbekommen" = "wenn du das nicht schaffst, hast du etwas falsch gemacht".
Hier sind es halt die Geschwister, die zufällig alle Erwartungen bisher erfüllt haben, keine "Probleme" machen, mit denen er sich vergleichen lassen muss.

Dazu schreibt die AP auch noch, wie toll sie selber als Eltern sind - was sie alles sofort machen könnten, weil sie ja Leistung bringen.

Stell dir bitte mal ganz kurz vor, du wärest von Menschen umgeben, die offenbar immer Leistung bringen, immer alles schaffen, allen Normen (wie die AP es selbst ausdrückt) entsprechen - welchen Raum hast du dann für deine individuellen evt. Probleme, anderen Ansätzen, wie du etwas machen möchtest oder auch nur machen kannst?
Das finde ich eine ziemlich deprimierende Umgebung.
Du erfüllst entweder die Norm - oder du bist raus.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Nein, das hat sie nicht

Antwort von Lewanna am 21.10.2022, 12:16 Uhr

Da ich weder die Ap noch deren Kinder kenne habe ich nur versucht zu verstehen wie die Ap das sieht.

Wenn ihr recht habe und das Kind wirklich psychologische Probleme hat, sollte es dafür natürlich nicht bestraft werden.

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Selbst, wenn er keine diagnostizierten Depressionen hatte

Antwort von cube am 21.10.2022, 13:11 Uhr

Eine Totalverweigerung ist idR Ausdruck einer Überforderung - ob in der Schule, zu Hause, mit sich selbst oder was auch immer.

Wer weiß denn zB genau, dass er nur faul war? Wer hat denn entschieden, dass er es eigentlich alles können müsste? Die Eltern und anderes Umfeld, die auf ihn eingeredet haben.

Ich würde sagen, er hat "Stop" gesagt - brauchte offenbar diese Pause von allem Druck, um genau nicht komplett Depressiv zu werden.
Und das mit dem Wissen, dass seine Eltern das als Versagen empfinden, als Faulheit ansehen. Einfach war es sicher nicht, sich dem Druck zu entziehen und gleichzeitig dafür als "Faulpelz" eingestuft zu werden.
Kinder wollen von ihren Eltern geliebt und auch anerkannt, respektiert werden. Er hat darauf verzichtet, ums ich eine Pause zu verschaffen.

Die Konsequenz oder auch Strafe ist ja schon, ein Jahr länger zur Schule gehen zu müssen.
Und on top sagen die Eltern "ja, wir sind stolz darauf, was du JETZT erreicht hast - aber die Ehrenrunde, die verzeihen wir dir nicht".

Und jetzt nimm mal das Familiengefüge dazu - die 2 Geschwister.
Ganz offiziell bekommen diese das Auslandsjahr finanziert (soweit es geht) - er ganz offiziell nicht, Schließlich hat er schon ein Jahr gefaulenzt.
Wie fühlt man sich da innerhalb der Familie? Ich würde sagen - als Paria.
"Hey Kids, wie siehts aus mit dem Auslandsjahr - wo wollt ihr hin? Wir müssen mal durchrechnen, wie wir euch das finanzieren können. Ähm, nein, dir z natürlich nicht - du hast ja schon gefaulenzt". Wie fühlt man sich da wohl gegenüber den Geschwistern - genau so akzeptiert und geliebt? Sind die Eltern genau so stolz auf ihn und das, was er erreicht hat?
Oh mann, da könnte ich brechen ...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

schwierig ….. gerade bei Hb

Antwort von Caot am 21.10.2022, 16:38 Uhr

Meine Tochter hat es wesentlich einfacher als ganz normal begabter Mensch mit guter sozialer Anpassung durch‘s System Schule zu kommen als mein hochbegabter Sohn. Für ihn ist das sehr schwer Schule und deren Stumpfsinnigkeit zu ertragen. Gott sei Dank erzählt er es mir und kann sich so „abregen“, die Verzweiflung an mich heran tragen.

Seine Umwelt erwartet auch anderes von ihm, zudem er aber nicht bereit ist. Ich verstehe es nicht immer, aber hab mich arrangiert. Es ist wie es ist. Es ärgert Dich - kann ich verstehen. Dennoch erbringt er Höchstleistungen im psychischen Sinne. Als „blau machen“ würde ich es nicht werten. Auch wenn es, rein kognitiv betrachtet, absolut unnötig ist zu wiederholen, können solche Taten aber bereinigend wirken. Wenn er jetzt zum Erasmus-Programm zugelassen wurde - herzlichen Glückwunsch - sieht man, dass es doch geht. Halt einfach anders.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

DAS ist echt heftig

Antwort von Liam7403 am 22.10.2022, 0:25 Uhr

Ohne Worte, denn die fehlen mir

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Klasse wiederholen

Antwort von Mauski am 23.10.2022, 20:13 Uhr

Macht Euch gar kein Kopf. Und zwar bei allen dreien! Es ist ja Luxus pur!
Ich bin keine deutsche, kam selber (aus eigenem Antrieb) nach DE zum studieren, habe mich alleine vorher gekümmert, dass ich eine Chance auf Stipendium habe!
Wieso plant ihr den Zukunft von den Kindern? Die sind gross genug!
Und noch Reisen
Meine Grosse ist 15. Sie lernt seit 2 Jahren Japanisch… und würde auch gerne dort eine Weile studieren irgendwann. Aber sie weiss ganz genau, dass sie selber aktiv sein muss.

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Klasse wiederholen

Antwort von DK-Ursel am 26.10.2022, 11:11 Uhr

Danke für diese Worte, mauski!
Ich habe beide stränge nur am Rande verfolgt und mich auf due Finger gesetzt, weil ich aus schmerzvoller (und dies ist wörtlich zu nehmen) Erfahrung weiß, wie schnell bei einem kind mit Problemen Ratschläge kommen, die Eltern bis ins Mark treffen, weil sue vielleicht sogar gutgemeint sind, aber immer wirken, als sei man die schrecklichste Mutter der Welt und habe alles falsch gemacht. Hätte man doch so bravourös und pädagogisch-wertvoll agiert wie die beratenden Mütter, wäre es nie so weit gekommen. Dazu kommt, d“ß natürlich viele außenstehende die situation schwer einschätzen können, man gibt ja ungern zuviel Persönliches vom eigenen Kind preis, weder hier noch in der Nachbarschaft (die leider trotzdem oft weiß, warum es schiefläuft…)
ABER. So sehr ich viele Antworten verstehe, vor allem auch oft bei Deinen genickt habe, cube, so sprichst Du mir hier aus dem Herzen, Mauski.
Denn wieso muß das Auslandsjahr, sofern die Kinder das überhaupt wollen, großartig finanziert werden?
Warum nicht abwarten, was die Kinder letztendlich wollen und dann bei jedem Kind flexibel reagieren und Rat und Tat helfen?
Nur mal so angedacht: was würde denn passieren, wenn Kind A nach dem (finanzierten) Jahr noch ein Jahr dort bleiben möchte, wo es ist oder beschließt, noch 2 Semester in einem anderen Land dranzuhängen?
Würdet ihr das auch finanzieren? Würdet ihr das „verbieten“? Kommt das bei Euch gar nicht vor?
Was würde passieren, wenn Kind B gar nicht ins Ausland will…und vom Studieren rede ich dann gar nicht? Geht nicht, muß?
Wenn alle ihr Leben selber planen dürften und auch müßten, Verantwortung dafür übernehmen sollten, würde sich Euer Problem doch ganz anders oder gar nicht stellen!
Dann wäre die elterliche Aufgabe , und so sehe ich das, NICHT durch Druck und Erpressung/Belohnung das zu erreichen, was ich als Eltern mir als Weg UND Ziel für das Kind vorstelle.
NEIN!
Dann wäre die Aufgabe vielmehr nachzuschauen, was mein Kind will und kann und es auf seinem Weg und bei seinen Zielen zu unterstützen …und da spielt das Geld nicht immer die Hauptrolle! Drüber nachzudenken, zu schauen, wie eine Finanzierung aussehen könnte, ist langfristig viel hilfreicher als kostenübernahme bei Wohlgefallen.

Eins stößt mir neben dieser unflexiblen finanzierungsregel auch besonders auf, und daraus folgt viel, was andere auch geschrieben haben:
Hier werden mehrere Kinder behandelt, als seien sie alle gleich.
Man tappt schnell in die Falle zu glauben, der Stil, das Prinzip, die Vorgehensweise, die beim einen, meist dem ersten, Kind gut klappt, sei nun für alle richtig und (erfolgreich) anwendbar. Das ist ein Fehler. Aber er ist verzeihlich.
Aber den kann, nein, man muß ihn korrigieren, sobald man merkt: das klappt beim anderen Kind nicht.
Und DAS fehlt hier sehr.
Ich werde traurig und ein bißchen wütend, wenn ich diese Art der Gleichbehandlung lese oder sehe, denn sie vergewaltigt Menschen.
Und sie ist Zeugnis von einem mißverständlichen Bild , das Eltern von sich und ihrer Aufgabe als Eltern haben.
Das Prinzip „Loslassen, Verantwortung abgeben/übertragen, zur Selbständigkeit erziehen“ habe ich vielleicht überlesen. Mir fehlt es hier. Ich lese mehr Kontrolle, Vorherbestimmung, Zuckerbrot und Peitsche. Das tut auch den anderen Kindern nicht gut.

Meine jüngste war mit ca. 10 mit ihrem klugen Köpfchen unangefochten Klassenbeste…in ihrer seelischen Krise ist sie abgestürzt…und was waren und sind wir alle stolz, als sie sich nach einem sabbatjahr und erneutem Zusammenbruch entschloß, es NOCH EINMAL zu versuchen. Und was waren und sind wir mit ihr stolz, daß e§ ihr gelang, das Abitur zu machen, obwohl ich mir damals fast wünschte, sie würde nicht so hoch greifen…
Der Erfolg wie das Glück lagen weder im Abitur noch in den Noten (die für die Schwester unakzeptabel wären), sondern in der Durchführung, in dem Kampf, in den Anstrengungen, die es sie kostete und bei denen sie durchhielt, wohl sehend, daß andere es leichter hatten, zu besseren Ergebnissen zu kommen.
NIE käme ich auf die Idee, ihr die Verspätung oder den schlechteren Abschluss vorzuwerfen oder sie zu bestrafen! Sie hat auf ihre art eine ebenso große Leistung vollbracht wie die Schwester, die neben einem anspruchsvollen Job als rechte Hand des Chefs, in der Personalabteilung und/oder in einer Anwaltskanzlei auch noch Vollzeit studierte und mit Bestnoten abschloß.
Mir graut ein bißchen bei dem Gedanken, welche reine Enttäuschung das Kind für so manchen hier wäre, der wie ich ganz andere Pläne , Hoffnungen und Ziele für es hatte.
Diese zu schrotten und sich dem Kind anzupassen und nicht umgekehrt… darin sehe ich meine Aufgabe als Mutter. Das ist leichter, wenn das Kind statt Arzt doch lieber Anwalt oder umgekehrt wird, aber es ist schwer, wenn alles völlig anders geht und das Kind plötzlich „unter“ dem bleibt, was es anfangs könnte. Aber genau dann sind wir Eltern besonders gefordert…nicht unser ego aufs kind zu übertragen, sondern für das kind da zu sein auf seinem besonderen Weg.
Und der hat mit der Finanzierung und einem Belohnung/Strafe -System wenig bis gar nichts zu tun!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Klasse wiederholen

Antwort von Pamo am 26.10.2022, 11:35 Uhr

Ich teile euer beider Ansicht:

Unsere Teens werden erwachsen und werden ihre eigenen Entscheidungen über ihren Weg treffen. Ich bin sehr gerne behilflich und ich muss mir oft die Lippen zusammen kneifen um nicht (wieder) dem Teen ungebetene Ratschläge zu geben, aber eins habe ich gelernt:

Die Initiative muss vom Kind ausgehen. Sie muss es selber wollen, richtig wollen, nicht nur OK finden. Meine Tochter ist ganz anders als ich, eher ruhig und zurückhaltend statt sich mit lautem Geschrei in eine Sache zu stürzen. Sie findet allerhand doof, aber solange sie nur jammert und nichts anpackt werde ich den Teufel tun, mir ihre ureigensten Entscheidungen anzueignen und damit jede Eigeninitiative zu ersticken. Damit täte ich ihr wirklich keinen Gefallen.

Damit würde ich ihr das wichtige und ungeheuer befriedigende Gefühl stehlen, dass sie wirksam im Leben steht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Klasse wiederholen

Antwort von Maxikid am 26.10.2022, 11:41 Uhr

meine Mädels sind auch so. Nur was sie von sich aus ganz selber wollen, wird geliebt und gelebt. Besonders die Große....wenn ich sie jetzt fürs Ausland überreden würde, was ich bestimmt schaffen würde, würde das komplett nach Hinten losgehen. Sie müssen es selber wollen. Und, sie müssen sich, im gewissen Umfang, auch selber kümmern.
Meine Lütte warf mir, einen Tag bevor ihre beiden Freundinnen für 3 Wochen nach England flogen, warum ich sie nicht auch angemeldet hätte. Ja ist klar, wenn ich davon gewusst hätte. Wenn sie mir einen Tag davor davon erzählt. Kann ja nicht hellsehen.

LG maxikid

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Klasse wiederholen

Antwort von DK-Ursel am 26.10.2022, 11:48 Uhr

Genau!
Den Satz "Hauptsache, mein Kind wird glücklich" hört man ja oft.
Nur ist es leider so: Wenn das Glück von dem abweicht, was sich Eltern vorgestellt haben oder wo sieselebr glücklich sind, dann wird das der schwerste Satz i nder Erziehung, denn dann fordert er von uns, daß wir uns zurücknehmen, zurückhalten, ausbremsen --- und das kind auch mals uchen und Fehler machen lassen.
Durch Krisen unverschuldet pausieren, zurückgehen, "faul sein" ist noch einmal eine ganz andere nummer.
Hätte das Kind statt der seelischen Krise Krebs oder einen schweren Unfall gehabt, wären viele Reaktionen von Eltern anders. Akzeptieren, daß ein Kind selbst einen stundenmäßigen Hilfsjob nur schwer über die Runden bekommt, weil das morgendliche Aufsten schon eine Herausforderung ist, istaberdringend nötig.
Und nicht nur das: anerkennen, wir groß diese Leistung (die hinter elterlichen Erwartungen zurückbleibt) ist, ist es auch.
Und wenn ein gesundes Kind, das mit 18 selbst entscheiden darf, sich entschließt, hinter seinen Begabungen urückzubleiben und in einem "niedriogeren" Job glücklich zu werden, dann IST DAS SO. Darauf haben wir wenig Einfluß - aber darauif soltlenw ir auchwenig Einfluß nehmen, denn mag ja sein, man verdient in dem von UNS angestrebten Ziel mehr - ob es für dieses Kind dann nicht en teuer erkauftes (Un-)Glück ist, interessiert das uns gar nicht???
Es geht auch andersrum: Ich bin sicher meine Mutter konnte mit meinem Studienwunsch so gar nichts anfangen - daß man mit Büchern außérhalb des Buchhandels (also Verkäuferin ä101) auch seinen Lebensunerhalt bestreiten könnte, muß ihr mehr als suspekt gewesen sein, ihr, die nicht gelesen hat.
Aber sie ließ mich gewähren, und dafür bin ich bis heute dankbar - auch wenn sie mich erklärtermaßen gern woanders gesehen hätte: Mit mittlerer Reife im Bankwesen... was wäre ich aber mit ihrem Traum unglücklich geworden!!!!!
Ich sehe, daß mene Kinder da, wo sie stehen, gerne sind - und wenn sie es wollen,werden sie sich verändern - vor allem die problembeladene Tochter gönnt sich - mit durchaus auch schwierigerem Job nach ihrer Ausbildung jetzt enie Verschnaufpause, bevor sie evt. doch noch ein anderes Ziel anstrebt. Und wenn sie das nicht tut, ist es auch gut, denn sie steht im Leben, sie erwartet nicht - und hat dies nie - daß wir ihr irgendwas finanzieren - ebenso wenig die andere.
Sie weiß, sie trägt die Verantwortung für sich und ihr Leben. Aber sie weiß auch, daß wir sie unterstützen und ihr helfen, wenn sie dabei in Not gerät. Das hat nichts mit Wohlgefallen und Erfüllung meiner elterlichen Ambitionen und Pläne zu tun, sondern mit meiner Liebe zu meinem Kind.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Sind wir da anders?

Antwort von DK-Ursel am 26.10.2022, 13:20 Uhr

Ich setze mich doch auch mehr für das ein, woran ich glaube, wovon ich denke, daß es gut für mich ist und worin ich einen Sinn sehe.
Echte Motivation kommt eben nicht von Druck durch äußere Umstände, andere Menschen - Motivation entwickeln wir selber, weil wir irgendwo einen Sinn sehen (Und ja, manchmal ist es ebender schnöde Gedanke, daß ich eben auch von etwas leben muß - das motiviert einen dann manchmal auch, einen ungeliebten Job auszuhalten - aber diese Einsicht muß einem auch selbst erwachsen und nicht von außen erklärt werden, während dies und jenes gleichzeitig auch noch finanziert wird...).

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Nicht immer...

Antwort von Maxikid am 26.10.2022, 13:27 Uhr

ich kenne genug aus dem Bekanntenkreis, wo die Kinder/Teens das selbstverständlich machen, was die Eltern vorbeten. So selten kommt es nicht vor. Da müssen die Kinder halt ins Ausland, bestimmten Schulen besuchen, sollen studieren.....und es wird halt hingenommen. Ich bin auch öfter so, dass ich erst durch Druck, etwas erledigge bzw. machen möchte. Ich hätte mir früher oft gewünscht, dass meine Eltern mal mehr Druck gemacht hätten...

LG maxikid

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Klasse wiederholen

Antwort von kuestenkind68 am 27.10.2022, 11:14 Uhr

Da hast du definitiv die richtige Entscheidung getroffen... Ich bin nämlich im Bankwesen gelandet, weil ich endlich von meinen Eltern fort wollte, die mich eben nicht für ein Studium unterstützen wollten und mit einer guten Ausbildung hatte ich die Chance, schnell mein eigenes Leben zu leben... Bibliothekswesen hätte ich wirklich gerne studiert, ich liebe Bücher. Lesen etc... Aber ich habe mich damals eben nicht getraut, mich da durchzusetzen. Bankwesen ist kein schlechter Job, die Ausbildung ist richtig gut, man kann danach im Grunde jeden Bürojob machen, man verdient recht gut, reicht zum Leben, zum Urlaub etc... Aber erfüllt hat es mich nicht...

Wäre ich nochmal 19 und hätte gerade mein Abi gemacht, würde ich auf jeden Fall studieren. Entweder Bibliothekswesen oder Englisch (das konnte ich kann ich immer sehr gut) oder Archäologie, weil ich das auch super spannend finde... Oder vielleicht hätte ich mich auch ans Medizinstudium getraut, damals konnte man das ja tatsächlich auch studieren, wenn man kein 1,0 er Abi gehabt hat...

Daher ist es für mich so verwunderlich, wenn meine Kinder viel mehr Möglichkeiten hätten (die ich früher gerne gehabt hätte) , sie aber gar nicht nutzen wollen... Gut, es wird hier niemand gezwungen, aber ich hoffe, sie ärgern sich später nicht darüber, dass sie manches abgeleht naben...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Nicht immer...

Antwort von kuestenkind68 am 27.10.2022, 11:21 Uhr

Ich denke, wie so oft, muss man da halt den guten Mittelweg finden. Bei manchen Dingen muss man Druck machen, weil die Kinder noch nicht erkennen, dass es wichtig wäre, das zu tun, bei anderen Dingen müssen und dürfen sie halt ihre eigenen Erfahrungen machen... Ich kann es auch nicht verstehen, wieso meine Jungs, so viele Möglichkeiten gar nicht wahrnehmen wollen. Ich hätte alles dafür gegeben, hätte ich ein Auslandsjahr machen könnnen oder Tennis spielen oder Reiten oder Ballett (wollten meine Eltern alles nicht) oder eben ein Studium (wo mein Vater mir nach dem Abi sehr deutlich sagte, dass er es mir nicht finanzieren würde und ich damals zu schüchtern und unsicher war, mich da durchzusetzen). Druck gemacht hat bei mir niemand... Ich habe alles aus eigenem Antrieb gemacht... Andererseits, ich hätte zB ein noch besseres Abi machen können, hätte ich ein Ziel gehabt, das mich motiviert. Aber von Zuhause kam im Grunde nur "Studiere bloß nicht" und so habe ich mich für den langweiligen aber sicheren Bankjob entschieden. Sicher ist der heute ja auch nciht mehr, aber damals wurde das noch so gesehen...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Nicht immer...

Antwort von Maxikid am 27.10.2022, 11:55 Uhr

ich hatte früher keine Kraft zu kämpfen, bzw. kaum. Nur in einem...meine Mutter war der Meinung, ich könne auch ohne Schulabschluss von der Schule gehen und endlich mal richtig Geld verdienen. Da war ich doch kämpferisch....aber eben nur bis zum niedrigeren Schulabschluss, weil ich wusste, es steht keiner hinter mir. Ich hätte mir sehr gewünscht...kommt maxikid kämpfe und hol das Beste für Dich raus...und nicht, du kannst dich auch mit dem Sofa selbständig machen. Ich habe dann so einiges nachgeholt, aber einfach war es nicht. Hätte es mir doch anders gewünscht. Auch durfte ich nie Hobbys nachgehen, ist ja alles überflüssig und kostet Geld.
So ist es eben, teilweise machen die Kids nichts mit Druck und aber die Große beschwert sich, ich wäre nicht streng genug und sollte doch mal lieber mehr Druck machen, ich würde mich zu wenig kümmern.....LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Klasse wiederholen

Antwort von Maxikid am 27.10.2022, 11:58 Uhr

das unterschreibe ich.
Ich muss mir immer wieder den Mund zuhalten, um meinen Damen nicht zu sagen, dass sie froh sein können, das ihnen alles hoffen steht, und wir sie immer unterstützen und sie es gar nicht nutzen.

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Klasse wiederholen

Antwort von DK-Ursel am 27.10.2022, 12:34 Uhr

Mir scheint, in manchen Dingen sind wir ähnlich als ich überlegte (und eigentlich sogar festmachte an der Uni), daß ich Germanistik weiterstudieren würde, weil mir 4 Semester anerkannt wurden, da wählte ich als Nebenfächer dann Anglistik und Geschichte.
Es ist dann doch ncihts geworden, weil ich mich nicht weiter verschulden wollte und wußte, daß ich auf jeden als Bibliothekarin in einer ÖB udn nicht WB landen wollte - dafür wäre ich dann schnell überqualifiziert gewesen, so ein Karrieretzp, uum den Magister dann auszunutzen, bin ich nie gewesen (woher meine Tochter DAS hat, wissen weder mein Mann noch ich...die geht nur nach den Bestnoten - und bekommt sie auch )
heute tut mir das manchmal leid, denn ich fnide lernenb einfach toll, aber okay, kann man ja auch anders.
Und ich wäre vermutlich nie hir gelandet, mein Leben wäre ja total anders verlaufen.

Was die Kinder angeht, die ihre Chancen nicht nutzen - weiß man das? Vielleicht nutzen sie andere als wir in ihnen sehen. Vielleicht nutzensie sie später.
Wichtig ist doch, daß sie ihr Leben selbst gestalten dürfen - was für iranische Frauen gilt, gilt doch auch für unsere eigenen Kinder...
Wenn meine eine Tochter nicht in dem Arbeitsbereich bleiben will, wo sie jetzt ist - und sie träumt noch von anderem - dann macht sie das eben.
Ist vielleicht nicht der gradlinige Weg, der uns meistens leichter erscheint und oft auch ist - aber für sie war der gradlinige Weg der schwere, der uneinnehmbare. Nun hat sie gelernt, ihre eigenen Ziele zus tecken und sich über die Erfolge zu freuen, die sie dabei hat. Udn wir auch, denn das ist mir wichtig: Daß sie sich ernstgenommen fühlt, daß sie für sich seölbst einsteht und daß sie realistisch einschätzen kann, was sie schafft und wo sie wieder untergehen würde. Denn DIESE Sorge wünsche ich keinem.
Das ist eine Machtlosigkeit, die mit nichts zu vergleichen ist - miterleben müssen, wie das eigene Kind leidet, und darum bangen müssen, wie es aus der Krise herauskommt, ob es überhaupt herauskommt...
Ich bin z.B. gerade gar nicht glücklich über ihre Arbeitszeiten, Stundenzahl, Verdienst etc. --- aber das ist der Teil der Branche, in dem sie sich wohlfühlt --- also nehme ich mich zurück und versuche,sie zu verstehen (was eigentlich so schwer auch nicht ist) und anzuerkennen,was sie leistet.
Denn da, wo sie ist, leistet sie viel --- nur wie so oft sieht man das ja meistens nicht so wie in Bereichen, so das Soziale nicht so erforderlich ist.

Ich glaube, wir alle haben im Leben Bereiche, die wie anders machen würden, wen nwir noch neu anfangen könnten. Das nennt man dann Erfahrung - aber die gehört doch auch zum Leben incl. Rückschläge und Fehlleistungen.
Ich versuche, lieber zu vermitteln - und das auch schon VOR der Krise der Tochter, daß man mit seiner Wahl zufrieden sein muß. Daß man selbst verantwortlich ist. Daß man aber auch umschwenken und etwas ändern kann, wenn es sein muß und wenn man das will.
Zielstrebigkeit und das zu Ende führenw,as man angefangen hat - wie es hier ja auchangesprochen wurde - finde ich auch wichtig und richtig. Immer gleich absptringen Neues ausprobieren ,Unstetigkeit, ist auch nicht mein Ding.
Aber ich habe eine kleine lehrer bereits im KIGA bekmmen,als die Große bei einem Zirkusprojekt zu den Akrobaten gesteckt wurde, wohl weilsie sich auch dazu gemeldet hatte. Kurze Zeit später stellte sie für sich fest,daß sie das nicht woltle und nicht konnte und sie viel lieber woanders mitmachen würde. Das wollte ich ungern durchgehen lassen, bis eine Pädagogin zu mir sagte: Nun ja, daß sie sich nicht traut,e s hier zu sagen, liegt eben auchan einer Mutter, die ihr virlebt, daß man zu Ende führt, was man anfängt.
Dusiehst, ichweiß es heute noch, wohl wei lich daraufhin mein "Konzept" überdachte:
Nein, man wirft nicht gleich beim ersten Mißerfolg und der ersten Unlust hin.
Aberwenn man merkt: hier passe ich nicht hin, hier paßt was nicht zusammen - das hier fühlt sich falschan, dann muß man den neuen weg suchen.
Das gilt doch für alles - wir leben doch sogar mit hohen Scheidungs- und Trennungsraten, wieso sollte da der berufliche Weg eine Ausnahme sein?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Klasse wiederholen

Antwort von Maxikid am 27.10.2022, 12:42 Uhr

ja klar, ich lasse meine Kinder ja auch machen und sie sind mit Eifer dann dabei...nur, gerade meine Große neigt dann dazu, wenn es dann nicht so läuft, uns Vorwürfe zu machen, wir hätten sie nicht richtig beraten, wir hätten sie zwingen müssen, wir hätten dies und das......Ich sage immer Kind, Du gehst Deinen Weg und wir unterstützen Dich, wenn Du es möchtest, ich kann dich doch zu keinem bestimmten Beruf, Sport etc. zwingen. Wenn Du mich fragt, kann ich einen Vorschlag unterbreiten. Gerne wirft sie mir vor, ich wäre bei der Lütten zu lasch, ich müsste sie mehr zwingen. Andere Eltern kümmern sich viel mehr. Na, danke auch....
So meine Lütte ja mit den Englisch Reisen, Mama warum hast Du dich nicht gekümmert, andere Eltern kümmern sich. Ja, wenn ich davon aber gar nichts weiß, dass die Freundinnen nach England gehen...

LG maxikid

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Klasse wiederholen

Antwort von Maxikid am 27.10.2022, 12:45 Uhr

Nachtrag:
Meine Große, hätte ja nach Namibia mitfahren können. Partnerschule. Sie gleich....auf keinen Fall. So, die Reise hat stattgefunden, war wieder ein toller Erfolg und Madame macht mir Vorwürfe, ich hätte sie mehr zwingen müssen. Nein, mein Kind, es war Deine Entscheidung nicht mitzuwollen. Du wolltest nicht.....LG maxikid

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Klasse wiederholen

Antwort von kuestenkind68 am 27.10.2022, 13:36 Uhr

Das mit den England-Reisen hatte mein Großer auch. Da hat er einfach nicht erwähnt, dass ein paar Freunde da gemeinsam hinfahren. Tja.... Fand ich aber auch schade, dass die Eltern nicht auch noch einmal bei mir gefragt haben. Aber gut...

Wenn sie jünger sind, muss man halt manches planen. Aber ab einem gewissen Alter sollten die Kinder doch selbst Ideen entwickeln.
Mein 15jähriger hat aber zB einen Freund, deren Mutter immer sein Leben total verplant. In den Ferien muss er eine, am besten 2 Freizeiten machen..Die andere Hälfte ist er bei seinem Vater (sie sind geschieden). Und so hat sie das Kind wegorganisiert und 6 Wochen für sich frei... Und auch in der Woche muss das kind möglichst viele Termine haben, damit er bloß nicht am Computer zockt. Macht er natürlich trotzdem... Ich habe da immer das Gefühl, sie möchte das Kind nicht um sich haben... Der Vater ist ganz anders, der macht immer ganz viel mit den Kindern...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Klasse wiederholen

Antwort von Maxikid am 27.10.2022, 13:49 Uhr

Die Lütte hat auch einen Kumpel, dessen Leben komplett verplant ist. Jeden Tag und jede Stunde, gefühlt. Selbst in den Ferien. Da passiert nie etwas einfach so. Selbst beim Reiten, macht der Vater Videos, um sie dann mit dem Sohn zu besprechen, was er verbessern könne (er reitet wie meine Kinder auch nur in den Ferien, ist kein Profi), zwischen durch muss er immer etwas lernen, einfach alles so essen geht auch nicht, es muss Essen sein, welches ihn voranbringt.....er ist jetzt 13,5 Jahre alt. Ich bin gespannt, ob bzw. wann er auf die Zinne geht.
Ich sage dann immer zu meinen Kinder, ihr müsst dann auch mal mit mir Reden, Gedanken kann ich nicht lesen.
LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Klasse wiederholen

Antwort von DK-Ursel am 27.10.2022, 14:04 Uhr

Wir reden ja jetz tauch von Extremen --- natürlich ist es okay, hin und wieder auch mal "Druck auszuüben" sprich Vorschläge etwas fester zu machen oder eben manches auch an Bedingungen zu knüpfen. Bei uns gab es Taschengeld nicht für gute Leistungen,aber für die Anstrengung, für Pflichtbewußtsein (also: pünktlich und mit den nötigen Materialien ind er Schule zu erscheinen etc.).
Und bald hatten sie einen Job,weil das Taschengeld nicht reichte, und schon lernten sie eben, daß es Geld nur für eine Gegenleistung gibt.
DIE aber sollte sich nicht nur nach den elterlichen Wünschen richten -also keine Bestnoten, keine mir genehmen Hobbies, keine mir genehmen Studien etc.
Niemand sagt, daß es einfach ist - Kinder haben und für die welt vorbereiten ist nie einfach, aber loslassen und Verantwortung auch abgeben und die Jugendlichen dann auch mit einer Fehlentscheidung "sitzenlassen" kann ebenfalls lehrreich sein.
Wie heißt das so gut?
Man soll den weg nicht für die Kinder bereit machen, sondern die Kinder f+r den weg.
(nachdem Gedächtnis zitiert).
Und war esn un Morgenstern oderwer, der meinte, daß nichts schwerer sei als jemanden in die laute Stadt gehen zu sehen, wo doch die Stille der Berge genau vor derNase liegt - auch wieder sehr nachdem Gedächtnis zitietr,aber ich habe keine Zeit zum Suchen.
Aber ich kann meinem Kind doch noch so oft erzählen,w ie blöde ichdie Stadt fand und wie sehr sie mir schadete udn wie guut mir die Ruihe der Berge tut ---- aus erfahrung lernt ein Kind oft besser. Und wer weiß: Vielleicht tut ihm genau der andereWeg besserals mir? DAS ist es doch.

Die Vorwürfe kenne ich übrgens auch, Maxi, ichg laube,diegehören dazu.
Als Tochter sich nach entschlußlos nach Abio und 1 1/2 J. Sabbatjahr mit Arbeit in Peronalabteilung etc. entschloß, Jura zu studieren, kam auch der Vorwurf, wir hätten sie ja so ins allgemeinbildende Gymnasium gedrängt, wieso eigentlich aufs englischsprachige Wirtschaftsgymnasium weiter weg?
Naja, zu dem Zeitpunkt, als sie wechselte, wußten wir alle nicht von dessen Existenz. was aber noch schwerer wiegt: Selbst diese Tochter ahnte ja noch 1 1/2 J. nach dem Abitur nicht, was sie mal werdensoltle, da kamen noch Wünsche wie Verfasser, Pilotin etc. --- da wäre mir so ein Wirtschaftsgymnasium recht eng , wenn nicht gar abwegig vorgekommen...
Mitdem Vorwurf,w ie seien bei den jüngeren Geschwistern nachsichtiger, haben die Ersgeborenen nicht einmal so Unrecht: manches von dem, was ich noch beim ersten Kind machte, hatte ich dann als unnötig erkannt oder ich hatte gar keine Zeit mehr dafür - also ist man doch einiges entspannter. Die ersten sind nun mal eine Art Versuchskaninchen, mit allen Vor- und Nachteilen, die sie dabei haben. Dafür haben die nächsten dann auch ihre Kämpfe mit uns, anderswo..
Die Jüngste hatte irgendwann so viele Baustellen, daß ich manches, was ich normalerweise auch reglementiert oder abtgemahnt hätte, durchgehen ließ - alles geht dann eben nicht und man muß sich seine Kämpfe immer mit Bedacht suchen, sagt man hier.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Klasse wiederholen

Antwort von Maxikid am 27.10.2022, 14:35 Uhr

und hinzu kommt, wenn Geschwister so extrem unterschiedliche Charaktere haben....wie Feuer und Wasser. Die eine wie eine Beamtin vom Eichamt und die andere ein Rockstar. Die eine so darauf bedacht, blos keinen Fehler im Leben zu machen, egal in welchen Bereichen und der anderen ist das alles so egal....Fehler? Kommt blos her...ist mir doch egal.

LG maxikid

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Klasse wiederholen

Antwort von DK-Ursel am 27.10.2022, 15:20 Uhr

Ja, ganz genau!
Darum funktioniert es ja auchselten, Kind 2, 3 und 4 genauso zu behandeln wie Kind 1, nur weil es eben bei Kind 1 so prima lief...
Und da sind wir ja beim Ausgangspunkt, der hier auch diskutiert wurde:
Für alle Kinder dasselbe planen, wird ihnen nicht gerecht.
und ihnen genau dasselbe zukommen zu lassen (hier 1 Jahr Faulheit finanzieren) wird ihnen ebenso wenig gerecht.
"Alle Menschen sind gleich" heißt ja nur, daß sie in der Wertigkeit gleich sind - und darum in ihren ureigensten Bedürfnissen und ihren Fähigkeiten entsprechend gefördert und gefordert werden sollten. Es heißt eben NICHT: alle werden jetzt nach Schema F gleich behandelt.

Was dem einen guttut, erstickt den anderen. Wo der eine Bedarf hat, kommt der andere prima klar und hat dafür anderswo eine Baustelle.
Und das ist eben auch das Schwere beim Kindergroßziehen.
Diese gleichmachende Gerechtigkeit ist sicher lieb gemeint, aber sie geht an vielen Kindern völlig vorbei...
Gleich sollte nur die Bereitschaft sein, als Eltern für jedes Kind da zu sein, es zu lieben und seine Individualität und in seinen(von unseren Plänen, Wünschen und Träumen oft abweichenden) Zielen und Plänen zu unterstützen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Plätze für Schüleraustausch

Antwort von Tai am 27.10.2022, 16:40 Uhr

Jetzt sind wir ja vom ursprünglichen Thema komplett abgeschweift.

Aber mich verwundert, dass der Schüleraustausch als so selbstverständlich machbar gesehen wird.
Deshalb muss ich hier mal meine Neugierde stillen.

An der (inzwischen ehemaligen) Schule meiner Kinder brauchte man wirklich Glück, um zu den Auserwählten des Austauschs zu gehören.
Denn es konnten ja nur so viele deutsche Kinder mitkommen, wie es auch Interessierte an der ausländischen Schule gab. Ich schätze einmal, bei meiner älteren Tochter waren es etwa 25 im England-Austausch, weniger als ein Drittel der gesamten Stufe. In den Jahren danach wurden es wohl sogar immer weniger, da immer weniger englische Schüler Deutsch lernten. Die gleiche Entwicklung gab es beim Frankreich-Austausch.
Nur zur Spanien-Fahrt in der Oberstufe konnten alle mit, die ab der 10. Spanisch belegt hatten. Hier ging es nämlich nicht zu Gasteltern, deren Kind dann im Gegenzug nach Deutschland kommen sollte.

Können an den Schulen eurer Kinder denn alle, die möchten, mit zum Schüleraustausch fahren?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Das mit den Vorwürfen im Nachhinein...

Antwort von Dots am 28.10.2022, 13:40 Uhr

würde ich mir nicht so zu Herzen nehmen. Ich sehe das eher so, dass der Ärger über die verpasste Gelegenheit oder die eigene falsche Entscheidung oder, oder, oder ein Ventil sucht. Und wer bietet sich da als praktischere Projektionsfläche, Prellbock oder Ausgleichsmasse an als die eigene Mutter (oder der eigene Vater)?

Diese Haltung (auch, dass die Eltern der anderen immer toller, netter, verständnisvoller, offener, liberaler, weniger streng... sind als man selbst) relativiert sich spätestens, wenn sie aus dem Haus sind, eigene Entscheidungen treffen und vollständig selbst verantwortlich sind für das, was sie tun. Spät kommt die Einsicht, aber sie kommt ;-)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das mit den Vorwürfen im Nachhinein...

Antwort von DK-Ursel am 28.10.2022, 23:09 Uhr

Ich habe es eigentlich bei keinem so gelesen,. daß sie sich das schwer zu Heryen genommen høtten - und von mir kann ich sagen: Es nervt eben manchmal, weil es eine vöällig unrealistische Nachforderung ist.
WIR erinnern uns zumindest daran, daß zu demZeitpunkt,als die Handlung hätte anders erfolgen sollen (bzw. so, wie die Spräßlinge es imNachhinein besser fänden) eben meist Unwissenheit herrschte oder viel dagegen sprach (und dies dann besprochen wurde).
Und ja, das ist auch kein Vorwurf, der lange hält und etwa die Beziehung vergiftet.
Allerdings glaube ich manchmal, meine Töchter sind total woanders großgeworden als bei uns --- mich beruhigt dann nur, daß Freunde ähnliches berichten und auch mein Bruider anscheinend ein anderes Elternhaus erlebte als ich.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das mit den Vorwürfen im Nachhinein...

Antwort von Dots am 31.10.2022, 12:10 Uhr

Ja, mich tröstet es auch, dass es anderen in mancher Hinsicht genauso geht wie mir - das war auch der Grund, weshalb ich das hier geschrieben habe. In dem Moment nervt es einen natürlich und ist ja tatsächlich auch ungerecht. Vielleicht passiert das auch eher den Eltern, die eigentlich sowieso bemüht sind, weil erst so überhaupt eine Erwartungshaltung seitens der Kinder entsteht? Ich weiß es nicht.

Was die Wahrnehmung des Elternhauses angeht, steckt man eben nur zum Teil drin - was meine Kinder so über mich und ihre Väter reflektieren, wundert mich auch manchmal. Manchmal finde ich es interessant als Denkanstoß, manchmal nehme ich es aber auch nicht richtig ernst.

Mein Bruder und ich sind uns relativ einig, was unser Elternhaus angeht, aber meine Mutter hatte ein wesentlich angespanteres und konfliktreicheres Verhältnis zu meiner Oma als meine Tante, was auch an einer sehr unterschiedlichen Bewertung ihrer Kompetenz als Mutter lag. Davon habe ich aber erst sehr spät erfahren, und das hing auch mit den unterschiedlichen Rollen und charakterlichen Ähnlichkeiten oder Unterschieden innerhalb der Familie zusammen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das mit den Vorwürfen im Nachhinein...

Antwort von DK-Ursel am 01.11.2022, 11:25 Uhr

Wenn ich mit dem Wissen und den Erfahrungen von heute nochmal Kinder großziehen müßte, dann würde ich mich weit weniger darauf konzentrieren, just die großen Tage, von denen ich glaubte, an DIE würden sie sich später gern und gut erinnern, so perfekt wie möglich zu machen.
Schluß mit aufwendigen Kuchen zu Geburtstagsfeiern, mit perfekten "Partys", mit tollen Weihnachtsvorbereitungen, mit ... --- daran erinnere ICH mich, meist mit dem Gefühl der Erleichterung, dies nicht mehr an der Backe zu haben.
Stattdessen schwärmen meine Kinder von kleinen Begebenheiten, die ich längst vergessen habe, weil ich sie für alltäglich, nebensächlich, ja sogar unwichtig hielt.

Zu Deinem ersten Absatz noch:
Natürlich merken wir sowas umso mehr, je mehr wir auf die Kinder fokussieren. Wer dafür keine Zeit hat und wo die Gesellschaft Kinder nicht derart in den Mittelpunkt stellt wie viele westliche Gesellschaften das inzwischen (leider) tun, geht sowas unter oder findet eben gar nicht statt.
WIR wecken ja auch erst viele dieser verdrehten, verkehrten Erwartungen, weil eben oft suggeriert wird, alles sei möglich - oder doch eben viel mehr als reelll sein sollte. Damit tun wir ja auch niemandem einen Gefallen.

Gerade jetzt hatte ich eine spannende Diskussion über Kindererziehung mit etlichen sehr unterschiedl. Dänen in meinem einen Deutschkursus, und während eine Berufskollegin (ausgerechnet ) fand, durch die individuellere und mehr aufs Kind fokussierte Erziehung würden diese stärker und selbstbewußter, fanden andere wieder, sie lernten eben keine Rücksicht mehr, würden zu Egomanen und scheiterten beim kleinsten Widerstand.
Ich habe früher oft geseufzt, daß es für Genereation meiner Eltern "leichter" war, NEIN zu sagen,denn das Angebot war eh kleiner - udn der Geldbeutel auchg. Und was schlichtweg finanzielle nicht drin ist, geht eben nicht, udn wenn es den Eltern nochso wehtut.
Aus "pädagog. Gründen" auch mal NEIN zu sagen schafft man deutlich schwerer, da nehme ich mich auch nicht aus --- aber es ist wichtig, auch mal unpopulär zu sein und Kinder Warten, Geduld und Rücksicht zu lehren - für mich sind das WERTE, und die gehen leider auch hier verloren.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.