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Geschrieben von Undinie am 27.08.2020, 9:38 Uhr

Hängt nur rum

Mein Sohn (19) hat letztes Jahr Abi gemacht. Dann hat er angefangen, Geografie zu studieren (weil ihm das in der Schule viel Spaß gemacht hat). Leider hat er das Studium dann aber abgebrochen, weil Geografie an der Uni etwas ganz anderes ist als in der Schule. Danach ist er noch ein paar Wochen mit einem Freund in Södostasien gewesen. Jetzt jobbt er immerhin, aber ansonsten hängt er nur rum, macht Sport oder geht auf Partys (und das nicht zu knapp). Er hat keinerlei Ahnung, was er beruflich mal tun möchte. Ich war so froh, als er gleich nach dem Abi gesagt hat, dass er Geografie studieren will. Und nun hat er gar keinen Plan mehr. Für mich ist es total schwierig, das mit ansehen und aushalten zu müssen, dass er so perspektivlos vor sich herlebt. Er meint, es wäre alles ok. Er bräuchte eben noch ein Weilchen. Ansonsten kann ich mich über meinen Sohn nicht beschweren. Er ist unheimlich nett, hilfsbereit, charmant und ehrlich. Und ja, vielleicht ist es ja auch so, dass er einfach noch ein Weilchen braucht, um zu wissen, in welche Richtung er gehen möchte. Doch ich halte das fast nicht aus und mache mir Sorgen, was aus ihm mal werden soll. Falls ihr auch schon mal in dieser Situation wart: Was habt ihr gemacht? Wie habt ihr euch verhalten?

 
31 Antworten:

geht er denn arbeiten ?

Antwort von Ellert am 27.08.2020, 9:42 Uhr

Wir haben unserer erklärt dass wir das nictstun nicht tolerieren und auch nicht tolerieren können weil sie dann nichtmal krankenversichert wäre und auch keionen Cent von uns sehen würde
sprich Partymachen ohne Geld ist schon recht uncool...

Lass ihn Praktika machen, Tests beim Arbeitsamt etc
ein Jahr hat er ja schon "verschenkt" bisher , man kann ja nicht warten wenn die 10 Jahre brauchen sich zu finden.

LG dagmar

ich hätte auch gerne Geografie studiert, war mir aber zu berufsaussichtslos....

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Re: geht er denn arbeiten ?

Antwort von Maxikid am 27.08.2020, 11:08 Uhr

Ellert, hättest Du doch auf Lehramt studieren können?

LG

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Re: Hängt nur rum

Antwort von DK-Ursel am 27.08.2020, 11:24 Uhr

Hej!

Also, ich habe gelernt, das in Ruhe abzuwarten - dazu hat man mir auch sehr geraten hierzulande, und ich habe mehrmals festgestellt, daß Drängelnd da weder hilft noch wirklich zielführend ist.
Solange er jobbt = er verdient Geld, ist versichert (oder???) und ansonsten, wie Du schreibst, auch wohlgeraten, wäre ich nicht überbesorgt.

Für und bei uns war wichtig, daß meine Kinder wußten, wir können, aber wir wollen auch nicht deren Leben finanzieren.
das hier auch deutlich weniger nötig als in Dtld., bedeutet im Umkehrschluß aber auch,daß die öffentliche Hand, von der sie evtl. leben (wollen), sie sehr auf Spur bringt - und das heißt auch nicht unbedingt ein Hochschulstudium/Ausbildung,sondern einfach: Job = Geldverdienen.
Und das sind dann meistens ja doch eher unattraktive Sachen, bei denen spätestens mit 19, 20 , 21 die meisten merken: Auf Dauer oder bis ans Lebensende will ich das nicht.

Es war mir unverständlich,daß meine ansonsten so vernünftige Große beim/nachdem Abi nicht einmal ausschließen konnte,was sie NIE im Leben machen wollte (auch nur die Richtung -wie Medizin oder Theologie oder Physik oder..), nein, konnte sie nicht.
Sie hat ein Sabbatjahr angefangen und hat gejobbt und hat dadurch erst herausgefunden, was sie will.
Bei der kleinen Schwester hat es auch krankheitsbedingt länger gedauert,die hat aber jetzt auch ihr Ziel und eine Ausbildung angefangen (sogar in Coronazeiten - ich sag ja, wenn man wirklich will, geht vieles.

Ich kenne etliche,die erst 1-2 Sabbatjahre eingelegt haben und just durch diese Tätigkeiten irgendwann wußten, wie es weitergehen soll.
Laß ihn, bedräng ihn nicht, mach nur in einem ruhigen Gespräch auf Augenhöhe klar, daß er bei Euch Eure Regeln einhalten muß und daß er für seinen Unterhalt verdienen muß, dazu ist er alt genug.
Dann findet er sicher, was er machen will - Du schreibst ja positiv über ihn,also...

Er geht nicht Deinen Weg, das kann und muß er nicht.
Aber wenn Du jahrelang hoffentlich geübt hast loszulassen, kommt jetzt die Meisterprüfung,denn es zeigt sich, daß wir Mütter da sehr lenkend und fordernd eingreifen möchten - und das ist absolut kontraproduktiv. Da haben die Dänen mit ihrer Pädagogik Recht:
es nützt nichts, wenn er Dir zuliebe irgendwas anfängt ... ohne Motivation weird das nichts, außer ein unzufriedener Mensch.

Er ist erst 19 - ich sehe da noch viel luft nach oben - das wird, glaube mir, ich bin das durch und es tut mir nicht leid, mich zurückgenommen zu haben - im Gegenteil!!!

Gruß Ursel, DK
P.S.-: Wenn Du nicht schweigen kannst, wenn Du weiterdrängelst und bittest und forderst, ist eine gute Lösung,. daß er auszieht und sich klarmacht, wieviel Verantwortung allein ein eigens Dach über dem Kopf ist.
Auch das würde ich dann im Guten besprechen: Hör zu, wir streiten uns nur noch, weil ich nervös bin, weil du nichts machst - dasw ill ich nicht. Vielleicht ist es eine gute Idee, du suchst dir ein Zimmer und hast dann Ruhe, um herauszufinden,was du brauchst.
Aber das mußt du schon selbst finanzieren...
Wäre bei mir auch um des Friedens zwischen meinen Kindern und mir der letzte wichtige Schritt - wenn sie ihn nicht eh, wie hier oft üblich, von sich aus gemacht hätten.
Aber so weg von Hotel Mama kann für manchen heilsam sein!

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Die Diskussion hatten wir doch schon oft

Antwort von Strudelteigteilchen am 27.08.2020, 11:45 Uhr

Zitat:
"das hier auch deutlich weniger nötig als in Dtld., bedeutet im Umkehrschluß aber auch,daß die öffentliche Hand, von der sie evtl. leben (wollen), sie sehr auf Spur bringt"

Das Problem ist, daß das hier in Deutschland nicht so funktioniert.

Im Grunde schiebt die deutsche "öffentliche Hand" das, was Du als "auf Spur bringen" bezeichnest an die Eltern ab. Das hat Vor- und Nachteile, ist aber einfach mal so zu akzeptieren. Die "öffentliche Hand" greift in Deutschland nur ein, wenn die Kinder via die Eltern von ihr abhängig sind.

Natürlich kann man das Kind bitten, sich erstens eine Wohnung zu suchen und diese zweitens doch auch selber zu finanzieren - aber das Kind hat tausend Möglichkeiten, die Finanzierung durch die Eltern zu erzwingen und/oder einfach im heimischen Nest (und am heimischen Kühlschrank) hängenzubleiben. Es sei denn, man hängt ein Vorhängeschloß davor - aber das macht man ja dann doch nicht.

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Re: Hängt nur rum

Antwort von Strudelteigteilchen am 27.08.2020, 11:55 Uhr

Was, konkret, ist denn "jobben"? Ist das ein 450-Euro-Job, oder ein "richtiger" versicherungspflichtiger Job?

Wenn Zweiteres: Machen lassen, aber Kostgeld einsammeln. Er soll schon sehen, was das Leben so kostet - und daß da von einem "Job" nicht viel übrigbleibt, wenn man Miete, Essen und alles andere selber zahlen muß. Wenn er "eigentlich" vernünftig ist, kann man das ganz sachlich klären: Was kostet sein Zimmer, was verbraucht er an Strom, Heizung, Internet und Essen - das darf er bittedanke selber zahlen.

Wenn Ersteres: Ebenfalls Kostgeld einsammeln, und weiternörgeln. Mehr geht, leider, nicht.

Der dämliche Schratz meines Freundes ist drei Jahre nach dem Abi immer noch auf dem gleichen Level: Er jobbt hin und wieder (am liebsten schwarz), schnorrt sich durch und macht Party. Immerhin hat er jetzt irgendeinen reichen Gönner, der ihn mit ein paar Kumpels weitgehend mietfrei in einem Haus wohnen läßt. Ich will nicht wissen, was der Gönner davon hat - ich hoffe, es ist wirklich nur der Coolness-Faktor und nicht noch was anderes. Schratz Nummer zwei - Abi dieses Jahr - landet gerade auf der gleichen Schiene, das Vorbild des großen Bruders färbt wohl ab. Sie hat ihrem Vater gerade angedroht, ihn auf Unterhalt zu verklagen, wenn er das Partyleben nicht finanziert. Ausbildung? Vielleicht nächstes Jahr. Oder übernächstes.

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Re: Hängt nur rum

Antwort von taram am 27.08.2020, 12:03 Uhr

Vielleicht mal unauffällig diesen Link vor die Nase legen:

https://abi.de/orientieren/berufsarbeitsfelder/schulfaecher/ich-will-was-machen-mit-erdkun016481.htm

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Re: Die Diskussion hatten wir doch schon oft

Antwort von DK-Ursel am 27.08.2020, 12:51 Uhr

Ja, hatten wir.
Und dann liegt es doch an den Eltern, zu sagen: Sorry, aber der Kühlschrank ist nur für die, die auch was reintun.
DA schieben ja nun Eltern auch einiges ab bzw,.stellen sich nicht dem,. was zu tun ist.
Solange mein Kind Geld verdient, kann es sich Zeit nehmen zu überlegen,was es dauerhaft machen will und soll.
Denn das ist nun mal eine wichtige Entscheidung, und die sollte auch glücklich machen - den, der sie trifft und aushalten muß und nicht die Mutter un den Vater.

Ich denke übrigens auch mal, wenn er so nett ist, wird er wohl wie die meisten - nicht bis zum Gericht gehen und seinen Unterhalt einklagen, wohlgemerkt um gammeln zu können...

Letztendlich stellt sich das Probleme eben genau dann, wenn das Kind GAR NICHTS TUT.
Dann kann ich es ja meinetwegen sogar durchfüttern -die Partys muß ichaber nicht bezahlen. Auch das kann ja auf Dauer nervig sein und zum Handeln zwingen -- in welche Richtung auch immer
Und hier lese ich: er jobbt.
Er ist ansonsten auch nicht jemand, über den die mutter klagen will und kann.
Das einzige, was sie stört, ist die berufliche Unsicherheit.
Aber der Junge ist erst 19 - da kann er wirklich noch jobben und sich klar darüber werden, wie es weitergehen soll.
Wenn die Mutter DIESES Problem mal in seiner Verantwortung läßt, wo sie hingehört (das ist nicht leicht, ich weiß es, ich bin auch Mutter, deutsche Mutter!) dann entspannt sich vieles - und vor allem: es kann gut sein, daß er dann (schneller) das findet,was er wirklich will --- Drängeln, schieben, Fordern - da schalte sogar ich auf stur, heute noch.
In Ruhe, freiwillig und im konstruktiven Dialog statt im "mach mal-"Modus geht manches leichter.

Hilfe bei der Wahl anbieten ist nie verkehrt, der Rest ist seins.

Gruß Ursel, DK

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Re: Die Diskussion hatten wir doch schon oft

Antwort von Strudelteigteilchen am 27.08.2020, 13:07 Uhr

Zitat:
"Und dann liegt es doch an den Eltern, zu sagen: Sorry, aber der Kühlschrank ist nur für die, die auch was reintun."

Eben, dann landen wir beim Vorhängeschloß.

Ich sage ja nicht, daß alle Rumhänger das bis zum Ende ausreizen. Aber es bleibt eine Tatsache, daß in Deutschland die Kinder am längeren Hebel sitzen.

Zum Partymachen reicht doch meistens ein 450-Euro-Job, und so oder so kann Mama ja nicht einfach sein Konto abräumen.

Bleibt: Nörgeln und Nerven. Oder Hoffen und Beten. Aber ein echtes "Anstupsmittel" (um den Begriff "Druckmittel" mal zu vermeiden) haben Eltern in Deutschland nicht - im Gegensatz zur dänischen öffentlichen Hand.

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zu meiner Zeit damals waren die Lehrer nicht sehr gesucht

Antwort von Ellert am 27.08.2020, 13:38 Uhr

Aus meinem Jahrgang damals gabs viele Lehrer die nie ne Anstellung fanden
das kam erst dan peu a peu wieder. Hätte ich gerne gemacht
aber wie gesagt
Lehrer waren da nie gesucht

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Du darfst Dein Kind nicht verhungern lassen

Antwort von Ellert am 27.08.2020, 13:40 Uhr

Unter 25 hat ein Kind Ansprüche an die Eltern
sicher nicht an Taschengeld und Partyfinanzierung
aber Bett und Magen voll schon

dagmar

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Re: Die Diskussion hatten wir doch schon oft

Antwort von DK-Ursel am 27.08.2020, 13:54 Uhr

Meine hier gemachte Erfahrung ist jedoch,d aß Eltern hier weitaus weniger weniger "Nörgeln und Nerven. Oder Hoffen und Beten."

Als ich das Thema loslassen in anderem Zusammenhang mal mit der Psychologin besprach, die uns bei einem völlig anderen Probleme half, meinte die, sicher, es liege auch daran., daß die Mütter vermutlich auch schon mit dieser (dänischen) Pädagogik großgeworden sind.
In der Tat sind die Sabbatjahre - egal wie sie ausgefüllt werden - akzeptiert sind.
Als ich mich manchmal wo auch immer bei anderen Müttern "ausheulte", daß die Tochter so gar nicht wüßte, wo es hingehen soltle - oder wenigstens, wohin nicht, kam unisono: Die ist ja auch noch so jung, das ist auch schwer, das finet sich.

Egal, aber wer da wen "zwingt" in die Puschen zu kommen:
Ichglaube nicht, daß ein Gericht/Jugendamt in Dtld. Eltern dazu verdonnert, dem Kind dasGammeln zu finanzieren.
Ein ungeliebtes, aufgedrüngtes Studium durchaus - udn dadurch rsikieren diese Eltern nicht nur, daß ihr Kind abbricht, Mißerfolg erlebt, "Zeit verschwendet", sondern daß sie länger zur Kasse gebeten werden als sonst.

Wo ist denn das vertrauen in das eigene Kind udn die eigene Erziehung?
Wieviele Jugendilche rennen denn wirklich zum Gericht, ich wiederhole diefragem, und lassen sich wirklich ein Lotterleben finanzieren?

der Punkt in diesen Diskussionen ist m.E. vielmehr immer wieder der:
(und der steht durchaus im Unterschiedz u mancher dänsicher Erziehung):
Was soll mein Kind mal machen?
Deutsche Eltern - und da schließe ich mich von früher gar nicht aus! - erwarten viel mehr Karrierebewußtsein, viel haben viel mehr Ansprüche in Beruf und Ausbildung an ihr Kind als dänische Eltern.

Der Satz "Hauptsache glücklich" wird hier sicher auch nicht zu 100 Prozent, aber weitaus öfter beachtet und realisiert als in Dtld., glaube ich. DA gilt immer noch sehr viel mehr, jedenfalls wenn ich hier Fragen und Antworten lese (ab Grundschule oder jetzt schon KIGA): lese), daß das Kind glücklich wird - aber so wie sich die Eltern das Glück vorstellen.

Hier ist Glück,.w enn sich jemand seinen Lebensunterhalt selbst verdient.
Klar, daß jeder viel für sein Kind möchte, aber man drängelt nicht so, man zwingt nicht so, man paukt nicht seit Kindesbeinen darauf hin.

Das ist sicher eine Kulturfrage.
Sie hat ein bißchen damit zu tun, daß man hier spätestens mit 18 für deutlich mehr verantwortlich ist als in Dtld. --- das hat viel damit zu tun, daß dies bereits vorher gut "geübt" wird und daß man evtl. (noch) andere Prioritäten hat.
ich glaube, auch ein Bestandteil davon, daß gerade Nordländer (nach denen die deutschen doch oft so neidisch schielen) immer oben beiden nach eigener Aussage "glücklichsten" sind.
da stehen sich die Deutschen oft selbst im Wege. Ich kenne das, ich war und bin ja auch deutsch geprägt. Und manches ist mir so schwergefallen - und diese Anstrengung war die die Dänen gar nicht so sehen, die fanden immer noch, ich kümmerte mich zuviel.

Fazit ist jedenfalls, daß Drängeln nicht hilft.
Ohne eigene Motivation rafft sich niemand auf - wir auch nicht.
und fürden oft zitierten Satz "Hauptsache glücklich" paßt es schon mal gar nicht, denn Mutters Berufswunsch macht Sohnemann nicht zwangsläufig glücklich.
Man kann es lange probieren,drängeln und norgeln, beten und hoffen (letzteres findet dann wenigstens nur in den eigenen Erven statt), aber man kann leicht einen guten Dialog zum Jugendlichen zerstören. Man beschleunigt selten etwas durch dieses Nörgeln (seit wann schalten 18J. da nicht mehr auf Durchzug, das haben sie doch mit 8, 14, 17 auch schon gekonnt!) und vor allem: es kommt durchaus auch etwas Gutes dabei raus, wenn man nicht immer mit dem Kopf des anderen durch die eigene Wand - oder auch umgekehrt knallt, sondern einfach auch mal lange Leine läßt.

WENN dem Jugendlichen klar ist, daß er sich was finden muß und bis dahin auch Verantwortung zuhause/zu Unterhalt beitragen muß, dann muß man sich als mutter auch mal auf die Zungen beißen und runterschlucken können.

ich gebe Dir ja Recht: Da haben es die dänischen Eltern leichter - die können ihr Kind zur Not rauswerfen und dann ist das Amt dran.
ABER ich kenne wirklich keinen Fall, wo es so weit gekommen ist.
Unbestritten gibt es die ebenso wie in Dtld., die auf Unterhalt klagenden jungen Leute, aber genauso wie du einräumst,d aß die eher seltener als die Regel sind, ist das hier genauso mit denen.
Solange aber die beiden "Parteien" zusammenleben müssen, wollen, müssen sie einen Konsens finden,d er für beide geht.
Und wenn Nörgeln und Nerven. Oder Hoffen und Beten lange Zeit nichts bringt, kann man sich am Schluß einbilden, man habe dadurch den jungen Mann bekehrt.
Man kann sich die Zeit aber auch leichter machen: Hier geht es meistens ohne das - sicher irgendwie in derselben Zeitspanne...Und dann hat das Kind wirklich gewählt und ist nicht in ein Fach gedrängt worden, das es auf lange Sicht nicht motiviert...

Gruß Ursel, DK

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Re: zu meiner Zeit damals waren die Lehrer nicht sehr gesucht

Antwort von Maxikid am 27.08.2020, 14:15 Uhr

ich weiß noch, wie viele Mädels aus meinem Jahrgang alle D und Bio auf Lehramt studiert haben. War da wohl ganz in. Ob die einen Job bekommen haben, kann ich leider nicht sagen.

LG

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Re: Du darfst Dein Kind nicht verhungern lassen

Antwort von DK-Ursel am 27.08.2020, 15:17 Uhr

Hej Ellert!

ich glaube,soweit muß es auch nicht kommen.
Da gibt es wohl noch Wege dazwischen.

Letztendlich läßt sich das Thema zurückdrehen auf die frage:
Wie setze ich durch, daß mein Kind Verantwortung für sen Leben übernimmt - uind wie schnell soll das sein - bzw. wie definiere ich die?
Ist ein voreiliger Entschluß auf mein Drängeln und Nörgeln hin mehr Verantwortung fürs eigene Leben als 1 Jahr länger einen (blöden) Job machen und "überlegen"?
Und:
Bringt das Drängen und Nörgeln, Hoffen und Beten wirklich mehr als das andere?
Mehr Unfrieden bestimmt.

Mir wurde damals in einer anderen Situation gesagt:
Das hast du doch nun schn lange ausprobiert. Wieweit bist du damit gekommen?
Wieviel Sinn macht es also, weiter mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen stattt mal einen andere Weg zu suchen? Schiefer kann DAS ja auch nicht gehen.

Meine Erfahrung nicht nur hier mit einbem wirklichen "Problemfall" (wenn auch weit über das hinausgehend, was hier geschildert wird, weil Krankheit und persönliches Seelengepäck viele Beinchen bis heute stellen):
Aber auch meine Erfahrung mit der anderen, immer viel zielstreberigen Tochter und mit allen anderen Jugendlichen, die wir durch unsere Kinder, Freunde, Bekannte, Kollegen, und in anderen Zusammenhängen kennen:
DIESER Weg hier funktioniert auch.
es wird was draus, wenn man Zeit gibt und die Leien länger läßt.

Warum nicht ausprobieren,wenn der eigene Weg versagt?

Der Unterschied in der Handhabung besteht ja nur darin, daß hier ab 18 die Behörde und dort noch die Eltern zuständig sind.
Daß das schwieriger ist, weil Emotionen reinspielen, ist klar.
Aber wie gesagt, hier liest es sich ja auch nicht so, als sei der junge Mann unwilli,g, dfaul und unverschämt, sondern er ist auf der Suche und jobbt.
Da wäre mir doch das Familienleben wichtiger, der Kontakt zum Jugendlichen, damit ich ihn erreichen kann, wenn er kommt und sagt "du, ich dachte, ich mache .." - daß ich dann genügend Gehör finde, wenn ich sage:
ja, schau mal, da gibt es auch - und wie wäre es mit ... und das könntest du auch da ...
Bei Drängeln und Nörgeln machen viele dicht.
Wer will es ihnen verübeln?

Letztendlich geht hier eben auch viel ohne den druck der Behörden, hier sind ja nicht alle kinder gleich mit 18 verfeindet mit ihren Eltern... Die nähern sich dem Thema nur anders.
DAS ist doch der Unterschied.

Gruß Ursel, DK

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Re: Die Diskussion hatten wir doch schon oft

Antwort von Strudelteigteilchen am 27.08.2020, 15:29 Uhr

Na ja, das "Gammeln" finanzieren.....

Folgender Trick, und genau das hatte Schratz Zwei ihrem Vater angekündigt: Sie schreibt sich für irgendein Studium ein - am liebsten was Geisteswissenschaftliches, da gibt es selten einen NC nur wenig Scheine - und macht Party. Das funktioniert wenigstens bis zum Ablauf der Regelstudienzeit, mit etwas Glück auch noch länger. Schratz Eins wurstelt sich auch durchs deutsche Sozialsystem, aber wenigstens hat er nicht die Chuzpe, seinem Vater mit einem Gerichtsprozess zu drohen. Obwohl er ihn möglicherweise sogar gewinnen könnte, denn auch er studiert "offiziell" irgendwas irgendwo. Bei der Krankenversicherung kommt er damit durch, die nehmen ihm das Studium ab. Und die Mutter findet das ganz goldig, schließlich soll der gute Junge doch "Hauptsache glücklich" sein.

Ich finde dieses "man zwingt das arme Kind in eine gar schröckliche Ausbildung, die es bis ans Lebensende unglücklich macht" ja mindestens genauso extrem und an den Haaren herbeigezogen wie "das Kind verklagt die Eltern auf Öffnung des Kühlschranks". Meiner Erfahrung nach hilft etwas Druck durchaus. Mein KindGroß, zum Beispiel, hatte schlicht und ergreifend Angst vor der Entscheidung. Die Strategie "Ich helfe Dir bei der Entscheidungsfindung, aber mehr als ein Jahr gebe ich Dir nicht dafür, und in dem Jahr tust Du etwas, was mindestens das Kindergeld und die Krankenversicherung sichert!" hat ganz prima funktioniert, obwohl - oder weil? - da ja durchaus auch Druck drinsteckt. Und KindKlein macht eine Ausbildung in einem Beruf, den er sicher nicht bis an sein Lebensende ausführen wird, aber er kann darauf aufbauen und er selber merkt inzwischen, daß man fürs Leben lernt, wenn man sich mal durchbeißen mußte. Wenn die Ausbildung ganz fürchterlich und er kreuzunglücklich wäre, dann würden wir einen Weg finden - tatsächlich gab es einen Punkt, an dem wir gemeinsam Alternativen abgeklopft haben - aber es ist auch klar, daß das heimische Sofa keine gültige Option ist.

Vielleicht ist es in Deutschland leichter zu scheitern? Ich weiß es nicht, aber für die Selbstfindung muß man ja nicht bei Aldi an der Kasse sitzen und warten, daß der Heilige Geist mit einer Idee für den künftigen Lebensweg auf einen herabfährt. Man kann auch eine Ausbildung oder ein Studium anfangen, das vielleicht nicht zu spontanen Begeisterungsstürmen führt, einfach um es zu testen. Und wenn die Erkenntnis nach einem Semester ist: "Das war's nicht!", dann ist das doch auch völlig okay.

Zwingen - im Sinne von "jeden Morgen an die Uni prügeln und an den Sitz im Audimax fesseln" - klappt ja eh nicht, das ist klar. Aber das kuschelige Nest etwas ungemütlicher machen und immer wieder erwähnen, daß man eine baldige Entscheidung bezüglich des zukünftigen Lebensweges erwartet, das darf man nicht nur, das SOLL man sogar.

Und Du gibst ja zu, daß auch der dänische Staat den Trödlern irgendwann auf die Pelle rückt - also ist es so ganz drucklos und "Hauptsache glücklich" auch in Dänemark nicht, oder?

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Re: zu meiner Zeit damals waren die Lehrer nicht sehr gesucht

Antwort von Tai am 27.08.2020, 15:42 Uhr

Mein Mann bedauert heute noch, dass zu seiner Zeit vor 30 Jahren Lehramtstudium gleich kam mit Arbeitslosigkeit und er es deshalb nicht riskiert hat.
Deutsch, Philosophie, Fremdsprachen und junge Menschen, das wäre seine Welt gewesen.

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das war unsere Zeit

Antwort von Ellert am 27.08.2020, 15:58 Uhr

der Mann der Patin meines Sohnes endete dann als Versicherungsvertreter
glücklich war er nicht damit
heute küsst man jedem die Füße der mit dem Studium fertig ist gefühlt.

Einerseits finde ich schon man sollte Dinge tun die einem liegen und die man gerne mag aber halt auch nicht wenn es brotlos ist !

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Re: Du darfst Dein Kind nicht verhungern lassen

Antwort von Ellert am 27.08.2020, 16:02 Uhr

Aber es ist leider so wenn Du einKind hast das bis 25 rein garnichts macht hast Du keinerlei Handhabe den rauszuwerfen ausser bei Unzumutbarkeit
Du bist bis 25 der ihn oder sie durchfüttert
Manche Leute brauchen länger sich zu finden
andere gefallen sich in der Situation sehr gut
aber keinen Bock heisst kein Kindergeld mehr zu bekommen und dann auch aus der KV raus zu sein (wäre bei uns so), Eltern müssen sich extrem einschränken
an den Ohren zum Arbeitsamt ziehen darfst Du leider auch nicht, gewalt ist verboten.
Drum meine Frage ganz oben ob das Kind denn en eigenen Lebensunterhalt wenigstens verdient und dann nebenher Party macht, das wäre eher zu tolerieren ausser Zeitungen dür 200.- austragen und sonst bis 14 h schlafen

dagmar

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Mich irritiert total ......

Antwort von Caot am 27.08.2020, 16:56 Uhr

..... das die Schratzen ihre Eltern so wenig wertschätzen und diese, ein anderes Wort finde ich dafür nicht, ausbeuten. So nach dem Motto: ich kenne meine Rechte Alter.

Ist das nicht traurig?

In meinem mich umgebenden Umfeld kenne ich das überhaupt nicht. Es weiß nicht Jeder gleich was er studieren will oder welche Ausbildung, aber das nun so gnadenlos egoistisch der Schratz sein Leben genießt, ist mir noch nie, vielleicht Gott sei Dank, untergekommen.

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Re: Mich irritiert total ......

Antwort von Strudelteigteilchen am 27.08.2020, 17:41 Uhr

Na ja, aus der Ferne kannte ich das schon hin und wieder - die Tochter einer entfernten Bekannten oder sowas in der Art, das erzählte dann meine Mutter mit wohligem (weil nicht ihr Kind) Entsetzen beim Kaffee - aber es ist das erste Mal, daß ich das so nah miterlebe.

Die beiden sind auch nicht fies oder so. Ja, ich kann sie nicht wirklich leiden, aber keiner von denen tendiert zum brutalen Massenmörder oder asozialen Penner. Man kann durchaus nett mit ihnen über das Wetter, das Essen und sogar über Politik plaudern, sie sind vorzeigbar und wissen sich zu benehmen. Sie meinen halt, das stünde ihnen zu - und irgendwie tut es das ja auch, sonst hätten sie doch keine Chance, den Vater erfolgreich zu verklagen. Und sie sind komplett ohne jeglichen Ehrgeiz, was "traditionelle Werte" angeht. Clickzahlen ihrer Youtube-Kanäle oder Follower auf Facebook, da will man schon was erreichen, aber sowas wie einen interessanten und herausfordernden Beruf, Expertenwissen in einem bestimmten Bereich oder auch ganz popliges Auf-eigenen-Beinen-Stehen, das ist nicht erstrebenswert.

Ich habe ja ein küchenpsychologisches Erklärungsmodell, wie das passieren konnte, aber das ist etwas komplexer und gehört auch nicht hierhin.

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Re: Hängt nur rum

Antwort von Undinie am 28.08.2020, 8:53 Uhr

Danke an euch alle für die rege Diskussion, aus der ich viel ziehen kann!

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Re: zu meiner Zeit damals waren die Lehrer nicht sehr gesucht

Antwort von Salkinila am 28.08.2020, 10:37 Uhr

Das ist auch meine Zeit :) Uns wurde damals in der Oberstufe aktiv davon abgeraten, irgendwas auf Lehramt zu studieren - das kam vom Kultusministerium. Ich kenne zumindest zwei ehemalige Mitschülerinnen, die sich nicht daran gehalten haben. Die eine ist jetzt Grundschullehrerin, die andere unterrichtet an einer Realschule und beide hatten offenbar keine Probleme, eine Anstellung zu finden.

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Re: zu meiner Zeit damals waren die Lehrer nicht sehr gesucht

Antwort von Maxikid am 28.08.2020, 10:52 Uhr

so war das zu meiner Zeit auch. Es wurde abgeraten, viele haben es dennoch gemacht und waren nie arbeitslos. LG

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Re: Mich irritiert total ......

Antwort von DK-Ursel am 28.08.2020, 13:03 Uhr

Ich auch nicht.
Weder hier noch bei deutschen Freunden/Bekannten.
Ich glaube auch einfach nicht, daß die "Kinder" wirklich die Eltern ausbeuten (wollen). Sie brauchen länger, ja, hier wie da.
Aber es geht doch wohl ach nicht darum,d aß man mit 18 plötzlich für alles allein aufkommt - oder?
Es geht darum, daß man seinen Weg findet, und daß wir Eltern so oder so dabei helfen, finde ich okay.

Wenn das "Kind" also für 200 Euro Zeitungen austrägt, dann gibt es davon eben was was fürs Essen und Co ab - muß ja nicht alles sein; aber das schränkt Party schon ein.
Will es das nicht, schränke ich den übrigen Service ein, wenn ich den Kühlschrank nicht verschließen kann /will.

Aber wie gesagt, ich finde auch, hier wird immer sehr extrem diskutiert - so lese ich das AP doch auch gar nicht.
Der Knabe ist umgänglich, er hat nur noch nicht raus, wie es weitergehen soll.
Da ist doch ein vernünftiges Gespräch über die sehe nahe Zukunft, um nicht zu sagen: Gegenwart möglich.
Inden allerwenigsten Fällen ist die Lage doch wohl zugespitzt, daß es wirklich spitz auf knopf steht - aber hier wird ist oft so getan, als sei man bereits alles durch und kurz vor der Gewalt, dem Gericht oder sowas.

Das glaube ich einfach nicht.
WENN Das so wäre - kenne ich dann nur die glorreichen Ausnahmen?
Und was haben die dann "richtig" gemacht, daß es bei den anderen so schief läuft...?
Und wäre dann nicht erst recht langsam ein Umdenken im ganzen Erziehungsstil nötig?

Glaube ich nicht.
ich glaube, dt. Eltern erziehen auch gut.
Und daher sind die meisten Jugendlichen auch umgänglich --- nur ist eben der Druck, den wir leichter ausüben als dänische Eltern, letztendlich kontraproduktiv:
Wenn ich was nicht weiß, kann ich es nicht sagen.
Wenn ich mich in die Ecke gedrängt fühle, treffe ich keine oder falsche Entscheidungen.

Aber sowas läßt sich doch im Gespräch klären.

Bei diesen Diskussionen,die wir, wie STS ja völlig richtig meint, wir schon öfter hatten, klingt es immer so,als sei niemand mehr auf der zugänglichen Seite, die Fronten zugemauert und alle Zeichen auf Krieg.

Wie gesagt:
das glaube ich nicht.
Die meisten jungen Menschen WOLLEN doch weiterkommen. Daß sie es gerade nicht tun, liegt eben daran, daß sie überfordert sind und erstmal sichten müssen. Ja, das dauert uns zu lang, aber wir haben eben auch ein paar Jahre Erfahrung mehr im Gepäck.

Ich glaube, richtig gestellt heißt die frage doch eher beiden meisten:
Eigentlich ist mein Kind einsichtig, will was und ich kann mit ihm reden.
Leider weiß es noch nicht, was.
Aber es ist eigentlich auch bereit zu arbeiten, beizutragen, etwas zu tun.
Irgendwie wissen wir alle nicht, was es soll, will und wie es weitergeht.
Was sollen WIR tun, damit DAS KIND sich endlich zukunftsorientiert entscheidet?
.
Gegenfrage: Was machen ein paar Monate abwarten und gut nachdenken aus?
Was ist so schlimm, wenn der Knabe erstmal nicht studiert?
Was ist so schlimm, wenn er erst einen Job auf Zeit annimmt?

Druck erzeugt Gegendruck. Unter Druck denkt niemand gut nach.
Wieso nicht gemeinsam, ohne diesen Druck: Du mußt doch mal endlich wissen...
Nein, gemeinsam unwissend sein und suchen.
Und manchmal auch einfach suchen lassen.

Ein bißchen mehr Verständnis und Geduld von Seiten der Eltern, ein bißchen Gesprächsbereitschaft statt Druck - da klärt sich vieles anders.
Und ich wette, das geht bei den meisten Familien - sogar bei denen hier im Forum

Gruß Ursel, DK

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Re: Hängt nur rum

Antwort von pauline-maus am 28.08.2020, 14:23 Uhr

kann ich es mir finaziell leisten , wäre dass für mich erst einmal ok.
denn ich weiß, es wird nie wieder eine zeit wie jetzt kommen, wo ich vogelfrei bin aber doch weiterhin aufgefangen werde daheim.
dem ganze sollte aber doch ein endpunkt gesetzt werden ,wo das limit ausgeschöpft ist aber auch da kann man noch begleiten und helfen.
man ist ja nicht am 22.8 zack erwachsen und eigenständug ,weil man am21.8. 18 jahre geworden ist. das ganze heisst ja auch entwicklungsphase , nicht entwicklungswechsel

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Re: Mich irritiert total ......

Antwort von Strudelteigteilchen am 28.08.2020, 15:40 Uhr

Nichts ist schlimm, wenn er "erstmal" einen Job nimmt. Aber wenn er auch das nicht tut?

Und dann ist es halt auch so, daß es Fristen gibt. Wer sich bis jetzt noch nicht für einen Studienplatz beworben hat, hat - je nach Studiengang - wieder ein halbes oder sogar ein ganzes Jahr vertan. Wer bis jetzt noch keinen Ausbildungsplatz hat, hat im Zweifel ebenfalls ein Jahr vertan - mein Sohn ist ab Dienstag im 3. Lehrjahr, die Neu-Azubis treten am gleichen Tag an, das Thema ist also weitgehend durch, zumal wenn man nicht einfach "irgendwas" machen möchte. Wenn diese Termine verstreichen, dann wird man als Mutter halt bissi nervös und fragt sich, ob noch ein weiteres vertanes Jahr wirklich sein muß.

Du tust gerne so, als würde "drängeln und nörgeln" bedeuten, daß man das Kind in eine Ausbildung oder ein Studium prügelt - das ist doch Quatsch. Und daß die Alternative eben ruhig dasitzen, geduldig ertragen und schweigen ist - auch das ist Quatsch.

Jetzt schlägst Du ein "vernünftiges Gespräch über die sehr nahe Zukunft, um nicht zu sagen: Gegenwart" vor - das klingt doch schon anders als das "in Ruhe abwarten" aus Deiner ersten Antwort. Darauf können wir uns einigen, wobei ich ehrlich zugebe, daß ich im Rahmen des Gespräches schon durchblicken lassen würde, daß die nicht zu leugnende Aussicht auf ein weiteres Jahr ohne Zukunftsplanung mich an die Grenzen meiner Geduld bringt.

Nochmal: Es ist doch kein Beinbruch, statt "einfach irgendwas zu jobben" mal "einfach irgendwas zu lernen". Und im Zweifel ist es auch noch zielführender.

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Re: Hängt nur rum

Antwort von DK-Ursel am 30.08.2020, 10:07 Uhr

"das ganze heisst ja auch entwicklungsphase , nicht entwicklungswechsel"

Das ist toll!!!
Mein Wort des Tages.

Schönen Sonntag - Ursel, DK

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Re: Hängt nur rum

Antwort von DK-Ursel am 30.08.2020, 10:18 Uhr

Abschließend will ich nur noch sagen, daß nach meiner Kenntnis und Erfahrung die jungen Menschen meistens sehr wohl wissen, was von ihnen erwartet wird in Sachen, Ausbildung "wie es weitergeht" etc.
Selbst hier in DK, wo man manches gelassener als in Dtld. (noch) sieht, merkt man aber diesen Druck - und den machen sie ich auch selbst.
Und da noch als Mutter/Eltern noch mehr Druck aufzubauen, ist eben kontraproduktiv, weil niemand unter Druck eine gute Entscheidung trifft,weil niemand unter Druck Motivation aufbaut und weil niemand unter Druck gedeiht.
Natürlich sol ler nicht rumhängen, die meisten Jugendlichen , die ich kenne, haben auch gejobbt und so zur Finanzierung eines Sabbatjahres o-.a. beigetragen.
Wie ich ja offenbar nicht allein auch kenne,sind die wenigsten Jugendlichen der Ansicht, die Eltern müßten nun alles finanzieren, bis man selbst geruht...

(Für Eltern,denen das noch bevorsteht, nur der Rat, auch vorher schon viel Service einzustellen -w er von kleinauf lernt, daß einem nicht alles nachgeworfen wird, der findet sich leichter da darein, daß auch und gerade mit 18 nicht eine von anderen finanzierte Zeit des Nichtstun folgt.)
Auch hier, wo das im allerschlimmsten Fall eine Behörde übernimmt, droht man nicht: man berät, man spricht mit den jungen Menschen und man gibt ihnen eben Zeit, die Ausbildung zu finden, die sie wirklich machen wollen - keinem helfen die vielen Abbrecher.
Für die Bedenkzeit muß eben anderswo Geld her - das sind hier auch nicht lange die Ämter, da wird eben gejobbt.
Wem das als Jugendlicher schon recht selbstverständlich ist, der sieht darin auch weniger Katastrophe als der,der vorher Schüler mit großen Buchstaben war.

Aber so ernste Zerwürfnisse und auf so harnäcktige Faulenzer kenne ich nicht aus den vielen Jugendlichen, die meine kinder kannten udn hier anschleppten ,von denen sie erzählten oder von denen ich durch Kollegen und andere Freunde und Bekannte höre.

Mit allen kann man doch reden - aber eben vernünftig, ohne Druck aufzubauen, Hilfe anbieten und Bereitschaft zeigen zu watren:
meist ist die Forderung nach der Entscheidung, die, die wirklich lähmt und ratlos macht.
Wenn man Angebote macht und Möglichkeiten aufzeigt kommt man weiter als mit der Erwartung, jetzt spuckt das Kind aber morgen den Weg aus,den es für die Zukunft einschlagen will .
Die Akzeptanz, daß nachdem Abitur nicht gleich an der beruflichen Karriere gebastelt wird, kann sich absolut auf lange Sicht auszahlen.

Alles GUte - Ursel, DK

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Re: Hängt nur rum

Antwort von pauline-maus am 30.08.2020, 11:56 Uhr

ich hoffe das ist nicht aus der ironie geboren...!!!

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Re: Du darfst Dein Kind nicht verhungern lassen

Antwort von pauline-maus am 30.08.2020, 13:09 Uhr

kommt sehr auf die situation an .
wir sind in der familie generell so gestrickt, dass einer für den anderen da ist und in der not hilft.
heißt kind darf gern hier wohnen , solange bedarf ist ....im voll eingerichteten haus, mit tv und allem technischen equipment, vollem kühlschrank, waschstation mit eventueller waschfrau:)., auto, ect
würde sie natürlich mit " ich habe anspruch auf.." fordernd vor mir stehen , dann wäre ich bereit ihr eine einraumwohnung zu finanzieren und ihr essen vorbeizubringen ...ohne skrupel

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Re: zu meiner Zeit damals waren die Lehrer nicht sehr gesucht

Antwort von Sabri am 30.08.2020, 17:18 Uhr

Ja, schade. Mir haben damals (Abi 88) auch alle (Arbeitsamt, Berufsberatung ...) total abgeraten. Falsch im Nachhinein. Ich war noch nie arbeitslos.

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Re: Hängt nur rum

Antwort von Marion66 am 03.09.2020, 21:48 Uhr

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht wirklich, warum hier manche so ein großes Fass aufmachen.
Oder vielleicht sehe ich das einfach nur ungewöhnlich locker?
Der junge Mann ist 19, da halte ich es noch für etwas voreilig sich Sorgen über Perpektivlosigkeit zu machen.
Meine Große (18) hat dieses Jahr Abitur gemacht und fängt diesen Winter auch gleich mit dem Studieren an. Natürlich freuen wir uns, dass sie auf dem Gebiet recht selbstsicher und überzeugt von ihrer Wahl ist, aber für uns wäre es auch kein Problem gewesen, hätte sie erstmal nur "rum gehangen".
Einen ähnlichen Fall wie du hingegen hat allerdings eine gute Freundin von mir. Ihr Sohn hat letztes Jahr Abitur gemacht und hat sich sans angetestetem Studium die letzten 1 1/2 Jahre genauso wie dein Sohn verbracht. Dafür ist er sich nach der längeren Post Abi Pause zumindest mal sicher was die grobe Richtung angeht und hat sich für einen entsprechenden Studiengang eingeschrieben.
Ich persöhnlich halte 1-2 Jahre Pause nach dem Abitur für völlig legitim - sei es nun im Ausland oder nicht.
Nach den 12 oder mehr Jahren Schule ist es meiner Meinung nach völlig verständlich sich nicht unbedingt sofort wieder einer längeren Schulbahn zu verschreiben und sich erstmal zu orientieren.
Auch bei deinem Sohn sehe ich da (noch) kein Problem. Solange das Feiern nicht allzu exzessiv ist, ihr dadurch keine finanziellen Probleme habt und du nicht das Gefühl hast, dass er deine Geduld bzw Gutmütigkeit aktiv ausnutzt.
Bei zu viel Druck aus dem Elternhaus kenne ich auch aus dem Bekanntenkreis, dass sich dann halt schnell für irgendwas eingeschrieben wird, damit Zuhause erstmal Ruhe ist, was dann langfristig auch nie funktioniert hat.
Ich würde mir weniger Sorgen machen, sondern eher konstruktive Vorschläge zur Orientierung suchen.
Meine Tochter war mit der Schule in der Oberstufe zur Orientierung beim Arbeitsamt, das wurde allgemein aber wohl eher als mäßig hilfreich empfunden - das wird sich aber auch sicher von Stelle zu Stelle unterscheiden.
Je nachdem, ob die Corona Situation das zulassen würde, könnte er sich im kommenden Semester ja einfach mal in viele verschiedene Studiengänge als Gast rein setzten, um so ein besseres Bild zu bekommen.
Falls es ein oder mehrere Lehrer gab, mit denen er ein wirklich gutes Verhältnis hatte, könnte er auch mal diese per Mail nach einer Einschätzung fragen. Die können zwar bestimmt nicht auf den idealen Studiengang zeigen, aber im Bestfall haben die vielleicht hilfreichen Input zu zu besonderen Stärken.
Ansonsten finde ich meist eine Annährung durch das Ausschlussverfahren im Sinne von "dies und jenes will ich NICHT" leichter als "ok das will ich"
So wie du ihn ansonsten beschreibst, würde ich aber wie gesagt noch nicht in akute Panik verfallen - er ist ja 19 und nicht 23.

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