Der kleine Lord und die ersten Tage....

Guten Morgen ihr Lieben,

inzwischen wieder einigermaßen fit kann ich endlich mal wieder hier rein schauen.
Einige haben ja wieder ausgekugelt hab ich gesehen.
Meine herzlichsten Glückwünsche Euch allen. Ich wünsche Euch eine wunderschöne erste Zeit mit Euren Schätzen.

Am 15. Januar bei 41+5 hatte ich ja noch geschrieben, dass ich ins KH fahren würde. Zuerst wurden natürlich die üblichen Dinge erledigt und dann wurde noch einmal geschallt, um die aktuelle Lage des Kleinen genau zu wissen. BEL mit angezogenen Beinchen. Perfekt für die Spontangeburt.
Ich durfte mir dann einen Kreissaal aussuchen und hab einen ohne Wanne genommen, dafür mit großem runden Bett auf dem auch mein Mann Platz hatte. In der Wanne hätte ich ohnehin nicht entbinden dürfen.
Die meiste Zeit waren wir aber im Haus unterwegs, solange die Fruchtblase noch intakt war. Alle 3 Stunden musste ich zurück und für 20 Minuten ans CTG. Alles bestens. So ging das bis 20 Uhr.
Ich setzte mich aufs Bett für das nächste CTG und dann war ein hörbares Plopp im Raum - die Fruchtblase platzte. Der Gebärmutterhals stand noch bei 3 cm und der Muttermund war fingerdurchlässig. Bis dahin waren die Wehen eher unscheinbar gewesen - doch jetzt wurden sie heftiger. Ich wurde noch einmal untersucht und der Po war spürbar, aber noch nicht im Becken. 2 Sunden später war der Muttermund vollständig und ich spürte die erste Presswehe. Während dieser untersuchte mich die inzwischen eingetroffene Oberärztin und stellte fest, dass der Kleine sein Beinchen vorausgeschoben hatte. Nicht der Po war spürbar, sondern die Zehen.
Keine 5 Minuten später ginge zu, wie im Taubenschlag:
Die 3 Oberärzte, 2 Assistenzärzte, die Anästhesistin, der Kinderarzt und 2 Hebammen standen um mich rum, als wär ich ein Ausstellungsstück.
Innerhalb weniger Minuten mussten mein Mann und ich uns entscheiden, was wir möchten. Während dieser Zeit musste ich immer wieder die Presswehen immer wieder wegatmen, was echt anstrengend und sehr schmerzhaft war.
Zur Sicherheit unseres Kleinen haben wir uns nach 17 Stunden Wehen und so kurz vor dem Ziel dazu entschlossen doch noch einen Kaiserschnitt machen zu lassen.
Für die Spinalanästhesie musste ich mich absolut ruhig halten, was beinahe unmöglich war während der Wehen. Irgendwie wirkte der Wehenhemmer bei mir nicht. Und die Pausen zwischen den Wehen gab es praktisch nicht mehr.
Ich weiß nur noch, dass mich jede Menge Hände festgehalten haben und mir der Kopf meines Kleinen gegen das Brustbein drückte, weil ich den Rücken so rund machen musste.
Der erste Zugang ging erst mal nicht, doch der zweite saß dann und ich war so dankbar, nichts mehr spüren zu müssen. Inzwischen waren weitere 40 Minuten vergangen und noch einmal ein paar Minuten später hörte ich meinen Kleinen das erste Mal schreien.
In dem Moment war mir dann alles egal, was mit mir passiert war und ich war nur noch glücklich, dass der Kleine ohne Schäden zur Welt kam.
Mein Mann durfte ihn nach einem kurzen Moment, wo der Kinderarzt den Kleinen anguckte auch gleich nehmen.
Ich bekam ihn dann nachdem mein Bauch wieder geschlossen war und ich wieder im Kreissaal war.
Obwohl es nicht so gelaufen ist, wie wir es uns gewünscht haben, war alles für uns soweit in Ordnung, weil zu keinem Zeitpunkt etwas passiert ist, auf das wir nicht vorbereitet gewesen waren. In erster Linie natürlich, weil wir immer wieder nachgebohrt haben mit unseren Fragen und natürlich auch, weil uns deswegen auch alle Eventualitäten genau erklärt wurden.
So also kam unser Niclas Ryan am 15. Januar um 23.49 Uhr zur Welt.
Mit riesigen 57 cm, 4030 Gramm und 37 cm Kopfumfang. Das Beinchen, dass er voraus geschoben hatte, war etwas blau, aber die Reflexe funktionierten alle.
Apgarwerte waren trotz allem bei 9 /10/10 und sein erster Zuckerwert bei 117 eine Stunde nach der Abnabelung. Auch die fünf Folgewerte die in den kommenden 2 Tagen gemessen wurden, waren perfekt.
Das ganze Diäthalten mit der Schwangerschaftsdiabetis hatte sich also gelohnt.
Am Mittwoch bin ich dann nach der U2, die tadellos verlief auf eigene Verantwortung nach Hause gegangen. Die Ärztin hatte Bedenken, weil alles erst 60 Stunden her war, aber ich war der Meinung, schlafen kann ich zu Hause besser, was definitiv die richtige Entscheidung war.
Bei einem Eisenwert von 8,2 hab ich auch kaum etwas anderes getan als zu schlafen. Doch langsam werde ich wieder fit.
Die Naht versorgen mein Mann und die Hebamme im Wechsel. Der Eisenwert steigt langsam und mein kleiner Mann ist so brav, dass ich ihn seit seinem ersten Schrei nicht mehr schreien gehört habe. Selbst wenn er hungrig ist gibt es nur ein zaghaftes Meckern.
Mit dem Stillen klappt es leider gar nicht, weil Niclas durch die BEL eine Verspannung im Genick hat und sich mit dem Saugen etwas schwer tut. Ein Osteopath behandelt das jetzt.
Ich pumpe ab, was geht und das bekommt er dann sowohl Mittags, als auch abends gegen 23 Uhr. Dann schläft er bis halb sechs morgens.
Er ist wirklich ein braver kleiner Mann, den ich von morgens bis abends knuddeln könnte und er riecht soooooooo gut!
Anbei noch ein Bildchen von ihm, auf dem er 13 Stunden alt ist.

Alles Liebe für Euch alle und ganz liebe Grüße, Littlecreek